Die Bullerbüisierung des deutschen Namensvorrats ist nicht aufzuhalten, nach wie vor werden in Deutschland immer mehr schwedische Vornamen vergeben. Hier sind die einzig wahren Bullerbü-Namen – Schwedens Vornamenhitliste des Jahrgangs 2016. Alice und Oscar standen zum fünften Mal seit 1998 gemeinsam an der Spitze der schwedischen Vornamenstatistik.
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- Quelle: Statistics Sweden
- Schwedens beliebteste Vornamen 2009 * 2011 * 2012
- Vornamen der erwachsenen Schweden
Kjell ist gar nicht dabei und Lasse natürlich auch nicht. 😀
Überhaupt schreit diese Liste geradezu nach deutscher Nachhilfe! Die deutsche Bullerbü-Fraktion (in deren Reihen es ja nicht wenige Schullehrer gibt) ist dringend gefordert, diesen komischen Schweden mal beizubringen, anständige schwedische Namen zu vergeben! The Germans to the front! 😉
Tatsächlich kommen einem die meisten Namen merkwürdig bekannt vor, also auch schon viele internationale/internationalisierte Namen.
Bei uns nicht übliche/bzw. unbekannte Mädchennamen:
Ebba, Saga, Molly, Signe, Tyra, Meja, Moa, Tuva, Siri, Majken, Lykke, Lova, My, Märta, Novalie
Analog die Buben:
Adam, Sixten, Love, Ebbe, Melker,Vidar, Wilmer, Sigge, Loke, Tage, Ville, Vilgot, Milian
Ansonsten erstaunlich viel auch bei uns schon Gehörtes (evtl. in etwas modifizierter Schreibweise), teils modisch wie Luna oder Kian, teils ältlich wie Alfred oder Wilma
„Erstaunlich!“, sagte das Grüffeltier!
Es hat feurige Augen, die Zunge so lang, und knotige Knie, da wird’s einem bang….
Ähm – das lesen wir gerade auch viel…
(Text eher frei, ich mag das Buch gerade nicht holen, wenn ich gerade mal sitze und Junior mich lässt)
Mich wunderen die Namen mit nur zwei Buchstaben, das gibt es in D kaum. My und Lo sprechen mich nicht gerade an und ich frage mich was die Wurzeln sind. Klingt irgendwie asiatisch.
Lovis und viele von den Urgrossmütternamen finde ich sehr schön, aber sonst kann ich schon verstehen, dass in D immer die fiktive Astrid Lindgren Welt Pate stehen muss und nicht das echte, moderne Schweden. Da sind schon seltsame Namen dabei:Novalie, Lykke
Melcher, also fast Melker, ist übrigens der Vater in Saltkrokan. Und Märta die Mutter von Tjorven. Da wären wir wieder bei Astrid Lindgren.
My kenne ich als vietnamesischen Namen, der Mej gesprochen wird, ob das hier auch gilt weiß ich aber nicht.
Ich habe gerade noch den obigen Link „Vornamen der erwachsenen Schweden“ angeschaut, unter den älteren sind deutlich mehr „typisch schwedische“ Vornamen als unter den aktuell vergebenen Namen: Spricht für meine oben geäußerte Meinung der internationalisierten Namen.
Natürlich…
Die Tatsache, daß viele altertümliche Namen aus der aktuellen Schweden-Liste deutsch sind, ist auch ein Indikator für den ungeheueren kulturellen Einfluß, den Deutschland mal in Skandinavien gehabt hat… Nicht nur wegen der Weltgeltung der deutschen Wissenschaften im 19. Jahrhundert im allgemeinen („Jeder Gelehrte hat zwei Muttersprachen – seine eigene und Deutsch.“), sondern zudem noch, weil die skandinavischen Länder eben lutherisch sind und das geistige Zentrum des Luthertums nun einmal Deutschland war. Schwedische Bücher wurden auch in Fraktur gesetzt, die meisten Pastoren (auf dem Lande ja oft die einzigen Intellektuellen) hatten in Deutschland studiert. Man kann ohne Übertreibung sagen, daß um 1900 jeder halbwegs gebildete Skandinavier Deutsch gekonnt hat.
