Neue Methoden zur Namensfindung: „Nameling“ ist da

Viele Leser wissen, wie schwierig die Suche nach dem perfekten Vornamen für das eigene Kind ist. Der Sprössling wird sein ganzes Leben damit auskommen müssen, weswegen zurecht Zeit und Mühe investiert werden, um einen passenden Namen zu finden. Passend – und unpassend – kann dabei viel bedeuten: In Zeiten, wo ein Uwe Kinder namens Wilson Gonzales und Jimi Blue hat, merkt man, wie die Globalisierung ihre Spuren in der Namensgebung hinterlässt. Die Erschütterung über solche Stilbrüche, die sich vielerorts beobachten lässt, führt zu der Frage, wie man denn eigentlich Namen finden kann, die kulturell und vom Milieu her zueinander passen.

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KlausWerner ist sein Name

Rolf Apitzsch durfte den Namen vorschlagen und hat sich für „KlausWerner“ entschieden – zu Ehren des Astronomieprofessors Klaus Werner von der Universität Tübingen. Allerdings handelt es sich bei KlausWerner nicht um einen Neugeborenen, sondern um einen 1 bis 2 km großen Asteroiden. Rolf Apitzsch hat als Entdecker des neuen Asteroiden das Vorschlagsrecht der Namensgebung und diesem Vorschlag wurde nun zugestimmt.

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Kampftiernamen

Colosseum © TimeHacker - Fotolia.comWir befinden uns in spätantiker und frühmittelalterlicher Zeit. In Süd- und Westeuropa haben sich in allen kulturellen Bereichen die römischen und christlichen Traditionen gegen die germanischen Traditionen durchgesetzt … In allen Bereichen? Nein! In der Namensgebung hat sich das System der germanischen Gesellschaften etabliert.

Charakteristisch für die alten Germanen waren gewaltorientierte Namen und Tiernamen – bevorzugt Kapmftiernamen. Was es damit auf sich hat habe ich im Beitrag Namengebung zwischen Spätantike und Mittelalter zusammengetragen.

Fräulein Susanne, seien Sie ein Mann!

Die Namen der Figuren in Filmen werden oft mit weniger Bedacht ausgewählt, als man vermutet – Stammleser von „Beliebte Vornamen” wissen das schon aus dem Beitrag Drehbuchautoren bevorzugen moderne Vornamen. Doch manchmal steckt auch mehr dahinter, wie Caroline Braun während der Ausarbeitung ihrer Bachelorarbeit „Fräulein Susanne, seien Sie ein Mann!“ herausgefunden hat. Konkret hat sie die filmische Darstellung deutscher Geschlechterrollen am Beispiel zweier Fassungen des Films „Viktor und Viktoria“ aus den Jahren 1933 und 1957 untersucht.

Bei den beiden weiblichen Hauptcharakteren wurde der Vorname geändert: Erika 1933 und Susanne 1957. Der Name einer Figur dient oft zur Charakterisierung oder zur ersten Identifikation mit dem Zuschauer. Deshalb stellt sich die Frage, warum die weibliche Hauptperson umgetauft wurde: Analyse der Geschlechterrollen in „Viktor und Viktoria“

Dieser Kevin ist kein Kevin

Die Berliner Morgenpost hat die Oldenburger Pädagogikprofessorin Astrid Kaiser interviewt. Die Wissenschaftlerin ist mit ihren Studien über namensbezogene Vorurteile der Lehrer berühmt geworden.

Eltern, die einen individuellen Vornamen suchen, absurde Kombinationen aber vermeiden wollen, rät Sie:

Ich würde mich da an die Vornamenslisten ab Platz 200 halten. Da findet man Vornamen, die normal klingen, aber nicht so häufig sind.

Angesagt seien im Moment synthetische Namen, das heißt, Namen, die die Eltern selbst entwickeln oder verändern, beispielsweise Namen wie Jandrick oder Maliva.