Vornamen passend zur Jahreszeit

Vornamen passend zur Jahreszeit

Angesichts des Schneetreibens vor meinem Fenster habe ich mal wieder über Namen nachgedacht. Knud schrieb bereits über weihnachtliche Vornamen und auch von Annemarie habe ich einen Artikel zu Maiglöckchen-Vornamen entdeckt. Ich möchte diesmal auf Vornamen passend zu den Jahreszeiten eingehen.


Autorin: Eva

Winter (November – Februar)

Knuds Weihnachtsliste bietet einen guten Überblick über weihnachtliche Namen. Hier möchte ich gerne Silvester ergänzen. Der Name bedeutet „waldig“ oder „im Wald wachsend“, eigentlich damit auch passend als Herbstname. Durch den Feiertag am 31.12. für mich aber durch und durch ein Wintername.

Den Winter assoziiere ich mit Kälte und Schnee, weswegen die Namen Snow und Frost (sehr englisch) passend sind. Sicherlich würde auch Alaska funktionieren und Wren tauchte vor kurzem in den Babynamen der Woche auf.

Kardelen als das „Schneeglöckchen“ passt ebenso in diese Jahreszeit wie Berfin (weiblich) bzw. Berfo (männlich) – kurdisch für „Schneeflöckchen“. Skadi in der nordischen Mythologie als Göttin der Jagd und des Winters sollte auf der Liste für Winterkinder ebenso nicht fehlen wie Nevis, eine Abwandlung des spanischen Wortes „nieves“ für Schnee.

Weihnachtlich wird es mit Noel, Christian und Merry bzw. Maria, auch Lucia und Barbara haben im Dezember Tradition. Das ganze Jahr denke ich bei Rudolf/Rudolph an Reformpädagogen oder österreichische Kronprinzen, im Dezember schwenkt mein Gehirn auf rotnasige Rentiere um. Ob man diese Assoziation für sein Kind möchte, ist eine andere Sache.

Wer es ein wenig ausgefallener mag, wählt vielleicht Lumi (finnisch „Schnee“), Eira (walisisch „Schnee“), Talvi (finnisch „im Winter geboren“) oder Jul (schwedisch „Weihnachten“).

Frühling (März – Mai)

Im Frühling erwacht das Leben wieder, alles grünt und sprießt aus der Erde. Deshalb empfinde ich Namen passend, bei denen dies in der Bedeutung mitschwingt. Auf weiblicher Seite fallen mir Vita (lateinisch „Leben“), Flora (lateinisch „Blume“), Anastasia (russisch „Jene, die auferstehen soll“) und Eva (hebräisch „Leben“) ein. Wenn man den Gedanken weiterspinnt, passen auch Zoë und Liv (griechisch bzw. schwedisch „Leben“). Blumig wird es mit Daisy – Gänseblümchen oder Narges – Narzisse, auch Narzissa wie Narzissa Malfoy wäre eine Möglichkeit. Die englische Mode Monate als Namen zu vergeben, käme gut mit April oder Mae hin. Annemarie gibt in ihrem Artikel einen Überblick über Maiglöckchen-Namen.

Im Hebräischen gibt es den Namen Aviv – Frühling, auch Anteo (griechisch „blütenreich“), Joris (litauische Mythologie: Gott des Frühlings) und Vitus/Veit sind mit der Bedeutung „Holz“ und „Wald“ passend.

Sommer (Juni – August)

Neben den offensichtlichen Monatsnamen Juni und Juli für Mädchen sowie August für Jungen (oder auch Augusta, Augustine) fällt mir das englische Summer ein. Der Sommer besticht mit Namen, die die Sonne mitführen, wie Solveigh (norwegisch „Sonnenweg“), Marisol (verschiedene Bedeutungen, das spanische „Sonne“ steckt drin) oder Sunna (germanische Mythologie: Sonnengöttin). Ich denke aber auch an die Lichtmetaphorik und an Namen wie Chiara/Clara (italienisch bzw. lateinisch „hell“, „leuchtend“), Eila (nordisch von Helene) und Helena (griechisch „Licht“). Typische Sommerblumen sind für mich auch Mohnblumen, im Englischen Poppy.

