Von Alarich bis Zilpha

Kinderbücher von Alarich bis Zilpha

Meine liebsten Kinderbücher haben mir immer kleine Fluchten ermöglicht. Gerade auch in doofen Zeiten, als ich schon längst erwachsen war. Sich mal wieder mit Lisa aus Bullerbü über das neue eigene Zimmer freuen, mit Nesthäkchen Annemarie „Lotte“ Braun Puppenweihnacht feiern oder mit „Dicki“ (Dietrich Ingbert Carl Kronstein!) und seinen Freunden den Dorfpolizisten hinters Licht führen – einfach schön!


Seit ich Mutter bin, hole ich meine Schätze fast nur noch aus dem Regal, um sie meinem Kind schmackhaft zu machen (Erfolg: durchwachsen). Nun ist mir aber beim Abstauben aufgefallen, dass es meine Bücher waren, die mich zuerst in Kontakt mit neuen Namen gebracht und so mein Interesse an der Thematik geweckt haben. In Kindergarten und Grundschule hieß man um mich herum schließlich nur Claudia, Heike, Thomas oder Thorsten; das Exotischste waren einzelne türkische Mitschüler oder auch Namen von Pädagogen (mein Kaninchen hatte ich nach meiner Lehrerin Charlotte getauft).

Viele Namen sind für mich mit den Figuren verbunden, an denen ich sie schmökernd kennengelernt habe. Mancher hat bei mir deshalb einen dicken Stein im Brett. Faszinierend fand ich aber auch die Namen der – oft englischsprachigen – Autoren. Bei einigen wurde mir erst viel später klar, ob es sich um Männlein oder Weiblein handelte.

Jetzt aber endlich eine Beispiels-Rundtour durch mein Regal (leider sind viele Bücher nur noch antiquarisch zu bekommen):

Alarich aus „Zauberei im alten Haus“

Ich hatte zwar einen Ulrich („Uli“) in der Klasse – mit dem Namen Alarich habe ich das aber gar nicht zusammengebracht. Alarich, so heißt ein 12-jähriger Naturwissenschaftsfreak in „Zauberei im alten Haus“, einem Roman von Elaine Horseman, der 1971 zuerst auf deutsch erschien. Alarich, seine Schwester Sarah und die befreundeten Geschwister Charlotte, Jonathan und Peter finden darin ein Zauberbuch, mit dessen Hilfe Alarich sich zeitweise in einen schwarzen Kater verwandelt (Vielsafttrank lässt güßen!). Später lernen die Kinder fliegen und gehen auf Zeitreise. Alarich zuliebe mag ich heute auch die Namen Alarik und Alrik.

Enid, die Vielschreiberin

Bis ich auf der Rückseite irgendeines Kinderkrimis ein Bild von Enid Blyton entdeckte, hatte ich keinen Schimmer, dass sich eine Frau „Hops, Fips und Taps“ – eine zu Unrecht vergessene Wichtelgeschichte –, „Hanni und Nanni“, „Dolly“ und natürlich die „Geheimnis um …“-Reihe sowie die „Fünf Freunde“ ausgedacht hat. Meinem Namensduden zufolge hat dieser geheimnisvolle Name einen keltischen Ursprung und geht auf eine Gestalt aus der Artussage zurück, aha.

Colin aus „Der geheime Garten“

Bisher dachte ich immer, es läge an Colin Firth, dass ich diesen Namen (mit einem l!) ganz gern mag. Der Blick in mein Regal lehrt mich aber etwas anderes: Colin Dann ist der Verfasser des wunderbaren „Als die Tiere den Wald verließen“. Auch in der „Schwarze Sieben“-Reihe von Frau Blyton gibt es einen Träger dieser Kurzform des Namens Nikolaus, in „Der geheime Garten“ von Frances Hodgson Burnett (Verfasserin vom „Kleinen Lord“) ebenfalls. Gerade an „Der geheime Garten“, in der zwei Kinder Kraft aus Spiel und Arbeit in einem verwilderten Garten ziehen, denke ich dieser Tage öfter.