Ich will dir zu deinen Bemerkungen über den kulturellen deutschen Einfluss gar nicht widersprechen, Jan, aber in der „Alten“-Liste, also der Liste der erwachsenen Schweden sind m.E. eher die Namen, die von uns als typisch schwedisch empfunden werden (ohne unbedingt Lindgren-Derivate zu sein), wie etwa Ingemar (Stenmark), Mats (Wilander), Olof (Palme), Stig (Larsson), Gunnar, Lars, Bengt, Ake, Magnus, Björn, Hakan, Bertil, Bo, Leif…
Maria Theresia, also in Ermangelung näherer Kenntnis der schwedischen Kulturgeschichte ist es mir auch unmöglich, hier zwischen den verschiedenen Schichten von Tradition und Erfindung von Tradition auch nur annähernd trennscharf zu unterscheiden… Nur: Kann man sich einen schwedischen Künstler des 19. Jahrhunderts vorstellen, der Mats, Ingmar oder Björn geheißen hätte?
Nebenbei: Ich habe mal (bei Asserate?) gelesen, daß der erz-amerikanische Gruß „Hi!“ angeblich (!) von schwedischen USA-Einwanderern stammen soll, die dieses romantisierend-pseudomittelalterliche „Hej!“ aus ihrer Heimat mitgebracht haben. „Hi!“, „Hej!“ (bekanntlich bis heute in Schweden gebräuchlich) wären also etymologisch das gleiche wie das deutsche „Heil!“. 😉
Mit deinen Ausführungen kannst du auf jeden Fall recht haben. Aber in der vorliegenden Namens-Liste der erwachsenen Schweden sind doch Namen des 19.Jh. logischerweise nicht enthalten und von daher habe ich diesen Zeitraum auch nicht gemeint bzw. steht hier nicht zur Debatte. Natürlich bin ich auch kein Experte für schwedische Kunst und Kultur, ich habe nur die beiden Listen (Namen der derzeit Erwachsenen und neu vergebene Namen) miteinander verglichen und finde, dass die „erwachsenen“ Namen nicht so international klingen, sondern eher „typisch schwedisch“ (s.o.). 🙂
Dass bei uns eher die in Schweden „erwachsenen“ Namen als Schwedisch erfunden werden, macht ja Sinn, schließlich trifft man im Urlaub tendenziell mehr Erwachsene als Kinder.
Auf die Erwähnung meinerseits „Hallo“ hieße auf Schwedisch „Hej“, kam auch schon die Frage, ob „Tschüss“ dann „Bay“ wäre.
Ich hätte die Ähnlichkeit der Begrüßungen jetzt auf die Verwantheit der Sprachen zurückgeführt. Übrigens kommt under „Hallo“, das englische „Hello“, das französische „Allô“ und Ähnliche wohl vom Ungarischen „Hallom“, was „Ich höre“ bedeutet.
Nimm’s als „Jans alte Leier“: Traditionen sind fast immer erfunden und diese Erfindungen haben fast immer einen verdeckten politischen Hintergrund, sehr oft Nationsbildung. (Daß man mit dieser Theorie auch mal über seine eigenen Füße stolpern kann, wenn man sie zu kraß anwendet, ist mir klar.)
Also:
Heinrich – „klassisch deutsch“
Henry – hanseatisch, aber auch bißchen Kevin
Henri – franzuskij
Heini – Oppa
Enrico – eindeutig Kevin oder DDR, falls von Deutschen vergeben
Hen(d)rik – „normal“
Hinnerk – plattdeutsch
etc.
Aber als Heinrich „klassisch deutsch” war, gab es noch keine deutsche Rechtschreibung. Wir wissen nicht, wie Heinrich der Löwe oder Heinrich I. von ihren Frauen oder Kebsweibern angesprochen wurden. Wir haben darüber keinerlei Quellen. Die Standardisierung erfolgt erst im 19. Jahrhundert.
Äh, du findest Adam in DE ungewöhnlich?
Ich kannte mal einen Mann, der aus einer nicht besonders gut beleumundeten moslemischen Minderheit im russischen Nordkaukasus stammte. Er war hier in Deutschland bestens integriert (und ist das sicher immer noch) – ein Neu-Landsmann, wie man sich ihn nur wünschen konnte. So, und der hat seinen Erstgeborenen Adam genannt. Seine Frau und er wollten einen Namen, der einerseits im Islam hochheilig und geachtet ist, der aber andererseits hier in Deutschland nicht sofort, nun ja, „einsortierend“ wirkt. Ich habe das für eine exzellente Wahl gehalten.
