Die Vielfalt der vergebenen Vornamen wird jedes Jahr größer und das gilt auch für die geschlechtsneutralen Vornamen. Dabei kommt es häufig zu einer Verwandlung eines zuvor geschlechtsspezifischen Namens zu einem Unisex-Namen. Manchmal geschieht das aus Versehen, weil Eltern einen Jungennamen für einen Mädchennamen gehalten haben oder umgekehrt. Wenn dieses Missverständnis bei der Namensbeurkundung nicht auffällt und sich diese Namensvergabe rumspricht, dann kann es passieren, das sich ein Vorname als Unisex-Name etabliert. In anderen Fällen wird ein Name in verschiedenen Kulturen oder Sprachräumen unterschiedlichen Geschlechtern zugeordnet. Solche Namen werden in Deutschland sowohl für Jungen als auch für Mädchen anerkannt.
Und dann gibt es noch Vornamen, die nur theoretisch geschlechtsneutral sind, praktisch aber nur für ein Geschlecht vergeben werden (zum Beispiel Elisa). Diese habe ich in meiner Auswertung ausgeschlossen. Somit sind in der folgenden Liste nur die echten Unisex-Namen enthalten, die im Geburtsjahrgang 2022 in Deutschland in signifikanter Zahl für Jungen und für Mädchen vergeben wurden:
Die beliebtesten Unisex-Namen des Jahres 2022
- Luca
- Mika
- Toni
- Lian
- Jona
- Robin
- Rayan
- Charlie
- Lou
- Elia
- Nikita
- Amar
- Nika
- Isa
- Deniz
- Janne
- Noa
- Nour
- Kaya
- Iman
- Nikola
- Bente
- Juno
- Quinn
- Arin
- Eden
- Kayra
- Angel
- Mavi
- Lovis
Für diese Rangliste habe ich nur die Erstnamen ausgewertet und gleichklingende Vornamen getrennt gezählt.
Warum sind Vornamen überhaupt aufgeteilt?
Warum ist es überhaupt so, dass sich der Namensvorrat in weibliche, männliche und geschlechtsneutrale Vornamen aufteilt? Bekanntlich sind die Gruppen ja nicht einmal eindeutig definiert. Ein Gesetz, das vorschreibt, dass Jungen keine Mädchennamen und Mädchen keine Jungennamen bekommen sollen, gibt es jedenfalls nicht. Diese Regelung geht aus der Allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Personenstandsgesetz hervor – konkret aus dem Passus „… dürfen die gewählten Vornamen dem Kindeswohl nicht widersprechen“. Aber wer hat wann und mit welcher Legitimation entschieden, dass es dem Wohl eines Jungen widerspricht, wenn er Emma heißt? Widerspricht das nicht vielmehr Artikel 3 des Grundgesetzes: „Niemand darf wegen seines Geschlechtes … benachteiligt oder bevorzugt werden“?
Es wird nicht mehr lange dauern, bis die Aufteilung in Jungennamen, Mädchennamen und Unisex-Namen fällt und alle Vornamen für alle Menschen da sind, egal welchen Geschlechts! Dann gibt es nur noch Unisex-Namen.
Wie man Juno als Jungenname vergeben kann, ist mir schleierhaft. Ich habe bei einen Nachhilfeschüler ganz ungläubig geguckt. Juno ist die Göttin der Ehe und Geburt und die Ehefrau Jupiters, die höchste Göttin.
Lian überrascht mich sehr. Liane oder Lianne kenne ich als Mädchenname, Lian hätte ich für einen Jungennamen gehalten.
Juno oder eher Junho ( 윤호) ist bei Leuten, die KPop mögen, als männlicher koreanischer Vorname bekannt.
Ich glaube, sehr viele Menschen kennen sich nicht so gut mit antiken Gottheiten aus und die Endung -o ist in Deutschland ja schon sehr untypisch für einen Mädchennamen. Die meisten Frauennamen auf -o sind halt in Deutschland eher nur als Koseform üblich, unisex und/oder ziemlich selten: Caro, Doro, Cato, Lilo, Cleo, Mariko, Momo, Leo, Anikò, …
Danke Ruth und Sebald!
Ich habe manchmal zu sehr die Lehrerinnen-Brille auf.
Den Juno, den ich kenne, wurde glaube ich nicht nach dem K-Pop Star benannt.
Dass o als Jungenname assoziiert ist, ist etwas schade. Mariko, Margo und Cleo sind wirklich hübsche Namen.
