Alliterationen – Wenn Wanda Wiktoria wünscht …

… sie hätte einen anderen Vornamen, dann haben ihre Eltern wohl nur auf den Klang geachtet oder fanden die Namen einfach schön.


Autorin: Eva

Oft wird in den Babynamen der Woche bei den Namen mit Alliteration gesagt, dass die Namen viel zu ähnlich sind oder der Name einfach nur als Kurz- und Langform vergeben wurde. Aus Spaß habe ich letztens potentielle Alliterations-Babynamen aufgeschrieben (Emil Erasmus oder Ida Isabella) und mir darüber Gedanken gemacht, was man eigentlich dabei beachten sollte, wenn man nicht für Kopfschütteln sorgen möchte, wenn Nils Nepomuk oder Daria Diana geboren werden.

Hier kommt also nun ein kleiner Alliterations-Ratgeber:

1. Nicht den gleichen Namen in verschiedener Form verwenden (Fritz Friedrich, Mia Maria)

Das wird oft in den Kommentaren der Babynamen der Woche kritisiert. Häufig auch verbunden mit Diskussionen, ob Maja von Maria oder der griechischen Fruchtbarkeitsgöttin stammt. Grundsätzlich halte ich das bei eindeutiger Herkunft auch für sinnvoll. Wenn aber Ella die Kurzform verschiedenster Namen sein kann, dann muss man nicht darauf bestehen, dass nur Elisabeth in Frage kommt und es dann doppelt ist.

2. Auf eine ähnliche Herkunft achten (Lasse Leandro, Hazel Hedwig)

Das gilt bei Mehrfachnamen auf diesem Blog ja als allgemeingültig. Sehr oft wird kritisiert, wenn Namen aus unterschiedlichen Sprachen oder Kulturkreisen miteinander kombiniert werden. Bei Alliterationen finde ich es allerdings besonders auffällig, wenn Namen nicht „zusammenpassen“ und dann noch mit einem Bindestrich verbunden werden.

3. Bestimmte Initialen vermeiden (Hannes Hektor, Amelie Aurelia)

Zu Initialen wurde in diesem Blogbeitrag alles gesagt. Ich finde einerseits, dass ein Nachname die Initialen potentiell abschwächt, aber auch verstärken kann. Ein paar grundsätzliche Initialen würde ich persönlich vermeiden. Dazu zählen HH, SS und AA definitiv.

4. Keine Reime verwenden (Hanno Tammo, Marie Magdalie)

Dies erklärt sich hoffentlich von selbst, wobei ich manchmal in den Babynamen der Woche daran zweifle …

5. Auf den Nachnamen achten

Auch hier spielen Initialen wieder eine Rolle. Nur zu gut erinnere ich mich an den Mitschüler, der KKK als Initialen hatte und vom Englischlehrer über den Ku-Klux-Klan aufgeklärt wurde. Auch sollte man berühmte Namensvorbilder im Kopf haben, die einen ähnlichen oder gleichen Namen tragen. Jette Josepha Joop klingt sicherlich nett, dass es aber eine Designerin mit einem ähnlichen Namen gibt, sollte einem bewusst sein. Aber auch hier gilt: Ist es irgendein Instagram-Sternchen, das bald wieder in der Versenkung verschwinden wird, oder ist es beispielsweise ein ehemaliger Bundespräsident oder die Literaturnobelpreisträgerin oder aber gar kein negatives Vorbild?!

6. Assoziationen bedenken

Jede:r kennt Maria Magdalena als biblische Person. Die Namen mögen noch so gut zusammenpassen, spätestens in der Schule wird das Kind damit konfrontiert. Maria Magdalena ist keine negativ konnotierte Figur, da gibt es sicherlich aber andere Möglichkeiten (Donald Dagobert), was mich zur nächsten Kategorie bringt.

7. Das Kind nicht lächerlich machen (Ingvar Ikarus, Clotilde Cleopatra)

Zugegeben, diese Kategorie ist rein subjektiv und es spielen die vorherigen Kategorien mit hinein. Für mich als Lehrerin ist diese Kategorie aber eine der wichtigsten. Wenn ich eine neue Klasse bekomme, gehe ich zunächst einmal laut alle Namen durch und bitte die Schüler:innen mir zu sagen, ob sie mit beiden Namen oder mit nur einem – und mit welchem – oder mit einem Spitznamen (Katharina wird oft zu Kathi, Alexander zu Alex) angesprochen werden möchten. Wenn ich dann also Clotilde Cleopatra vorlese, kann es schon mal vorkommen, dass gekichert wird, bis die Schülerin sagt, dass sie gerne einfach nur Cleo genannt werden möchte. – Natürlich thematisiere ich dann auch die Namenswahl (besondere Bedeutung für die Eltern oder generell eine schöne Bedeutung) und das Verhalten der Schüler:innen.

