Hilfe, ich heiße Alexander

Alexander ist der FC Bayern München unter den Vornamen. Von 1992 bis 2001 holte Alexander sechsmal den deutschen Meistertitel in der Vornamenliga und wurde viermal Zweiter. Damit gibt es in Deutschland schätzungsweise so viele Alexander wie Bayern-Fans und Bayern-Hasser zusammen.

Eltern, die ihre Kinder so nennen wie die halbe Republik auch, bilden den fantasielosen, konformistischen Durchschnitt – den Normalbürger. Von der immensen Anzahl Jungs mit dem Namen Alexander werden es sehr wahrscheinlich einige nicht bis zum Abitur schaffen, was wiederum bei der allgemeinen deutschen Rechtschreibschwäche dazu führen wird, dass wir im Jahre 2015 an jeder zweiten Straßenecke ein „Alex’s Bierstübchen“ oder „Alexs‘ Kiosk“ oder „Ale’x Currywurstbude“ finden werden.

Sie müssen Ihren Sohn ja nicht gleich Hippolyt nennen, aber ein individuellerer Name als Alexander wird Ihnen wohl noch einfallen, oder?

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Hilfe, ich heiße Jacqueline

Sie werden denken: „Warum taucht dieser beliebte Name in dieser Reihe auf?“ Nicht ganz unbegründet, denn dieser Name geht einem, korrekt ausgesprochen, geschmeidig über die Lippen und klingt sogar nach der zehnten Wiederholung noch schön. Aber waren Sie schon mal bei „Rudis Reste Rampe“ in Essen-Borbeck? Fahren Sie mal hin und hören Sie sich an, wie eine Mutter diesen Namen dort ausspricht. So etwa: „Schwackeline! Lass die Futtfingerkes von die Bohrmaschine!“

Dieser gut gemeinte Rat stammt aus dem 2003 erschienenen Buch „Hilfe, ich bekomme einen Vornamen“ von Christian Matzerath und Mark Land, das leider nicht mehr erhältlich ist.

Hilfe, ich heiße Frodo

Warum nicht, werden Sie denken. Geben wir unserem Kind doch einfach mal einen aus Literatur und Film bekannten Namen.

Diese Halblinge sind aber auch einfach süß. Stark behaarte Füße, die die Größe von Bierkästen haben, und Körper, die gerne fett sind, weil der gemeine Halbling zur Fresslust neigt. Wenn Sie sich dennoch nicht abbringen lassen, möge irgendwann Sauron zu uns aufsteigen und alle Frodos dieses Landes zu einem lustigen Wochenende nach Mordor einladen. Ein Name, sie zu knechten …

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Hilfe, ich heiße Antje

Wer erinnert sich nicht gern an das Walross, das fast 20 Jahre lang das Maskottchen des Norddeutschen Rundfunks war? Wenn Sie also eine lebende Erinnerung an dieses rund 750 Kilogramm schwere Tier schaffen wollen, dann nennen Sie Ihre Tochter natürlich Antje! Und wenn Sie Antje entsprechend füttern, bekommt sie vielleicht sogar den Job als neues Maskottchen! Wir drücken die Daumen!

Ach ja, und vergessen Sie nicht, dass es da noch „Frau Antje“ gibt, die für ein bekanntes Produkt der Niederlande wirbt. Wer weiß, vielleicht hat ja auch Ihr Töchterchen eines Tages 50 % Fett in der Trockenmasse, dann würde es wieder passen!

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Hilfe, ich heiße Florian

Florian ist ein deutscher Vorname zu lat. „blühen; frisch sein; glänzen; hohes Ansehen genießen, im blühenden Alter“.

Namen sind wie ein Strauß Blumen. Sie sagen manchmal mehr als tausend Worte. Was aber, wenn sie lügen? Florian passt wunderbar zu einem Mann in den besten Jahren, taugt aber als Name für einen klapprigen Altenheimbewohner so gut wie Hercules oder Casanova!

Wenn Sie Ihren Jungen Florian nennen wollen, denken Sie daran, dass er in 80 Jahren mit Gicht in den Knochen, Grauem Star in den Augen und Glatze auf dem Kopf aussieht wie ein verwelkter Kaktus. Es sei denn, er stählt seinen Körper 50 Jahre lang, schluckt täglich teuer Anti-Aging-Produkte und geht auch noch mit 70 auf die Sonnenbank. Da dies nicht anzunehmen ist, geben Sie ihm wenigstens einen Zweitnamen, der im hohen Alter zu ihm passt. Angelo zum Beispiel.

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