Ich denke auch, dass die „Geschlechtszugehörigkeit“ von Vornamen in Zukunft noch liberaler gehandhabt wird. Vor allem bei manchen Jungennamen sehe ich Potential, dass sie sich langfristig auch als Mädchennamen etablieren könnten, zB Ezra oder Aljosha. In den USA haben sich ja auch so einige ursprünglich primär männliche Vornamen mit der Zeit als Mädchennamen durchgesetzt, zB Skyler oder Quinn.
Aber ich bin mir sicher, die allermeisten Vornamen werden weiterhin ganz überwiegend an Kinder eines Geschlechts vergeben werden. Auch die meisten Unisex-Klassiker sind ja bei einem Geschlecht sehr viel beliebter als beim anderen.
Ich schreibe mal, welchem Geschlecht ich die Namen zuordnen würde. (Es sind ein paar Namen dabei, die ich nicht kenne, deshalb die Fragezeichen.)
Luca – ein Junge / ein junger Mann
Mika – häufiger ein Junge, kann aber auch ein Mädchen sein
Toni – als eingetragener Name eher ein Junge/Mann. Als Rufname für ein Mädchen/ eine Frau, die Antonia oder Antonie heißt.
Lian – ein Junge, typischer Hiatname
Jona – Jonah ist für mich männlich, Jona kann beides sein.
Robin – in Deutschland männlich, in den USA weiblich
Rayan – ?
Charlie – häufiger männlich
Lou – ein Mädchen
Elia – ich kenne einen Jungen
Nikita – in Russland ein Mann, in Deutschland ein Mädchen / eine junge Frau.
Amar – ?
Nika – ein Mädchen
Isa – ein Mädchen
Deniz – ein Junge
Janne – geht für beides, vom Gefühl her einer der wenigen Namen wirklich geschlechtsneutralen Namen.
Noa – in dieser Schreibweise ein Mädchen, und Noah ist ein Junge
Nour – ein Mädchen
Kaya – in Deutschland ein Mädchen, in der Türkei ein Junge
Iman – ?
Nikola – eine Frau
Bente – klingt friesisch, geht für beides
Juno – ja, da ist diese Göttin, aber die o-Endung wird männlich wahrgenommen.
Quinn – männlich
Arin, Eden, Kayra – ?
Angel – weiblich
Mavi – ein Mädchen
Lovis – ein Mädchen
Ich vermisse Jamie. Der Name ist mir in den letzten Jahren als sowohl bei den Jungen- als auch bei den Mädchennamen in den Top 500 aufgefallen.
Das Fehlen von Kim verwundert mich auch.
Lian, Rayan, Amar, Elia – kenne ich persönlich gar keinen, nur aus den Listen als Jungenname
– kenne ich nur als Jungennamen
Nika, Iran – kenne ich nur als Mädchennamen
Nour – kenne ich real nur als Mädchennamen, habe aber hier schon mal gelesen, dass es auch ein Männername sein kann.
Kaya kenne ich real nur als Familiennamen
Bente – Kenne ich real gar nicht, aus den Medien als Mädchenname, habe hier schon mal gelesen, dass es auch ein Jungenname sein kann.
Juno – kenne ich real keine, ist aber durch die Göttin für mich eindeutig weiblich
Arin – kenne ich persönlich gar nicht, nur aus den Listen als Mädchenname
Eden – kenne ich aus der Literatur als Männernamen
Kayra – hielt ich bisher für eindeutig weiblich
Mavi – kannte ich bisher gar nicht
Jamie wurde nur selten als Mädchenname vergeben und Kim nur selten als Jungenname. Darum haben sie sich nicht für diese Liste qualifiziert.
„Jamie wurde nur selten als Mädchenname vergeben und Kim nur selten als Jungenname. Darum haben sie sich nicht für diese Liste qualifiziert.“
Echt? Im realen Leben in Deutschland sind mir schon 2 weibliche Jamies begegnet und kein männlicher.
Aber wurden die auch 2022 geboren??
„Aber wurden die auch 2022 geboren?“
Nein, sie sind älter. Aber ich meine mich zu erinnern, dass Jamie vor wenigen Jahren bei den Jungennamen und bei den Mädchennamen in den Top 300 war.
Richtig, Jamie gehörte zuletzt 2013 zu den 300 beliebtesten Mädchennamen. Aber das tut überhaupt nichts zur Sache, weil es hier um die beliebtesten Vornamen des Jahres 2022 geht.
