Elbowins Namensfundstücke 06/23

Nachdem ich im Mai nicht genug Stoff für einen eigenen Beitrag beisammen hatte, und die wenigen Fundstücke unter Vivis Artikel untergebracht hatte, gibt es für den Juni wieder Fundstücke von mir:


Rengenier, Niket (m), Rahaf (w), Prista, Eiken (w), Malvika, Leocelso, Gaëtanelle, Lambert, Fidelia, Radegunde, Canisia und Thoma.

Rengenier ist mir an einem Niederländer aufgefallen, der Name liegt irgendwo zwischen Renger und Rainier.

Niket hat nichts mit Nikita oder Nike zu tun, sondern ist ein indischer Name.

Rahaf ist eine Araberin, zur Bedeutung ihres Namens habe ich aber nichts gefunden.

Prista Frühbottin wurde während der Rekorddürre von 1540 in Wittenberg als Hexe hingerichtet.

Eiken ist ein echter Friesenname, eine taz-Journalistin heißt so.

Malvika klingt nach Malve, vielleicht auch nach Malwine, hat aber damit nichts zu tun, denn es ist (wieder mal) ein indischer Name. Würde aber gut in die hiesige Namenslandschaft passen, finde ich.

Leocelso diesen ungewöhnlichen Namen trägt ein Brasilianer. Ich denke bei „celso“ auch an Paracelsus.

Gaëtanelle ein sehr einmaliger Vorname, von einer Belgierin getragen.

Lambert ist mit nun im wirklichen Leben untergekommen. Der Namensträger nennt sich in sozialen Medien kurz Lambo (wie Lamborghini) Die letzten vier Namen sind mir in einem SPIEGEL-Artikel über Missbrauch im Umfeld der katholischen Kirche untergekommen, es sind alles Namen von Ordensschwestern („Graue Schwestern“).

Fidelia, Radegunde, Canisia und Thoma sind namenstechnisch alle sehr außergewöhnlich, Canisia und Thoma sind wohl weibliche Formen zu Canisius und Thomas, wobei ich bei Thoma doch sofort an Ludwig Thoma denken würde.

22 Gedanken zu „Elbowins Namensfundstücke 06/23“

  1. Da sind ja echte Knaller dabei!

    Mit einem der Namen kann man meinen Nachnamen bilden, lustigerweise.

    Wenn ich wählen müsste:
    Malvika und Fidelia – passt gut in die heute Vornamenslandschaft.

    Rengenier- ich will immer Reginer lesen, ein männlicher Regina

    Rahaf- sieht aus wie ein verdrehter Raphael

    Prista- Prisca kenne ich, Prista erinnert an einen Grundschüler, der das erste Mal Priester geschrieben hat.

    Leocelso- Ich denke an Grad Celsius

    Lambert- da kenne ich nur den Löwen aus dem alten Disneyfilm, der denkt, er wäre ein Lamm.

    Thoma- na, wenn dann Thomasin. Thomasin McKenzie spielt die Hauptrolle in „Last Night in Soho“

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  2. So und hier ist meine Liste. Ich habe diesen Monat keine Zeit für eine so riesige Recherche, da die Ferien bald beginnen und ich noch viel zu tun habe 🙂

    Namratha
    Zbiegnew Brzeziński, ehemaliger Nationaler Sicherheitsberater der Vereinigten Staaten

    Phebe (auch zum Teil Phoebe) Clothilde Parkinson

    Assaf
    Noma (Abspann Arielle)
    Samba (911)
    La Monde (911)
    Sharat Raju

    Nino (Haratischwill)

    Norabelle Jean Roth, bekannt als Noreen Nash, Schauspielerin USA

    Nelsan

    Fenella Woolgar. Schauspielerin
    Halla (Pferd)

    Txomin Perurena Telletxea, auch Domingo Perurena Telletxea, span. Radrennfahrer

    Jonelle
    Janelle
    Freema (New Amsterdam)
    Zabryna
    Almeria
    Nikkole
    Tantoo(?)
    Annabella
    Aadrita

    Jayrôme C. Robinet aus Wikipedia „Jayrôme spielt auf die Ähnlichkeit von jay und gay an, der englischen und französischen Bezeichnung für homosexuell; der Namensbestandteil C. erinnert an den alten Vornamen Céline.“