Harriet – neugierig in New York

„Harriet – Spionage aller Art“ von Louise Fitzhugh, 1964 zuerst erschienen, erzählt von einer neugierigen Elfjährigen aus New York, die Schriftstellerin werden will – oder eine zweite Mata Hari. Harriet beobachtet alles und jeden um sich herum und notiert ihre bissigen Betrachtungen in Notizbüchern, die (natürlich!) irgendwann in falsche Hände geraten … Übrigens nennt sich das Mädchen selbst nur „Harriet M. Welsh“, obwohl es gar keinen zweiten Vornamen hat.

Malcolm und noch ein Garten

Neben dem „Geheimen Garten“ gibt es noch ein zweites Buch in meinem Regal, das den Rückzug in einen Garten als bereichernde Erfahrung beschreibt: „Ein Garten so groß wie die Welt“, verfasst von dem US-amerikanischen Schriftsteller Malcolm Bosse (1984). Ein Name, den ich damals ganz bestimmt falsch ausgesprochen habe. Zum Glück heißt die Hauptfigur des Buches einfach Eric.

Myron und die erste Liebe

Myron Levoy schrieb unter anderem „Drei Freunde“, eine Geschichte um erste Liebe, Freundschaft und Eifersucht mit den Teenagern Joshua (das Schachgenie), Karen (die Hübsche) und Lori (die Künstlerin) in den Hauptrollen. In der Schreibweise Miron gefällt mir der Name noch besser.

Myrtle hinter den Hügeln

Der nächste Name fiel für mich sowohl in die Kategorie „Männlein oder Weiblein?“ als auch in „Kann ich nicht aussprechen“ („Mörtel?!“). Heute denke ich natürlich an die „Maulende Myrte“ („Moaning Myrtle“) aus „Harry Potter“, klar. Eine Dame namens Myrtle Archer verfasste jedenfalls „Feuer hinter den Hügeln“ (deutsch 1980), die spannende Geschichte eines Jungen, der sich während des amerikanischen Bürgerkriegs mit Mutter und Schwestern in der Wildnis versteckt.

Tonke aus den Niederlanden

„Der Brief für den König“ ist nicht nur eine brandneue Serie auf Netflix, sondern vor allem ein tolles Jugendbuch, 1962 zuerst erschienen, die Geschichte des jungen Ritters Tiuri. Auf dem Cover steht „Tonke Dragt“ – und obwohl Tonke wohl eigentlich ein seltener Jungenname ist, handelt es sich hier um eine Frau: die niederländische Autorin Antonia „Tonke“ Johanna Willemina Dragt.

Willo, nicht Willi

Nachdem Willi zuletzt bei Babyeltern beliebter geworden ist, könnte ja auch Willo ein Name mit Potenzial sein? Oh, halt: Soeben habe ich herausbekommen, dass es sich bei Willo Davis Roberts – den Namen auf dem packenden 70er-Jahre-Kinderkrimi „Der Zeuge im Kirschbaum“ – um eine Frau handelt. Menno! Wegen Willow hätte ich drauf kommen können, nur kannte ich den Namen als Kind natürlich noch nicht. Nun ist mir Willo zu unisexig.

Zilpha und der Poltergeist

Immerhin lag ich bei Zilpha Keatley Snyder richtig: Das 1971 erschienene Buch „Amanda und der Poltergeist“, das auch bei meinem Kind super ankommt, stammt aus einer weiblichen Feder. Die Geschwister David, Jenny, Esther und Tim raufen sich darin mit ihrer Stiefschwester, Möchtegernhexe Amanda, zusammen, und auch ein Geist kommt vor … Der Name Zilpha (Silpa) stammt aus dem Alten Testament. Ob es den wohl auch hierzulande, dann in deutscher Aussprache gibt?

Und jetzt bin ich gespannt: Welche besonderen Namen aus Kinderbüchern oder von Autoren sind es bei Euch?

39 Gedanken zu „Von Alarich bis Zilpha“

  1. Die Blyton-Bücher stehen auch in meinem Kinderbuch-Regal 🙂

    Daneben reiht sich die „Geh…“-Reihe von Joan Aiken, eine Trilogie rund um die Helden Felix, Juan/Juana und Pedro. Als Kind wusste ich nicht, wie die spanischen Namen ausgesprochen werden, und habe sie einfach eingedeutscht. Einige Jahre später habe ich die Bücher noch einmal gelesen, unter anderem auch deshalb, weil ich die Namen in der richtigen Aussprache lesen wollte.

