Von Jahr zu Jahr werde ich das immer häufiger gefragt: Warum gibt es nur die beliebtesten Namen der Mädchen und Jungen und keine Liste der beliebtesten Namen der Kinder mit dem Geschlecht „divers“?
Es kommt nur sehr selten vor, das Babys mit dem Geschlecht „divers“ angemeldet werden. Die Häufigkeit eines uneindeutigen Genitales wird zwar auf eine Quote von etwa 1:4500 bis 1:5500 geschätzt. Die tatsächliche Zahl der Babys, deren Geburt mit dem Geschlecht „divers“ beurkundet werden, ist aber noch viel geringer. Selbst Millionenstädte sprechen von Einzelfällen.
Aus so wenigen Geburtsmeldungen kann ich keine Vornamenhitliste erstellen, denn es ist schon unwahrscheinlich, dass überhaupt ein Name mehr als ein Mal vorkommt. Aber selbst wenn jedes 4500ste Baby divers wäre, wären das weniger als 200 Kinder im Jahr. Auch das würde nicht für eine signifikante Hitliste reichen, zumal ich ja nicht einmal alle Geburtsmeldungen bekomme, sondern nur eine repräsentative Stichprobe.
Die Namensgebung bei einem diversen Kind ist sehr unkompliziert. Es sind Jungennamen, Mädchennamen und Unisexnamen zulässig. Die Standesämter empfehlen aber, in diesen Fällen mindestens einen Unisexnamen zu wählen und geschlechtseindeutige Vornamen nur als Folgenamen zu vergeben.
Werden eigentlich (bei den dir bekannten Fällen) auch hauptsächlich Unisex-Namen vergeben? (Wie Luca, Kim, Toni, Maxi, Mika…).
Ja, bei den sehr wenigen mir bekannten Fällen ist das so.
Man dürfte aber vermutlich auch männliche oder weibliche Namen vergeben? Oder gar beides?? (Mila Theo o. Ä.) – weißt du das?
Die meisten Standesämter haben überhaupt keine Erfahrung mit solchen Fällen und verbindliche Vorschriften gibt es nicht. Daher ist es wohl Verhandlungssache, welche Namen akzeptiert werden.