In den letzten drei Monaten war die Ausbeute an Namensfundstücken nicht so groß, aber ein paar schöne Namen sind doch zusammengekommen, die ich Euch nicht vorenthalten möchte:
Epistina, Flore, Gerlach, Lobsang, Meolie, Omelina, und Radostina.
Gleich zwei den Namen lassen sich zu Tina verkürzen, wer hier kreative Langnamen sucht, wird fündig! Epistina ist mir in der selteneren Form Epistinia untergekommen, es ist der Name einer russischen Mutter, die im russischen Bürgerkrieg und im zweiten Weltkrieg insgesamt 9 Söhne verloren hat. Der Name hat klassisch-griechische Wurzeln (Episthenia).
Flore ist mir an einer wissenschaftlichen Nachwuchsgruppenleiterin mit deutschem Nachnamen aufgefallen.
Gerlach habe ich hier aufgenommen, weil die Existenz dieses Vornamens von einem ex-Foristen hier gerne abgestritten wurde. Gerlach Adolf von Münchhausen war Kurator und Förderer der Göttinger Universitätsbibliothek. Er lebte im 18. Jahrhundert, was für einen Gerlach schon eher spät ist.
Lobsang ist ein tibetischer Name, er ist mir an einem buddhistischen Lehrer aufgefallen. Das Wort könnte glatt deutsch sein, und animiert mich zu einer sang-freudigen Namensspielerei: Isang Lobsang Vogelsang (voller Name).
Meolie ist mir an einer deutschen Kunstturnerin aufgefallen, der Name ist wohl einmalig (bleibt es aber vielleicht nicht lange, da sie nun bekannter wird).
Omelina ist mir in einer mittelalterlichen Urkunde aus Hessen aufgefallen, eine Deutung des Namens habe ich nicht.
Namennerds wissen, dass schon Radost ohne Endung ein weiblicher Vorname ist und denken an Radost Bokel, die Darstellerin von Momo im gleichnamigen Film. Die Form Radostina habe ich an einer deutschen Wissenschaftlerin mit slawischem Nachnamen entdeckt.
Schöne Fundstücke Elbowin!
Gerlach kenne ich als Nachnamen.
Obwohl ich mir sicher bin, dem Namen Radostina noch nie begegnet zu sein, wirkt er vertraut auf mich.
Wahrscheinlich, weil er mich an Baptistina (Songtitel) erinnert.
Lobsang fasziniert mich auch!
Hallo Elbowin,
das sind wieder total spannende Namen! Das Verrückte ist – Gerlach findet sich auch in meiner Notizen-App, wo ich ungewöhnliche Namen sammle. Leider habe ich nicht dahinter geschrieben, wo ich den Namen aufgeschnappt habe.
Mir sind außerdem noch folgende Namen in den letzten Wochen aufgefallen:
Wartanusch – scheint ein armenischer Frauenname zu sein
Bringfried – laut Wikipedia eine Neubildung aus der Zeit des Ersten Weltkriegs
Haralampi (Oroschakoff) – österreichischer Künstler mit russischen Wurzeln
Yvelise – den Namen habe ich im französischsprachigen Kontext aufgeschnappt
Jewelie – eine ungewöhnliche Schreibweise für „Julie“
Bringfried kenne ich sogar, ich glaube, seine Schwester heißt Irmhild.
Heute ist mir auch ein Warnfried aufgefallen, und letztens eine Erinalda.
@Ruth: Erinalda sieht sehr ungewöhnlich aus, eine Brasilianerin?
@Benita: Ich kenne Wartanusch in der Umschrift Vardan(o)ush, darin steckt die Rose (Varda)
Jewelie hat auch etwas, solange man es englisch ausspricht.
Meolie gefällt mir, Omelina klingt wie eine Verniedlichung von Omi, wie Omilein.
Meine Fundstücke
Otwine (Todesanzeige)
Adeltraut
Gunda
Witano
Waloga
Krucza
Kahtuna
(All diese Namen stammen von einem Friedhofsbesuch in Speyer, eine alteingesessene Sinti und Roma-Familie)
Haydn (Gwynne, britische Schauspielerin)
Rens (m)
Indra
Axali ( Doëseb, nanimbischer Schauspieler)
Menzel (Mutzke, Musiker)
Machérie (Ekwa Bahango, kongolesische Filmemacherin)
Zoya (Lynch, kan. Skispringerin)
Inghill (Johansen skand. Schriftstellerin)
Eine schöne Sammlung von Namensfundstücken, Otwine hat Stil. Schön sind auch die Sintinamen, außer Gunda (ich denke an die Eisschnellläuferin) habe ich noch keinen davon vorher gehört. Haydn (wie der Musiker) könnte da auch passen, ich hätte den Namen aber als eher männlich eingeschätzt.
Menzel als Vorname ist ungewöhnlich, aber der Nachname geht letzlich schon auf einen Vornamen (schlesische Form von Meinhard & Co.) zurück.
Machérie ist das weibliche Gegenstück zu Monchéri.
Gerlach habe ich bei der Ahnenforschung auch in meiner Familie gefunden, allerdings in latinisierter Fassung: Gerlaccus. Der erbärmlichen Handschrift des Pfarrers wegen musste ich lange herumraten, bis ich die Lösung hatte. Auf die Sprünge geholfen hat mir Eccard, an dem ich mir früher die Zähne ausgebissen hatte.
Noch ein paar Funde von mir:
Sherika – de Armas, im Oktober jung verstorbene Miss-World-Kandidatin aus Uruguay
Yuval – Harari, Historiker aus Israel
Amrit – Hausärztin aus Leipzig
Erdtrud – Gründerin eines Nachbarschaftsnetzwerks
Die Hälfte vergessen:
Leanthis – ein griechischer Ziegenbauer aus der Tagesschau
Brida – eine Schweizer Gynäkologin mit von-Nachnamen
Eydo – aus einem Filmabspann, auch mit von-Nachnamen
Renita – eine Kollegin
Arian – arbeitet bei der Verbraucherzentrale
Irka – eine Teilnehmerin eines Malwettbewerbs Jahrgang 1973
Schöne Fundstücke, mir gefallen Erdtrud (klingt sehr bodenständig) und Irka (erinnert mich an Irmka, die ich in diesem Jahr entdeckt habe).
Brida und Eydo stellen mich vor Rätsel, was da etymologisch drinstecken mag. Zu Eydo habe ich bei einer Schnellrecherche Eido alias Theonoe aus einem klassisch-griechischen Theaterstück gefunden, diese Eido ist eine Frau!
Mein Namensfundstück:
Oepke, ein Niederländer