Auf männlicher Seite sind mir die Namen Avino (der Sommer, von kurdisch Havin), Cyrus (persisch Sonne – khurush), Elian (männlich von Helena) und Leto (russisch „Sommer“) begegnet.

Herbst (September – Oktober)

Der Herbst als goldene Jahreszeit lässt viel Spielraum für goldene Namen. Vivi hatte in ihrer Farbenreihe goldene bzw. gelbe Namen angesprochen. Aurora, Aurelie oder Aurelio oder auch Aurica (aus der griechischen Mythologie, z.B. Göttin der Morgenröte, „Gold“ oder „aus Gold gemacht“) tragen das goldene im Namen mit. Auch Sienna (orange-rot) greift die Farbsymbolik auf.

Hazel (Haselnuss), Maple (Ahorn) und Autumn (Herbst) bilden die englische Seite ab. Tiere, die in den Herbst passen, gibt es bei Bruno („braun“ oder „Bär“) oder bei den verschiedenen Namen für Eichhörnchen. Akina (japanisch „Herbstgrün“ und „Herbstblume“), Dahlia („die Dahlie“) und Javor („Bergahorn“) sowie Alon (hebräisch „Eiche“) gehen auf die Herbst-Flora ein.

Wetterphänomene begegnen uns bei Wolke, Jora (hebräisch „Herbstregen“), Yagmur (türkisch „Regen“), Mazin (arabisch „Regenwolke“), Rejna (kurdisch „Regenguss“), Sade (finnisch „Regen“). Der türkische Ekim mit der Bedeutung „Oktober“ greift das englische Phänomen der Monatsnamen auf.

Würde ich einer Tradition bei der Vergabe der Namen meiner Kinder folgen, hießen sie wie folgt:

  • Lumi & Talvi
  • Flora & Joris
  • Sunna & August
  • Bruno & Aurelie

Alliterationen – Wenn Wanda Wiktoria wünscht

4 Gedanken zu „Vornamen passend zur Jahreszeit“

  1. Schöne Sammlung an Jahreszeitlichen Vornamen, besonders gefällt mir die Berücksichtigung kurdischer Namen hier.

    Mit Nieves (ein spanischer Vorname für Mädchen nach einem Marienfest) hat es eine besondere Bawandnis: Das „Schneewunder“ fand in Rom an einem 5. August statt, damit wäre Nieves ein Sommername 😮

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  2. Momentan wäre Snežana passend. Ist mir mal als bulgarische „Schneeflocke“ erklärt worden, existiert wohl auch in Sprachen des ehemaligen Jugoslawien.

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  3. Aurica könnte wegen der Schlüsselblume Aurikel auch ein Frühlingsname sein.
    Aber ich wurde im Herbst geboren und es ist auch meine liebste Jahreszeit, deshalb bin ich mit deiner Assoziation ganz einverstanden 🙂

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  4. Für den Winter noch ganz simpel „Winter“ (ist als Vorname im englischsprachigen Raum üblich).
    Für den Frühling Rose, für den Sommer vielleicht Jasmin? Auch Sunny und Soleil für Sonne sind Sommernamen.
    Lucia bedeutet auch Licht, aber durch das Luciafest am 13. Dezember ist es ein Wintername und hat die Verbindung zur Wintersonnwende.
    Sonja habe ich übrigens spontan auch immer mit Sonne und Wärme assoziiert, deshalb mochte ich den Namen sehr. Jetzt hab ich nachgeschaut und zu meiner Überraschung erfahren, dass es eine Koseform von Sophie ist… so kann man sich täuschen, haha.

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