Ab und zu tauchen in den Geburtsmeldungen mal Dreifachnamen auf, also drei Vornamen, die mit zwei Bindestrichen verbunden sind („Rambo-Ramon-Rainer“). Darf das überhaupt sein?
So steht es in der allgemeinen Verwaltungsvorschrift zum Personenstandsgesetz:
„Mehrere Vornamen können zu einem Vornamen verbunden werden, eine solche Verbindung sollte nicht mehr als einen Bindestrich enthalten.“
(Nr. 21.2.1 PStG-VwV)
In Ausnahmefällen ist es aber möglich, einen Vornamen mit zwei Bindestrichen zu vergeben. Nötig ist, dass die Eltern vorab darauf hingewiesen wurden, dass generell empfohlen wird, nicht mehr als einen Bindestrich zu wählen. Insgesamt sollte der Name des Kindes auch nicht zu lang werden. Es gibt da also einen Ermessensspielraum des Standesamts.
Ratgeber: Argumente für Bindestrich-Fans und -Gegner
Beispiele für genehmigte Dreifachnamen möchte ich hier nicht nennen. Zum Trost habe ich etwas Neues für Fans von Doppelnamen herausgesucht:
Die beliebtesten Bindestrichnamen
Ich habe das Einwohnerregister der Stadt Krefeld (Nordrhein-Westfalen) danach ausgewertet, welche Doppelnamen mit Bindestrich am häufigsten vorkommen.
Mädchen und Frauen
- Eva-Maria
- Marie-Luise
- Anna-Lena
- Lisa-Marie
- Anna-Maria
- Ana-Maria
- Ann-Kathrin
- Maria-Luise
- Ann-Katrin
- Maria-Elisabeth
- Marie-Sophie
- Ann-Christin
- Anne-Katrin
- Lea-Sophie
- Ann-Sophie
- Anne-Kathrin
- Lisa-Sophie
- Marie-Christin
- Mia-Sophie
- Anna-Katharina
- Lea-Marie
- Lena-Marie
- Lisa-Maria
- Anna-Marie
- Heide-Marie
- Lara-Marie
- Marie-Christine
- Marie-Theres
- Anja-Maria
- Ann-Kristin
- Anna-Lina
- Anna-Margarete
- Eva-Marie
- Maria-Magdalena
Jungen und Männer
- Karl-Heinz
- Hans-Jürgen
- Hans-Peter
- Hans-Joachim
- Klaus-Dieter
- Hans-Dieter
- Franz-Josef
- Hans-Georg
- Heinz-Dieter
- Klaus-Peter
- Heinz-Jürgen
- Heinz-Peter
- Hans-Josef
- Hans-Günter
- Hans-Werner
- Hans-Ulrich
- Hans-Gerd
- Heinz-Josef
- Hermann-Josef
- Klaus-Jürgen
- Hans-Wilhelm
- Hans-Jörg
- Heinz-Gerd
- Heinz-Günter
- Jean-Pierre
- Rolf-Dieter
- Gian-Luca
- Heinz-Georg
- Horst-Dieter
- Jan-Niklas
- Jan-Hendrik
- Hans-Günther
- Hans-Willi
- Heinz-Willi
- Jan-Philipp
- Karl-Wilhelm
- Alexandru-Ionut
- Claus-Dieter
- Friedrich-Wilhelm
- Heinz-Günther
- Heinz-Wilhelm
- Wolf-Dieter
- Hans-Otto
- Heinz-Joachim
- Kai-Uwe
- Heinz-Werner
- Jan-Luca
- Marc-Andre
- Franz-Peter
- Hans-Gert
- Hans-Heinrich
- Hans-Rainer
- Hans-Rudolf
- Heinz-Theo
- Heinz-Ulrich
- Heinz-Walter
- Jean-Luc
- Klaus-Michael
Quelle: Stadt Krefeld, Auswertungsstand 31.12.2023.
Ich habe nur die Doppelnamen aufgeführt, die mindestens fünf Mal vorkommen und ausschließlich die Erstnamen gezählt. Schreibvarianten (zum Beispiel Günter und Günther) habe ich nicht zusammengefasst.
Männliche Doppelnamen sind wesentlich beliebter: Immerhin 3,6 Prozent aller Jungen und Männer haben einen Bindestrich im Vornamen aber nur 2,3 Prozent aller Mädchen und Frauen.
… Statistik: Wie viele Menschen haben einen Vornamen mit Bindestrich?
Bindestriche, die ich akzeptabel finde sind Marie-Luise, Anna-Lena, Marie-Therese und Marie-Claire
Alexandru-Ionut ist doch sehr spezifisch. Rumänischer Name? Dann habe ich bei Mark gelernt, dass der Bindestrich eigentlich nur eine Trennung der Namen sein sollte.
Diese ganzen Hans-Namen finde ich klanglich nicht schön. Am schlimmsten ist für mich Horst Dieter, gar nicht meins.
Ich hätte ja Finn-Luca erwartet.