(Platz 113 der aktuellen Charts von Knud.)
@ Rebecca Sophie
In Polen gibt es den Namen auch relativ häufig, vielleicht auch wegen des polnischen Nationaldichters Adam Mickiewicz…
Ja, er ist in Deutschland eigentlich nicht üblich, aber er wirkt eben auch nicht fremd. Ich vermute mal, daß dieses Faktum bei einer ganzen Reihe von Eltern, die ihm zu Platz 113 verholfen haben (ob nun Moslems oder gebürtige Polen oder sonstwas), eine gewisse Rolle gespielt haben wird…
Vielleicht auch einfach eine weitere Illustration zum Thema „Internationalisierung von Vornamen“.
Ich kann mich Jan da nur anschließen und finde Adam auch, zwar nicht direkt ungewöhnlich, aber doch auch nicht gewöhnlich. Im englischsprachigen Raum ist der Name z.B. viel stärker verbreitet, während er in Deutschland eigentlich keine Tradition hat.
Zur Ausgangsfrage von Maria-Theresia:
My ist in Deutschland vor allem aus den Mumins (geschrieben von der finnlandschwedischen Autorin Tove Jansson) bekannt: Eine Figur dort heißt (je nach Übersetzung) „Kleine My“ oder „Klein Mü“.
Nach diversen Quellen soll es eine schwedische Kurzform von Maria sein.
BTW, Eine Tochter des Entwicklers von mySQL heißt auch My.
Schockierende Neuigkeit. Aber vermutlich bin ich nicht der Einzige, der mySQL bisher falsch ausgesprochen hat.
Bullerbü – Klappe III.
Es wäre mal interessant auszuwerten, wie viele der Namen tatsächlich bei Lindgren vorkommen. Wenn man diese Liste hier https://www.nordicnames.de/wiki/Astrid_Lindgren_Characters mit der oben abgleicht, scheint die Schnittmenge nicht so groß zu sein.
Wie viele Namen aus international bekannten deutschen Büchern vergeben wir denn bei uns?
Und das beweist mal wieder, dass die Schwedenurlauber bei aller Liebe Deutsche bleiben, denn Alice heißen ihre Kinder nicht.
By the way, weiß jemand wie das in Schweden gesprochen wird? Abgesehen von den sonstigen Ausspracheregeln.
Alice, könnte ich mir vorstellen, ist beliebt, weil die Kronprinzessin Victoria Ingrid Alice Désirée heißt, Alice hieß die Mutter von Königin Silvia.
Oder gar so ein Dreifach-Abgleich:
Schwedische Top-Namen – Deutsche Top-Namen, die aus Schweden stammt oder schwedisch konnotiert sind – Astrid-Lindgren-Namen
Wäre aber wohl bissi viel Aufwand für ein absehbares Ergebnis…
Jemand, der in Deutschland einen schwedischen Namen vergibt, will natürlich rüberwachsen lassen: „Ich bin Schweden-Fan!“ Und da kann er dann eben nicht Oscar, Lukas oder William verwenden.
Du hast natürlich recht, aber auch bei uns wurde ja mal nicht sauber zwischen u, v und w unterschieden.
Was „Schreibvariante“ bedeutet, ist mir sowieso nicht ganz klar.
Das sollte eigentlich eins weiter nach unten.
Ich muss sagen, dass mir große Teile der Liste ausgesprochen gut gefallen, allerdings nicht unbedingt die in Deutschland beliebten Namen. Ganz besonders angetan haben es mir die Namen, die nich irgendwie germanisch klingen, und die Einsilber Liv, Rut (<3) und Maj, auch wenn letztere nicht in der Liste steht.
Für mich sehr seltsam finde ich Valter, das sieht dem Vater sehr ähnlich, und erinnert mich irgendwie an Darth Vader.
Valter würde ich als schwedische Form von Walter interpretieren.
Bei Ludvig und Edvin wohl genauso.
Natürlich, es sieht für mich nur seltsam aus, noch seltsamer als Edvin zum Beispiel.
War mir auch aufgefallen… Offensichtlich „gibt“ es im Schwedischen kein w, kann das sein? Also so, wie es umgekehrt im Polnischen kein v „gibt“ oder im Spanischen kein k und kein w… (Also gibt in Anführungszeichen, weil es die Buchstaben natürlich schon existieren, aber eben nicht verwendet werden und nicht für voll genommen werden…)
zu w – v:
Wilhelm und Edward sind eindeutig nicht schwedisch,aber Wilmer und Wilma?