    Ilko-Sascha Kowalczuk , Hisotriker
    Hutton
    Tunisia
    Klowee ( fiktive Figur in 911)
    Hettinne
    Patrika

    Tiken Jah Fakoly, eigentlich Doumbia Moussa Fakoly , Reggaemusiker
    Friedlinde

    Kay-Sölve (f), Nachrichtensprecherin heute Xpress

    Johari
    Jalysa
    Dawnmarie

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    • Spannende Namen hast Du da entdeckt …

      Fenella Woolgar * könnte glatt eine Hobbitfrau bei Tolkien sein (ist es aber nicht), passt zu Fredegar Bolgar (ist ein echter Hobbit)
      Txomin * konsequent auf baskisch getrimmt
      Zabryna * Wirkt wie eine ukrainifizierte Sabrina. Vom Schriftbild her denke ich auch an Zabern im Elsass (frz. Taverne; an der Zaberner Steige wurden im deutschen Bauernkrieg die Bauern vernichtend geschlagen) oder an Bad Bergzabern
      Kay-Sölve (f) * Hätte ich vom Namen her erstmal als Mann verbucht, aber das ging mir bei Eiken genauso
      Dawnmarie * Das klingt spannend, ist das aus Luxembourg, entstanden aus d’Annemarie?

    • Dawnmarie habe ich in Abspann eines us-amerikanischen Films gesehen. Ich dachte, es sei eine Verschmelzung aus Dawn Marie

    • Fenella war bei der lausigen Hexe dabei! Mildred hatte doch zwei Freundinnen aus einer höheren Schulklasse. Fenella Feverfew und Griselda Blackwood, bekannt als Fenny und Gris.

  3. Von mir gibt es diesmal …

    Elseline – Elseline Hoekzema ist eine niederländische Neurowissenschaftlerin.

    Ananda – Ananda Klaar ist eine deutsch-indonesische Aktivistin und Autorin.

    Haiko – ein Anbieter von SUPs auf Rügen

    Silvius – Dr. med. Silvius Fehler ist Psychiater in Hildburghausen.

    Aiga – Aiga Rasch war eine deutsche Illustratorin, die Cover von den ??? gestaltet hat.

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    • Elseline hat was.

      Ananda heißt „Glückseligkeit“ auf Sanskrit, ist aber hierzulande vor allem durch die religiöse Bewegung „Ananda Marga“ mit sektenartigen Zügen bekannt. Außerdem ist es nur einen halben Buchstaben von Amanda entfernt.

      Haiko fällt vor allem durch die Schreibweise auf, die dann an japanische Gedichte (Haiku) erinnert. Als Heiko ein sehr normaler Name für die zweite Hälfte der Sechzigerjahre.

  4. Ich habe auch im Juni wieder fleißig mitgesammelt – hier sind meine Namensfundstücke 🙂

    Luces: hat mich gewundert, dass es ein Name für Jungen ist. Ich hätte alle Formen von „Lux“ weiblich eingeordnet (aber ich kann auch die alte Lateinerin in mir nicht unterdrücken…).
    Clivia (Treidl): österreichische Journalistin und Moderatorin, die mit dem Ex-Finanzminister Gernot Blümel liiert ist. Ihr Name kommt von einer Zierpflanze.
    Wilks: Wilks ist eigentlich ein Nachname englischsprachigen Ursprungs, mir ist der Name allerdings bei der kanadischen Künstlerin Wilks Chaplin als Vorname aufgefallen.
    Santa: so hieß eine Teilnehmerin bei „Das große Backen“. Finde auch die Bedeutung (die Heilige) wirklich schön.
    Godelieve: die niederländische Entsprechung zu Gottlieb. Ist mir bei der niederländischen Harfenistin Godelieve Schrama aufgefallen.
    Dagny: weiblicher skandinavischer Name, der „neuer Tag“ bedeutet.
    Loukia: weiblicher griechischer Name, die männliche Form ist Loukas.
    Eartha: ist mir bei der Sängerin Eartha Kitt ins Auge gefallen. Kommt vom Wort „earth“.
    Leire: baskischer Frauenname. Kommt vom Kloster Monasterio de San Salvador de Leire in Navarra.
    Feodosija: ist mir als Frauenname aufgefallen, es gibt aber auch eine ukrainische Stadt auf der Krim, die so heißt.
    Walja: russische Verkleinerungsform des Namen Valentina.
    Berceste: türkischer Frauenname. So hieß ein Hochdruckgebiet im Juni.
    Manja: ist mir bei der CDU-Politikerin Manja Schreiner aufgefallen. Kommt von Maria.
    Aksinia: bulgarische und russische Variante des Namens Xenia. Die Schauspielerin Caroline Peters trägt ihn als dritten Vornamen.
    Theotmar/Thietmar: altertümliche Formen des Namens Dietmar.
    Djordje: serbische Form des Namens Georg, wird eigentlich Đorđe geschrieben.
    Csaba: männlicher ungarischer Name, der ursprünglich aus dem Griechischen kommt. Bedeutung „Wanderer“ oder „Hirte“.
    Alpay: türkischer männlicher Vorname, der „mutig, imposant“ bedeutet.
    Ninja: dieser Name hat mich besonders irritiert. Es soll die deutsche Transkription des spanischen Worts „niña“ (also „Mädchen“) sein. Ich muss allerdings an die japanischen Kämpfer/Spione/Meuchelmörder denken.