Wir hatten irgendwann mal über Zwei-Bindestrich-Namen gesprochen. Ich würde solche Kombis nicht mal für Geld vergeben, aber wenn ich müsste, vielleicht solche, die eine „Aus zwei mach eins Kombi“ haben
Emma-Marie-Luise
Wäre ich gezwungen, dann etwas wie Anna-Lena-Marie, ja… Was man auch als Annalena-Marie hören könnte… Aber es würde mich jeden Tag wieder und wieder stören und verrückt machen…
Lieber würde ich Nectaria-Maria heißen – oder Brunhilde-Nectaria, ich lehne mich weit aus dem Fenster 😀 – als einen schönen Dreifachbindestrichnamen zu tragen – aber das haben wir schon mal diskutiert 😀
Ich kenne übrigens eine Anna-Lena Anne-Kathrin.
Die männlichen Vertreter haben ab und zu auch mal internationale Namen dabei. Spannend finde ich hier Jan-Luca. Ich bin absolut pro „interkultureller Völkerverständigung innerhalb eines Vornamens“. Meine Vermutung ist hier allerdings, dass das eigentlich Gian-Luca ausgesprochen werden soll.
Kann gut sein, dass das teilweise so ist. Ich kenne allerdings auch gleich zwei Jan-Luca (beide plusminus 12-15 Jahre), die auch tatsächlich „Jan“ und nicht „Gian“ gesprochen werden.
Danke für den Lachflash mit dem aussagekräftigen Baumdiagramm!
Bin auch gegen Bindestriche. Einzeln wirkt der Name besser und man hat weniger zu schreiben.
Was wären Eure Prinzipien bezüglich der Vergabe von Bindestrichnamen?
Meine Richtlinien wären folgende:
1. Die verbundenen Namen ergeben zusammengenommen nicht mehr als vier Silben.
2. Die Namen sollen im Alltag tatsächlich zusammen gerufen werden.
Maria-Elisabeth wäre für mich also schon mal raus. Ich würde das Mädchen Maria Elisabeth schreiben, und im Alltag Marlies rufen.
Anna Maria ist mir mit den fünf Silben als Bindestrichname zu lang. Würde eine Anna Maria im Alltag auch nur Anna rufen–oder ich würde mich der Kurzform Annemarie bedienen. Eine Anna Margarethe würde ich getrennt schreiben und im Alltag Annegret rufen.
Anders steht es mit Marie-Luise–da würde ich, glaube ich, im Alltag tatsächlich die Vollform verwenden, und das, obwohl da fünf Silben sind. Das wäre für mich eine Ausnahme, aber irgendwie rollt es ganz leicht von der Zunge und wirkt auf mich nicht umständlich. Die Abkürzung Malu mag ich nicht.
Doppelnamen mit Karl mag ich generell. Am Besten finde ich da Karl-Heinz, und den würde ich im Alltag auch mit beiden Silben/Namen rufen. Diese Kombi finde ich sehr stattlich und sympathisch.
Karl-Otto mag ich auch sehr und würde ich auch mit Doppelnamen rufen. Einen Karl-Ludwig oder Karl-Friedrich würde ich tendenziell aber im Alltag nur Karl rufen und auch ohne Bindestrich schreiben.
Zu den Hans-Namen: Ich mag den Namen Hans, aber irgendwie sagen mir die Hans-Kombis nicht so zu. Würde z.B. einen Jungen Hans Georg nennen, ohne Bindestrich, ihn aber wirklich nur Hans rufen. Ich weiß auch nicht so genau warum–aber irgendwie wirken die Hans-Kombis auf mich etwas kitschig oder zu gewollt. Am schönsten finde ich da noch Hansjürgen–doch, den würde ich so vergeben und rufen, unter Umständen. Die Kombi wirkt auf mich eher flüssig und wie aus einem Guss. Generell wäre meine erste Zweitnamenswahl für Hans Ulrich–aber, wie gesagt, das würde ich ohne Bindestrich schreiben, und der Rufname wäre schlicht Hans.
Jan-Kombis funktionieren für mich nur mit niederdeutschen oder altdeutschen Namen. Jan-Luca ist für mich eine niederdeutsch-italienische Stilblüte des Globalismus. Lieber so was wie Jan-Willem, oder Jan-Pieter. Jan-Rudolf hört sich auch ganz gut an.
Die Jean-Namen finde ich im Französischen sehr schön, aber mich nervt der deutsche Akzent, wenn diese Namen in Deutschland ausgesprochen werden (wobei ich da meinen eigenen Akzent mit einbeziehe). Würde ich daher nur bei französischem Familienhintergrund vergeben.
Die Klaus-Doppelnamen mag ich alle nicht. Klaus gefällt mir als Einzelname, aber nicht mit einem angehängtem Dieter oder Ähnlichem. Am schönsten: offizieller Name Nikolaus, Alltagsrufform Klaus.
Meine Richtlinie wäre, dass lediglich zwei Namen mit Bindestrich verbunden werden DÜRFEN, nicht nur „sollen“.
Darf man denn einem Kind zwei gleiche Namen geben bzw. kommt das vor?
Lou Lou oder Bo Bo mit oder ohne Bindestrich oder gar Katharina Katharina vielleicht mit der Begründung, dass es eine Nachbenennung von zwei verschiedenen Frauen sei?
