Eine Sache, die mir am Hobby Vornamen so gut gefällt, ist, dass man quasi überall auf Überraschungen und Anlässe zum Nachdenken trifft. Neulich zum Beispiel, im Hansa-Park. Plötzlich stand ich vor einer Reihe nostalgischer Mini-Schiffsschaukeln, und jede trug – in verschnörkelten Lettern – einen alten Frauennamen: Flora, Gerda, Hanne, Anna, Dora, Emmy, Berta. Gerda und Berta wären heute für Kinder noch eher innovativ, würden aber ins Bild passen. Der Rest sowieso. Nur der Name ganz links sticht hervor wie eine Lakritzschnecke in einer Tüte Gummibärchen: Cindy.
Cindy – da assoziiere ich 70er Jahre (Cindy & Bert) sowie die ostdeutsche Namensriege Mandy, Sandy und Candy (gibt’s wirklich). Außerdem den süßlichen Aschenputtel-Neuaufguss „Cinderella ’80“ mit Bonnie Bianco, den ich als Teenager unverzeihlicherweise toll fand. Ach und – fast vergessen – Cindy aus Marzahn. Was hat Cindy hier bloß zu suchen?! Immerhin komme ich darauf, dass die Namen das Alphabet von A bis H abbilden, nur ungeordnet. Doch warum heißt Schaukel Cindy dann nicht eher Clara? Persönliche Präferenz des Schildermalers?