Theophrastus, Polyxena und weitere Namen aus dem September 2021

Wer sich für Namen interessiert, macht immer mal wieder auch jenseits des großen Weltgeschehens Entdeckungen, die zum Nachdenken anregen. Hier meine ganz persönliche Liste aus dem September – und kommentiert habe ich sie auch gleich:

Marin * Telerik * Polyxena * Oskar * Ethelbert * Tüti * Wolfgang * Luna * Stella * Theophrastus

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Gute Frage 19: Klingt Frido nach „Schade, kein Mädchen …“?

Gute Frage

Den Namen Frido mag ich irgendwie. Ich weiß aber auch, dass er – mal abgesehen von an den Haaren herbeigezogenen Hundeassoziationen (oder kennen Sie noch Bellos namens Fido?) – zu jenen gehört, die eine bestimmte Mutmaßung auslösen: „Haben sich die Eltern eigentlich ein Mädchen gewünscht?“ Eben wegen Frida. Ähnlich ist es mit Emilian: Dieser aufstrebende Jungenname (zuletzt Platz 112) wirkt gerade auf Menschen, die ihm zum ersten Mal begegnen, leicht wie eine Emilia mit angehängtem n. Wenn man nicht genau spricht bzw. hinhört, kann es sogar zu üblen Missverständnissen kommen.

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Namen im Duell: Kirsten vs. Kirstin

Manche Namen werden verwechselt, obwohl sie ganz verschieden sind. Von Sven und Jens hab ich das schon gehört, bei Sabine und Susanne – ich kannte Schwestern, die so hießen – ist es mir selbst schon passiert. Versprecher innerhalb von Familien gibt es sowieso ziemlich oft. Dazu müssen die Namen nicht mal besonders ähnlich sein, können es aber. Tim und Tino, Tina und Tania kenne ich zum Beispiel als Geschwisterpaare. Meine Interviewpartnerinnen von heute sind keine Schwestern. Zum Glück! Es trennt sie nur ein einziger Buchstabe: Kirsten und Kirstin. Mit beiden habe ich über ihre Erfahrungen gesprochen. Besonders gespannt war ich, ob Kirstin vielleicht lieber Kirsten heißen würde – oder umgekehrt?

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Mein seltener Name und ich: Eilika

Es gibt ein paar Dinge, die Menschen mit sehr seltenen Namen früh in Fleisch und Blut übergehen. Die sehr deutliche Aussprache, wenn man sich vorstellt, zum Beispiel und das Buchstabieren. Die 1984 geborene Eilika, die ich zu ihrem Namen befragen durfte, wird aber trotz aller Bemühungen sehr häufig Annika oder Erika genannt. „Als Kind hat es mich genervt, dass niemand meinen Namen direkt richtig verstanden hat und ich ihn ausnahmslos immer buchstabieren musste.“ Mittlerweile hat sie längst ihren Frieden damit geschlossen: „Ich buchstabiere meist schon automatisch, wenn ich jemanden kennenlerne. Es ist einfach normal geworden.“

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Virtuelle Stippvisite im alten Friesland

Als Kind bin ich öfter über einen Ostsee-Friedhof spaziert und mochte das eigentlich ganz gern – den besonderen Geruch, das Taubengegurr, das Kriegerdenkmal, all die Namen und Daten. Meine Eltern haben in der Zeit das Grab meiner Oma gepflegt, um die ich, weil ich sie nie kennenlernen konnte, eher abstrakt getrauert habe. In späteren Jahren bin auch mal nur so über Friedhöfe geschlendert; noch ein Vierteljahrhundert später erinnere ich mich an einen Namensfund in Rastede im nordwestlichen Niedersachsen: „Sieben Dirk“ plus ein Nachname stand da auf einem Grabstein. Eine Zahl als Vorname?!

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