    Dann ist da noch „Sara, die kleine Prinzessin“ von Frances Hodgson Burnett. In diesem Buch kommt auch eine zickige, hochnäsige Lavinia vor, diese Assoziationen habe ich zum Teil immer noch, wenn ich den Namen höre.

    Ebenfalls von Burnett: „Der kleine Lord“. Den Namen Cedric mochte ich lange Zeit sehr.

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  2. Bei mir ist es Ellinor, nach Elinor Lordan, die Großtante aus der Tintenherztrilogie.
    Ich war etwa elf und habe mich ein bisschen in diesen Namen verliebt.
    Die Namen von Meggies Eltern Mo und Resa hörte ich auch zum ersten Mal. Resa hat mir gut gefallen, bis ich vor einigen Jahren mitbekam, das Resa bzw. Reza ein Männername ist.

    Der Namen Sienna ist mir vor sechs, sieben Jahren in der Gestaltwandlerreihe von Nalini Singh begegnet. Die Stadt kannte ich, aber als Name verwendet, war er mir irgendwie noch nie begegnet. (Sienna Miller war da irgendwie an mir vorbeigegangen).

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  3. Aus meinen Kinderbuchzeiten ist mir der Vorname Boy hängen geblieben (Boy Lornsen schrieb unter anderem „Robbi, Tobbi und das Fliwatüüt“ und „Jakobus Nimmersatt“).

    Otfried Preußler hatte auch ein gutes Gespür für Namen, besonders in Erinnerung bleiben der Räuber Hotzenplotz, die Fee Amaryllis und die Muhme Rumpumpel.

    Und natürlich all die schönen Namen bei Michael Ende, von Balthasar Bastian Bux und Karl Konrad Koreander über Atréju und Furchur bis zu Beelzebub Irrwitzer und Tyrannja Vamperl …

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    • In einem meiner Lieblingsbücher (für frühe Sprachforscher und künftige Germanisten 🙂 ) – Mein Urgroßvater und ich“ von James Krüss hieß der Erzähler auch Boy.
      Und die Muhme Rumpumpel ist bei uns in der Familie bis heute ein Synonym für eine übelwollende ältere Frau 🙂

  4. Ich lese bis heute noch sehr viel, deshalb ist es nicht so einfach, einzelne Namen rauszufiltern. Eine kleine Auswahl:

    Natürlich die ungewöhnlichen Vornamen aus Harry Potter.

    Kaspian aus der Narnia-Reihe.

    Arwen aus Herr der Ringe.

    Mildred aus Eine lausige Hexe.

    Annabeth aus den Büchern von Rick Riordan.

    Momentan lese ich ein Buch, in dem eine Neva vorkommt.

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    • Ergänzung:

      Mir fallen noch Lyra aus den Der goldene Kompass-Bücher ein.

      Margo aus Margos Spuren.

      Ganz neu Cordelia aus der The last hours-Reihe von Cassandra Clare

  5. Ich kenne eine Silpa im Grundschulalter mit afrikanischen Wurzeln.
    Zwei unserer Kinder tragen Zweitnamen aus Büchern die ich als junge Erwachsene gelesen habe. Eleni aus einem Roman der in Griechenland spielte, haben erst nach der Geburt gemerkt dass man es nicht wie Elena ausspricht. Filippa aus der Biographie einer tragisch jung verstorbenen Frau.
    Vielleicht sollte ich wieder mehr lesen. #5 auf dem Weg und die alten Listen geben nichts mehr her…

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    • Stimmt! Ich mochte das Buch sehr (über den Film schweigen wir) Prosper als Name gefällt mir nicht, Bo finde ich irgendwie ganz süß.

    • Tribute von Panem wollte ich auch gerade erwähnen 🙂
      Ich möchte deine Liste noch um Gale erweitern, weil ich den Namen nur als Mädchennamen kannte. Gayle Forman ist die Autorin von „Wenn ich bleibe“ (Name der Protagonisten Mia) einem meiner Lieblingsbüchern, neben Tribute von Panem und „Der Bücherdiebin“. Letzteres ist eins der besten Bücher, die ich je gelesen habe, aber mir gefallen die Namen der Protagonistin einfach nicht Liesel und Rudi. Na ja, Liesel ist die Kurzform von Elisabeth und der Name hat es mir schon als kleines Mädchen angetan.