„Richtig, Jamie gehörte zuletzt 2013 zu den 300 beliebtesten Mädchennamen. Aber das tut überhaupt nichts zur Sache, weil es hier um die beliebtesten Vornamen des Jahres 2022 geht.“
Es wundert mich trotzdem, dass Jamie neben Namen, die mir (als Mädchennamen) völlig unbekannt sind, aus den Top 30 der „Unisex“-Namen rausfällt, während z.B. Nikola drin ist. Nicola mit c geschrieben kenne ich als gelegentlich vorkommenden Mädchennamen in meiner Generation (um 1970 geboren).
Ich glaube, nicht, dass die Grenze tatsächlich fällt.
Ich glaube, dass es immer mehr unisex-Namen geben wird, wie auch z. B. in Israel. Ich glaube aber, dass nicht alle Namen sich öffnen werden.
Ich bezweifle, dass Moritz oder Felix für Mädchen zugelassen werden, oder Emilia und Charlotte für Jungen. Und diese Namen werden auch sicher nicht aus den Hitlisten verschwinden.
Nach meinem Gefühl:
Luca: Unisex, ich kenne mehrere Mädchen, wobei ich eher Luca für einen Jungen und Luka für ein Mädchen kenne
Mika: Junge
Toni: Mädchen. Ich kenne eineN Toni (Spitzname), etliche Mädchen/Frauen mit Toni als Spitzname und genau eine Person, die mit vollem Namen so heißt: Eine junge Frau.
Lian: Deutsch gesprochen: Männlich; englisch gesprochen: weiblich
Jona: männlich (kenne viele, alles Jungs)
Robin: Männlich
Rayan: Immer männlich. Ich wusste noch nicht einmal, dass er unisex sein kann.
Charlie: relativ unisex, Tendenz männlich (aber eigentlich: Spitzname)
Lou: Unisex
Elia: immer männlich. Weiblich kenne ich nur Élia mit Betonung auf dem E (gegenüber männlich e-LI-a)
Nikita: männlich
Amar: Männlich, ich wusste nicht, dass er unisex ist
Nika: weiblich, ich wusste nicht, dass er unisex ist.
Isa: Auf dem Papier männlich (weil ich bei Frauen Isa nur als Spitzname kenne) – Ausgesprochen wird es dann klar, weil ja beides unterschiedlich gesprochen wird, deshalb ist er eigentlich nur im Schriftbild unisex
Deniz: Männlich, wusste nicht, dass er unisex sein kann
Janne: Unisex
Noa: weiblich im Schriftbild. Klanglich männlich
Nour: unisex
Kaya: männlich – wird meines Wissens auch je nach Geschlecht unterschiedlich ausgesprochen.
Iman: männlich
Nikola: weiblich
Bente: weiblich
Juno: weiblich, wusste nicht, dass er männlich sein kann
Quinn: Tendenz männlich
Arin: männlich, wusste nicht, dass er unisex ist.
Eden: unisex, in englischer Aussprache eher weiblich
Kayra: weiblich
Angel: weiblich
Mavi: weiblich
Lovis: Tendenz weiblich
Welches Geschlecht ich spontan beim Lesen vermuten würde:
Luca würde ich auf den ersten Blick einem Jungen zuordnen, wie auch…
… Mika. Würde ich ein Mädchen z. B. Mika nennen, würde ich tatsächlich ausnahmsweise einen Bindestrich verwenden und -Sophie anhängen, damit auf Klassenlisten, beim Arzt etc. automatisch Mika-Sophie steht (klingt gar nicht schlecht!).
Toni – als Spitzname kämen beide Geschlechter gleichermaßen infrage, als vollen Namen würde ich eher einen Jungen vermuten.
Lian: Deutsch gesprochen Jungen, Englisch Mädchen.
Jona: Junge – würde aber Jonah schreiben.
Robin: Junge – in den USA auch ein Mädchen.
Rayan: Hätte ich definitiv für männlich gehalten.
Charlie: Als voller Name: männlichen; als Abkürzung würde ich sogar eher an eine Charlotte denken.
Lou: Tatsache wüsste ich es hier nicht!! Wie ist da die Aufteilung in Prozent?
Elia: Würde an einen Jungen denken, war sehr überrascht, als ich mal eine Eliah kennenlernte.
Nikita: Kenne ich als russischen Jungennamen und würde es daher auch so vermuten; ohne den Namen zu nennen, würde ich ihn für weiblich halten.
Amar: Wäre für mich beim Lesen männlich.
Nika: weiblich
Isa: weiblich; bei Isa und Nika wusste ich auch nicht, dass sie unisex sind, ebensowenig bei…
… Deniz, den ich für nur männlich hielt.
Janne: Hätte ich eher für weiblich gehalten.
