Nun schreibe ich schon seit über zwei Jahren für diesen Blog. Manchmal werde ich gefragt, ob ich denn noch genug Themen habe, wenn es ja „nur“ im Namen geht. Dann lache ich gedanklich diabolisch auf und denken: „Oh, ihr Ungläubigen“. Meine Antwort lautet dann aber immer gleich: „Na klar, ich habe so viele Ideen, nur leider nicht immer die Zeit, etwas zu schreiben.“ Ein paar Beispiele gefällig? Ich will seit zwei Jahren über die Namensvergabe bei Spielzeugponys schreiben, über Namensänderungen in Büchern und über Tiernamen.
Vivi
Vivis Namensfundstücke im Mai 2023
Nachdem uns Annemarie und elbowin Monat für Monat ihre Namensfundstücke präsentieren, bin ich heute einmal dran. Ich sammle zwar immer fleißig mit, aber wegen der länger dauernden Recherche habe ich die Namen immer einfach nur in den Kommentaren angehängt. Versteht mich nicht falsch, ich recherchiere gerne, aber da ich mein Prüfungshalbjahr hatte, war dafür nicht immer Zeit. Seit Anfang Mai habe ich aber die letzte Prüfung bestanden und bin nun Assessorin (ein schickes, zuvor nie gehörtes Wort, das bedeutet, dass ich die zweite Staatsprüfung bestanden haben und jetzt eine „echte“ Lehrerin bin. Juhu! Endlich fertig!). Da zudem gerade Pfingstferien sind, habe ich jetzt endlich mal wieder Zeit für eines meiner liebsten Hobbys: Vornamen.
Unterschätzter Punkt bei der Namenssuche 2: Wie sieht es denn geschrieben aus?
Wenn ich im Stress bin, träume ich sehr lebhaft. Ich träume immer sehr lebhaft (liegt wohl am Namen), aber in diesen Phasen ist es eben noch intensiver. Und da ich mitten in den Prüfungen stecke (mit vier von fünf bin ich schon durch, juhu!) habe ich aktuell viel Stress. Hinzu kommt das Internet.
Nicht Vivien! Mein Kampf gegen die Namenswindmühlen

Dass ich heiße, wie ich heiße, habe ich einem Zufall zu verdanken. Der Name stand 1994 nämlich nicht auf der Namensliste meiner Eltern, sondern Laura (Platz 2), Michelle (14), Ann-Sophie (Ann Platz 32), Annabelle und Scarlett. Michelle gefiel meinem Vater sehr gut, weil er die kleine Michelle aus Full House (gespielt von Mary-Kate und Ashley Olsen) so süß fand. Annabelle gefiel ihm auch wegen der niedlichen Kuh aus dem zauberhaften gleichnamigen Zeichentrickfilm (die zauberhafte Kuh war auch der Grund, warum der Name meiner Mutter nicht gefiel). Scarlett hingen war ein Favorit meine Mutter, weil sie Vom Winde verweht liebt, der Name war ihr letztlich dann doch zu ausgefallen. Bei Ann-Sophie und Laura gefiel ihr der Klang, beim letzten Namen nicht verwunderlich, schließlich beginnen die Namen meiner jüngeren Geschwister auf L.
Drei-Königs-Namen
Den 6. Januar verbinde ich mit dem Geburtstag meiner zu früh verstorbenen Großtante Maria, die meine Tagesmutter war und die beste Nudelsuppe der Welt gekocht hat. Alle anderen denken vermutlich an die drei Weisen aus dem Morgenland, die durch die Wüste, von einem Stern geleitet, mit Weihrauch, Myrre und Gold bepackt, zu einem Stall liefen, in der ein besonderes Baby geboren wurde. Die drei Weisen Caspar, Melchior und Baltasar werden stellenweise auch als Könige bezeichnet, sodass das Datum auch als „Drei-Königs-Tag“ bekannt ist, in einigen Bundesländern gilt er auch als gesetzlicher Feiertag (leider nicht in meinem). Früher war der Tag aber sehr wichtig für die Christenheit (ist er immer noch) , deshalb habe ich mich gefragt, wie wohl Kinder, die an diesem Tag geboren wurden, genannt wurden. Und Überraschung, Überraschung, die drei Weisen standen das ein oder andere Mal als Namenspaten bereit. Auf Wikipedia habe ich vier Caspars, sieben Melchiors und einen Balthasar gefunden. Das Melchior vor Caspar steht, überraschte mich etwas. Das „ch“ empfinde ich persönlich als etwas problematisch. Als heutiger Babyname würde Melchior aber durch die weiche Anfangssilbe, m, l und dem Hiat am Ende durchaus funktionieren, vermutlich schreckt Eltern aber wie mich das „ch“ ab. In den letzten elf Jahren wurde der Name lediglich 20-mal als erster Vorname vergeben. In den Babynamen der Woche habe ich einen Tassilo-Melchior gefunden, der im Sommer geboren wurde. Vielleicht hat den Eltern auch einfach nur die Bedeutung des Namens gefallen. Er leitet sich von dem Hebräischen melekh (König) und ‚or (Licht) ab. Die rheinische Variante lautet Melcher. In der Geburtenliste von Wikipedia habe ich auch einen Doppelnamen gefunden Jean-Melchior d’Abadie.