  6. Da ich dieses „Spiel“ sehr unterhaltsam finde, der Artikel war auch sehr interessant; einige Bücher kannte ich gar nicht, habe ich mal mein Bücherregal durchstöbert (da ich sehr gerne lese, war das ein längere Sache^^).

    Der Name Elin ist mir zum ersten Mal in „Der Spiegel der Königin“ begegnet. Vielleicht gefällt er mir wegen der Ähnlichkeit des Schriftbildes von Ellinor so gut. Er klingt weich und femin, ohne zu süßlich zu sein. Ein tolles Jugendbuch mit toller Protagonstin, die noch dazu einen schönen Name hat, was will man mehr?

    Lilith aus „Die dreizehnte Fee“ fällt mir noch ein. Die mythologische Lilith kannte ich zwar, aber in dem Roman ist er mir erst richtig aufgefallen. Ich mag den Namen wegen seines Schriftbildes und seines Klanges (und auch weil ich die Protagonistin mag)

    Der Name Tessa ist mir zuerst in „Bevor ich sterbe“ begegnet. Es ist kein ungewöhnlicher Name, aber ich habe ihn dort zum ersten Mal gelesen.

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  7. Ich habe die Mädchenbücher von Berte Bratt geliebt. Dort begegneten mir erstmals die Namen (unsortiert und ohne Anspruch auf Vollständigkeit)
    Bo (männlich)
    Bertil
    Melitta (als Vorname, nicht Markenname)
    Elaine
    Heming
    Asbjörn
    Peik
    Allegra
    Pansy
    Gerd als Frauenname
    Inge als Männername
    Manon
    Bernt in der Schreibweise
    Hans-Jörgen
    Senta als Frauenname (ist mir vorher nur als Hundename begegnet)
    Hannemarie
    Erling

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  8. Bei besonderen Namen aus Büchern „von damals“ fällt mir spontan die Familie-Langfeld-Serie von Enid Blyton ein. Da hießen drei Kinder Clemens, Roderich und Richhilde – fand ich nicht wirklich schön, aber total faszinierend!

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    • Roderich und Roderik/Roderick gefallen mir, die gehen ja in Richtung Alarich 🙂 Die Kurzform Rod hat im Deutschen allerdings leider ihre Tücken, beim Gebrauch des Genitivs – „Das ist Rods Taschentuch …“ klingt unschön …

  9. Vermutlich hießen die im englischen Original auch anders, bzw. kenne ich „Familie Langfeld“-Geschichten von Enid Blyton in 2 Versionen: In der von Julie erwähnten Version heißen die Kinder Hans, Hanna, Susi, Clemens, Richhilde und Roderich.
    Dann gibt es eine Version, da heißen die Kinder Robert, Roberta, Regine, Adelheid, Bruno und Clemens. Die Geschichten sind, soweit ich mich erinnere, nicht deckungsgleich, aber sehr ähnlich.

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    • Aus „Heidi“ von Johanna Spyri:
      Dete
      Barbel
      Tinette

      Wenn ich mich recht erinnere, ist mir da auch Sebastian zum ersten Mal begegnet.

      Mein kleiner Bruder war damals beim Schauen der Zeichentrickserie sehr beeindruckt von dem Aussprüch Fräulein Rottenmeiers: „Aber so (Heidi) heißt doch kein Mensch!“, verstand den Zusammenhang nicht so richtig.
      Als wir eine Bekannte besuchten und er mitbekam, dass sie Klara heißt, rief er erstaunt: „Aber Klara ist doch kein Mensch!“

      In einem anderen Buch mit Geschichten von Johanna Spyri lernte ich auch einige mir bislang unbekannte Namen kennen:

      Enrico (Rufform Rico)
      Stineli
      Silvio

      Emerenzia (Rufformen Emerenz, Renzeli und Renzia)
      Seppe (w)
      Isi als Rufname für Alois
      Dikt als Rufname für Benedikt

      Chel (da habe ich mich immer gefragt, wie dieser Name ausgesprochen wird – vielleicht ist hier ein Schweizer, der mir das beantworten kann?

