Akte Hanna und Emma – ein Namensunfall

gelber Luftballon
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Ob mich diese Handywerbung mit zwei mittelalten Frauen namens Emma und Hanna auch so nervt, wurde ich gefragt. Das kann man wohl sagen! Wer die Werbung nicht kennt: In dem Spot lässt die kleine Hanna aus Westdeutschland einen Luftballon mit ihrer Adresse fliegen, den die kleine Emma aus Ostdeutschland findet, woraus eine Freundschaft fürs Leben entsteht. Das Nervige daran: Die Geschichte spielt in den 1970er Jahren und wer sich auch nur ein bisschen mit dieser Zeit auskennt, weiß, dass die Vornamen Hanna und Emma damals sowohl in der DDR als auch in der BRD total aus der Mode waren. Die Namen passen einfach nicht zur Geschichte und so wirkt diese Werbung fremd und künstlich.


Dabei wäre es ganz einfach gewesen, passende Namen zu finden, denn diese Geschichte ist wirklich passiert! Die echten Hanna und Emma heißen Stefanie und Anke – das sind wirklich typische Vornamen für 1970 geborenen Mädchen. Stefanie Wally (die echte Hanna) erzählt die Geschichte dieser besonderen Freundschaft in ihrem Buch Akte Luftballon. So viel möchte ich verraten: Der Luftballon hatte weitaus dramatischere Folgen für das Leben der Mädchen, als es der Werbespot erahnen lässt!

Namensunfall

Aber wie konnte es zu diesem Namensunfall kommen? Auch Stefanie ist aufgefallen, dass da was nicht stimmt („Ich hätte die beiden Mädchen vielleicht Sabine und Katja genannt“), und hat deswegen bei der Werbeagentur nachgefragt. Die verblüffende Antwort: Es ist dort schlichtweg niemandem aufgefallen.

Ich halte es für einen Fehler, so nachlässig mit den Vornamen in dieser Werbung umzugehen, denn die mittelalte und alte Zielgruppe stört sich an dermaßen unpassenden Vornamen und wird verprellt. Auf junge Menschen, die mit dieser Zeit nicht vertraut sind,  wirken diese Namen nicht so unangenehm. Aber die können die Situation der deutschen Teilung mangels eigener Erfahrung nicht intensiv genug nachempfinden, um von diesem Werbespot berührt zu werden. Wenigstens ist die Kampagne im Gespräch, das ist ja auch ein Ziel im Marketing. Liebe Werber*innen, wenn ihr mal wieder Vornamen für eure Protagonist*innen sucht, dann greift bitte nicht einfach in die Kiste mit den aktuellen Babynamen, sondern fragt jemanden, der sich damit auskennt (Kontaktdaten hier, Sonderpreis mit dem Code #Luftballon).

Akte Luftballon – eine deutsch-deutsche Geschichte

Ach ja, weil es hier um Werbung geht: Ich wurde nicht für den Beitrag bezahlt und habe mir das Buch selbst gekauft.

62 Gedanken zu „Akte Hanna und Emma – ein Namensunfall“

  1. An meiner Schule sind mir sowohl eine Hanna als auch eine Emma, beide um 1970 geboren, begegnet.
    Emmas Schwester hieß Sophie, auch ein sehr ungewöhnlicher Name damals, ( ich erinnere mich auch an entsprechende Kommentare von Mitschülern über die Namen… ) soweit ich mich erinnere, kam die Mutter aus England.
    Es kommen in jeder Generation auch für die Zeit ungewöhnliche Namen vor:
    Ich kenne zwei in den Nullerjahren geborene Ursulas und eine Josefa und mir sind auch schon eine in den 50ern geborene Lilli Marie und eine ca. 80jährige Angelina begegnet.

    Im Wesentlichen stimme ich aber zu. Zeittypische Namen wären bei eine Geschichte, die noch dazu ganz klar zeitgebunden ist, passender gewesen.

    Und mich stört es auch oft, wenn ich bei Büchern oder Filmen den Eindruck habe, dass die Namen überhaupt nicht passen, z.B. Erwachsene Namen haben, die erst seit ein paar Jahren in Mode sind, oder Geschwisternamen überhaupt nicht zusammen passen.

    Beispiele: Mit meiner Tochter habe ich letztes Jahr das Kinderbuch „Das Mauerschweinchen“ – ebenfalls eine deutsch-deutsche Geschichte gelesen. Da kommen Zwillinge vor, die Dörte und Dorothea heißen. Da rollen sich bei mir die Zehennägel auf.

    In einer Folge einer Serie kamen zwei Schwestern Namens Fiona und Sibel vor, ohne dass irgendwie nachvollziehbar gewesen wäre, warum die eine einen im Deutschen gebräuchlichen, die andere einen türkischen Namen hat. Da habe ich mich auch gefragt, ob die Namen absichtlich so gewählt wurden, gewürfelt wurden oder es schlicht nicht aufgefallen ist, dass das nicht zusammen passt.

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    • Dorte und Dorothea(e) sind bei den 1970er Jahrgängen keine super seltenen Namen und auch in Knuds 1970er Hitliste in den Top 200…

    • Ich stimme Chiocciola aber zu. Erstens ist Dörte von Dorothea abgeleitet. Wer nennt seine Töchter schon Lisa und Elisabeth oder Ilona und Helena? Zweitens fällt es schwer, sich vorzustellen, dass dieselben Eltern, denen klassische Vollformen gefallen, Dorothea, gleichzeitig den Klang von Dörte mögen.
      Den meisten gefällt doch nur entweder Käthe oder Katharina, aber selten beides so gut, dass sie ihre Kinder so nennen möchten.

    • Ich kenne ein deutsch-koreanisches Paar, die dem einen Kind einen deutschen und dem anderen einen koreanischen Rufnamen gegeben haben. Allerdings passen die Namen um einiges besser als Fiona und Sibel… Fiona und Sybil wäre doch ganz gut gewesen, das sind beides englische Namen. War’s vielleicht ein Übersetzungsfehler?

