Mädchen ohne a

Brigitte, Christa, Erika, Gertrud, Gudrun, Hannelore, Hedwig (stets Hedi genannt), Ingrid (2-mal), Karin, Marie-Luise, Ortrud, Ruth, Ursula (kannte man nur als Ursel), Waltraud (2-mal). So heißen die Cousinen in der Generation meiner Eltern, geboren irgendwann zwischen Mitte der 30er und den frühen 50er Jahren. Meine Cousinen, Ende der 60er bis Mitte der 70er geboren, heißen Jasna, Katrin (2-mal) und Susanne – wenn es um die Anzahl an Anverwandten geht, kann ich mit meinen Eltern schon mal nicht mithalten.

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Fußball-WM-Nachlese

Am Tag nach dem WM-Finale sind dann doch einige Babys nach Fußballern benannt worden, so der kleine Mario aus dem Allgäu, der eigentlich Georg heißen sollte. Dass ich nicht mit einem Boom der Fußballernamen rechne, hatte ich ja schon im Juli geschrieben. Über das große öffentliche Interesse am Fußballernamen-Thema war ich allerdings überrascht – ich habe dazu mehr Radiointerviews gegeben als zum Jahreswechsel anlässlich der aktuellen Babynamenhitliste. Ein Beispiel gefällig? Hier ein Mitschnitt von Radio Schleswig-Holstein vom 18. Juli 2014:

Ein Boom der Vornamen Philipp, Mats und Manuel hat bisher nicht eingesetzt. Mir scheint aber, dass die Namen ausländischer Fußballstars häufiger vorkommen als früher. So tauchte mal ein Neymar in den Geburtsmeldungen auf und gar nicht so selten ein Cristiano. Lionel würde ich nicht einmal mehr als seltenen Vornamen bezeichnen, der Vorname des Argentiniers Messi hat in Deutschland Potenzial zum Modenamen.

Rosalie oder: Wie viel Zucker braucht die Frau?

Es ist mir schon einmal passiert, und zwar mit Florentine: Jahrzehntelang wusste ich zwar, dass es diesen Namen gibt, „kannte“ als einzige Vertreterin aber lediglich die Heldin eines Schneider-Buchs aus den 70ern („Hauptgewinn für Florentine“, der Gewinn ist übrigens ein Ferkel). Bis sie dann vor vier Jahren gleich mehrfach auftraten, die Florentinen: eine Freundin nannte ihr Töchterchen so (der Bruder heißt Konstantin), eine Forumsbekanntschaft ebenfalls (Bruder: Benedikt), wenig später zog noch ein Kollege nach (Schwester: Fritzi). Fast schon unheimlich. Zumal Florentine 2010 nur auf Platz 174 stand (2013: Platz 238).

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Tatort gereinigt, Name gefunden

Immer wieder ein Klassiker bei der Namensfindung: Abspänne im Kino oder im Fernsehen. Ich hatte gerade eine Folge der großartig-skurrilen Serie „Der Tatortreiniger“ mit Bjarne Mädel (was für ein Name!) gesehen, als ich sie entdeckte. Alwara. Bis dahin war mir die deutsche Schauspielerin Alwara Höfels (Jahrgang 1982) kein Begriff, dabei hätte mir ihr Name auch im Abspann von „Keinohrhasen“ (puh!) oder „Fack ju Göthe“ begegnen können. Beim „Tatortreiniger“ spielt Höfels eine wunderbar schlichte D-Prominente, die Profit aus dem Tod ihres Exfreundes schlagen möchte, doch das nur am Rande.

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Babynamen mit vier Sternen

Nein, wir nennen unsere Kinder jetzt nicht Thomas, Manuel oder Andre. Auch wenn wir uns mächtig darüber freuen, dass Thomas Müller, Manuel Neuer und Andre Schürrle den vierten Stern aufs deutsche Nationaltrikot gezaubert haben. Diese Vornamen waren nämlich schon in den Geburtsjahren der Fußball-Weltmeister im Abwärtstrend und sind jetzt total aus der Mode gekommen. Genauso war es ja auch 1990, als es nach dem WM-Titel der deutschen Nationalelf kein Revival der damals völlig unmodernen Namen Jürgen (Klinsmann), Rudi (Völler) und Lothar (Matthäus) gab.

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