Jürgen Hansen wurde am 20. April 1939, dem 50. Geburtstag Adolf Hitlers, in einer Kleinstadt bei Hamburg geboren. Seine Eltern wurden vom Amt aufgefordert, ihren Sohn Adolf zu nennen. Sie lehnten ab. Angeregt durch diese Anekdote hat sich der Filmemacher Michael Konstabel zusammen mit Jürgen auf Spurensuche in dessen Heimatstadt begeben und den Vornamen Adolf hinterfragt: Wie ist er entstanden, was drückt er aus, wie lebt es sich damit, gestern und heute. Archivmaterial aus der Zeit von 1935 bis 1950 lässt den Zuschauer auch einen Blick zurück in die vergangene Zeit werfen. Angehörige der Kriegs- und Nachkriegsgeneration erzählen über den Namen und lassen uns fragen: Darf man den Namen noch weitergeben?
Ich habe mir den Film schon angesehen und mich keine Sekunde gelangweilt. Am besten hat mir die Geschichte über eine Adolfine gefallen, die 1933 ihren Vornamen „geköpft“ hat und sich fortan nur noch Ine nannte! Der Dokumentarfilm „Generation Adolf“ wird demnächst in einigen Kinos gezeigt und kann direkt beim Autor als DVD bestellt werden, nähere Infos auf generation-adolf.de, der Internetpräsenz zum Film.
Vornamen-Interview mit Michael Konstabel
Wie lautet Ihr vollständiger Vorname?
Michael
Wie werden Sie genannt?
Papa, Michi, Konsti, Konstabel (Nachname)
Mögen Sie Ihren Vornamen? Wie würden Sie lieber heißen?
Naja, der Name war damals im Trend, Pascal würde mir gefallen.
Wissen Sie, warum Ihre Eltern Sie so genannt haben?
Nein, noch nicht, sollte ich mal fragen.
Wie sind Sie auf die Namen Ihrer Kinder gekommen?
Er sollte nicht so häufig vorkommen, dann beginnt man zu suchen (im Kopf)
Wann haben Sie sich für die Namen entschieden?
Auf dem Weg zum Standesamt 😉
Mich, würde der Film echt interessieren, mal schauen wo ich ihn sehen kann … kann mir vorstellen, dass es eine Belastung ist mit dem Namen. Finde es aber schade, da er in einigen Familien vielleicht zur Tradition gehört.
Adolf ist doch ein schöner Vorname und dazu noch der einer berühmten Person
Das ist auch wieder ein Beweis dafür, dass bei einem relativ ungewöhnlichen Vornamen eine Person den Namen in Verruf bringen kann. Wenn Hitler mit Vornamen Josef, Karl oder Otto geheißen hätte, hätte es vielleicht nicht solche Auswirkungen auf den Namen.
Relativ ungewöhnlich? Ende des 19. Jahrhunderts, als Adolf Hitler geboren wurde, gehörte Adolf in Deutschland zu den Top 30 der am häufigsten vergebene männlichen Vornamen. Das ist eher gewöhnlich, finde ich.
Die beliebtesten Vornamen der 1890er Jahre
Adolf war seinerzeit sehr häufig, die Bedeutung ist edler Wolf. Gustav Adolf war hochangesehen.
Aber seit Hitler würde ich den Namen nicht vergeben.
Gestern habe ich in den Familienanzeigen einen Nachruf auf eine Adolfine (*1933 +2020) entdeckt. Ob es sich dabei wohl um die Dame aus dem Film gehandelt hat?
Das kann nicht sein. Die Adolfine, von der im Film die Rede ist, hatte ja 1933 ihren Vornamen geändert und war damals schon erwachsen.