      Und ich kenne Schwestern, die Antje und Anke heißen, auch besonders, aber nicht so schlimm wie Dörte und Dorothea.
      Ganz komisch fand ich Geschwister namens Elisa (f) und Elias… Aber Kinder finden sowas ja eher lustig.

    • Ich kenne Zwillinge (Anfang 30), die José und Sebastian heißen. Mutter Deutsche, Vater Spanier.

      Die Kinder meiner Kollegin heißen Jannis und Hanna. Sie war ganz irritiert, als ich ihr sagte, dass beide Namen von Johannes abgeleitet sind und dass es bei einem dritten Kind schwierig wird, einen passenden Namen zu finden ^^

    • Schon lustig der Gegensatz, wie gründlich wir hier die Vornamen analysieren hinsichtlich Bedeutung, Historie, soziologischer Einordnung und noch viel mehr und wie wenig Gedanken sich viele (die meisten?) Eltern darüber machen und einfach nur Namen auswählen, die schön klingen.

    • Ich bin schon mehrmals Familien begegnet, in denen Geschwister verwandte Namen bekommen haben, teils haben sie nur die gleiche Bedeutung, wie bei Ca.rolina & Ch.arlotte, teils sind beide sehr verschieden klingende Kurzformen wie bei Be.tty und Li.zzy, aber mir fallen auch spontan vier Geschwisterpaare wo die Ähnlichkeit nicht deutlicher sein könnte, wie bei Ma.rius und Ma.rie-[…]

      Ich denke, dass zumindest die Eltern dieser vier Geschwisterpaare bewusst diese Ähnlichkeit wollten. Ist halt alles Geschmackssache… 😉

  2. Ich trage ja selbst einen in meiner Generation sehr ungebräuchlichen Hanna-und-Emma-Namen. Eine Hanna, die nur wenige Jahre jünger ist als ich, kenne ich auch. Aber wir sind Einzelfälle, nicht typisch!

    Ich finde es äußerst ärgerlich, in einem auf Zeitgeschichte basierenden Werbespot, wenn man denn schon die echten Namen nicht nutzen will/darf?, gleich zweimal so dermaßen danebenzugreifen. Ich muss da an Leute denken, die sich in polyesterglänzenden Karnevalskostümen auf einem Mittelaltermarkt passend angezogen wähnen … 😉 Es sollte dem Spot doch wohl darum gehen, die Leute zu berühren, sie zur Identifikation einzuladen – statt zu irritieren, zu verwirren oder gar unter die Hand die Werbetrommel zu rühren für vermeintlich „schönere“ Namen? Aber vielleicht erwarte ich einfach auch zu viel Sensibilität für derartige alltagskulturelle bzw. kulturhistorische Feinheiten?

    Ob sich die Werber*innen vielleicht einfach einen Spaß gemacht und ihre eigenen Lieblingsnamen oder die ihrer jungen Töchter verewigt haben?! Wir werden es wohl nicht erfahren.

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  3. Ah, da bin ich ja nicht die einzige, der das aufgefallen ist. Generell finde ich, dass es in vielen Filmen und Fernsehserien oft Namensträger gibt, deren Namen mir viel zu modern wirken. Ein aktuelles Beispiel wäre die Ärztin Ella in der neuen Charité-Staffel. Ja, Ella ist ein alter Name, aber so richtig modern wurde er doch erst in den letzten fünf Jahren wieder. Ansonsten verbinde ich den Namen eher mit der Generation um 1900 bis 1910 als mit den 60’er Jahren. Oder diese Dailysoaps wie GZSZ – da gab’s irgendwann mal in den 90’ern einen Leon – genau der Name war damals (und ist es ja auch heute noch) sehr populär – aber in den 90’ern gab es m.E. noch keine erwachsenen Leons….

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    • Lustig, die Ärztin Ella ist uns auch gleich aufgefallen. Die müsste ja in den 1930er Jahren geboren sein und da war der Name Ella schon sehr aus der Mode. Aber immerhin reichte es damals noch ungefähr für Platz 100, der Name ist also nicht völlig unglaubwürdig.

    • „Ah, da bin ich ja nicht die einzige, der das aufgefallen ist.“

      Genauso fuhr es mir durch den Kopf. Aber dass Werbefuzzies von nichts eine Ahnung und noch weniger Geschmack haben, war schon immer ein gut gepflegtes Vorurteil von mir.

    • Ella ist z. B. in Polen eine gängige Abkürzung für Elzbieta (Elisabeth), der dort bei 1960er Jahrgängen nicht gerade selten vorkommt. Auch hier ist Elisabeth ja nie total aus der Mode gekommen, wie auch Johanna, die sogar bei 1970er Jahrgängen auch mal „Hanna“ abgekürzt wurde 😉

      Kurzum wären die Werbefiguren Ella und Hanna genannt worden, fände ich den Spot nicht so befremdlich. Allerdings hätte ich als Werbetexter wohl auch eher eine Kombination wie Anna (Westberlinerin, Hobby: Ballett 😀 ) und Kathrin (Ostberlinerin) gewählt… 😉

    • Den besagten Leon gibt es bei GZSZ sogar immer noch. Grade mal auf die Namensstatistik von Leon hier geschaut, da wird der wird ja sogar erwähnt, allerdings steht da er wäre nur bis 1999 dabei, er ist es aber tatsächlich bis heute immer noch, war nur ne kleine Pause damals. An sich stimmt es aber, dass man den Namen wohl gewählt hat, weil er da grade sehr beliebt wurde und es dabei wohl egal war, ob es nun ein Name ist der damals in der Altersgruppe (der ca. 20 jährigen) häufig oder selten war. Das beobachtet man im TV tatsächlich häufiger. Der Schauspieler vom Leon heißt übrigens Daniel, ein Name der in seiner Generation (70er), grade stark an Beliebtheit zunahm, aber heute immernoch nicht so selten vergeben wird und damals in den 90er auch noch sehr beliebt war, wäre also auch ein Name gewesen, da er auch nicht zu stereotypisch für eine Gen. steht. Allerdings gab es damals bereits eine Rolle die mit Nachnamen Daniel hieß und nach diesem gerufen wurde.

