Standesamtsmeldungen für 2009 aus Bielefeld, Gütersloh und Wolfsburg

Nach und nach berichten immer mehr Standesämter, welches im Vorjahr die häufigsten Babynamen waren. Während ich für die beliebte-Vornamen.de – Hitliste nur die ersten Vornamen berücksichtige, zählen die meisten Standesämter auch die Zweit- und Drittnamen mit. Als Ergebnis führen die extrem häufigen Zweitnamen Sophie und Marie dann regelmäßig die Mädchennamenhitlisten an. So auch in Bielefeld:

Im Jahr 2009 haben in Bielefeld 4.186 Neugeborene das Licht der Welt erblickt. Dies ist im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang von 108 Geburten. Am häufigsten entschieden Eltern sich für den Mädchennamen „Marie“. 95 Mal trugen Standesbeamtinnen und –beamte diesen Namen in die Geburtsurkunden. Etwas seltener wurde der Name „Sophie“ (74) von den Eltern gewählt. Den dritten Platz teilen sich „Emma“ und „Mia“ mit je 31 Einträgen. Auf dem vierten Platz in der Beliebtheitsskala sind die Namen „Charlotte“, „Emily“ und „Maria“ (jeweils 30). In den „Top 30“ taucht auf Platz 22 der Name „Finja“ neu auf, der von 15 Eltern favorisiert wurde. Zum beliebtesten Jungennamen 2009 wurde „Maximilian“; 47 Neugeborene wurden so genannt. Darauf folgen „Leon“ (44) und „Luca“ (36). Den vierten Platz teilen sich „Alexander“ und „Paul“ mit je 34 Einträgen. Unter den 30 beliebtesten Jungennamen tritt auf Platz 14 „Henry“ mit 22 Vergaben neu auf. (Quelle: Pressemitteilung der Stadt Bielefeld)

Eine der wenigen Städte, dessen Standesamt die Vornamenhitliste wie ich anhand der ersten Vornamen erstellt, ist Gütersloh:

Der Mädchenname „Mia“ und der Jungenname “Noah“ stehen für das Jahr 2009 in Gütersloh auf Platz eins der Namenshitliste. Bei den Mädchennamen liegt Gütersloh damit im bundesweiten Trend, bei den Jungennamen gibt es eine Abweichung, denn bundesweit steht der Name “Leon„ auf dem ersten Platz.

Während im Jahre 2008 in Gütersloh noch die L-Namen wie Leonie und Leon dominierten, sind diese jetzt auf den 3. bis 6. Rang verdrängt worden. Luis und Lukas finden sich auf dem 3. Platz, bei den Mädchen hingegen wurden die Namen Lara und Lena bereits auf den 6. Platz verdrängt.

Die Vornamen werden gerne in die Kategorien altmodisch, zeitlos oder modern eingeteilt. In Gütersloh liegen die zeitlosen und modernen Vornamen im Trend, altmodische Vornamen wie „Günter“ oder „Helga“ tauchen auf der Hitliste nicht auf.

Bei der Wahl eines Vornamens haben die Eltern eine Riesenauswahl. Ein Standardwerk mit 165 000 Vornamen steht im Standesamt der Stadt Gütersloh zur Verfügung. Der Vorname sollte zum einen zum Nachnamen passen und eine einfache Schreibweise sollte bevorzugt werden, um Missverständnisse zu vermeiden. Aus dem Vornamen muss das Geschlecht des Kindes auf jeden Fall eindeutig zu erkennen sein. „Auch Vornamen aus anderen Ländern und Kulturen sind möglich. Es muss nur nachgewiesen werden, dass der Name dort benutzt wird“, so Nicole Beckord, Standesbeamtin der Stadt Gütersloh. Quelle: Pressemitteilung der Stadt Gütersloh

Zum Schluss noch eine typische Standesamtsstatistik aus Wolfsburg:

Die Hitliste bei den Vornamen der in 2009 neugeborenen Kinder in Wolfsburg führen Sophie bei den Mädchen und Alexander bei den Jungen an. Insgesamt kamen 1.285 Mädchen und Jungen zur Welt und damit 45 weniger als in 2008 (1.330). Die Zahl der Eheschließungen blieb mit insgesamt 594 in 2009 gegenüber 590 in 2008 nahezu gleich.

