Wie immer wild gemischt und ohne Anspruch auf Vollständigkeit: Wir blicken zurück auf zwölf Monate und ihre Namen.
Januar
Ob dieser Tage wohl mehr Davids geboren werden, dem verstorbenen Mr. Bowie zu Ehren? Im Sportbereich punktet der Name Angelique, nachdem er bislang eher mit 70er-Jahre-Bestsellern verbandelt war („Unbezähmbare A.“): durch Angelique Kerbers Triumph bei den Australian Open. Gründlich in Verruf bringen dagegen Beatrix von Storch (weitere Vornamen: Amelie Ehrengard Eilika), die gegenüber Flüchtlingen Waffen zücken will, sowie ihre AfD-Genossin Frauke Petry ihre Namen. Und dann fällt mir noch der neue Hamburger Innen- und Sportsenator Andy Grote auf. Der gebürtige Niedersachse ist der Beweis dafür, dass man es auch mit einem kecken Kurznamen zu Amt und Würden bringen kann.
Kevin und Adolf, das sind die interessantesten Vornamen in Deutschland, so mein Eindruck nach einem gründlichen Blick in die Suchmaschinenstatistiken dieses Blogs. „Warum heißen dumme Menschen Kevin?“ wird oft gefragt. Mich würde mehr interessieren, warum sich immer noch Eltern für diesen Vornamen entscheiden, obwohl er ja bekanntlich so verrufen ist. Außerdem bin ich schon lange auf der Suche nach der Ursache, warum der ursprünglich nur im englischen Sprachraum gebräuchliche Vorname überhaupt in Deutschland modern wurde. Der Film „Kevin allein zu Haus“ kann nicht der Auslöser gewesen sein, denn als der Film 1991 in die deutschen Kinos kam, war der Name hierzulande schon einer der beliebtesten Jungennamen. Auch Kevin Keagan kommt nicht als Ur-Kevin in Frage: Der Fußballer spielte 1977 zum ersten Mal in der Bundesliga, da war sein Vorname schon in Deutschland etabliert.
Der entscheidenden Hinweis kam neulich von Annemarie: In der britischen Fernsehserie „Black Beauty“ gibt es eine Hauptfigur namens Kevin Gordon. Die erste Folge der damals sehr populären Serie wurde im September 1974 erstmals in Deutschland gesendet und 1975 tauchte der Vorname Kevin in der deutschen Babynamenstatistik auf. Ist Kevin Gordon der Ur-Kevin, der den Namen in Deutschland bekannt gemacht hatte?
Ich kann mir das wirklich vorstellen. 1974 gab es in Deutschland nur drei (allesamt öffentlich-rechtliche) Fernsehsender und natürlich weder Streaming-Portale noch soziale Medien, so dass das Fernsehprogramm eine viel größere Bedeutung im Alltag hatte als es heutzutage der Fall ist. Die kulturellen Auswirkungen einer beliebten TV-Serie waren beachtlich.
Elphi ist der Vorname des Jahres 2016; allerdings nicht der häufigste, um das gleich klarzustellen. Im Gegenteil, laut meiner Datenerhebung wurde bisher kein einziges Mädchen Elphi genannt – Elfi oder Elfie kamen in letzter Zeit ab und zu vor; richtig häufig ist von allen Elfriede-Varianten nur Frieda.