    Weitere Namen:
    Jastine
    Dylia
    Ryno
    Akmarala
    Zana
    Izanne
    Eurydice
    Milian
    Aulya
    Rochus
    Jegor
    Tosca
    Janno

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    • Clivia hat was, aber ich amüsiere mich über den möglichen Namen Clivia Blümel nach einer Heirat

      Wilks Chaplin kann auch gut ein kompletter Künstlername sein, die künstlerin lässt wenig persönliche Information raus. Wilks erinnert mich sofort an „Tonks“ aus Harry Potter: Weil ihr der Vorname Nymphadora nicht gefiel, lies sie sich konsequent beim Nachnamen nennen.

      Ich kenne eine Dagny (nicht öffentlich bedeutend), sie wird „Dahni“ ausgesprochen (und nicht etwa „Dacknü“).

      Ich kenne eine deutsch Go-Spielerin namens Manja Marz, bei ihr kommt Manja von Manuela.

      Jastine ist ein echter Rätselname, den kann ich nirgendwo einordnen, wirkt gebastelt. Immerhin habe ich eine amerikanische Fussballspielerin mit dem Namen Jastin Redman gefunden.

    • Jastine (gesprochen Dschastiene) tauchte sofort als kleine Schwester des so beliebten Dschastins vor meinem inneren Auge auf.

  5. Für mich ist Eiken zwischen Münchwilen und Oeschgen 😉 andere Schweizer Ortsnamen, die Vornamenspotential haben: Frick, Möhlin, Kaisten.

    Ein wirklicher Vorname, den ich letzten Monat zum ersten Mal gelesen habe: Heikedine.
    So heißt die Produzentin der ???- und TKKG- Hörspiele.

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    • Klasse!

      Öschgen hat, wie ich finde, auch Namenspotential (Ruhrgebietische Version von Uschi?)

      Heikedine passt gut zu Annemaries Fundstück Elseline.

    • In bleibender Erinnerung ist mir eine Gardine, gesehen auf einem Föhrer Grabstein.
      Ich denke, Heikedine ist nach demselben Prinzip entstanden: man nehme einen gebräuchlichen Namensteil und bilde mit „-dine“ eine weibliche Form.

  6. Zwei Fundstücke:
    Odilo (ein Arzt, hab ich kürzlich woanders schon erwähnt)
    und
    Pavo, ein junger Mann aus Österreich, ein alter Name aus Kroatien, wie er mir sagte.

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    • Pavo ist in der Tat eine (alt-)kroatische Variante von Paul, ich muss aber an den lateinischen Namen des Vogels Pfau denken.