    • Ich habe die „Langenfeld“-Reihe nicht selbst gelesen (ich war ein großer Hanni und Nanni und kleiner Fünf-Freunde-Fan), habe aber die Orginalnamen recherchiert und die sind noch mal ganz anders (Richhilde, also wirklich!)
      Die Familie heißt Lonfield, den Namen hat man einfach eingedeutscht (wie bei Hanni und Nanni Sullivan, alias Pat und Isobel O‘Sullivan)
      Die Zwillinge heißen Jane und Jack, die kleine Schwester Susan (Susi, bist du es?)
      Die Cousine und die Cousins heißen von ältesten zum jüngsten
      Cyril, Melisande und Roderick ( das ist dann wohl Roderich).
      Ich finde es immer wieder faszinierend, wenn Übersetzter eigenmächtig Namen verändern, die in keiner Verbindung zu den Orginalnamen stehen.

    • Ich gehe mal davon aus das Hans und Hanna und Robert und Roberta die Zwillinge sind.
      Bei Hans und Hanna hat man wenigstens halbwegs ans Original gedacht. Jack ist eine Kurzform von John und der entspricht Johannes mit der Kurzform Hans . Jane kann man als Kurzform von Johanna sehen. Über Robert und Roberta schweigen wir besser mal.

    • Oh ja, Dete hat mich bei der Zeichentrickserie auch sehr fasziniert. Und Klara mit K wie das feine Mädchen aus Frankfurt hat es damals bei unserer Tochter immerhin in die Endauswahl geschafft.

  10. Ja, Hans/Hanna und Rober/Roberta sind die Zwillinge.

    Eine Eindeutschung der Namen wie
    Jack –) Hans
    oder
    Susan –) Susanne / Susi
    von mir aus in den 60er Jahren auch sowas wie Jenny–) Hanni und Nancy –) Nanni
    kann ich ja noch nachvollziehen bzw. finde ich bei Kinderbüchern zum Teil sogar sinnvoll. Dass Madicken im Deutschen zu Madita wurde, finde ich z.B. sinnvoll.
    Die Umbenennung von Emil zu Michel hätte m.E. nicht sein müssen.
    Mich hat es als Kind im Grundschulalter immer irritiert, wenn Namen/Wörter anders ausgesprochen als geschrieben wurden.

    Unangebracht und störend finde ich es, wenn völlig andere Namen genommen werden.
    Dass aus Pat(ricia) und Isobel das alberne „Hanni und Nanni“ gebastelt wurde, finde ich ärgerlich. Patrizia und Isabel oder Isabella hätte ich OK gefunden.

    Roderick zu Roderich finde OK,
    aus Melisande Richhilde zu machen ist echt fürchterlich, da verbinde ich vollkommen unterschiedliche Vorstellungen mit den beiden Namen. Wahrscheinlich ging es da darum, das Wortspiel mit „riechen“ unterzubringen: Susi sagt zu Richhilde Riechhilde, weil sie soviel Parfüm benutzt. Vermutlich heißt es im Original Melisande – Smellisande.

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  11. Ein schöner Anlass, um ein wenig in Nostalgie zu schwelgen.

    Ich wollte früher meine Tochter unbedingt Felicitas oder Felicia nennen (finde beide Namen auch immer noch schön). Mir fällt jetzt auf, dass Felicitas die kleine Schwester von Dolly war und Feelicia eine Fee aus dem Knax Club.

    Weitere Namen, die mich fasziniert haben:
    Guinever Wiesengrund (Drachenreiter)
    Phileas und Aouda (in 80 Tagen um die Welt als Kinderbuch)
    Amalthea (Das letzte Einhorn)
    Glinda (Im Land des Zauberers von Oz)
    Cassiopeia (Momo)
    Roald Dahl (von Charlie und die Schokoladenfabrik) – die Namen der Kinder sind auch interessant, vor allem Veruschka
    Faline (Bambi)
    Wenzel (Drei Räuber und ein Rabenkönig)
    Ismael (Moby Dick als Kinderbuch)

    Habt Ihr auch Namen, die Ihr als Kinder mochtet, aber jetzt gar nicht mehr? Ich fand als Kind eine Weile den Namen Waldemar unglaublich toll. Vielleicht weil er mich an Waldmeister erinnert hat?! 😀

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    • Phileas und Auda – diese Schreibweise war’s in meiner Ausgabe – finde ich auch toll, hab sogar über Auda als Zweitname für meine Tochter nachgedacht (mit einem anderen Erstnamen, logisch ;-)).

