Wie viele Menschen haben einen Vornamen mit Bindestrich?

Neulich hatte ich schon die beliebtesten Bindestrichvornamen ausgewertet. Aber wie viele Menschen haben überhaupt einen Vornamen mit einem Bindestrich?


1951 war bisher der Geburtsjahrgang mit dem größten Anteil an Bindestrichvornamen: 5,5 Prozent. Anfang der 1930er Jahre lag dieser Wert nur bei ungefähr einem Prozent und der Tiefpunkt war 1976 erreicht, als weniger als ein Prozent aller Neugeborenen einen Vornamen mit Bindestrich bekamen. Seitdem nimmt der Anteil stetig zu. 2008 gab es einen auffälligen Sprung nach oben und mittlerweile sind die Bindestrich-Fans unter den Eltern schon fast wieder auf dem Niveau der 1950er Jahre.

Anteile der Menschen mit einem Bindestrich-Vornamen pro Geburtsjahrgang
Anteile der Menschen mit einem Bindestrich-Vornamen pro Geburtsjahrgang

Aussagekräftige Daten über Bindestrichvornamen für ganz Deutschland stehen mir leider nicht zur Verfügung. Für diese Analyse habe ich die ersten Vornamen der Einwohner der Stadt Krefeld (Nordrhein-Westfalen) ausgewertet, Stand 31.12.2023.

Wie es vor 1930 war, das weiß ich leider nicht. In Krefeld leben verständlicherweise nur wenige Menschen, die vor 1930 geboren wurden.

… Ratgeber: Bindestrich im Babynamen – Pro und Contra

8 Gedanken zu „Wie viele Menschen haben einen Vornamen mit Bindestrich?“

  1. Ich bin kein Fan von Bindestrichen, außer bei den geläufigen Kombis wie Marie-Theres, Anna-Maria, Lisa-Marie – okay. Ich finde sogar, dass Anna oder Lisa dadurch etwas aufgewertet werden.

    Bei Anna-Lena frage ich mich, wie es wohl kam, dass gerade diese zwei Namen als Standardkombi zusammenwuchsen – passen Anna und Lena als zwei Zweisilber mit der gleichen Endung doch nicht auffallend gut zusammen. Hm. Mittlerweile hört man einfach Annalena, aber es hätte ja auch Anna-Mona oder Lisa-Elsa sein können.

    Müsste ich den Namen vergeben, würde ich aber immer Annalena schreiben. Interessant wäre eine Auswertung zu der Verteilung von Annalena, Anna-Lena und Anna Lena.

    Müsste ich einen Namen mit Bindestrich vergeben, würde ich bei Mädchen meistens wohl Marie oder Sophie anhängen. Ich finde tatsächlich, dass ein Olivia-Marie viel weniger störend wirkt als einfach wild Olivia-Julia. Bei manchen Namen (Lea-Sophie, Mia-Sophie) finde ich es sogar ganz süß und besser als Lea oder Mia alleine.

    Ich glaube, viele wissen auch nicht, wie ein Bindestrich korrekt genutzt wird und was er bedeutet – in meinem Abijahrgang gab es eine Lisa Marie ohne Bindestrich, die so auf der Klassenliste geführt wurde, und eine Lisa-Maria, die nur als Lisa auf der Liste stand.
    Dann gab es noch Marie-Kristin und Eva-Maria. Gerufen wurde keiner beim vollen Namen.

    In meiner Arbeit gab es mal (Achtung, mit Satzzeichen, da vermutlich einmalig) [admin: Ich habe den Namen gelöscht, weil er ja offensichtlich vertraulich bleiben soll. Auch Namen mit Pünktchen drin können von Suchmaschinen und KI-Bots gefunden werden.], welche Ana genannt wurde (von den Eltern gewünscht).

    Persönlich finde ich nicht zwingend, dass man nur einen Bindestrich geben soll, wenn man ihn permanent rufen möchte – ich kann mein Kind ja auch Marlene nennen und gerne Leni rufen. Aber zumindest sollte einem klar sein bzw. es sollte gewollt sein, dass es eben der offizielle Name ist, mit dem das Kind vorgestellt wird, der auf Listen steht usw. Also „Mia-Sophie, Spitzname Mia“ z. B.

    Antworten
    • Lea-Marie fällt mir noch ein, welche jetzt etwa sechs Jahre sein dürfte, und Mia-Marie – eine Kombi, die ich als Dopplung zweier Maria-Varianten und auch geschrieben wie gesprochen sehr ungünstig finde. Dann habe ich letztens noch von einer Bindestrichkombi gelesen, die die mir entfallen ist, aber ziemlich verrückt war … Ein Name wie Marian z. B. als erster Bestandteil, „aufgepeppt“ durch ein y, also etwa Maryan – und dann etwas wie Jason oder Justin. Also Maryan-Justin, Damyan-Justin, so etwas in der Art.

    • Zu Namen geben und einen nicht ersichtlichen Spitzname benutzen: in einem Praktikum hatte ich eine Schülerin, die Lily gerufen wurde, tatsächlich aber Leandra hieß

    • @Miez: Lilly wird öfter einfach als Spitzname für L-Namen benutzt – kenne eine Lethicia und eine Lydia, die Lilly genannt werden möchten. Irgendwie – seltsam…

    • Also „Mia-Sophie, Spitzname Mia“ z. B.

      In diesem Fall ist Mia der RUFNAME, ein Spitzname könnte nur etwas wie „Fräulein Oberschlau“ oder „Trödelprinzessin“ oder „Flummi“ sein.

    • Anna-Lena ist einer der wenigen Namen, die ich mit Bindestrich schreiben würde. Weil ich immer beide Namen rufe, macht der Bindestrich Sinn. Ich finde Anna-Lena klingt flüssig und geht leicht von der Zunge. Ich mag diesen Namen. Kann verstehen, dass diese Kombi über einen langen Zeitraum (~40 Jahre) so beliebt ist. Irgendwann ist Anna-Lena genauso traditionell wie Marie-Luise.

      Ich finde die Variante Anna-Lena am besten. Annalena gefällt mir nicht so gut. Und Anna Lena ist auch okay, aber wenn ich beide Namen rufen möchte, ist der Bindestrich schon sinnvoll.

    • Naja, Barbara, es dürfte aber ja klar sein, was ich meinte. Rufname stimmt glaube ich auch nicht ganz, dazu müsste Mia Sophie getrennt geschrieben werden. Mia-Sophie, Abkürzung Mia, ist das, was ich meine, da Mia-Sophie mit Bindestrich EIN voller Name ist.

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