Max … Maxim … Maximilian

Fast immer steckte früher ein Maximilian dahinter, wenn ein Max gerufen wurden. Erst in letzter Zeit hat es sich etabliert, für Jungen auch amtlich den Vornamen Max einzutragen. Aber auch die Vollform Maximilian ist nach wie vor angesagt. Ungefähr gleich häufig wurden diese beiden Jungennamen in diesem Jahrtausend bisher vergeben.


Seit 20 Jahren gehört auch Maxim zu den Top 100 der beliebtesten Jungennamen – vielleicht als Kompromiss der Eltern, die sich nicht zwischen Max und Maximilian entscheiden konnten?

Häufigkeitsdiagramm der Vornamen Max, Maxim und Maximilian
Häufigkeitsdiagramm der Vornamen Max, Maxim und Maximilian. Dargestellt werden die Ranglistenplätze in der Jungennamenhitliste nach Geburtsjahrgängen.

Mittlerweile befinden sich sowohl Max als auch Maximilian im Abwärtstrend, während Maxim tendenziell häufiger vergeben wird. Ich bin gespannt, ob sich die Häufigkeitskurven von Max, Maxim und Maximilian in naher Zukunft kreuzen.

… Wie kam es denn dazu? Wie lebt es sich damit? Drei Max-Mütter im Gespäch.

17 Gedanken zu „Max … Maxim … Maximilian“

  1. Ende der 80er Jahre, als ich in der Oberstufe war, habe ich im Bus mal zwei Leute belauscht, die wenige Jahre zuvor noch auf meiner Schule gewesen waren, also ca. 23 Jahre alt. Es waren eine junge Frau mit Baby im Arm und ein ehemaliger Mitschüler, den sie gerade wiedergetroffen hatte. Ich weiß noch gut, wie erstaunt der junge Mann über das Kind war („Ist das deins?!?“) und wie stolz die Mutter: „Ja, er heißt Maxim. Geil, nicht?“ Ich als Lauscherin war auch erstaunt, den Namen hatte ich davor noch nie gehört (ich meine, er war auch auf die Babydecke gestickt). Na, und die Vorstellung, wenige Jahre später theoretisch schon Mutter sein zu können, fand ich auch exotisch 😉

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  2. Maxim verbinde ich mit Russlanddeutschen. Maximilian ist sehr verbreitet. Max als eingetragener Name ist ganz ok, erinnert an die 1920er? Jahre

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  3. Was für ein toller Artikel. Wie bist du nur auf diese grossartige Idee gekommen, diese Namen miteinander zu vergleichen? Genial!
    In den Top 500 sehen die Zahlen aktuell so aus:
    Platz 22: Maximilian
    Platz 31: Max
    Platz 55: Maxim
    Was für ein Krimi! Ich bin so gespannt, wo sie am Ende des Jahres stehen!! (Und das mein ich nicht mal als Scherz.) Wenn ich wetten müsste, könnte ich nicht sagen, ob Maxim dieses oder nächstes Jahr die Linie von Max kreuzt. Ich lehne mich jetzt mal aus’m Fenster und behaupte 2024 kreuzt Maxim Max‘ Linie und 2025 kreuzt Maxim Maximilians Linie!

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    • Find solche Statistik-Beiträge auch immer sehr interessant – nehm gerne noch mehr davon 🙂

      Die Form Maxim/Maksim stammt ja aus dem slawischen Raum. Frag mich gerade, ob der Name dort auch an Popularität gewonnen hat.
      Ansonsten gibts ja auch noch den französischen Maxime, der aber in Sachen Häufigkeit hinter Maxim weit abgehängt ist. Aber hab den Eindruck, dass französische Namen zurzeit allgemein nicht so im Trend sind, verglichen mit zB den 90ern.

      Besser vergleichbar als die Ranglistenplätze wären natürlich die jeweils relativen Anteile an allen Geburten. Der Horstomat liefert ja immerhin die absoluten Zahlen:

      *Geburten in 2023 (in 2008)*
      Maximilian: 2600 (5000)
      Max: 1900 (4600)
      Maxim: 1100 (900)
      Maksim: 100 (80)
      Maxime: 60 (100)

    • „Das Leben ist kein Wunschkonzert,
      nur bei beliebte-Vornamen.de,
      da bekommst du, was du begehrst.“

      Falls sich jemand über diese überschwängliche Begeisterung wundert: Tameri hatte diesen Vergleich neulich selber vorgeschlagen. Gute Ideen und Themenvorschläge aus der Community greife ich immer wieder gern auf.

