
Vor einiger Zeit habe ich mit Ahnenforschung angefangen, etwas, dass ich schon sehr lange machen wollte, wofür ich aber nie die Zeit gefunden habe. Die Ahnenforschung verknüpft dabei zwei große Interessengebiete von mir: Namen und Geschichte. Die Familie meine Mutter stammt aus Oberschlesien im heutigen Polen. Als meine Uroma Pelagia geboren wurde, gehörte es zu Deutschland, wenige Jahre vor ihrer Geburt war es ein Teil des Königreich Preußens (aus der Zeit haben ich sogar ein Dokument mit Briefmarke gefunden). Der Name meiner Uroma bedeutet übrigens „die offene See“, was passte, da sie hellblaue Augen hatte. Sie war eine wundervolle Frau, die den besten Apfel-Streusel-Kuchen backen konnte und die ich nach fünf Jahren immer noch ein wenig vermisse. Sie erzählte mir gerne von früher, über ihre Kindheit oder die ihrer Kinder, in ihren letzten Jahren auch über den Krieg. Sie erzählte über ihren Vater Johann, der im ersten Weltkrieg ein Bein verlor – in Verdun, wie ich im Zuge der Forschung herausgefunden habe. (An dieser Stelle möchte ich erwähnen, dass ich Pazifistin bin und keinen Krieg gutheiße, auch nicht, wenn er hundert Jahre zurückliegt, aber ich finde es beachtlich, dass mein Ururgroßvater die Amputation unter vermutlich katastrophalen Bedingungen überlebt hat. Er wurde 80 Jahre alt). Ihre Mutter Clara war kurz nach dem 2. Weltkrieg gestorben, über sie weiß ich nicht viel. Uroma erzählte auch über ihre Geschwister, von denen ich die älteste Schwester Martha (1908 geboren) noch kennengelernt habe.
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