Verbotene Vornamen

Es ist ein stimmiger Auftakt: Im Vorspann des aktuellen Kinofilms „Der Vorname“ werden nur die Vornamen der Mitwirkenden gezeigt. Dennoch dreht sich die für Lachtränen sorgende französische Komödie mit Patrick Bruel beileibe nicht nur um die Namenswahl. Ohne zu viel zu verraten, kann man aber sagen, dass der Film sehr interessante Fragen zum Thema aufwirft.

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Wie Patrick Bruel die Namen seiner Söhne ausgesucht hat

Patrick Bruel, französischer Sänger, Autor und Schauspieler, hat einmal beim Signieren eines Buches einer Dame empfohlen, seinen neuen Film anzusehen. Die Dame wollte nämlich, dass er die Namen ihrer fünf Kinder ins Buch schreibt und der einfachste dieser Namen war Enguerran. Was der Film damit zu tun hat? Gemeint ist der Film „Der Vorname“ (Kinostart in Deutschland am 2. August 2012). Der handelt davon, dass ein Elternpaar einen aus der Mode gekommenen Vornamen ausgewählt hat und diesen schon vor der Geburt verrät und damit heftige Reaktionen auslöst.

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Die graue Maus, die Wiebke hieß …

M. Buddenbohm„Irgendein Name musste es ja sein“ kommentierte Maximilian Buddenbohm ein Kapitel seines Buches Marmelade im Zonenrandgebiet. Dort beschreibt er eine Kommilitonin nicht gerade schmeichelhaft:

… fragte mich die graue Maus, die auch noch Wiebke hieß, als wäre sie mit ihrem Aussehen nicht schon gestraft genug.

Ganz zufällig hat Buddenbohm diesen Namen wohl aber doch nicht ausgewählt, denn Ende der 1980er Jahre gab es an den Universitäten durchaus die eine oder andere Stundentin namens Wiebke.

Schon von Kijara und Balmy Gil gehört?

Ihr kennt Kijara und Balmy Gil nicht? Kein Wunder, die gibt es gar nicht wirklich, die kommen nur in Büchern vor!

Kijara heißt eine Soziologiestudentin im Roman Sommerhit. Den Namen hat sich Tom Liehr wohl nur ausgedacht, um seinem Protagonisten eine kleine Lästerei in den Mund zu legen:

Die Menschen im Osten hatten seltsame Dinge mit der Schreibung der Namen ihrer Kinder angestellt, aber der Westen zog nach.

Vom Westen handelt Jeannette Walls Roman Ein ungezähmtes Leben – genau gesagt vom Wilden Westen Anfang des 20. Jahrhunderts. Die Autorin erzählt von einem Mann mit vier Frauen aus Arizona:

Bei der Geburt eines seiner Kinder hatte der Mann die Bibel wahllos aufgeschlagen und mit geschlossenen Augen auf eine Passage gedeutet, in der die Rede vom Balsam aus Gilead war, und dem Baby prompt den Namen Balmy Gil verpasst.

Deshalb ist es so schlimm, wenn jemand einen hässlichen Namen hat

Ich habe kürzlich ein faszinierendes, aber auch sehr trauriges Buch gelesen: Tage im Juni von Gerbrand Bakker. Und weil es ein niederländisches Buch ist, kommen in dem Buch viele (für uns) ungewöhnliche Vornamen vor.

So gibt es einen Mann namens Teun, der mit seinem Namen allerdings alles andere als glücklich ist, was seine Mutter zum Nachdenken bringt:

Dabei hat man ja nicht zufällig einen bestimmten Namen. Ihr Mann und sie haben sich doch was dabei gedacht, als sie ihn Teun nannten. Namen sind wichtig, deshalb ist es so schlimm, wenn jemand einen hässlichen Namen hat. Dieke? Irgendwie ja auch schrecklich für das Kind.

Im Mittelpunkt des Romans steht aber Familie Kaan: Vater Zeeger, die Söhne Klaas, Jan und Johan, Mutter Anna und Tochter Hanne. Völlig aus dem Zusammenhang gerissen zitiere ich zum Schluss noch eine Textstelle, schließlich hat sie etwas mit Namen zu tun. Johan Kaan fragt darin

„Wie heißt Du?“

„Leslie“

„Leslie? Was ist das denn für ein Name? Kommst du aus Afrika?“