Wie kann man sein Kind nur Jihad nennen?

Wie kann man sein Kind nur Jihad nennen, das bedeute doch “heiliger Krieg”, regt sich Jeanette Kuster im Mamablog des Schweizer Tagesanzeigers auf. Tatsächlich ist Jihad (oder auch in weiteren Scheibvarianten wie Djehad) im arabischen ein sehr verbreiteter Vorname mit der Grundbedeutung “Anstrengung, Einsatz, Kampf”. Der Begriff steht für die Verpflichtung des Muslim zu einem geistigen und gesellschaftlichen Einsatz für die Verbreitung des Glaubens. Ich hatte vor geraumer Zeit darüber berichtet.


Wie gut, dass die Mamabloggerin für den Rest des Artikels jemanden gefragt hat, der sich mit Namen auskennt

4 Gedanken zu „Wie kann man sein Kind nur Jihad nennen?“

    • Es gibt etliche hundert islamisch-fromme Namen, denen ebensoviele fromme christliche Namen gegenüberstehen. Ich kenne allerdings keine christlichen Namen, die den rohen, aggressiv-kämpferischen Aspekt der Religion so betonen wie Jihad (Dschihad, Cihad), Fatih (Eroberung) oder Saif al-Islam (Schwert des Islam). Das heißt nicht, dass dieser Aspekt dem Christentum grundsätzlich fremd wäre (Kreuzzüge, Zwangsbekehrung von Heiden etc.), er wird aber nicht in Namen ausgedrückt.

  1. Ich finde das Problem an diesem Namen ist, dass er in Deutschland (und anderen westlichen Ländern) einfach mit Terrorismus, also etwas sehr negativem und feindlichem assoziiert wird. Das müsste auch den Eltern bewusst sein, ist ja oft genug in den Medien. Deswegen finde ich es schon komisch, wenn sich Eltern trotzdem für so einen Namen entscheiden, ich würde das sicher nicht machen, meinem Kind einen Namen geben, der mit christlichem Radikalismus assoziiert wird und in dem Land, in dem ich lebe, Unbehagen auslöst. Denn für mich zählt da, wie er von der Masse wahrgenommen wird, die meisten wissen ja nicht, was er wirklich bedeutet. Da würde ich mich schon distanzieren wollen und vermeiden, dass andere denken, ich könne damit politische Meinungen ausdrücken.

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