  4. Dazu hab ich mal. Einen Artikel gelesen: Moderne Namen von Personen im Film – der Tatort mit Max Ballauf oder Charlotte Lindholm und eine Serien-Ärztin, Mitte 40, namens Mia waren Beispiele. Irgendeine Theorie steckte dahinter. Ich fand sie aber blöd, weswegen ich sie mir nicht gemerkt habe. Es war etwas in der Richtung „Moderne Namen wirken frischer, und machen die Filme zeitgemäßer.“
    Mich nervt sowas immer, es ist einfach unpassend. Wenn mal ein Ausreißer dabei ist, ist es wie im wahren Leben. Mich nervt es auch, wenn alle Film-Kinder Noah und Finn heißen und die Eltern jeweils Tobias & Julia, der beste Freund mit türkischen Wurzeln Cem. So ist das echte Leben eben auch nicht.

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    • Ja, das ist ein Erfolgsrezept aus der Kreativenschule, mit einem modernen Namen einen jungen und frischen Eindruck zu erwecken. Das geht aber nicht auf, wenn das Ergebnis unglaubwürdig wirkt. Ich hätte Vornamen gewählt, die einigermaßen zeitlos sind. Zum Beispiel Anna, Katharina, Nina, Isabell, Julia oder Jana sind im Moment in den Top 100 und waren es vor fünfzig Jahren auch schon.

  5. Danke für diesen Artikel! Mich stören die Namen in dieser Werbung auch und ich bin nach dem Mauerfall geboren ( die Werbung berührt mich trotzdem).
    Wenn es um Zeitgeschichte geht, sollte man eine ordentliche Recherche erwarten können.
    Sicherlich gibt es immer wieder Ausreißer. Mir sind schon eine Sonja, eine Gisela und eine Barbara in meinem Alter begegnet ebenso eine Anke im Teenageralter und eine Grundschülerin namens Almut, ebenso habe ich in Beerdigungsanzeigen schon von mehreren Lillis gelesen, die weit über achtzig wurden, aber das sind doch eher die Ausnahmen.

    Mich stört es auch, wenn die Name der Geschwister in Filmen oder Büchern nicht zusammenpassen. So heißen die Geschwister in der Kinderbuchreihe „Eine Reihe betrüblicher Ereignisse“ (die verfilmte, sehr sehenswerte, Serie läuft auf Netflix)
    Violet, Klaus und Sunny, irritiert mich immer wieder.

    Noch schlimmer finde ich es, wenn Leuten in Geschichten Namen bekommen, die zu der Zeit, in der die Handlung spielt, noch gar nicht existierten.
    Ich lese gerade eines meiner Lieblingsbücher aus meiner Teeniezeit „Der Spiegel der Königin“, das während des Dreißigjährigen Krieges spielt. Eine kleine Nebenfigur heißt Linnea. Linnea ist das „Moosröschen“, benannt nach Karl von Linné, der 1707 geboren wurde. Linneas Eltern waren da wohl ihrer Zeit voraus 😉

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    • Wenn wir schon bei unpassenden Namen sind. Mich haben die „Connie“-Bücher immer irritiert. Wikipedia sagt, dass 1992 das erste Buch erschien „Connie kommt in den Kindergarten“.
      Cornelia war jetzt nicht umbenennt der gebräuchlichste Mädchenname Ende der 80ger…

    • Echt, Linnea im Dreißigjährigen Krieg? Das ist wirklich schlampig. Ich werde die Autorin mal fragen, was sie sich dabei gedacht hat.

      Ich kann mir vorstellen, dass das mit Conni Absicht war. So ist kaum ein Kind irritiert, dass die Protagonistin genauso heißt. Trotzdem klingt Conni einigermaßen modern.

    • Ja, Linnea im Dreißigjährigen Krieg. Sie taucht nur auf wenigen Seiten auf, störend ist es trotzdem ein wenig (das Buch sonst ist wundervoll).
      Was sich die Autorin gedacht hat? Vermutlich hat sie einfach schwedische Vornamen gegoogelt und Linnea hat ihr gefallen 🙂
      In dem Buch gibt es auch eine Maditt, keine Ahnung, ob das ein schwedischer Name ist, da er mich sehr an „Madita“ erinnert.

    • Da meine Kinder jetzt im Connie-Bücher-Alter sind, ist mir der Name bisher immer passend vorgekommen. Im Kindergarten gab es auch schon eine Konnie. (Das war, glaube ich, ihr voller Name.)
      Leicht irritiert hat mich bisher nur die Kombination mit dem Bruder Jakob. Da hätte ich etwas anderes erwartet. Aber es ist schon noch im Rahmen.

    • Soweit ich weiß, hat die Autorin ihre Figur Conni nach ihrer eigenen Tochter Conni benannt, die damals Kind war. Sowohl das echte Namensvorbild als auch die Bilderbuch-Conni heißen aber mit vollem Namen Cornelia.

    • Für mich sind Connies auch eher 1950er/60er Jahrgänge.

      Kinderbücher wurden teilweise ja schon vor Jahrzehnten erstmals aufgelegt, als die Namen gerade top aktuell waren… Wir hatten Ende der 1980er Jahre so ein Kinderbuch, in dem eine Luise mitspielt. Unsere jüngste Schwester bekam 1989 den Namen Marie-Louise, was die meisten Leute ziemlich altmodisch fanden. Naja, in unserem Buch musste sich Luise halt auf Wiese usw reimen, deshalb wurde es wohl nicht durch Vanessa oder Jenny ersetzt, obwohl die Grafiken modisch auf den Stand der 1980er Jahre gebracht wurden 😉

  6. Ich hatte die Geschichte schon vor dem Werbespot mal gehört.

    Ich verstehe auch nicht, warum man nicht die echten Namen verwenden oder sich zumindest an ihnen orientieren hätte können. Aus Anke und Stefanie hätten z.B. Anne und Simone werden können. Das sind auch häufige Namen bei Damen mittleren Alters.