      Hm, Namen, die ich als Kind mochte, aber jetzt nicht mehr …? Ich fand Kim (für Jungs) toll, vielleicht ja wegen „Kimba der weiße Löwe“?!? Außerdem hatte ich auch mal eine Schwäche für Englisches wie Bonnie Sue oder Grace. Eine meiner Puppen hieß Susi, ist jetzt auch nicht mehr mein Lieblingsname 🙂

    • Mit etwa drei Jahren fand ich Marie ganz toll, diese Schwäche für den Namen endete aber bereits mit fünf. Im Kindergarten bekamen wir eine neue Puppe für die Puppenstube und sollten uns einen Namen für sie überlegen. Als ein Mädchen Marie vorschlug (der es auch wurde), dachte mein fünfjähriges Ich: „Wie einfallslos“.

      Mit etwa zwölf habe ich zum ersten Mal „Vom Winde verweht“ gelesen und -wer hätte es gedacht- schwärmte total für den Namen Scarlett, den Namen ihrer Mutter Ellen und ihre Schwägerin Melly mochte ich auch gerne (aber nur Melly; nicht ihre eigentliche Langform Melanie) Scarlett gefällt mir immer noch, eine Tochter werde ich aber wohl nicht so nennen. Ellen ist okay, Ella, Elin und Ellinor mag ich inzwischen aber lieber, weil sie für mich femininer klingen. Und Melly klingt für ein kleines Mädchen sehr süß, aber als Erwachsene, ich weiß ja nicht.

  12. Eine modernere Kinderbuchreihe mit erwähnenswerten Namen ist die „Lola“-Reihe von Isabel Abedi.

    Titelheldin: Lola (brasilianischer Hintergrund)

    Ihre Mutter: Vicky, mit vollem Namen Viktualia (Hintergrund: Vickys Mutter ist Buchhändlerin und mag Pippi Langstrumpf)
    Vater: Fabio (kommt aus Brasilien)
    Opa: Felix
    Vickys kleine Schwester: Lisbeth
    (Die Familienkonstellation ist so, dass die Tante Lisbeth einige Jahre jünger ist als ihre Nichte Lola).
    Lolas kleiner Bruder: Leandro

    Beste Freundin: Flora, genannt Flo
    Deren Mutter: Penelope
    Vater: Erik

    MitschülerInnen in der Grundschule:
    Annalisa
    Frederike
    Sila (Mädchen, afrikanischer Hintergrund)
    Riekje (Mädchen)
    Sol (Junge, ecuadorianischer Hintergrund)
    Ansumana (Junge, afrikanischer Hintergrund)
    Mario
    Lina
    Moritz

    Lolas Freund: Alexandre, Rufname Alex (französischer Hintergrund)
    dessen Bruder: Pascal
    Vater:Jeff
    Mutter: Lucille

    Lolas brasilianische Tanten: Moema, Maria und den Rest wißic nicht mehr genau, ich glaube Marina, Mariela und Mariola oder so ähnlich, dass fand ich im Gegensatz zu den anderen Namen enttäuschend einfallslos.

    Neue Mitschüler auf der Gesamtschule:
    Dalila (amerikanischer Hintergrund)
    Sayuri (japanischer Hintergrund)
    Marcel
    Fabio (brasilianischer Hintergrund)
    Gloria (brasilianischer Hintergrund)
    Sally
    Melissa

    Flos Pflegebruder: Enzo
    dessen Mutter: Gudrun

    Tante Lisbeths Kindergartenfreunde (und „Ehemänner“):
    Lukas-Arne und
    Bastian-Ramon.

    Mir fallen leider nicht mehr alle Namen ein – ein paar fehlen noch.

    Die Bücher habe ich mit unseren Kindern mit großem Vergnügen gelesen. Auch die Hörbücher dazu sind super.

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  13. Aglaya
    Wäre es ein Mädchen gewesen, hätte sie so geheissen, weil mir der Name im Buch „der Idiot“ von F. Dostojewski sehr gefiel. Ihre beiden Schwestern waren Adelaida u Alexandra, auch schöne Namen! Im Nachhinein wäre eine Aglaya wohl in Kurzform „Ugly“ geworden, da wir ausgewandert sind, wo Englisch gesprochen wird.

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  14. Felicitas war in den Top 3 von meinen Namensverschlägen für unsere Tochter, die bei meinem Mann leider alle 3 durchgefallen sind.

