Anspruch und Wirklichkeit bei der Namenswahl

In seinem Artikel „Von der Kunst der Vornamenssuche“ erklärt ein 36jähriger Vater aus Willich (Niederrhein), nach welchen Kriterien er den Vornamen seines Sohnes ausgewählt habe:

1. Kurz sollte der Vorname sein, da der Familienname eh schon lang genug ist. […]

2. Namen, die derzeit „IN“ sind, kamen auch nicht in Frage. […] Wir tendierten da doch eher zu einem klassischen, zeitlosen Namen.

3. Ausländische oder ausgefallene Vornamen sind nicht unser Ding. […]

4. Es sollte möglichst kein Name sein, der sich verniedlichen oder verstümmeln lässt. […]

5. Eindeutig sollte der Vorname sein. Weniger was den Hinweis auf das Geschlecht angeht […], sondern vielmehr bezogen auf die Schreibweise. […]

Klingt ganz vernünftig. Ich frage mich nur, warum sich die Eltern angesichts dieses Kriterienkatalogs ausgerechnet für den Namen Philipp entschieden haben, denn:

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Internationale Namen angeblich nicht mehr angesagt

Das Internetportal babyclub.de wollte herausfinden, wie es mit der aktuellen Namenmode aussieht. Die Umfrage unter 528 Teilnehmern hat aber wohl eher Unterhaltungswert und lässt weniger seriöse Schlussfolgerungen zu. So gibt es drei sehr spezielle formulierte Antwortmöglichkeiten auf gleich zwei Fragen. Gefragt wurde: „Welche Namen mögen Sie lieber? Sind deutsche Namen top oder muss es ein internationaler Name sein?“

  • 343 Umfrageteilnehmer (65 %) finden „Sowohl deutsche als auch internationale Namen sind vollkommen in Ordnung.“
  • 174 mal (33%) wurde die Antwort ausgewählt „Ich finde es doof, internationale Namen für das Baby zu suchen, nur damit es ausgefallener klingt.“
  • Nur 63 Personen (12%) haben diese Meinung: „Ich finde internationale Namen einfach schöner und interessanter, wenn meine Kind nicht den gleichen Namen hat, wie alle anderen.“

Insgesamt sind das 110%, so dass wohl auch mehrere Antwortoptionen ausgewählt werden konnten.

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Joke, Veit, Börries, Bjarne, Adolf und ihre Geschichte

Am Wochenende hat die Ruhrgebiets-Zeitung „Westdeutsche Allgemeine“ zum Rundumschlag über die Vornamensgebung ausgeholt und gleich drei interessante Artikel veröffentlicht, die auch im Internet-Portal „Der Westen“ aufgerufen werden können.

Im Beitrag „Maurice, komma bei Mama!“ geht die Autorin Susanne Schild auf alles Mögliche ein, was ihr zum Vornamen-Thema einfiel. Von soziologischen Aspekten, Modenamen, der Geschichte der Vornamensgebung bis zu ungewöhnlichen Namen werden viele Aspekte in wenigen Zeilen angekratzt.

Der Namensforscher Dr. Gerhard Müller äußert sich im Interview zu seinem eigenen Vornamen und verrät, was er von den Auswüchsen, die die Namensgebung heutzutage annimmt, hält.

In der Bilderstrecke „Fünf Namen und ihre Geschichte“ werden Menschen vorgestellt, die mit den Vornamen Joke, Veit, Börries, Bjarne und Adolf leben (müssen).

[Links entfernt, weil die Artikel nicht mehr online sind]

Steinmeier will nicht mehr Walter heißen

Nachdem Wirtschaftsminister Karl Theodor Maria Nikolaus Johann Jakob Philipp Franz Joseph Sylvester Freiherr von und zu Guttenberg im Wettstreit um die meisten Vornamen der Bundesregierung mit großem Vorsprung in Führung gegangen ist, wirft Außenminister Frank-Walter Steinmeier das Handtuch. Er will nicht mehr Frank-Walter genannt werden, sondern nur noch Frank, berichtet Welt Online:

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