Interessante Frage. Mir ist so eine Namenskombination bisher noch nie aufgefallen. Aber ich kenne auch keine Vorschrift, die das erlaubt oder verbietet.
„Darf man denn einem Kind zwei gleiche Namen geben bzw. kommt das vor?
Lou Lou oder Bo Bo mit oder ohne Bindestrich“
Da fällt mir Zsa Zsa ein.
Es gibt mindestens die Schauspielerin Zsa Zsa Gabor und die Schauspielerin Zsá Zsá Inci Bürkle (Trude in „Die wilden Hühner“).
Loulou, Lulu, Jojo und Bobo gibt es zusammengeschrieben, mit Bindestrich habe ich sie zumindest noch nie gesehen.
Ich erinnere mich, dass ein Sohn von John F. und Jacqueline Kennedy John-John hieß, aber das war anscheinend ein Spitzname.
Sehr interessant es gibt ja den Namen Zsa Zsa, welcher streng genommen zweimal der gleiche Name ist. Ob das so möglich wäre? Oder hier als Zsazsa eingetragen würde, würde die Geburt neu beurkundet?
Loulou oder Bobo wären ja noch einfach zu bewerkstelligen, ich würde aber maximal ein Haustier so nennen.
Ein Bindestrich macht in meinen Augen nur Sinn, wenn beide damit verbundenen Namen auch benutzt werden. Zu überlegen wäre dabei auch, ob man statt Marie-Luise nicht gleich Marieluise wählt.
Es gibt „klassische“ Namenskombinationen, da hätte sogar ich nichts am Bindestrich auszusetzen, selber würde ich ihn aber NIE vergeben.
Anders als bei durchaus noch gängigen Mädchen-Kombinationen (Anna-Lena, Anne-Sophie…) scheinen mir die männlichen jedoch der Mode zum Opfer gefallen zu sein. Hans-Georg oder Klaus-Dieter müsste man heute mit der Lupe suchen.
Beim Beispiel Jan-Luca wird m.E. nur etwas zusammengeklatscht, was nicht zusammenpasst.
Gian-Luca ginge, aber ich denke, dass er in Italien eher Gianluca hiesse.
Mich beschleicht der Verdacht, dass es sich in Elternkreisen nicht durchgängig herumgesprochen hat, dass ein Bindestrich-Name wie EIN Name zu behandeln ist und dass manche Kinder damit im späteren Leben nicht wirklich glücklich werden.
Dabei habe ich einen entfernten Verwandten vor Augen, der beklagte, dass sein Johannes-Martin in kaum ein (Behörden)-Formular passt. Und der Nachname mit 11 Buchstaben mache die Sache auch nicht einfacher.
Ein Mensch mit einem Vornamen mit 3 Bindestrichen (1 langer und 2 kurze Namen, insgesamt 18 Buchstaben und 7 Silben) ist mir dieser Tage begegnet.
Waren es wirklich drei Bindestriche?
Konntest du ihn fragen, wie er mit seinem Namen zurechtkommt? Und wird er mit allen drei Namen gerufen?
Ich habe mal eine Stephanie-Christina kennengelernt, die wurde nur Stephanie oder Steffi genannt und hat ziemlich über ihre Eltern geschimpft
Schöne Bindestrichnamen sind für mich:
Anna-Lena
Marie-Luise
Ann-Kathrin
Ann-Christin
Hier finde ich beide Varianten okay:
Eva(-)Maria
Anne(-)Kathrin
Marie(-)Christin
Bei Anna-Lena gefällt mir die Bindestrich-Variante besser als Annalena. Bei Marie-Luise käme ich nicht auf die Idee Marieluise zu schreiben. Marie-Luise ist aber auch ein besonders tradioneller Bindestrichname, den würde ich immer ganz rufen und nicht abkürzen.
Eva-Maria ist auch tradionell und kommt häufig vor. Hier hätte ich Zweifel ob mit oder ohne Bindestrich, weil doch oft nur Eva der Rufname ist. Ähnlich ist es bei Anne-Kathrin und Marie-Christin, die finde ich ohne auch schön.
Mich überrascht der Unterschied zwischen den beiden Listen. Bei den Mädchen/Frauen sind schöne Namen dabei, die heute noch vergeben werden. Die Liste mit den männlichen Namen sieht aus wie die Mitgliederliste von einem Altherren-Club, Ü70 und älter. Es gibt nur wenige Ausnahmen.
Am schönsten finde ich Jan Niklas – ohne Bindestrich. Jan Hendrik, Jan Philipp und Marc André sind auch ganz schön, würde ich aber alle ohne Bindestrich schreiben.
Zu diesen Namen kenne ich mindestens einen:
Karl-Heinz
Hans-Peter
Hans-Joachim (Hajo)
Franz-Josef
Hans-Josef
Heinz-Josef
Hermann-Josef
Kai-Uwe
Entschuldigung, nein. Es waren 2 Bindestriche, 3 Vornamen und 6 Silben. Wie er gerufen wird, habe ich nicht mitbekommen und hatte auch keine Gelegenheit, mit ihm zu sprechen.