Namen aus einer Kölner Kindertagesstätte

In der Kindertagesstätte Matthäuskirche in Köln sind individuelle Namen im Trend. Der Erzieher Sascha Nickel erzählte Deutsche Welle-Autor Tim Wessling, dass er Kinder mit den Namen Sky und xxx [Name auf Wunsch der Eltern entfernt] betreut.

Im Beitrag Nomen est Omen ist auch nachzulesen, an welchen Vorbildern sich junge Eltern heutzutage bei der Namensfindung orientieren:

Sabrina Türkheim aus Frankfurt hat das schon mit ihrem Freund abgesprochen: „Emma Mia Viktoria soll sie heißen. Und wenn es ein Junge wird Konstantin Maria. Ich möchte die Tradition von meinem Vater fortführen. Da heißen alle Jungen mit zweitem Namen Maria.“ Der Bonner Timo Schneider hat aber ein eher kurioses Vorbild. Sein Kind soll nach dem Ex-Spieler von Werder Bremen Diego benannt werden.

Vornamen-Brainstorming

Christian Bos macht sich Gedanken darüber, welche Namen als altmodisch, unattraktiv oder gar prollig gelten. In seinem lesenswerten Beitrag Chantal, Hannelore oder Hannah? im Kölner Stadt-Anzeiger streift er diverse psychologische Aspekte der Vornamenforschung.

Christian Bos sieht sich selbst als fachkundig:

Ich weiß wovon ich rede. Ich bin selbst in freudiger Erwartung, beziehungsweise meine Frau und ich. Oder eigentlich: Ich habe die freudige Erwartung. Meine Frau hat die Arbeit. Und unsere Freunde haben den Spaß. Sich immer absurdere Namenskombinationen fürs kommende Kind auszudenken. Hugo Bos, natürlich. Bob Bos, Buffy Bos, Boris Bos. Käthe, Günther, Donnertrud. Das arme Kind. Aber das Vornamen-Brainstorming ist einfach zu reizvoll. Ein Spiel, das jeder gerne spielt. So lange er nicht selber einen Namen zu vergeben hat.

Anspruch und Wirklichkeit bei der Namenswahl

In seinem Artikel „Von der Kunst der Vornamenssuche“ erklärt ein 36jähriger Vater aus Willich (Niederrhein), nach welchen Kriterien er den Vornamen seines Sohnes ausgewählt habe:

1. Kurz sollte der Vorname sein, da der Familienname eh schon lang genug ist. […]

2. Namen, die derzeit „IN“ sind, kamen auch nicht in Frage. […] Wir tendierten da doch eher zu einem klassischen, zeitlosen Namen.

3. Ausländische oder ausgefallene Vornamen sind nicht unser Ding. […]

4. Es sollte möglichst kein Name sein, der sich verniedlichen oder verstümmeln lässt. […]

5. Eindeutig sollte der Vorname sein. Weniger was den Hinweis auf das Geschlecht angeht […], sondern vielmehr bezogen auf die Schreibweise. […]

Klingt ganz vernünftig. Ich frage mich nur, warum sich die Eltern angesichts dieses Kriterienkatalogs ausgerechnet für den Namen Philipp entschieden haben, denn:

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Internationale Namen angeblich nicht mehr angesagt

Das Internetportal babyclub.de wollte herausfinden, wie es mit der aktuellen Namenmode aussieht. Die Umfrage unter 528 Teilnehmern hat aber wohl eher Unterhaltungswert und lässt weniger seriöse Schlussfolgerungen zu. So gibt es drei sehr spezielle formulierte Antwortmöglichkeiten auf gleich zwei Fragen. Gefragt wurde: „Welche Namen mögen Sie lieber? Sind deutsche Namen top oder muss es ein internationaler Name sein?“

  • 343 Umfrageteilnehmer (65 %) finden „Sowohl deutsche als auch internationale Namen sind vollkommen in Ordnung.“
  • 174 mal (33%) wurde die Antwort ausgewählt „Ich finde es doof, internationale Namen für das Baby zu suchen, nur damit es ausgefallener klingt.“
  • Nur 63 Personen (12%) haben diese Meinung: „Ich finde internationale Namen einfach schöner und interessanter, wenn meine Kind nicht den gleichen Namen hat, wie alle anderen.“

Insgesamt sind das 110%, so dass wohl auch mehrere Antwortoptionen ausgewählt werden konnten.

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