„Das sind bestimmt die Namen der Großeltern“ – das höre ich öfter, wenn ein Baby namens Gertrud oder Hildegard, Walter oder Wilhelm in den aktuellen Babynamenlisten auftaucht. Dass typische Großväter und Großmütter heutzutage Thomas und Sabine heißen, das hat sich noch nicht überall herumgesprochen.
Höchste Zeit, mit den alten Klischees und Vorurteilen aufzuräumen und neue zu etablieren! Ich habe ermittelt, wie die typischen Omas und Opas wirklich heißen, deren Enkel in dieser Zeit geboren werden.
Top 50 der typischen Großelternnamen
Oma-Namen | Opa-Namen |
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Quelle: Eine repräsentative Stichprobe aller Vornamen der Geburtsjahrgänge 1954 bis 1974 (in diesem Alter sind die meisten, wenn sie erstmals Großvater oder Großmutter werden). Gleichklingende Namensformen (zum Beispiel Tomas und Thomas) habe ich zusammengefasst und nur die Erstnamen gezählt.
Klischeenamen der Generationen
Auch über die Klischeenamen anderer Altersgruppen gab es viele Missverständnisse. So fällt es mir bei Romanfiguren oder Filmcharakteren oft unangenehm auf, wenn ihre Vornamen überhaupt nicht zum Alter passen. Mit den Missverständnissen ist jetzt Schluss, denn hier sind die Vornamenhitlisten der Generationen:
- 1928 – 1945: Silent Generation
- 1946 – 1964: Babyboomer
- 1965 – 1979: Generation X
- 1980 – 1995: Millennials
- 1996 – 2010: Generation Z
Die Großeltern, die ich kenne (und, die mir spontan einfallen), heißen (mit Knuds Platzierung in Klammern):
Agnes, Angelika (20), Birgit (6), Brigitte (37), Christa, Christine (21), Dalia, Elfriede, Elisabeth, Frieda, Hannelore, Helga, Irmgard, Jutta (44), Karen, Karin (19), Manuela (34), Maria (43), Sabine (1), Sonja (48), Vera
Adolf, Gerhard (50), Harald (44), Jakob, José, Josef, Lorenz, Manfred (33), Michael (2), Otto, Uwe (21), Wolfgang (15)
Diese „frischen“ Großeltern (= Enkelkinder unter Grundschulalter) fallen mir aus meinem Umfeld ein:
Frank (5)
Georg
Karsten/Carsten (22)
Ralf (12)
Beate (32)
Claudia (5)
Gabriela
Petra (3)
Renate
Sibylle
Telse
Die Namen meiner Eltern, Karin und Hans, sind auch in der Liste, obwohl ich selbst auch in die erfassten Oma-Jahrgänge falle. Und der meiner Schwiegermutter (Ursula) auch.
Wolfgang, Harald, Gerhard hätte ich spontan in die Uropa-Generation eingeordnet.
Frische Omas und Opa
Petra, Birgit, Stefan
Großeltern mit Enkeln unter 3 Jahren, die ich kenne:
Gerlinde
Michaela (45)
Hermann
Monika (13)
Jürgen (13)
Renate
Robert
Petronella
Christian (8)
Lisa
Anne
Margarete
Ursula
Alois
Sumita
Dilip
Letztere sind natürlich indisch und die Großeltern von meinem Sohn 😉 Dilip ist auch etwas altmodisch, glaube ich, bei Sumita bin ich nicht sicher.
Viele der aufgelisteten Namen tauchen in meinem Umfeld interessanterweise eher in meiner eigenen Generation auf, oder ein bisschen drüber, so um die 40 Jahre. Und die Wolfgangs, Gerhards, Haralds, die ich kenne, sind keine Uropas, sondern gerade „erst“ ins Rentenalter gekommen (allerdings sind W. und G. miteinander verheiratet und daher kinder- und enkellos ;-))
Ich denke, wenn Leute schreiben, dass es sich um Namen der Großeltern handelt, ist nicht damit gemeint, dass die Großeltern des Babys so heißen. Sondern das werdende Eltern sich an ihre eigenen Großeltern erinnern.
Beispielsweise heißt meine Mutter Rita und meine Oma hieß Rotraut.
Da meine Mutter noch lebt, würde ich keine Tochter Rita nennen.
Rotraut käme als Andenken aber in Frage.
Ich glaube, dass die Leute schon wissen, dass die aktuellen Großeltern der Kinder anders heißen und diese Namen die zurückkommen eigentlich Urgroßeltern Namen sind, wenn man nach deiner Logik geht.
Ich glaube aber auch, dass der Satz „Das bestimmt die Namen der Großeltern“ nur die Abkürzung ist für „Du hast dein Baby nach deinen eigenen Großeltern benannt“
So hätte ich es auch aufgefasst. Ich kenne einige, die ihre Kinder nach den Großeltern benennen – den eigenen.
In den Medien
Spiegel Online: Großeltern heißen heute Sabine und Thomas
Hamburger Abendblatt: Walter und Hildegard? So heißen Großeltern heutzutage
Echte Mamas: So heißen die Großeltern von heute – anders als du denkst!