    Ich finde es auch immer komisch, wenn die Bedeutung des Namens überhaupt nicht zum Charakter der Person passt. Wenn beispielsweise der chronische Pechvogel Felix heißt, kann das noch Ironie sein. Aber meist habe ich das Gefühl, dass die Autoren die Bedeutungen einfach nicht kennen.

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  7. „Dorte und Dorothea(e) sind bei den 1970er Jahrgängen keine super seltenen Namen und auch in Knuds 1970er Hitliste in den Top 200…“

    Eosin, in dem Fall ging es mir nicht um die Gebräuchlichkeit der Namen. Dörte und Dorothea als Einzelnamen wären mir nicht weiter aufgefallen. Ich kenne zwar im fraglichen Alter weder Dörtes noch Dorotheas (eine Dorte und mehrere Dorothees schon, aber ich setze ähnliche Namen nicht gleich), aber es kommen ja auch im Alltag immer wieder ungewöhnliche oder weniger gebräuchliche Namen vor.

    Aber solche Zwillings- oder Geschwisterkombinationen, bei denen das eine Geschwister eine Kurzform oder Ableitung vom Namen des anderen bekommt – wie Liese und Elisabeth, Jens und Johannes, Kerstin und Christine, Klaas und Nikolaus oder eben Dörte und Dorothea – gehen für mich gar nicht.

    Die Ella aus der Charite-Serie ist mir auch aufgefallen, wäre bei mir aber als in der Zeit weniger gebräuchlicher Name durchgegangen. Elke oder Ellen wäre nach meinem Eindruck in den fraglichen Jahrgängen gebräuchlicher gewesen.

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  8. Meine in den 30ern geborene Urgroßmutter ist mit Zweitnamen Ella, ihre zehn Jahre jüngere Schwester mit Erstnamen. Bei der ersten Tochter hatte sich die Mutter bei der Namensgebung durchgesetzt, bei der zweiten Tochter durfte der Vater dann seinen Wunschnamen als Erstnamen nehmen.

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  9. Zu den Conni-Büchern:

    Conni/Cornelia selbst finde ich jetzt nicht so unpassend. Im realen Leben tragen die Kinder ja auch nicht alle Top10- oder Top100- Namen, sondern es kommen auch altmodische oder ausgefallene Namen vor oder auch mal ein Name, der seiner Zeit voraus ist. Dass Akademiker den Namen Cornelia für ihre Tochter wählen, finde ich absolut vorstellbar. Dass der Bruder dann den „Modenamen“ Jakob bekommt, finde ich schon eher irritierend, aber nicht völlig abwegig.

    Einige Namen in dem Conni-Büchern finde ich aber auch störend:

    Gleich zweimal kommen Mädchen namens Sibilla vor. Ein Name, der mir im realen Leben noch nie begegnet ist.
    Gut, die eine Sibilla kommt aus einer italienischen Familie – meines Wissens ist der Name aber auch in Italien nicht sehr gebräuchlich.
    In einem anderen Conni-Buch kommen Zwillinge namens Sigrid und Sibilla vor. Das passt für mich gar nicht. Sigrid und Sibylle wären auch für die Zeit eher ungewöhnliche Namen, aber als Zwillingskombi vorstellbar.

    Sehr störend finde ich den Namen von Connis Freund Phillip. Meiner Überzeugung nach würden Akademiker-Eltern den Namen niemals so schreiben, sondern entweder die aus dem Griechischen hergeleitete Schreibweise Philipp wählen oder die englische Schreibweise Philip – auch das wäre in dem Fall, da die Familie schon in verschiedenen Ländern gelebt hat, plausibel. Aber nicht Phillip!

    Dann gibt es mal Geschwister Namens Annika und Jannik. Diese Kombination finde ich auch nicht besonders gelungen.

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  10. „Schon lustig der Gegensatz, wie gründlich wir hier die Vornamen analysieren hinsichtlich Bedeutung, Historie, soziologischer Einordnung und noch viel mehr und wie wenig Gedanken sich viele (die meisten?) Eltern darüber machen und einfach nur Namen auswählen, die schön klingen.“

    Na ja, es muss ja nicht jeder so einen Namensfimmel haben wie ich oder sich ausführlich über verschiedenste Namen auslassen wie wir manchmal hier.

    Bei der Namenswahl fürs eigene Kind sollte man sich aber m.E. schon ein paar Gedanken machen und ggf. auch ein paar Informationen einholen.

    Wenn Eltern nach ein paar Jahren feststellen, dass ihnen der Name ihres Kindes jetzt nicht mehr gefällt oder im Hinblick auf eine Bedeutung oder Assoziation sagen: „Wenn ich das gewusst hätte, hätte ich diesen Namen nicht ausgesucht „, oder entsetzt feststellen, fass der Name ja ein „Modename“ ist, was sie ja eigentlich gar nicht wollten …, frage ich mich schon, wie das passieren kann.

    Es ist ja heutzutage auch so einfach, sich über Namen ein bisschen tiefergehend zu informieren. Man muss keine Namensbücher kaufen oder zur Namensberatungsstelle gehen. Ein paar Klicks im Internet reichen, und man hat zumindest Herkunft, Bedeutung, berühmte Namensträger und Stand in der aktuellen Rangliste der beliebtesten Vornamen.

    Wenn jemand sagt „Das ist für mich alles nicht wichtig – der Name ist es und sonst keiner“ , womöglich einen guten Grund dafür hat, der mit Ranglisten oder Wortbedeutung nichts zu tun hat, ist das für mich auch in Ordnung.