Im Schwedischen gibt es tatsächlich kein W, erst seit 2006 (?) taucht es als Buchstabe im Alphabet auf, vorher galt es nur als Schreibvariante des v.
Wenn das stimmt, was ist dann mit der Wasa-Dynastie?
Gute Frage, aber das ist in der Frühen Neuzeit, in der die Rechtschreibung hierzulande auch noch nicht standardisiert war… Vielleicht gab es das w mal, dann eben wieder nicht und nun seit 2006 wieder?
Ich bin mit ziemlich sicher, dass das eingedeutscht ist, dass Museum über das Schiff in Stockholm schreibt sich mit V.
Ja, kann sein, wahrscheinlich habt ihr beide recht, Jan und Rebecca Sophie.
Das Schiff hieß auch Vasa, nicht nur das Museum. 😉
(Vorsicht Witz: das Knäckebrot schreibt man aber mit W)
R.S. und M.Th.,
die Frage ist aber seit wann schreiben sich das Schiff und dementsprechend das Museum mit v?
https://sv.wikipedia.org/wiki/Vasaborg_(%C3%A4tt)
Ich weiß, ich nerve mal wieder: Aber Geschichte wird gemacht. 😉
Üffz, müssen ich mir nun s-tärken mit eine Knäckebröden mit die leckeren Sürströmming daraufen!
ganz recht, auch im Link schreibt sich Wasa(borg) mal mit V, mal mit W.
Wiki-Zitat aus dem obigen Link:
Wasaborg erinnert mich spontan an die bayerische Stadt Wasserburg am Inn. Wäre das evtl. die Übersetzung zu Wasaborg bzw. besteht da irgendeine Verbindung?
Wasser heißt vatten, insofern passt es schon mal nicht. Aber irgendeine Verbindung zu Bayern scheint es wohl zu geben. Ich suche mal weiter.
Maria Th.,
ich garantiere Dir, daß Du zwischen Wasa und und dem deutschen Wort Wasser keine tiefere Verbindung finden wirst als die zwischen Berlin und seinem Wappen-Bären und dem Wort für das Tier Bär. Oder zwischen München und Mönchen.
Traditionen werden gemacht, das ist das Geschäftsprinzip des historisch grundierten Selbstbewußtseins.
München führt heute noch den Mönch im Wappen, gut. Da gab es aber nie ein nennenswertes Kloster. Corvey, die Reichenau, Werden – im Hoch- und Spätmittelalter mit die fettesten Reichsabteien des Abendlandes. Heute irgendwelche Regional-Sehenswürdigkeiten bzw. einfach ein Stadtteil von Essen.
Nochmals in nervbolzenhafter Wiederholung: Geschichte wird gemacht, Tradition wird gemacht. Und es stehen fast immer Interessen dahinter.
Jan. Heute schon ein nahezu klassischer Name – aufgekommen aber erst in den 60ern. Unter Rekurs auf den Historismus des 19. Jahrhunderts („Jan und Hein und Klaas und Pit…“).
Maria Theresia ist eben auch eigentlich nicht bayerisch, sondern habsburgisch. Aber plöpp: Es hält sich für ein paar Jahrzehnte und ist dann auf einmal traditionell.
Ich bin ja auch für traditionelle Vornamen! Nur sind sie eben eigentlich nicht traditionell.
Okay noch eine Theorie, das w galt als Schreibvariante des v und nicht als u-Halbvokal. Je nachdem was man schöner fand hat man sich eben eins ausgesucht, so wie in Deutschland das a ja auch wie hier eine Art gespiegelte 6 oder ein o mit Strich sein kann. Irgendwann hat dann jemand das v offiziell durchgesetzt.
Und dann ist mir gerade das hier begegnet: http://www.der-postillon.com/2017/01/IKEA-wall.html?m=1
Die können aber wahrscheinlich auch kein Schwedisch.
