Vornamenhitliste 2008 der Gesellschaft für deutsche Sprache

Heute hat auch die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) die im Jahr 2008 in Deutschland am häufigsten vergebenen Vornamen ermittelt. Zugrunde liegen Meldungen von 170 Standesämtern, wobei alle Regionen und alle Landeshauptstädte, die meisten Großstädte sowie viele kleinere Städte und Ortschaften berücksichtigt werden konnten. Erwartungsgemäß weicht die vorliegende Auswertung wieder von meiner bereits Anfang Januar veröffentlichten Vornamenhitliste ab, da die GfdS nicht zwischen ersten und weiteren Vornamen der Kinder unterscheidet.

Weiterlesen

Prozentuale Anteile der Top-20 Vornamen 2008

Die beliebtesten Vornamen sind gar nicht so häufig, wie viele denken. So heißen nur knapp über ein Prozent der Neugeborenen des Jahrgangs 2008 Hannah oder Leon – und das sind immerhin die häufigsten Namen in der Vornamenhitparade! Der Anteil der Namen auf Platz 100 liegt sogar bei geringen 0,1%, ab Platz 400 fällt der Prozentwert unter 0,02.

Weiterlesen

Randy darf endlich Randy heißen

In der Geburtsurkunde des dreijährigen Randy Hofmann aus Niedersachsen stand bisher „Ein Knabe mit dem Familiennamen Hofmann, der noch keinen Vornamen erhalten hat“, weil das Standesamt den Namen Randy nur in Verbindung mit einem weiteren, geschlechtseindeutigen Namen eintragen wollte. (siehe den Beitrag „Randy als Jungenname abgelehnt„)

Nachdem das Bundesverfassungsgericht kürzlich in einem anderen Fall entschieden hat, dass geschlechtsneutrale Namen das Kindeswohl keineswegs beeinträchtigen (siehe „geschlechtsneutrale Vornamen ohne Zweitnamen erlaubt„), lenkte jetzt auch das zuständige Standesamt Uelzen ein und beurkundete den Vornamen, wie die Allgemeine Zeitung Uelzen berichtet. Herzliche Glückwünsche den beharrlichen Eltern zu Ihrem Erfolg!

Bürokratieärger wenn der Vorname fehlt

Die Heilbronner Stimme berichtet über Probleme des Standesamtes mit Menschen ohne Vornamen. Während das deutsche Namensrecht eindeutig zwischen Vor- und Nachnamen unterscheidet, ist diese Systematik in vielen Kulturen unbekannt.

So gibt es in arabischen Ländern die Praxis, einen Eigennamen zu führen, der von den Eigennamen des Vaters und des Großvaters gefolgt wird. Bei Tamilen bekommen Neugeborene zuerst den Vaternamen und dann einen Eigennamen. Bei der Einbürgerung in Deutschland darf der Betroffene dann selbst entscheiden, welcher Name sein Vor- und welcher sein Nachname werden soll.

Indonesier, die oft ausschließlich einen Eigennamen haben, können sich bei der Einbürgerung einen deutschen Familiennamen aussuchen.

Michelangelo aus Hamburg

Die Eltern des kleinen Michelangelo, der kürzlich im Hamburger Albertinen-Krankenhaus zur Welt gekommen ist, scheinen für ihren Sohn eine künstlerische Laufbahn im Sinn zu haben. Schließlich steht dieser Name für einen der bekanntesten Künstler der Renaissance: Michelangelo Buonarroti. Der italienische Maler, Architekt und Bildhauer ist nicht zuletzt berühmt für seine Ausgestaltung der sixtinischen Kapelle in Rom.

Obwohl, ähem, räusper – was stand da nochmal genau im Hamburger Abendblatt?

Es ist sein erlösender Schrei, der um 23.15 Uhr aus Kreißsaal 2 dringt: „Er ist da!“ Er, das ist Michelangelo („Nach den Ninja Turtles!“) Jovanovic, in der 35. Woche zu früh geboren und mit 1840 Gramm 800 bis 1000 Gramm zu leicht.