    • Über die Umsetzung habe ich mich sehr gefreut!
      Nimmst du die Wetten zum weiteren Verlauf nun direkt entgegen? In Schleswig-Holstein ist doch sowas alles möglich 😉

      Apropos gute Ideen und Glücksspiel, wie läuft denn die Arbeit am Einarmigen Banditen für Namensfragmente?

    • Mich würde mal interessieren, welche Namen in Bayern signifikant häufiger vorkommen – ein paar lässt du ja immer anklingen zur Liste am Jahresende, aber mir würden noch einige einfallen.

      Ich tippe auf:
      Theresa
      Magdalena
      Franziska
      Katharina (?)
      Christina – wobei ich das bei Kindern eigentlich auch nicht mehr höre…

      Kilian
      Korbinian
      Andreas
      Michael (?)
      Ludwig (?)
      Sebastian
      Quirin

      Wäre mal interessant!

  4. Veronika und Florian würde ich noch tippen, dass die in Bayern signifikant häufiger sind.
    Evtl. auch Peter, Martin, Matthias und Johanna
    Severin?

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  5. gestern habe ich darüber nachgedacht warum französische Namen immer elegant und adelig etc klingen. In Frankreich gibt es doch auch einfache Leute. nahezu jeder Name klingt in französischer Aussprache gleich viel attraktiver und glaubwürdiger. zB deutsch Bernhard klingt altmodisch, spricht man ihn französisch aus „Bernar“, ist er gleich eine Stufe aufgestiegen. warum sortiert das Gehirn das so ein?

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    • Womöglich liegt es daran, dass die Schlusssilbe betont wird und dabei der Ton hochgeht. Damit ist selbst der Ton in der Aussprache erhaben. Dies ist meine These, warum es edler erscheint.
      Zudem ist die französische Sprache einerseits sehr weich und andererseits kennt sie ebenso harte Konsonanten sowie das im Rachen gesprochene R (gibt’s in Frankreich eigentlich auch Dialekte, die das R anders sprechen? Gerollt oder wie im Englischen?). Während das Deutsche oft sehr kantig daherkommt, ist dieses französische Gleichgewicht aus weich und kantig sehr ästhetisch.

    • Denke mal, dass Frankreich allgemein oft mit „Gehobenem“ verbunden wird und sich das dann auch in der Namenswahrnehmung niederschlägt. Ich assoziere Frankreich z. B. vornehmer Küche, mit Kunst und Kultur, mit Versailles, Puder und Perücken, …
      Wobei die Wahrnehmung sich z. T. auch schon wieder geändert hat. Viele französische Namen (Marcel, Pascal, Maurice, Jerome, Michelle, Chantal, Denise, …) haben in Deutschland in den letzten beiden Jahrzehnten ja stark an Beliebtheit eingebüßt haben und teilweise sogar den Ruf, sie seien typisch für „die bildungsferne Unterschicht“.

    • Die Frage sollte sein: Warum sortiert dein Gehirn das so ein? Mein Gehirn macht das nicht. Ich mag die französische Sprache nicht und finde Namen in französischer Aussprache unattraktiver.

    • es klingt adelig bzw man erwartet einen adeligen Hintergrund oder hohe Bildung. meinte nicht zwingend dass es mir besser gefällt, eher „es verleiht jedem armen Menschen einen adeligen Anstrich und ich vermute mehr Intelligenz als bei demselben Menschen mit einem anderen Namen.“

  6. Max ist zwar eine Kurzform von Maximilian, aber es ist doch eine eigenständige Kurzform mit langer Tradition. Max wurde auch in Adelsfamilien vergeben, oft mit weiteren Vornamen wie zum Beispiel Max Joseph.

    Wenn ich Max höre, denke ich nicht automatisch, er heißt bestimmt Maximilian. Dafür kenne ich zu viele, die nur Max heißen.

    An meinem Arbeitsplatz hatten wir mal einen Azubi namens Maximilian. Ich habe ihn immer Maximilian genannt, fand das nicht zu lang. Die anderen Azubis haben Maxi gesagt. Ich weiß noch von einem anderen Maximilian, der von Freunden und Mitschülern Maxi genannt wird.

    Max und Maximilian ist vermutlich in Bayern häufiger als im übrigen Deutschland. Allerdings weiß ich von einem Maximilian (16), der auf einer ostfriesischen Insel zu Hause ist. Über diese Namenswahl habe ich mich damals gewundert.

    Maxim – ich kenne niemanden, der so heißt. Aber ein Maxim hat doch in der Regel einen russischen bzw. slawischen familiären Hintergrund.

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    • Ja, genau. Der Name Max wird schon seit langer Zeit eigenständig vergeben.

      Max war auch 1890 bis 1907 immer wieder in den Top 20. Maximilian erst ab den 1990ern.

      Für mich ist Max klassischer und Maximilian assoziiere ich stark im Süddeutschland.

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