Die Mutter-und-Kind-Gleiche

Die Mutter-Kind-Gleiche

Am 20. März ist Tag-und-Nacht-Gleiche. Der lichte Tag und die Nacht halten sich bei diesem sogenannten Frühlingsäquinoktium genau die Waage. Darüber wollte ich heute aber gar nicht schreiben, so faszinierend das auch sein mag, sondern über ein Phänomen, das mir immer mal wieder begegnet und für das ich mir die Bezeichnung zurechtgebogen habe. Meine Kollegin Annette zum Beispiel hat zwei Kinder namens Jannik und Johanna. Vermutlich muss man dazu ein ziemlicher Namens-Nerd sein, mir fällt es jedenfalls sofort auf: ANNette, JANNik und JohANNa.

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Sag Ja zu Sonja!

Schon mal von Pareidolie gehört? Das ist das Phänomen, wenn man in Dingen und Mustern Gesichter, vertraute Wesen oder Gegenstände erkennt. Die Steckdose, die für ein eingemauertes Schweineschnäuzchen steht, die böse guckenden Autoscheinwerfer – wer kennt sie nicht?! Meine These: Etwas in der Art gibt es auch bei Namen. Vielleicht existiert sogar ein linguistisch-onomastischer Begriff dafür? Jedenfalls habe ich beispielsweise beim Namen Ida schon mehrfach mitbekommen, dass manche Leute „Ihh, da!“ in ihn hineinhören oder -lesen. Also Wörter, sogar einen Ausruf, die mit dem Namen oder seiner Geschichte genau null zu tun haben. Oder wie es in unserer Community Marthe erst kürzlich zum Namen Hedi assoziierte: „He, du! He, die!“

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Rudi, du Rakete!

Im Jahr 2012 beherrschte die Namenswahl eines Paares aus Sachsen-Anhalt für ein paar Tage die Medienlandschaft:

Antje (32) und Sven (35) aus Landsberg sind glücklich: Die beiden haben einen Sohn bekommen. Und über den spricht spätestens am Samstag die ganze Stadt. Denn ihr Wonneproppen heißt: SILVESTER RAKETE! … Opa Dietmar Rakete ist mächtig stolz auf den kleinen Kracher und seinen Namen: „Mich hat die Lehrerin aus dem Klassenzimmer geschickt, als ich ihr sagte, ich heiße Rakete. Die glaubte, ich wollte sie veralbern.“
BILD, 4.8.2012

Eine klare Flucht nach vorn also, nach einem generationenübergreifenden Namens-Trauma. In dem Artikel wird auch verraten, dass als Alternative zu Silvester zuerst Apollo im Gespräch war und dass der Opa „noch mehr Kracher-Enkel“ hat: Silvesters Cousine heißt Ariane. Oder genauer: Sophie Ariane Rakete. Auch bei Silvester handelt es sich „nur“ um den Zweitnamen. Vollständig wurde der junge Sachsen-Anhalter Rudi Silvester Rakete getauft, Rudi nach dem Uropa.

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Darum sind 24/7-Namen gar nicht so schlimm

Alle 90 Minuten bekommt ein Kind den Namen Emilia

Eine sehr schöne Wortschöpfung: 24/7-Namen – leider nicht von mir. Ich habe sie auf TikTok aufgeschnappt. Gemeint sind damit alltägliche Vornamen, die an 7 Tagen die Woche, 24 Stunden lang vergeben werden, also rund um die Uhr. Ich finde diese Bezeichnung recht treffend, denn alle 90 Minuten wird in Deutschland im Schnitt ein Mädchen Emilia genannt. Das ist zur Zeit der häufigste Mädchenname.

Das klingt furchtbar häufig? So schlimm sind 24/7-Namen gar nicht, wenn man sich klarmacht, dass alle 40 Sekunden ein Baby geboren wird. Nur 0,7 Prozent aller im Jahr 2022 geborenen Kinder heißen Emilia mit erstem Vornamen.