    Kassiopeia ist mir schon vor Momo in der griechischen Mythologie (Mutter von Andromeda) und als Sternbild (mein Bruder interessierte sich sehr für Astronomie und belehrte die ganze Familie über die Namen von Sternbildern, Sternen und Planeten) begegnet und ich fand diesen Namen auch faszinierend.

    Überhaupt die Namen aus der griechischen und römischen Mythologie – da besonders die Frauennamen, z.B.

    Helena
    Iphigenie
    Elektra
    Chrysothemis
    Sibylle
    Antigone
    Ismene
    Nausikaa
    Penelope
    Eurydike
    Klytämnestra
    Ariadne
    Andromeda
    Persephone
    Iokaste

    Hekabe
    Kassandra
    Dido
    Lavinia

    Rea Silvia
    Cloelia

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    • Ich mag auch einige Namen aus der antiken Mythologie.
      Minerva und Asteria haben es mir besonders eingetan. Die englische June (Hera/Juno- Zeus/Juppiters Frau) mag ich auch gerne.

      Bei einigen Figuren, die du aufzählst, gefällt mir der Klang und die Geschichte nicht so gut:
      Klytaimnestra zum Beispiel, sie ist Helenas Schwester (die Kombi passt ja mal gar nicht) und ließ ihren Liebhaber, der ihr Neffe war, ihren Mann Agamemnon ermorden (der wiederum hatte die gemeinsame Tochter Iphigenie-ganz netter Name- geopfert,
      um Wind für die Schiffe zu haben, damit er helfen konnte, seine Schwägerin aus Troia zu retten).
      Ja, dass war ein wirklich nettes Drama, dass ich an der Uni übersetzten durfte^^
      Spannend finde ich es immer, wenn die Römer griechische Mythen wiedergeben, da sie die Namen latinisierten.
      Aus Kassandra wird Cassandra
      Aus Iokaste, Iocasta
      Aus Ismene-Ismena
      Aus Antigone-Antigona
      Und mein Lieblingpaaar
      aus Odysseus und Penelope werden Ulixes und Penelopa

    • O ja, die Namen aus der griechischen/römischen Antike haben was. Insbesondere hat es mir Ariadne angetan, der könnte zu gegebener Zeit tatsächlich in der engeren Auswahl landen. Auch Juno, deutsches j, mag ich sehr.

      Ein Name, der mich vom Klang her noch fasziniert, ist Alekto, eine der Furien.

  15. Ariane gibt es hin und wieder, das kommt von Ariadne.

    Ich finde die Namen und Figuren auch nicht alle schön, aber faszinierend.

    Helena und Sibylle gefallen mir aber tatsächlich.

    Kassandra und Penelope begegnet man auch ab und an.

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    • In Büchern sind mir auch schon Persephone (Zwillingsschwester Penelope) und Andromeda begegnet. Anna aus „Beim Leben meiner Schwester“
      heißt eigentlich so, weil ihr Vater Hobbyastronom ist

  16. Ja, das Buch habe ich auch gelesen. Hoher Taschentuchbedarf!

    In den Inspktor-Lynley-Krimis von Elizabeth George gibt es die Schwestern Helen, Iris, Penelope und Cybele – alle nach Gestalten aus der griechischen Mythologie benannt.

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    • Zum Buch- oh ja, da habe ich noch mehr Taschentücher verbraucht als beim Film.

      Interessante Schreibweise von Sibylle oder ist das die englische ?

  17. Sibylle meine ich.

    Aber ich habe gerade den vorherigen Beitrag nochmal gelesen und du meintest wahrscheinlich Cybele.
    Das ist von der griechischen Göttin Kybele abgeleitet. Wie man das im Englischen ausspricht, weiß ich nicht.

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    • Ach so! Ich hatte den Namen mit der Seherin Sibylle gleichgesetzt. Diese Göttin kannte ich gar nicht, dann geh ich mal ein wenig recherchieren …

  18. Ich bin als Kind mal in einem ursprünglich englischsprachigen Jugendroman (keine Ahnung mehr, welcher das war) über den Namen Imogen gestolpert, mit dem ich spontan überhaupt nichts anfangen konnte – und bis heute nicht kann. Ich finde weder die deutsche noch die englische Aussprache irgendwie angenehm, und für einen Mädchennamen klingt er mir auch viel zu ruppig.

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