Aber auch Alliterationen im Namen sind sicherlich kein Hindernis, wenn es um den perfekten Namen geht. Und wenn sich die Eltern und Zita Zippora Ziegler oder Marlon Maurice Müller nur auf diese Namen einigen konnten, dann wird auch dieses Kind durchs Leben gehen können.

Jetzt bin ich gespannt – wie würdet ihr ein Kind nennen, wenn ein Name mit Alliteration vorgegeben wäre?

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19 Gedanken zu „Alliterationen – Wenn Wanda Wiktoria wünscht …“

  1. Ich finde Alliterationen an sich nicht schlimm, solange es eben wie im Artikel erwähnt nicht Mia Maria oder Ähnliches ist.

    Bestimmte Initialen würde ich auch meinen – AH, SS, HH. Aber welche negative Abkürzung ist denn AA? Zufällig sind Amelie und Aurelia übrigens zwei meiner Toplieblinge und ich finde auch Amelie Aurelia sehr stimmig. Was übersehe ich denn?

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    • Manche benutzen a-a in der Kindersprache fürs große Geschäft; „Hast du a-a gemacht“ hab ich jedenfalls schon gehört. Oder vielleicht hatte Eva die Assoziation zu den Anonymen Alkoholikern im Sinn?

      Davon ab: Amelie Aurelia ist wirklich sehr hübsch 🙂

    • @Thea: Du hast recht, klar! Ist mir jetzt wirklich nicht aufgefallen… Diese Kombi würde mich aber irgendwie gar nicht stören, weil man es ja anders spricht (schneller und hell wie in „egal“, nicht langsam und dunkler wie eben A. A. Meier zum Beispiel).

    • Es gibt die Anna-Amalia-Bibliothek, geht gut als Name, da kenne ich ein Mädchen, das danach benannt wurde. Sie hat zwei jüngere Geschwister, die auch beide A.A. Initialen bekommen haben.

      Dann kenne ich noch eine Familie, wo jedes Kind Alliterations-Initialen mit seinem eigenen Buchstaben bekommen hat.

      Ziemlich schräg fand ich einen Doppelnamen mit S, Si.las-Sö.ren.

  2. Hmm, gute Frage…
    Ich glaube, ich würde dann folgende Kombis wählen:

    Klara Katharina
    Ruth Rachel
    Cleo Carlotta
    Elisabeth Eva
    Juno Josephine

    Victor Valentin
    Oscar Ortwin
    Caspar Christian
    Daniel Dietmar
    Ferdinand Felix

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  3. Ich mag Alliterationen, wenn sie stilvoll sind.

    Unser Nachname beginnt mit B. Eine Idee für den Namen eines Sohnes, die wir mal hatten, war Beniamin Bogdan B.

    Ein Gebiet, das mich interessiert, sind die Künstlernamen der Filmstars im klassischen Hollywood. Alliterationen wie Greta Garbo, Doris Day, Claudette Colbert und Marilyn Monroe finde ich da sehr ansprechend. Allerdings wurden Alliterationen gar nicht so sehr oft verwendet: Judy Garland, Lana Turner, Gary Cooper, Fredric March, Robert Taylor, Jerry Lewis–alles ohne Alliteration.

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  4. Alliterationen mag ich, wenn die Namen unterschiedlich genug sind. Dann kann ich sie mir sogar besonders schnell merken.
    Meine Favoriten wären z. B.
    – Marie Mathilde (meine Uroma 🙂 )
    – Luisa Leonore
    – Carla Clementine

    Was ich nicht so mag, sind Namen, die sich zu ähnlich sind und damit schnell zum Zungenbrecher werden, z. B.
    – Harald Herold (also Hr. Herold)
    – Petra Petersen
    – Manuela Michael (die schnell mal zu Michaela oder Frau Manuel wird)

    Verwandte Namen finde ich nicht zwingend „schlimm“, je nachdem…
    – Isabella Elise – würde mich nicht stören
    – Mia Maria – wären mir zu ähnlich und zu gereimt, wie diese Rätsel, wo sich in jeder Zeile ein Buchstabe verändert

    Initialen und Passgenauigkeit zum Nachnamen waren mir bei unseren Kids egal, denn ich habe z. B. meinen Nachnamen schon mit 18 J. zum ersten Mal geändert (Hochzeit) und das war nicht das letzte Mal… 😉
    Außerdem bin ich nur sehr selten mit Vor- und Nachnamen in einem Zug angesprochen worden.