  7. Meine Vornamen-Fundstücke im Juni:

    Kristin-Amelie
    Fidencio
    Maria Fatima
    Picco
    Aymeric (m)
    Simin (f)
    Heidelinde
    Rosetta
    Ludivine (f)
    Ivrea (f)
    Harriet
    Jens Marco
    Caterina
    Joky
    Amra
    Leolina
    Heiderose
    Nabih (m)
    Golineh (f)
    Hasna (f)
    Jan Dirk
    Hauke-Aart (m)
    Valdis (m)
    Zola (f)
    Twyla (f)
    Tanino
    Munja
    Fidelis
    Shirleen
    Yared
    Evana
    Jannicke (f)
    Linda-Katharina
    Chrysostamos (m)
    Kai-Ove
    Bedrije
    Joti (m)
    Irida
    Morea

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  8. @Sabrina

    Das sind ja viele Fundstücke, kommentieren möchte ich

    Heidelinde * Passt zu Heikedine und Elseline
    Ivrea (f) * Finde ich nur als Stadt in Piemont, klingt aber auch namig. Man könnte mit etwas Phanstasie auch Ivrith oder Herbäer dazu assoziieren
    Hauke-Aart (m) * Radikal Plattdeutsch-Friesisch
    Valdis (m) * Als Junge wohl mit einem baltischen oder albanischen Hintergrund, aber von noridschen Namen ist mir die Endung -dis sehr auf das weibliche Geschlecht festgelegt.
    Evana * Würde den Namen deutsch aussprechen und als Erweitung von Eva deuten. Könnte aber auch eine Johanne-Variante sein (über Walisisch Evan)
    Jannicke (f) * Hat was, auch wenn die Schreibwiese mit Doppel-n und ck ihre Tücken hat
    Chrysostamos (m) * Das a irritiert, Chrysostomos (mit o in der vorletzten SIlbe) ist schon selten genug, aber iwie bekannt. Die Form mit a gibt es aber auch, ich weiß nicht, ob es einfach eine Variante ist oder ob sich dahinter nohcmal eine andere Bedeutung verbirgt.
    Bedrije * War erst versucht, das ij holländisch zu lesen, ist aber albanisch

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  9. Spannende Namen.

    Niket gefällt mir sehr gut. Ich wäre allerdings unsicher, ob ein Mann oder eine Frau gemeint ist.

    Rahaf – könnte da eine Verbindung zum hebräischen Namen Rahab (original ja Rachaw gesprochen) bestehen? Ich weiß es nicht.

    Leocelso ist auch für Brasilianer sehr ungewöhnlich. Paracelsus ist für mich nicht sehr naheliegend. Die Brasilianer sprechen ja das L eher wie U aus („leo-ßeu-su“), das klingt für mich sehr verschieden. Aber optisch ist die Nähe für mich auch da. Léonovo gefällt mir da besser (um mal etwas ungewöhnlicher als Leonardo zu bleiben).

    Fidelia gefällt mir – ähnlich wie Fidelis und Fidelius – ziemlich gut, auch wenn ich sie niemals selbst vergeben würde.

    Thoma könnte auch eine mögliche Wiedergabe von תּאֹמָא, der hebräischen Ursprungsform von Thomas sein. Dann männlich und mit Betonung auf der letzten Silbe.
    Tomma für ein Mädchen gefällt mir ziemlich gut. Bei Thoma bin ich auch eher bei Ludwig Thoma

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    • Meine persönlichen Fundstücke sind:

      Nikee (m) – Betonung auf der ersten Silbe, das E lang gesprochen (Wurzeln irgendwo in Afrika, das Land weiß ich nicht)
      Klasina
      Aeilsina (aus einem ostfriesischen Gemeindebrief)
      Taika – mit drei Silben gesprochen (finnisch)
      Veloris (w) – stummes S, wie Valerie gesprochen
      Ramax (m) – R ungefähr wie H gesprochen (Basilianer)

    • Wow, Deine persönlichen Fundstücke sind stark.

      Bei Aeilsina rätsele ich, wie die Folge Aei am Anfang wohl ausgesprochen werden soll.

      Taika gefällt mir, auch wenn die dreisilbige Aussprache aus dem Schriftbild nicht ersichtlich ist.

    • Die Freundin, bei der ich den Gemeindebrief entdeckt hatte, sagte, dass der Name Ailsina gesprochen wird (wie z. B. Eilert).
      Taika wird /ˈtɑ.i.kɑ/ gesprochen. Das kann man sich auch bei Forvo anhören (finnische Aussprache).

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