Noa: Puh, so eher sogar weiblich. Noah männlich.
Nour: Dachte, das sei weiblich.
Kaya: Klingt weiblich, ist aber in der Türkei männlich (?).
Iman: klingt männlich
Nikola: Hmm, würde ich auch eher weiblich assoziieren, aber eher als Nicola. Bei Nikola wäre ich unschlüssig, glaub ich, mit Tendenz zu einem Mädchen.
Bente: hielt ich für männlich
Juno: wegen der Göttin für mich weiblich
Quinn – eher männlich, aber 49:51.
Arin &
Eden: ?
Kayra: weiblich
Angel: auch weiblich
Mavi: Tatsache wüsste ich es nicht.
Lovis: Klingt männlich, ist im Englischen aber weiblich?
Jamie und Taylor fallen mir auch noch ein, und natürlich Maxi wie meine Katze!
Lou heißen zu 80% Mädchen.
Oh, wow, das hätte ich nicht gedacht. Meine 15-jährige Cousine geht mit einem gleichaltrigen Lou in die Klasse, ansonsten ist mir der Name nie untergekommen.
Gerade beim Seriensehen entdeckt: eine weibliche Michael.
Mich würde es jetzt interessieren warum Namen in Deutschland überhaupt ein Geschlecht haben und nicht wie in anderen Kulturen allgemein unisex sind, weiß hier zufällig jemand dazu was? Ich hab im Internet recherchiert aber nichts gefunden.
Interessante und spannende Frage.
Es ist ja nicht so, dass es das nur im deutschsprachigem Raum gibt.
Wo ist das denn weniger stark ausgeprägt?
Im englischsprachigen Raum und im arabischsprachigen Raum.
Sprachlich betrachtet, lässt sich feststellen, dass beide Sprachen schon mal kein grammatikalisches Geschlecht kennen (von Ausnahmefällen in bestimmen Strukturen mal abgesehen). Das scheint mir, ein Mitgrund zu sein.
Dann fällt noch auf, dass es im Arabischen üblich ist, dass als Name jedes Wort mit schöner Bedeutung infrage kommt. Wörter ohne gr. Geschlecht werden, je nach Image, auf Anhieb unisex sein. Bei Mädchen wird manchmal, aber nicht zwingend, ein -a angehängt, wie bei Nour vs. Noura (->Licht) ersteres ist unisex.
Auch im Englischen sind „wortige“ Namen gängig.
Im Deutschen teilt man vielleicht lieber nach Geschlecht ein. Das ist ja auch mit dem grammatikalischen Geschlecht so. Es gibt Wörter, da hätte man im Prinzip die Wahl. Aber hat man sich auf eines eingeschossen, fühlt es sich unumstösslich an – jedenfalls für mich. In meinen Ohren klingt „das Blog“ einfach falsch. Dennoch muss ich akzeptierten, dass man das so sagen und sogar schreiben darf. Flexibel bin ich selbst wohl nur bei „(Kau-)Gummi“ und „Bonbon“.
Und wieder gibt es andere Beispiele mit wortigen deutschen Namen, bei denen das gr. Geschlecht dem des Namen widerspricht. Dazu fällt mir aktuell nur „Mark“ ein, aber da waren noch mehr (müsste ich nachschauen…).
Also meine Thesen dazu lauten:
– Es ist eine Frage des Sprachraumes.
– Es ist abhängig davon, ob die Sprache ein grammatikalisches Geschlecht kennt.
– Es kommt darauf an, ob „wortige“ Namen Tradition haben.
Vielleicht ist meine oberflächliche Analyse auch total Banane. Vielleicht kennt ihr ja noch Beispiele aus anderen Sprachen, die diese Punkte stützen oder ihnen widersprechen?
Über diesen Artikel hatte ich mich sehr gefreut. Insbesondere den abschliessenden Absatz mit der Anregung, dass Namen doch generell unisex sein könnten.
Es geht mir auch so, dass ich ein paar Namen auf der obigen Liste eher einem bestimmten Geschlecht zuordnen würde, was sich aber nicht ungedingt mit den Einteilungen in den anderen Kommentaren deckt. Für manche Eltern ist es wirklich wichtig einen „echten“ unisex-Namen zu wählen. Daher glaube ich, dass es Eltern verunsichern könnte, eine aussagekräftige Statistik im Nachhinein durch subjektive Ansichten zu relativieren. Dies ist ja schliesslich auch eine Informationsseite für werdende Eltern, die sich sicher auch die Kommentare zu „ihren Kategorien“ durchlesen.
