2021 war Santiago der am häufigsten vergebene Jungenname und Sofia der am häufigsten vergebene Mädchenname. Wir haben 2023, warum 2021? Das ist die neueste Babynamenstatistik, die das Instituto Nacional de Estadística, Geografía e Informática (INEGI) herausgeben hat. Ich weiß auch nicht, warum es mit der 2022er Liste so lange dauert.
Mexikos Babynamenhitliste des Jahrgangs 2021
Mädchennamen | Jungennamen |
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Die Liste ist erklärungsbedürftig. So fällt auf, dass diese Namen keine Akzente haben, was ungewöhnlich ist für Namen aus dem spanischen Sprachraum. Das liegt daran, dass INEGI die Liste nur so herausgegeben hat – „Shit In Shit Out“ lautet der Fachbegriff für sowas. Auch fällt auf, dass viele Namen aus zwei Teilen bestehen. Diese werden meist als Einheit betrachtet und daher als eigenständige Namen erfasst.
Auch in Deutschland populär
Das sind die beliebtesten Vornamen aus Mexiko, die in Deutschland zu den Top 100 gehören:
Mädchennamen | Jungennamen |
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In Deutschland nicht so beliebt
Das sind die beliebtesten Vornamen aus Mexiko, die in Deutschland nicht zu den Top 100 gehören:
Mädchennamen | Jungennamen |
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Yamileth habe ich noch nie gehört, sieht aber interessant aus. Jesus und Angel sind sehr gute Namen, eignen sich leider nicht für Deutschland, Jesus ist hier auch nicht erlaubt. Was passiert wenn ein Jesus aus einem spanischsprachigen Land nach Deutschland einwandern will? Muss er sich einen anderen Namen eintragen lassen?
Der Vorname Jesus ist in Deutschland nicht verboten. Darum gibt es auch kein Problem damit bei der Einwanderung.
Interessante Liste.
Ich merke, wie sich langsam meine Direktkenntnis der nordamerikanischen Welt abschwächt, denn ich hatte viele Latino-Studenten und kannte viele Latinos in den USA, die vor allem mexikanischer Abstammung waren, und da gab es Santiago z.B. noch nicht als besonders häufigen Namen, bzw., der Name begegnete mir eigentlich gar nicht–vielleicht ist er gerade deshalb jetzt so beliebt, weil er frisch und neu ist und vorher eher selten war. Schön und bedeutsam ist er ja–der heilige Jakob. Erinnert natürlich auch an die berühmte mittelalterliche Pilgerstätte Santiago de Compostela.
Angel war schon zu meiner Zeit (wir verließen die USA 2014) ein beliebter Name unter Latinos–oder zumindest war das mein persönlicher Eindruck. Ich finde die spanische Aussprache dieses Namens sehr schön und finde den Namen generell gut. Wenn man in den USA diesem Namen schriftlich begegnet, dann spricht man ihn automatisch spanisch aus–man geht eigentlich immer davon aus, dass das die gewünschte Aussprache ist.
Alejandro–
Alexander ist ja einer der westlichen Universalnamen, der in der gesamten westlichen Welt viel vorkommt. Die spanische Version des Namens finde ich besonders klanghaft, und viel weicher als die mit dem X-Laut. Doch, den Namen mag ich sehr, gerade auch im Spanischen.
Muss gehen–die Kinder….
Die mexikanischen Namen interessieren mich, deshalb noch ein bisschen Kommentar:
Jose und Juan sind die großen Klassiker bei den mexikanischen Männernamen, und deshalb freue ich mich, dass sie weiterhin vergeben werden (auch, weil sie klanglich beide schön und vom christlichen Kontext her sehr zentral sind). Juan Carlos und Juan Pablo sind ja absolut klassische Doppelnamen–freut mich sehr, die hier in der Liste zu sehen. Würde es Jose und Juan gönnen, die Namensliste anzuführen.
Den Namen Fernando mag ich besonders. Ich find spanische Versionen alter westgotischer Namen faszinierend, und Fernando ist da der bekannteste.
Tadeo–finde ich überraschend. Der Apostelname Thaddäus war glaube ich in keiner Sprache je besonders dominant. Eine US-amerikanische Professorin, die mich unterrichtete, als ich graduate student war, nannte ihren neugeborenen Sohn Thaddeus. Und hier in Deutschland hat eine Lehrerkollegin ihren Sohn Thaddäus genannt. Nur diese zwei Male ist mir der Name bisher untergekommen. Ihn so hoch in der mexikanischen Liste angesiedelt zu sehen ist deshalb durchaus überraschend, aber ich freue mich darüber–der Name ist klangvoll und biblisch. Mein altes Namenslexikon sagt, dass Thaddäus der Beiname des „guten Judas“ war (also nicht des Verräters Christi, sondern des anderen Judas unter Christi Jüngerschaft) und dass die Bedeutung dieses Beinamens unbekannt sei. Allerdings besagen meine US-amerikanischen Namensbücher, dass der Name „the praised“ bedeute.
Sebastian–
Diesen Namen mag ich ganz besonders in der spanischen Aussprache und denke bei dieser Aussprache dann auch an die spanische Stadt San Sebastian, die sehr schön sein soll und die in Hemingways Roman „The Sun Also Rises“ (1926) eine zentrale Rolle spielt. Natürlich denke ich auch an den von Pfeilen durchbohrten Märtyrer.
Emiliano–
Hmm, wirkt auf mich irgendwie wie eine unnötige Verlängerung von Emilio. Obwohl Emiliano schon auch klingt…
Gael–
Diesen Namen sollte ich recherchieren. Er überrascht mich und ist mir unbekannt.
Die Mädchennamen finde ich zum großen Teil sehr schön. Namen, die in Europa wenig vergeben werden, zur Zeit, wie Renata und Regina, stehen in Mexiko hoch im Kurs–das finde ich erfreulich.
Dass Sofia so beliebt ist wunder mich–denn ich assoziiere den Namen eher mit Italien und Osteuropa. Ich weiß, dass die spanische Ex-Königin Sofia heißt–aber die kommt ja auch aus Griechenland, und besonders beliebt ist sie ja auch nicht zur Zeit. Aber, ja–den Namen Sofia mag ich sehr. Auch im Spanischen Kontext.
Auch auf mich wirkt Yamileth besonders interessant–klanglich sehr hübsch. Ximena und Aitana wirken auf mich auch recht exotisch–aber schön.
Daniela, Alexa, Danna und die englischen Namensformen Emily und Elizabeth sprechen mich im spanischsprachigen Kontext weniger an.