Die Vornamengebung des Mansfelder Landes – Euphonie und Anglophilie

In den vorangegangen Artikeln hatte ich mich den Haupttrends in der Namenvergabe des Mansfelder Landes gewidmet, die die traditionelle Nachbenennung und eine Orientierung an altem oder als älter empfundenen Namengut beinhalten. Als Schlussakkord soll es nun um den beachtlichen Rest der Tendenzen gehen, der sich aus der Auswertung der Daten im Allgemeinen ergeben hat.

Von jeher ist neben der sozialen Bedeutung der Klang eines Namens das wesentliche Merkmal, von dem sich Eltern bei der Suche leiten lassen. »Der Name hat uns einfach gefallen.« – Eine Antwort, die bei einer Befragung im Land wohl am häufigsten gegeben werden würde, bezieht sich meistens auf das Wohlempfinden, das eine Lautfolge in unseren Ohren verursacht. Diese Euphonie gestaltet sich je nach Sprach- und Kulturkreis unterschiedlich, daher finden viele Westeuropäer konsonantenreiche und als hart empfundene Namen arabischer oder osteuropäischer Herkunft nicht besonders schön.

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Mädchen- und Jungennamen immer ähnlicher

Die Sprachwissenschaftlerin Prof. Dr. Damaris Nübling von der Johannes Gutenberg-Universität Mainz hat in einer Forschungsarbeit herausgefunden, dass die bevorzugten Mädchen- und Jungennamen mit der Zeit immer ähnlicher geworden sind. Das betrifft zum Beispiel die Anzahl der Silben und das Verhältnis von Vokalen und Konsonanten. Die Einzelheiten zu diesem Projekt habe ich im Artikel „Sprachliche Unterschiede zwischen Mädchennamen und Jungennamen“ zusammengestellt.

In einer Veröffentlichung zu diesem Thema bewertet die Forscherin auch die deutschen Vornamenstatistiken:

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Die Vornamengebung des Mansfelder Landes – Tradition ist Trend (3)

Die Vergabe altmodischer Kindernamen als eine Anlehnung an die traditionelle Nachbenennung, die in früheren Zeiten und den Oberschichten generell lebhaft praktiziert wurde, stellte sich im Mansfelder Land in den Jahren 2006-2010 als eine Dominante heraus. Bisher haben wir die altdeutsch/germanischen Namen und die biblisch/lateinischen Namen untersucht.

Als Letztes hatte ich die Generationsnamen genannt. Darunter fallen Namen, die durchaus auch den zwei vorherig durchgenommenen Gruppierungen zugerechnet werden können, uns allerdings bereits seit mehreren Dekaden so bekannt sind, dass wir sie nicht mehr als auffallend betrachten. Im eigentlichen Sinne sind viele von ihnen tatsächliche Nachbenennungen, da sie auf die Eltern und Großeltern hinweisen.

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Mandy und Kevin bildungsnah

Mandy Schache ist 36 Jahre alt, stammt aus einer Unternehmerfamilie und hat studiert. Ihr Sohn Kevin (17) strebt an, das Abitur als Jahrgangsbester zu absolvieren. Sie ist fast persönlich beleidigt, weil es Veröffentlichungen gibt, die einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen bildungsfernen Familien und gewissen Vornamen für Kinder herstellen.

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Namensbezogenen Vorurteile der Lehrer

Unter der Schlagzeile „Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose“ ging letztes Jahr eine Studie durch die Medien, die auch für Empörung sorgte. Jetzt hat Prof. Dr. Astrid Kaiser von der Carl von Ossietzky Universität in Oldenburg die Ergebnisse einer weiteren Forschungsarbeit veröffentlicht, die das Thema namensbezogener Vorurteile der Lehrer vertieft.

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