    Aber wenn sich bei der Namenswahl fürs Kind jemand gar keine weiteren Gedanken macht, das finde ich schade und ist mir auch unverständlich.

    Wobei ich glaube, dass die meisten Eltern sich da schon Gedanken machen und nicht einfach nach Lust und Laune einen Namen aussuchen, der ihnen gerade in den Sinn kommt.

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    • Ich habe es schon mehrfach mitbekommen, dass nicht einmal die Bedeutung gegoogelt wurde.
      Ich erwarte von niemandem eine phonetisch Analyse über Hiate und der womöglichen Bedeutung in irgendeinem chinesischen Dialekt. Aber wenigstens einmal googeln, um die korrekte Schreibweise herausfinden und zu sehen, ob die Bedeutung eine fragwürdige ist oder es ein äußerst seltener Name ist, den nur ein herausragender Nazi getragen hat.
      Mehr erwarte ich nicht.

  11. Ich stimmte euch beiden zu.

    Wir, die wir auf diesen Block schreiben oder regelmäßig mitlesen, teilen alle die Liebe zu Namen, was bei Außenstehenden stellenweise für ungläubige Blicke sorgt:
    „Wie, Namen? So ganz ohne Schwangerschaft und Haustieranschaffung, einfach nur so, ja?“
    „Ja, einfach nur so, wie Leute sich auch nur so anschauen, wie zweiundzwanzig Leute einem Ball hinterherlaufen“ 😉

    In meinem Umfeld gehen die meisten Leute nach dem Klang, kennen die Bedeutung und schauen, ob der Name zum Nachnamen passt (so haben meine Eltern das übrigens auch gemacht). Der Klang spielt meistens die entscheidende Rolle, ist bei mir ja nicht anderes, ich persönlich möchte aber, dass alle Bereiche (Bedeutung, Schreibweise, historischer Hintergrund, Namensvertreter stimmen, deshalb hadere ich immer noch ein wenig mit Linnea, deren Klang ich toll finde).
    Dass man sich über die korrekte Schreibweise informiert und mal nach der Bedeutung schaut, ist, denke ich, nicht zu viel verlangt, da das Kind den Namen ja sein Leben lang tragen soll.

    Leider lese oder höre ich immer mal wieder von Namen, bei denen diese Recherche vermutlich nicht stattgefunden hat.Ich kenne Leute in meinem Alter, die keine Ahnung haben, welche Bedeutung ihr Name hat, was wohl bedeutet, dass die Eltern ihnen dies nicht mitgeteilt haben oder diese es selbst nicht wissen.

    Was ich, als Namensbegeisterte, nicht begreifen an. Man kauft sich ja auch kein Auto, nur weil einem die Farbe gut gefällt…

    Vieles liegt in der Hand der Eltern.
    Wenn sich die Eltern nach ein paar Jahren wundern, dass die kleine Hanna Sophie doch keinen so individuellen Namen trägt wie gedacht, dann lag das an ihrer mangelnden Recherche.
    Es sei denn, irgendeine große Firma bringt jetzt einen neue KI mit dem Namen Hanna Sophie heraus, damit hätte man nicht rechnen können.

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    • Man kauft sich ja auch kein Auto, nur weil einem die Farbe gut gefällt…

      …doch, das Beispiel wohnt in der Wohnung neben mir!

      Nur Namen, einfach so, ohne Schwangerschaft? Dazu fällt mir eine lustige Geschichte ein: Ich habe meinen Onkel besucht, der zum vierten Mal Uropa geworden war, diesmal von einem kleinen Fiete. Wir kamen dann ins Philosophieren, welche Namen wir vergeben würden und welche eher nicht. Zwei Tage später ruft meine Mutter mich an, völlig beleidigt. Warum ich ihr nicht gesagt hätte, dass ich schwanger bin? 😀
      Wenn man sich so angeregt über Vornamen unterhält, muss man doch irgendwie schwanger sein, oder etwa nicht? 🙂

    • „Wie, Namen? So ganz ohne Schwangerschaft und Haustieranschaffung, einfach nur so, ja?“
      „Ja, einfach nur so, wie Leute sich auch nur so anschauen, wie zweiundzwanzig Leute einem Ball hinterherlaufen“
      Herrlich, das bringt es auf den Punkt!

      Auch ich bin immer wieder erschüttert, wie wenig manche Eltern über Namen nachdenken – aber noch viel erschütterter, wenn ich in Schulklassen oder Kindergärten mitbekomme, dass sich manche Eltern auch für ihre Kinder nicht mehr interessieren als für deren Namen. – Aber das ist ein anderes Feld.

  12. Ich finde die Namensbedeutung auch wichtig. Aber wenn der Name in erster Linie wegen der Bedeutung gewählt wurde, kann das aber auch eine Belastung für das Kind werden, wenn es den Wunsch, den die Eltern mit der Namensgebung verbunden haben, nicht erfüllen kann; z. B. wenn eine Sophie sich beim Lernen schwer tut oder zwei erfolgreiche Sportler ihre Tochter Victoria nennen, aber Victoria völlig unsportlich ist.

    Und zu der Sache mit der Häufigkeit der Namen. Das regelt sich häufig mit dem Abschluss der Ausbildung oder des Studiums. Viele Leute arbeiten in Betrieben mit unter zehn Mitarbeitern (Werkstätten, Arztpraxis, Kanzlei, Restaurant oder Friseursalon beispielsweise) und da gehören nicht alle Kollegen der gleichen Generation an. In vielen Vereinen wie Chören oder Narrenzünften mischen sich auch die Jahrgänge. Und der Freundeskreis pendelt sich im Erwachsenenalter auch auf einen relativ stabilen Stamm ein. Was ich damit sagen möchte: Auch ein Max oder eine Marie können als Erwachsene unter Umständen keinen regelmäßigen Kontakt zu einem Namensvetter haben

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    • Eine solche kleine Victoria hat es selbstverständlich nicht leicht. Es gibt aber auch kleine Paulinen, Lillis uvm., denen es genauso geht. Denen merken andere aber vielleicht weniger leicht an, wie sie von ihren Eltern unter Druck gesetzt werden, weil ihr Name nicht so „verräterisch“ ist…

  13. „Dass man sich über die korrekte Schreibweise informiert und mal nach der Bedeutung schaut, ist, denke ich, nicht zu viel verlangt, da das Kind den Namen ja sein Leben lang tragen soll.“

    Das halte ich auch für sinnvoll. Auch dass man sich evtl. orientiert, wie verbreitet und beliebt der Name ist – vor allem, wenn einem wichtig ist, „keinen Top10-Namen“, keinen Namen „den keiner kennt “ oder keinen „altmodischen „Namen zu vergeben.