Sophie stand bereits 2008 ganz vorne auf der Liste der beliebtesten Vornamen und wurde im vergangenen Jahr insgesamt 31-mal gewählt. Dahinter folgen Marie (27),  Emma 12, Anna 11 sowie Lea und Mia mit jeweils 10 Nennungen. In 2008 folgte auf Sophie (31) ebenfalls Marie (25), Mia (16), Laura (13), sowie Lea und Lena (je 12).

Beim männlichen Nachwuchs führten hinter Alexander (19) noch Leon (16), Elias (13), Paul 13, Jan, Joel, Louis, Luca und Lukas (alle 11) die Beliebtheitsskala an. In 2008 rangierte Maximilian (17) vor Alexander (15), Julian, Niklas (je 13), Finn, Jonas (je 12) sowie Luis (11). Quelle: Pressemitteilung der Stadt Wolfsburg

Vornamenhitlisten 2009 je Bundesland

Neben der Liste der beliebtesten Vornamen für ganz Deutschland gibt es auch wieder separate Auswertungen für jedes Bundesland. Hier eine Übersichtsgrafik mit den jeweiligen Spitzenreitern:

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Mia, Nummer eins der gesamtdeutschen Vornamenhitparade, ist auch in den nordwestlichen Bundesländern auf der Spitzenposition. Der häufigsten deutsche Jungenname Leon führt dagegen die Statistiken im Südwesten an. In Hessen und Nordrhein-Westfalen sind beide Top-Namen an der Spitze vereint. Vor allem an der Ostsee ist der Jungenname Finn beliebt.

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Besondere Namen in Brandenburg

Ella Feline, Cyrus Christian Wolfgang, Flovia und Finnley Eliano sind ungewöhnliche Namen, die Kinder in Brandenburg bekommen haben. Was die Eltern sich dabei gedacht haben, berichtet die Märkische Allgemeine. Der Name Chalotta wurde übrigens aufgrund seiner Bedeutung abgelehnt: In der französischen Sprache versteht man unter Chalotta eine „leichte Ohrfeige“. Das ist wirklich kein schöner Namen für ein Mädchen, oder?

Schwäbische Babys heißen Otto, Kurt und Manfred

Die Schwäbische Zeitung Biberach hat mit der Standesbeamtin Claudia Kurz ein interessantes Interview über die Vornamentrends geführt. Die Redaktion hat mir freundlicherweise erlaubt, den Artikel hier zu veröffentlichen:

Otto, Kurt und Manfred sind nicht etwa gestandene Männer jenseits der 50. Drei niedliche kleine Babys wurden in diesem Jahr beim Standesamt unter diesen Namen registriert. „Der Trend geht zurück zu vielen richtig alten Vornamen“, erzählt die Biberacher Standesbeamtin Claudia Kurz.

Da gibt es gleich drei Georgs, eine Agathe, zwei Babys mit Namen Karl, auch Gisela und Fridolin sind neue Erdensbürger. Manchmal ist es nur der Zweitname, der ein wenig altmodisch klingt, oft ist es aber auch der Erste. Pauls gibt es seit Januar zum Beispiel schon drei neue, der Name gehört längst nicht mehr nur zur Generation Ü-70. „Paul und Pauline – am Anfang haben wir gedacht, dass die Namen furchtbar altmodisch sind – jetzt sind sie wieder hochmodern“, erzählt Claudia Kurz, die eine Vornamensstatistik für die Schwäbische Zeitung erstellt hat.

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Drei Annen und fünf Smarties im Harz

Drei Annen HohneAn der Schmalspur-Eisenbahnlinie zum Brocken im Harz gibt es eine Station namens „Drei Annen Hohne“. Was es mit den drei Annen auf sich hat, erklärt das DuMont Reise-Taschenbuch Harz:

Im Jahre 1770 wurde an dieser Stelle eine Kupfer- und Silbererzgrube gegründet, die einen Namen haben musste. Da traf es sich gut, dass der ehemalige Graf zu Stolberg-Wernigerode Vater einer Tochter geworden war. Auch bei der Schwester des Grafen stellte sich zur gleichen Zeit weiblicher Nachwuchs ein. Einer verbreiteten Tradition gemäß wollte man der gemeinsamen Großmutter eine Freude machen und übernahm deren Vornamen Anna für die beiden Mädchen – nach diesen drei Annen wurde die Grube benannt.

Eine etwas aktuellere Geschichte aus dem Harz:

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