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  5. Ein schöner Ratgeber 🙂 .
    Ich bin ja bekanntlich keine Freundin von Alliterationen. Ich finde sie häufig comichaft, da viele zu ähnlich oder zu bunt gemischt. Eine der wenigen alliierenden Namen, den ich mag, ist Emma Elisabeth.
    Aus der Literatur finde ich trotz der vielen as übrigens Bastian Balthasar Bux sehr gelungen.

    Weitere Kombinationen:
    Lilian Luise
    Lina Luise
    Mina Marielle
    Silas Samuel

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    • Den Dialog zwischen Bastian Balthasar Bux und Karl Konrad Koreander über die 3 Bs und 3 Ks mochte ich schon als Kind sehr (im Film, gelesen habe ich das Buch noch nicht, habe aber vor, das mit meinen Kindern bald nachzuholen.

      Ich habe nicht unbedingt generell etwas gegen Alliterationen. Dass sie comichaft wirken können, war aber auch der Grund, warum wir keine Ronja bekommen haben, obwohl der Name sowohl meinem Mann als auch mir sehr gut gefallen hätte. Eine andere Mama, der ich davon mal erzählt habe, meinte sehr treffend „oh ja, Ronja R… hätte schon ziemlich nach Karla Kolumna geklungen“. In unserem Fall wäre die Alliteration allerdings die Kombination des Rufnamen mit dem Nachname gewesen. Bei mehreren Vornamen, von denen wahrscheinlich nur einer gerufen wird, würde mich eine Alliteration noch weniger stören.

    • Namen wie Karla Kolumna oder Mecki Messer finde ich deshalb so comichaft, weil die Nachnamen nicht deutlicher auf den „Beruf“ hindeuten könnten. Das geht mir auch bei Neurologe Dr. Hi.rn oder Friseursalon Kr.aushaar so. Hießen z. B. der Neurologe Dr. Tim Tessmer und der Friseur Hans-Helmut Hoffmann fände ich das zwar auch besonders, aber nicht comichaft.

    • Zu viel Wiederholung empfinde ich auch noch als grenzwertig comichaft
      – mal präsenter (z. B. Bar.bara Bar.benbach = 17 Zeichen aus 7 verschiedenen Buchstaben),
      – mal dezenter (z. B. Ni.Na Neu.mann vgl. Li-La-Launebär).

    • Was ich auch noch ungünstig finde, ist, wenn der zweite Name mit dem Laut beginnt, mit dem der erste Name endet, z. B.
      – Lukas-Simon
      – Therese-Emily
      – Sophia-Amelia
      – Eric-Karl
      Heute gleich zweimal wieder so gesehen…

  6. Alliterationen würde ich nicht prinzipiell negativ bewerten. Einige Initialien sind ja auch eher positiv besetzt, wie bspw. Die Alliterationsabkürzung CC (komsularische MAs) oder kurze positive Wörter wie JA oder GUT.

    Alliterationen empfinde ich auch passender, wenn die Phonetik nicht zu ähnlich ist. Und natürlich die oben genannten Kriterien (ähnliche Herkunft usw.). Konsonantenballung in Kombi ohne diese klingen bspw. für mich harmonischer.
    Clemens Caspar
    Tjelle Thomas
    Felix Frederik
    Bruno Balthasar
    Tristan Theodor
    Stella Sabrina

    Ganz schlimm finde ich wild gewürfelte gleichklingende unterschiedliche (K+C F+Ph) oder eben gleiche unterschiedlichklingende (Y+I C+K)(Anfags-)Buchstaben wie
    Filip Felix
    Yuna Jara
    Zarah Sophie Josefin
    Constantin Cedric Klaus

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  7. Wir erwarten demnächst unseren Sohn und haben drei Favoriten. Der Top-Anwärter ist Rocco und unser längerer Familienname beginnt mit einem „Ro“. Wir haben uns lange Gedanken gemacht, tatsächlich ob es wegen der Alliteration lächerlich wirken könnte, wir wollen es dem Kleinen mit unserer Wahl schließlich nicht schwer machen. Die Kombination finden wir vom Klang her aber markant und erfüllt unsere Kritierien, die wir an den Vornamen gerichtet haben. Aber die hier aufgeführten Beispiele zeigen, dass man hier echt ins Fettnäpfchen tappen kann und sorgfältig abwägen sollte.

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