    Was hier unter „Wie soll ich mein Baby nennen “ allerdings teilweise abgeht, lässt mich auch manchmal den Kopf schütteln. Mir würde es nicht einfallen, wildfremde Menschen im Internet zu fragen, welchen Namen ich meinem Kind geben soll (mein Mann hätte mich in dem Fall vermutlich einweisen lassen oder die Scheidung eingereicht…).

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    • Ich denke gerade, weil wir wildfremde Menschen sind, ist für viele die Hemmschwelle geringer, über ihre Lieblingsnamen zu reden.

      Anders als Familie oder Freunde kennen wir die werdenden Eltern nicht und wissen nicht, welche Name sie früher mochten oder jetzt nicht mehr.
      So ergeben sich keine Gespräche wie: „Ihr wollt sie einfach nur Helen nennen? Ohne Zweitnamen? Ja, ist dass nicht zu häufig?“
      „Uns gefällt das so, Ist schön schlicht“
      „Erkenhilde- Scholastika, was soll das jetzt wieder heißen?! Gefällt dir dein Name, den dein Vater und ich uns ausgesucht haben, nicht? Also noch mal auf die Kleine zu sprechen zu kommen …“
      Und so können die Eltern nach der Geburt den Namen verkünden: „Sie heißt Helen.“ und Familienkrisen werden vermieden 😉
      Ich kenne es zumindest aus meiner Familie so, dass die Namen erst nach der Geburt bekannt gegeben werden. Als meine Schwester geboren wurde, standen einige Namen zur Auswahl, die aber nur meine Eltern, meine Bruder und ich kannten.

      Wenn man unsicher ist, ist ein Blick von außen ja nicht schlecht.
      Schmunzeln muss ich aber immer ein wenig, wenn es heißt, es soll kein zu häufiger Name sein und die Lieblingsnamen Ben, Liam und Henri (was ja nicht schlimm ist, ich mag diese Namen ja auch sehr, nur sind sie halt nicht selten 🙂 )

  14. Wie hier aber schon thematisiert wurde, sind die häufigsten Namen eines Jahrgangs nicht mehr so häufig wie vor ein paar Jahrzehnten, als gefühlt alle Jungs in der Klasse Michael, Andreas oder Thomas geheißen hatten.

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  15. Ich schliesse mich der Meinung an, dass ein Blick von aussen bisweilen ganz hilfreich sein kann, finde es aber sinnvoller, Zustimmung oder Einwände zu Vorschlägen zu geben, die von den werdenden Eltern stammen („Überlegt mal, ob sich Tim Manuel gut aussprechen lässt, oder ist Manuel nur stumme Nachbenennung?“) statt ellenlange Doppelnamenvariationen aufzulisten. Die würden mich nur erschlagen als mich einer Entscheidung näherbringen.

    Die Diskussion ist mit Sicherheit einfacher, wenn man sich persönlich gar nicht kennt, statt mit einem Schwippschwager zu erörtern, dass man seinen Namen Sascha-Alexander nicht weitergeben möchte…

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  16. „Ich denke gerade, weil wir wildfremde Menschen sind, ist für viele die Hemmschwelle geringer, über ihre Lieblingsnamen zu reden.“

    Ich finde es ja auch gar nicht verkehrt, mit Fremden über Namen zu sprechen und z.B. zu fragen: Welche Assoziationen habt ihr zu dem Namen? Oder: Welche Kombination klingt nach eurem Empfinden besser?
    Zumal hier Leute unterwegs sind, die sich viel mit Namen beschäftigen und möglicherweise mehr über Namen wissen als man selber oder Aspekte ins Spiel bringen, an die man selbst nicht gedacht hat.
    Und natürlich trifft man die Forumsleute im normalen Leben nie und muss sich nicht rechtfertigen, wenn man den Namen, den X. so schön gefunden hätte, nicht genommen hat oder nicht auf den Rat von Y, dem Kind um Himmels Willen nicht diesen schrecklichen Namen anzutun, gehört hat.

    „Anders als Familie oder Freunde kennen wir die werdenden Eltern nicht und wissen nicht, welche Name sie früher mochten oder jetzt nicht mehr.“

    Ja, aber wir wissen auch nicht, welcher Namensstil zur Familie passen würde, was für Namen in der Familie wichtig sind, welche Namen evtl. belastet sind, in was für einem Umfeld die Familie lebt, in welchem Dialekt der Name vorraussichtlich ausgesprochen werden wird …

    „So ergeben sich keine Gespräche wie: „Ihr wollt sie einfach nur Helen nennen? Ohne Zweitnamen? Ja, ist dass nicht zu häufig?“
    „Uns gefällt das so, Ist schön schlicht“
    „Erkenhilde- Scholastika, was soll das jetzt wieder heißen?! Gefällt dir dein Name, den dein Vater und ich uns ausgesucht haben, nicht? Also noch mal auf die Kleine zu sprechen zu kommen …“ “

    Da hast du natürlich auch wieder recht. Und das Forum kann ich einfach wieder wegklicken, wenn mir die Kommentare zu doof sind oder nicht weiterhelfen… Beim Cousin oder der Schwiegermutter geht das nicht. 😉

    Wir haben den Namen auch im Familien- oder Freundeskreis nicht diskutiert, wir haben uns ausschließlich miteinander beraten und einen Namen gesucht und gefunden, den wir beide sehr schön finden. Der war es dann – da brauchten wir keine anderen Meinungen oder Kommentare dazu.