Es könnte sicher jeder persönliche Erfahrungen mit den gelisteten Namen hinzufügen und wenn man all diese Einschätzungen zusammen zählt, dann käme vielleicht wieder eine Annäherung an Knuds Zahlen dabei heraus.
Ich würde mir wünschen, dass man in der Navigation direkt zu einer Rubrik „unisex-Namen“ gelangen könnte. Aber dort stehen auch keine Kategorien Mädchen- oder Jungennamen. Wurde das entfernt oder hab ich das nur falsch in Erinnerung?
„Für diese Rangliste habe ich nur die Erstnamen ausgewertet und gleichklingende Vornamen getrennt gezählt.“
Wäre es möglich, wenn auch Zweit-, Drittnamen usw. mit ausgewertet werden würden und gleichklingende Namen zusammengezählt werden? Das würde die Liste sicher nochmal aufmischen.
Ich habe nur relativ wenige Zweitnamen und überhaupt keine Drittnamen und weiteren Folgenamen erhoben. Darum wäre es nicht möglich.
Zu den oben genannten würde ich gern von meiner persönlichen Unisex-Liste ergänzen:
Marian, Maris, Sascha, Vicky, Bo, Patrice, Sati, Alexis, Rumi, Malin, Luan, Kim (in meiner Lebenswelt klar unisex – auch mit völlig deutschen Roots), Jamie, Ragna, Nevis, Yuki, Matthia, Esra, Eli, Eike, Lior, Rosario, Catalin, Jorin, Ira, Sam, Jarin, Kai, Marin, Tiam, Bonaventura, Sky, Lorin, Mian, Rojan (mein neustes Fundstück und Liebling)
Kim, natürlich! Zwar vorwiegend weiblich besetzt, aber definitiv unisex!
Wäre es nicht auch spannend, die genaue Statistik auf den jeweiligen Seiten unterzubringen, ähnlich wie zu den verschiedenen Schreibweisen?
Das finde ich ziemlich hilfreich, wenn man darüber nachdenkt, einen solchen Namen zu vergeben, aber verunsichert ist, weil es ein Unisex-Name ist.
Vereinzelt steht ja schon „deutlich mehr“, aber genaue(re) Zahlen fände ich spannend.
Ich habe gerade gesehen, dass es bei Lou eine solche Statistik gibt.
Bei Luca zum Beispiel steht nur im Namenslexikon, dass es ein Unisexname ist, im Blog steht, es sei ein Jungenname.
Der Unterschied: Im Blog wird die Angabe, ob der Name männlich, weiblich oder geschlechtsneutral ist, aus meinen Daten ermittelt, also entsprechend der tatsächlichen Namensgebung. Der Eintrag im Namenslexikon dagegen ist redaktionell, also entsprechend dem Erkenntnisstand der Namenforschung. Blog = Praxis, Namenslexikon = Theorie. Offensichtlich stimmt das nicht immer überein.
Ich bin schon länger dabei, auch diese Statistik ein Beitrag nach dem anderen ins Namenslexikon zu übernehmen. Das braucht aber seine Zeit.
Witzig finde ich, dass Kaja anscheinend (mittlerweile?) als unisex gilt. Kenne ich doch eine Kim Kaja aus den Jahrgängen wo es noch einen geschlechtsspezifischen Zweitnamen zwingend brauchte – zumindest im Westen, im Osten war das wohl nicht so, sagte mir mal ein Kai.
Lustig an Kim war übrigens, dass sie später auch einen Kim geheiratet hat. Seinen Zweitnamen kenne ich allerdings nicht.
Der Comedian Kaya Yanar ist einfach zu bekannt und hat Kaya (in dieser Schreibweise) auf die Liste der männlichen Vornamen gesetzt.
Das passiert immer öfter, dass ehemals eindeutige Vornamen neuerdings als geschlechtsneutral entdeckt werden. Manchmal, wie bei Kaja, weil es in verschiedenen Sprachen ursprünglich ganz verschiedene Namen sind; manchmal, weil Vornamen sozusagen das Geschlecht wechseln. Besonders in den USA ist es ein starker Trend, dass ehemals als Jungennamen gebräuchliche Namen als Mädchennamen etabliert werden. Mit Verzögerung wird das dann auch in Deutschland übernommen.
glaube nicht dass das in Deutschland richtig durchgesetzt wird. Mädchen Namens Michael und Jungen namens Hildegard gibt es hier eher nicht, bei weniger bekannten Namen evtl, wenn man den Namen bisher gar nicht kannte stört es auch nicht wenn er einem anderen Geschlecht zugeordnet wird.