Endlich bewiesen: Der Trend zum Zweitnamen

Aufgefallen ist er schon vielen, der Trend zum Zweitnamen. Angeblich bekommen immer mehr Kinder zwei oder noch mehr Vornamen, doch fundierte Belege für diese Vermutung gab es bisher nicht. Auch meine Vornamen-Datenbank kann leider nicht entsprechend auswerten; die Datengrundlage reicht dafür nicht aus.

Zumindest für Stuttgart wurde der Trend zum zweiten Vornamen jetzt bestätigt:

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Oh nein, nicht noch eine Vornamenstatistik …

Die beliebtesten Vornamen in Deutschland waren 2011 Sophie und Maximilian, verkündete die Wiesbadener Gesellschaft für deutsche Sprache. Das Namenkundliche Zentrum der Universität Leipzig hat Marie und Maximilian als beliebteste Vornamen vorgestellt. Beide Institutionen verlassen sich bei ihren Auswertungen auf die Auskünfte einiger Standesämter – warum kommen sie zu unterschiedlichen Ergebnissen? Das liegt vor allem daran, dass die Wiesbadener Zählung Schreibvarianten von Namen zusammen auswertet, während die Leipziger Methode jede Variante getrennt zählt. Namen wie Sophie und Sofie, Hanna und Hannah, Lucas und Lukas stehen darum in der Wiesbadener Statistik weiter oben in der Rangliste. Sowohl in Wiesbaden als auch in Leipzig wird nicht zwischen ersten und weiteren Vornamen unterschieden, so dass typische Zweitnamen wie Sophie, Marie oder Alexander beide Ranglisten anführen.

Weil ich für meine eigene Auswertung nur die ersten Vornamen gezählt habe, bin ich auch zu einem anderen Ergebnis gekommen:

Mia und Ben sind die beliebtesten Vornamen des Jahres 2011. Das hat der Ahrenburger Hobby-Namensforscher Knud Bielefeld in seinen Recherchen ermittelt.
(Quelle: dpa)

In meiner Rangliste der zweiten Vornamen stehen Sophie und Marie ganz vorn. Was die Namensformen angeht, halte ich es wie die Wiesbadener und fasse Schreibvarianten zusammen. Die Ahrensburger Methode, Erst- und Zweitnamen separat auszuwerten, kombiniert mit der Leipziger Methode, Namensformen separat zu werten, ergibt diese Rangliste:

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Vornamenstatistik 2011 der Gesellschaft für deutsche Sprache

Die Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) hat heute eine Liste mit 2011 in Deutschland häufig vergebenen Vornamen vorgestellt. Der wesentliche Unterschied zur Vornamenstatistik von beliebte-Vornamen.de: Die GfdS hat nicht nach Erst- und Zweitnamen unterschieden; egal ob erster, zweiter oder weiterer Vorname: alles wurde zusammen ausgewertet.

Grundlage der Auswertung sind die Angaben von 575 Standesämtern.

Hier die Vornamenhitlisten der Gesellschaft für deutsche Sprache im Vergleich mit den von mir ermittelten Ranglisten:

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2010er und 2011er Namen zusammen ausgewertet

Für jeden Jahrgang gibt es doch eine eigene Hitliste der beliebtesten Vornamen – warum dann noch die Jahrzehnteauswertungen? Ich kenne gute Gründe: Erstens sind Analysen um so aussagekräftiger, je größer die Datenbasis ist (und bei zehn zusammengefassten Jahrgängen ist die Datenbasis wesentlich größer als bei einzelnen Jahrgängen). Zweitens werden so statistische Ausreißer anglichen: sowohl Namen, die nur in einem Jahr sehr beliebt waren als auch Namen, die nur ausnahmsweise nicht vergeben worden sind.

Das aktuelle Jahrzehnt ist ja noch jung, trotzdem habe ich eine vorläufige Liste der beliebtesten Namen der 2010er Jahre erstellt. Praktisch ist es eine gemeinsame Auswertung der Vornamen der Geburtsjahrgänge 2010 und 2011:

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Ganz Deutschland gegen den Trend

Wenn ich in diesen Tagen die Lokalzeitungen lese und meine Aufmerksamkeit auf die Jahresbilanz der Standesämter konzentriere, dann fällt mir auf, dass wohl ganz Deutschland gegen den deutschlandweiten Vornamentrend lebt:

Während die kurzen, einprägsamen Namen Ben und Mia im Bundestrend des vergangenen Jahres an der Spitze stehen, haben sich die frischgebackenen Eltern in unserem Landkreis für andere Namen entschieden. – Bei den Mädchennamen lag der heimische Raum nur bedingt im Bundestrend. – Damit haben sich die Eltern erneut gegen den Bundestrend entschieden. – Im Vergleich zu den bundesweit aktuell beliebtesten Vornamen lässt sich feststellen, dass die Eltern in unserer Stadt vom Trend abweichen. – Somit haben die Eltern gänzlich andere Namen favorisiert als die bundesweite Hitliste verkündet. – Bei der Wahl der Vornamen setzen die Einwohner der Stadt ganz auf den eigenen Geschmack und gegen den Trend. – Bei den Mädchen wurden ebenfalls Namen gegen den Trend gewählt. – Damit weicht diese Stadt vom bundesweiten Trend mit den Namensfavoriten Mia und Ben ab. – Die Eltern im Kreis gingen bei der Namenswahl nicht mit dem Trend. – Dem Bundestrend entgegen gehen die Eltern bei den Nummer-Eins-Namen.

Fast jeder Lokalredakteur berichtet davon, dass die Eltern seiner Stadt ganz andere Vornamen ausgewählt haben als im restlichen Deutschland. Wie kann das sein? Stimmt die deutsche Vornamenstatistik etwa nicht?

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