    „Und so können die Eltern nach der Geburt den Namen verkünden: „Sie heißt Helen.“ und Familienkrisen werden vermieden “

    Oh-oh, auch da gibt es Potenzial, kann ich aus eigener Erfahrung berichten. Bei uns wäre beinah ein „Namens-Unfall“ passiert: Mein Lieblingsname war bereits für unsere Nichte, die schon “ im Anflug “ war ausgesucht, was wir nicht wussten (zufällig, die Eltern hatten im Familienkreis schon über den Namen gesprochen, aber zufällig noch nie mit uns). Wenn wir den Namen tatsächlich ausgesucht hätten, hätte es zwar vermutlich weder Ehekrach noch Familienkrise gegeben (wir sind alle recht friedlich und mögen uns 😉 ), aber eine blöde Situation wäre es schon gewesen. Wir wollten weder 2 gleichnamige Cousinen noch unserer Nichte den Namen „wegschnappen“. Da meinem Mann der fragliche Name nicht so gut gefällt, kam es aber erst gar nicht zu so einer Situation.

    „Ich kenne es zumindest aus meiner Familie so, dass die Namen erst nach der Geburt bekannt gegeben werden.“

    Bei unseren Nichten und Neffen standen die Namen schon vor der Geburt fest und wurden auch bekanntgegeben.
    Ich habe schon den Eindruck, dass das heutzutage viele so machen, manche allerdings auch bewusst nicht.

    Wenn man den Namen vorher diskutiert, ist halt das Risiko, dass jeder mit- und reinreden will. Ich erinnere mich an ein befreundeter Elternpaar, das mit ganz vielen Leuten über den Namen gesprochen hat und sich zwischenzeitlich auch vom Wunschnamen abbringen ließ. Allerdings stellten sie dann fest, dass es bei jedem Namen Stimmen gab, die den nicht schön fanden und am Ende kehrten sie wieder zu ihrem ursprünglichen Favoriten zurück.

    Eine andere Freundin ließ sich tatsächlich von ihrem Wunschnamen (Friedrich) abbringen, weil sich so viele negativ dazu äußerten.

    „Wenn man unsicher ist, ist ein Blick von außen ja nicht schlecht.“

    Ja, vor allem hat es da keinerlei Verbindlichkeit oder Konsequenzen Wenn ich die Schwiegermutter frage und mich dann ausgerechnet für den Namen entscheide, den sie ganz furchtbar findet, macht darunter Umständen (nicht zwingend!) was für die Beziehung aus.
    Familie X oder Y kann es völlig egal sein, wie ich es finde, dass sie ihren Sohn Sascha-Alexander oder ihre Tochter Emma nennen.

    Wenn werdende Eltern mit einer Vorauswahl und konkreten Fragen dazu hier vorstellig werden, finde ich die Beratung hier durchaus sinnvoll. Oder wenn Namen nach bestimmten Kriterien gesucht werden, z.B. ein Paar mit unterschiedlichen kulturellen Wurzeln einen Namen sucht, der zu beiden Kulturen passt.

    Mein Kopfschütteln bezog sich nur auf einige Diskussionen, wo ich keinen Sinn mehr erkennen konnte , nicht auf das Forum oder die Rubrik „Wie soll ich mein Baby nennen“ generell.

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  17. „Mein Kopfschütteln bezog sich nur auf einige Diskussionen, wo ich keinen Sinn mehr erkennen konnte , nicht auf das Forum oder die Rubrik “Wie soll ich mein Baby nennen” generell.“

    Ach so, dann habe ich das falsch verstanden 🙂

    Das der Lieblingsname schon im Freunde/Familienkreis vergeben wurde, habe ich hier zwar schon gelesen, im „echten“ Leben aber noch nicht erlebt.
    Wobei eine Freundin und ich den gleichen Lieblingsnamen haben (und dass seit Jahren) Da wir ihn anders abkürzen wollen, sehen wir da beide kein Problem drin (sondern loben und für unseren guten Geschmack 😉 ). Wir haben beide noch keine Kinder, daher wird sich zeigen, wie es diesbezüglich weitergeht, die Partner haben ja auch noch ein Mitspracherecht 🙂

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  18. Gerade bei relativ ungewöhnlichen oder altmodischen Namen sind weitere Meinungen wahrscheinlich hilfreich.

    Ich möchte als Erstnamen einen Namen, der mir und meinem eventuellen Partner gefällt und einen Zweitnamen mit familiärem Bezug. Für ein Mädchen würde ich wahrscheinlich Hertha nach meiner verstorbenen Uroma und für einen Jungen Conan wählen. Mein verstorbener Opa hieß Wolfgang und mein Vater Rolf. Mein eventueller Sohn wäre dann der kleine Wolf.
    Aber ich habe Angst vor dummen Kommentaren wegen der altmodischen Hertha und dem englischen Conan. Englischen Vornamen häftet das Klischee der bildungsfernen Familie an.