Das ist aber keine deutsche Besonderheit, sondern eine typographische Konvention der Antiqua-Schriften… Im Kursiv-Schnitt wird das Henkel-a dann zu einem o mit Strich (also so, wie man es meistens mit der Hand schreibt). Das kannst Du mit jedem Textverarbeitungsprogramm und Standardschriften (Times New Roman, Georgia) leicht ausprobieren… So wie es ja auch in den meisten Antiqua-Schriften ein „Brillen-g“ gibt (wiederum zum Beispiel in der Georgia…). Das ändert aber nichts daran, daß das eben die Buchstaben a und g bleiben, während v und w zwei verschiedene Buchstaben sind… (Wobei natürlich in historischer Zusammenhan zwischen v, w und u besteht… Und zwischen c und g…)
Ich kann da ein bisschen Licht ins dunkel bringen:
Das schwedische V ist das deutsche W
Der schwedische valter spricht sich also wie unser Walter. Die vokale verhalten sich in etwa so:
Das o wird zum u –> Lo =Lu, Mio=Miu
Das U zum sanften ü
Das å zum o
Und y zum Ü
Das k wird zt als sch gesprochen köttbullar –> schöttbüllar
🙂
@Maria Th.
Du hast recht. Die Liste von der Gesamtbevölkerung ist für mich auch eher das, was ich unter schwedischen Vornamen verstehe. Auf der Liste von 2016 sind viele Namen z. B. Alicia, Isabelle/Isabella, William, Matteo … die ich nicht auf einer schwedischen Namensliste vermuten würde.
Der Name Astrid ist aber recht beliebt, aktuell auf Platz 15. Ich denke, dass ist schon auch auf Astrid Lindgren zurückzuführen.
Die Filme der Lindgren-Geschichten finde ich herrlich, ich sehe sie mir ab und zu mit meiner Tochter an. Die Kinder spielen den ganzen Tag draußen, ohne das Erwachsene darauf aufpassen. Auch das dürfte im heutigen Schweden anders sein, als vor 100 Jahren.
Man muß aber auch bedenken, dass einige Figuren einen Kosenamen als Rufnamen haben, der gar kein richtiger Name ist. Zum Beispiel Tjorven (Saltkrokan) sagt, sie heiße mit richtigem Maria, aber ihre Mutter würde sie „Hummelchen“ rufen. Das passt auch zu ihr, ein pummeliges Mädchen, dass immer sehr lebhaft über die Insel schwirrt.
Auf der Liste mit der Gesamtbevölkerung tauchen natürlich mehr Lindgren-Namen auf. Margareta und Elisabeth sind die offiziellen Namen von Madita und Lisabeth. Dann sind da noch Kerstin, Inger (Inga), Lars (=Lasse), Per (=Pelle), Malin und Thomas und Annika.
Aus dieser Liste gefallen mir bei den Mädchen:
Julia, Agnes – in Deutschland aus der Mode gekommen, Stella, Isabelle, Ester – würde ich Esther schreiben, Elise, Sofia – würde ich Sophia schreiben, Isabella, Ida, Thea, Ronja, Cornelia – hi-hi, Filippa – würde ich Philippa schreiben und Julie – französisch ausgesprochen.
bei den Jungen:
Lucas – würde ich Lukas schreiben, Alexander, Filip – würde ich Philipp schreiben, Theodor, Benjamin, Emil, Gabriel, Anton, Jacob – würde ich Jakob schreiben, Carl – würde ich Karl schreiben, Felix, Otto, Aron – würde ich Aaron schreiben, Simon, David, Maximilian und Sebastian.
Weiß jemand, ob es im Schwedischen kein „k“ gibt? Hier sind auffällig viele Namen, die mit „c“ geschrieben sind.
Schnell assoziert: Saltkrokan, Köttbullar, Klippan, Ikea=Ingvar Kamprad, Stockholm, das k gibt es im Schwedischen schon. Vielleicht ist das c auch modisch, wer weiß?
Die hier öfters erwähnten Astrid-Lindgren-Namen sind allerdings oft gar nicht die Originalnamen, sondern wurden für die Übersetzung eingedeutscht oder sonst wie verändert. Zum Beispiel:
Melker Melkersen → Melcher Melchersen,
Madicken → Madita,
Emil → Michel,
Bettan → Betty (Karlson vom Dach),
Sixten → Sixtus (Kalle Blomquist),
Anna → Inga (Bullerbü),
Olle → Ole (Bullerbü),
Peter → Petter (Saltkrokan),
Johan → Johann (Saltkrokan),
Fredrika → Frederika (Saltkrokan),
Teodora → Theodora (Saltkrokan),
Jonatan → Jonathan (Brüder Löwenherz),
Orvar → Orwar (Brüder Löwenherz),
und vermutlich viele mehr.