Lotti süß, Otti doof?

Kürzlich las ich in einem Forum von einer Frau, die mit dem Gedanken spielte, ihre noch im Bauch befindliche Tochter nach ihrer geliebten Oma zu benennen: Ottilia – „aber was, wenn sie dann überall nur Otti heißt?!“

Meine spontane Reaktion: Na und? Wenn diverse Trägerinnen des beliebten Retro-Namens Charlotte (aktuell Platz 25) liebevoll Lotti gerufen werden, was macht Otti dann so abwegig? Otti Fischer (übergewichtiger Schauspieler)? Ottifanten (aus der Mode gekommene Rüsseltiere)? Spielt das vorangestellte L wirklich so eine große Rolle (immerhin sind L-Namen wie Lina, Lena, Lilli, Lara ja sehr angesagt)? Ich kann das nicht so recht glauben.

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Was Kindern gefällt

Kinder lieben Diminutive, Verniedlichungen. Jedenfalls Mädchen im Kindergartenalter. Meine Tochter nennt ihre Freundinnen Sarah, Maja, Paula und Ida folglich Sari, Maji, Pauli und Idachen. Was lieb und süß klingt, schmeckt dem Mädchenohr offenbar genauso gut wie das Mädchenauge wohlgefällig auf rosaroten, glitzernden und großäugigen Figuren à la Lillifee und Hello Kitty ruht.

Kinder lieben Bekanntes. Meine Tochter verkündete mit knapp 4, dass sie einmal eine Tochter namens Sarah haben wolle (siehe oben). Neue Stofftiere oder Puppen nennt sie zur Zeit gern und immer wieder – Namensdopplungen hin oder her – Lotta, Lotte und Greta, nach weiteren Mädchen aus ihrem Umfeld. Aktuelle Namensmoden spielen für sie trotzdem keine Rolle: Eine Puppe mit langem Blondhaar heißt Ilona. Wie die langhaarige Ilona aus der Igelgruppe, deren Name in ihrem Geburtsjahrgang (2006) nicht mal in die Top 500 kam.

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Balg an Bord

Bei manchen Dingen muss man einfach hinschauen, obwohl man sie selbst keinesfalls haben möchte. Man kennt dieses Phänomen etwa von Klatsch-TV-Sendungen, die immer wieder lustvoll „Reiche und Schöne“ nach offensichtlich missglückten Beauty-OPs vorführen. Mich allerdings zieht etwas ganz anderes mehr in seinen Bann: das Phänomen der Baby-an-Bord-Autoaufkleber mit Namen.

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Loki, Michel und Sylta: Hamburger Namen

Kleine Kinder zaubern ungerührt die erstaunlichsten Namenskreationen aus dem Hut. Als meine Tochter knapp drei war, erzählte sie einige Zeit Geschichten von einem Jungen namens „Batsiloke“. Jetzt ist sie gerade fünf geworden und verblüffte mich neulich mit der Überlegung, ein neues Stofftier „Loki“ nennen zu wollen (nicht verwandt oder verschwägert mit dem von ihr längst vergessenen Batsiloke).

Von nordischer Mythologie hat ihr nie jemand etwas erzählt. Also war mein erster Gedanke, sie könne irgendwie etwas von Loki Schmidt, im Hamburger Raum noch recht präsent, aufgeschnappt haben. Zweiter Gedanke: Für mutige Mädchen-Eltern könnte Loki eigentlich ein interessanter Name sein. Niedlich wie die modische Leni und dazu mit Lokalkolorit. Dritter Gedanke: Solche Namensideen für Lokalpatrioten müsste man sammeln. Vorläufig holte mein Kind mich aber wieder runter von meiner Gedankenwolke: Es kannte den Namen Loki von einem „Filly“-Pferdchen. Wie schnöde.

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Name mit X – das verpflichtet

Gewichtheber Matthias Steiner und seine Frau Inge haben seit letzter Woche einen zweiten Sohn: Max. Womit dem Paar gelungen ist, was es sich vor einiger Zeit in einem Interview (ja, ich lese sowas) als Ziel gesetzt hat: einen bodenständigen Namen finden. Trotzdem bleibe ich an der Nachricht hängen. Der ältere Sohn des Paares heißt nämlich Felix. Felix und Max, das ist, wage ich mal zu behaupten, derzeit eine der häufigsten Bruderkombinationen. X im Namen – das verpflichtet?! Wer es förmlicher mag, nennt seine Söhne vermutlich Maximilian und Alexander.

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