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    • Nun, ich nehme an, dass es immer irgendwelche dummen Kommentare geben wird. Conan zum Beispiel, weil es da diesen Film „Conan, der Barbar“ gegeben hat. Es kommt halt darauf an, was für Assoziationen in den Köpfen rumschwirren. Manche sind offensichtlicher, mit anderen hat man vorher nie gerechnet (ich und meine Eltern zum Beispiel nicht, dass meine Mitschüler aus meinen beiden Vornamen den Spitznamen „Dankie“ machen würden…)

  19. Das der Lieblingsname schon im Freunde/Familienkreis vergeben wurde, habe ich hier zwar schon gelesen, im „echten“ Leben aber noch nicht erlebt.
    Wobei eine Freundin und ich den gleichen Lieblingsnamen haben (und dass seit Jahren) Da wir ihn anders abkürzen wollen, sehen wir da beide kein Problem drin (sondern loben und für unseren guten Geschmack ). Wir haben beide noch keine Kinder, daher wird sich zeigen, wie es diesbezüglich weitergeht, die Partner haben ja auch noch ein Mitspracherecht

    Bei uns im Freundeskreis gibt es einige Namen tatsächlich doppelt oder mehrfach. Die Kinder sind aber zum Teil altersmäßig weit auseinander oder wohnen an unterschiedlichen Orten.
    Auch den Namen unserer Tochter gibt es schon mal im Freundeskreis. Das andere Mädchen ist 7 Jahre älter und wohnt woanders. Die beiden sind sich schon ein paarmal begegnet, haben aber nicht viel miteinander zu tun. Da ist das kein Problem, finde ich.
    Die Tochter einer eng befreundeten Familie trägt eine Kurzform des Namens unserer Tochter. Der Vater war der einzige, den wir vor der endgültigen Entscheidung und Bekanntgabe gefragt haben: Dass seine Tochter nicht etwa auch die Vollform als eingetragenen Vornamen hat, wollten wir vorab klären, und dass die Eltern kein Problem darin sehen, wenn die beiden Mädels ähnliche bzw. verwandte Namen tragen. In diesem Fall sind die beiden Mädchen gleich alt und es war absehbar, dass sie viel zusammen sein werden, da war es uns nicht egal. Das andere Mädchen hat aber tatsächlich die Kurzform als eingetragenen Vornamen und ansonsten sah niemand ein Problem in der Ähnlichkeit der Namen.

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  20. Es ist auch individuell, was man noch akzeptabel findet wie z.B. die männliche und weibliche Form des gleichen Namens, der gleiche Name in verschiedenen Sprachen wie Amelia und Emilia oder verschiedene, aber sehr ähnlich klingende Namen wie Lina und Laura.

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  21. Amelia und Emilia?
    Das sind doch unterschiedliche Namen, sie hören sich nur englisch gesprochen ähnlich an.

    Ich verstehe, dass man keine doppelten Namen im engen Familien- oder Freundeskreis möchte und versucht, das zu vermeiden. Wobei ich es so schlimm auch wieder nicht finde. Bei uns in der Familie/Verwandtschaft ist das mehrfach zufällig passiert – ich habe 2 Cousinen, die den gleichen Namen tragen, eine gleichaltrige Urgroßcousine, die ich als Kind oft getroffen habe, heißt genau wie ich, mein Mann trägt den gleichen Namen wie mein Bruder und eine Schwägerin heißt wie meine Mutter. Drei der „Namenskollisionen“ haben sich durch Heirat ergeben, bei der Urgroßcousine war es so, dass unsere Mütter jahrelang keinen Kontakt hatten und sich erst, als ihre Töchter schon geboren waren, wieder trafen. Wir Kinder fanden es lustig, dass wir den gleichen Namen haben.

    In der Verwandtschaft gibt es in der Kinder-Nichten-Neffen-Generation 2 Großcousinen gleichen Namens (unterschiedliches Alter, unterschiedlicher Wohnort, wenig Kontakt)
    und 2 Cousinen, die 2 Varianten desselben Namens tragen.

    Teilweise finde ich es übertrieben, wenn ein Riesenproblem daraus gemacht wird, wenn der Name des Kindes (oder ein ähnlicher Name) im Umfeld nochmal vorkommt, und auch unlogisch: Auf der einen Seite sollen alle den Namen toll finden, aber niemand anders soll ihn vergeben?

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  22. Weil wir’s von der Charité hatten. Die Namen waren mir eigentlich schon einigermaßen plausibel, aber mir sind einige Redewendungen aufgefallen, die nicht zur Zeit passen.
    In der 1. Staffel, die im 19. Jh. spielt, sagt Ida an einer Stelle : „Alles gut bei Ihnen…?“ Auch in der zweiten Staffel (40er Jahre) kam dieses „Alles gut“ vor, wenn ich mich recht erinnere. Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber „Alles gut?“ ist für mich eine typische Redewendung der jetzigen Zeit. Ich kann mir eher nicht vorstellen, dass jemand im 19. Jahrhundert oder in der Mitte des 20. Jahrhunderts so gesprochen hat. Da waren noch mehr Stellen, wo mir die Wortwahl aufgefallen ist, aber an die anderen kann ich mich nicht mehr erinnern.

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    • Ich stelle mir das sehr herausfordernd vor, authentische Dialoge für diese Zeit zu schreiben. Es gibt ja kaum Aufzeichnungen von Alltagsgesprächen aus dem 19. Jahrhundert, an denen man sich orientieren könnte. Vermutlich hat man damals nicht “Alles gut?” gesagt, aber beweisen kann ich das nicht.

  23. Nein, sicher weiß ich das auch nicht.
    Aber bei Kleidung, Räumlichkeiten etc. bemüht man sich ja auch, dass es authentisch wirkt. Und über die Sprache der damaligen Zeit gibt es mit Sicherheit Zeugnisse und wissenschaftliche Erkenntnisse. Was die 40er- und 60er Jahre angeht, gibt es ja auch Zeitzeugen, die beraten könnten.
    Aber mir fällt so etwas wahrscheinlich auch eher auf, während andere eher über ein unpassende Kleidungsstück oder Möbel stolpern würden.

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  24. Hehe, ich weiß nur, dass Dinge damals in Berlin nicht „super“ oder „toll“ genannt wurden, sondern „knorke“. Ich finde dieses Wort nicht schön und wäre ohne meine Oma nie darauf gekommen, dass das für was „supertolles“ steht 😀

    Mir ist es willkommen, wenn solche Redewendungen wie in der heutigen Zeit sind, weil ich so die Nuancen besser verstehe, also die Botschaft auf der Beziehungsebene.

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