
In den Osterferien hatte ich endlich Zeit, den Friedhof meiner Stadt zu besuchen, juhu! Ich weiß, andere erkunden nach einem Umzug die Innenstadt, die Sehenswürdigkeiten oder das Nachtleben. Ich wollte mir aber unbedingt den Friedhof ansehen, seit ich das erste Mal daran vorbeigefahren bin. Stammleserinnen und Stammleser dieser Reihe wissen, ich liebe Friedhöfe. Die Ruhe, die verschlungenen Wege und die alten Gräber, neben Babygalerien und Klassenlisten die Quelle, um an Vornamen heranzukommen. Durch den Umzug und die Arbeit musste mein Friedhofsbesuch aber immer wieder verschoben werden, bis zum Beginn der Ferien. Mit meinem treuen Block und einem Stift bewaffnet machte ich mich also auf den Weg. Wie anders dieser Friedhof aussah. Die Anordnung der Gräber, der Stil der Grabsteine, die Vogelarten und sogar die Abfallbehälter waren anders (ich hatte ganz naiv angenommen, dass es genormte Mülleimer für Friedhöfe gibt, es gibt doch für alles eine DIN-Norm). Anstelle von puscheligen Eichhörnchen, die sich um die Bäume jagten, begegnete mir eine kleine Maus, nur die Blicke der anderen Besucher blieben gleich verwirrt-fragend, aber wieder hat sich niemand getraut, nachzuhaken, was ich denn da so mach. Na ja, ich hatte meinen Spaß und die alten, pompösen Gräber hatten so viele Namen zu bieten!
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