Namenforschung als Hauptfach

Onomastik klinge unanständig, meint Spiegel-Online Autor Steffen Winter. Für seine ungeübten Ohren höre sich das an wie unanständige Leibesübungen.

Tatsächlich ist Onomastik das Fachwort für Namenkunde. Seit 1990 konnte man dieses Fach an der Universität Leipzig als Nebenfach belegen, was vor allem für Germanisten und Historiker in Frage kam. Seit neuestem bietet die philologischen Fakultät dort Namenkunde sogar als Master-Studiengang an. Die Studenten werden von Professor Peter Ernst betreut, der zur Zeit noch das Fach Deutsche Philologie in Wien lehrt.

Das Studium berührt die Gebiete Geschichte, Sprachwissenschaft und Kulturgeschichte. Wer sich für das Onomastik-Studium einschreiben will, muss einen Bachelorabschluss in einem passenden Fach vorweisen und eine gesonderte Eignungsfeststellungsprüfung bestehen.

Beeindruckende 1.600 Anfragen für Namensgutachten bekommt die ebenfalls an der Leipziger Uni angesiedelte Namenberatungsstelle pro Monat. Offenbar zu viele, denn auf ein Gutachten muss man laut Spiegel Online bis zu einem Jahr warten.

Vornamenforschung an der Uni Ulm

Ein Seniorenarbeitskreis an der Uni Ulm wertet Kirchenbücher aus und hat so die Personendaten von ca. 100.000 Personen zusammengetragen, die ab 1550 in der Region gelebt haben. Ein Ergebnis der Forschung ist eine Übersicht über die häufigsten Vornamen im Zeitraum von 1701 bis 1900.

Als häufigste Männer-Doppelnamen wurden Johannes-Georg, Johannes-Michael, Franz-Josef und Franz-Xaver ermittelt. Bei den Frauen-Doppelnamen kommen besonders oft Maria-Anna und Anna-Maria vor.

Die Daten wurden vom Senioren-Arbeitskreis Geschichte am Zentrum für allgemeine wissenschaftliche Weiterbildung (ZAWiW) der Universität Ulm zur Verfügung gestellt.

Vorurteile gegen Vornamen irischer Einwanderer

Wahrscheinlich aus Angst vor Vorurteilen haben irische Einwanderer in England Ihren Kindern zum großen Teil anstelle der traditionellen irisch-katholischen Namen lieber englisch-protestantische Namen gegeben.

Englische Wissenschaftler haben die Vornamenhäufigkeit im Jahr 1881 unter den irischen Einwanderern der ersten und der zweiten Generation miteinander verglichen.

Sie haben beobachtet, dass die Zahl der irisch-katholischen Vornamen drastisch gefallen ist. Die englisch-protestantischen Namen sind dagegen häufiger geworden.

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Hochs und Tiefs 2010: Jetzt Wetterpatenschaft sichern

Auch für das nächste Jahr vergeben die Meteorologen der Freien Universität Berlin wieder Wetterpatenschaften. Die Hochdruckgebiete werden im Jahr 2010 männliche und die Tiefdruckgebiete weibliche Vornamen tragen, die Preise bleiben unverändert bei 299 Euro für Hochs und bei 199 Euro für Tiefs.
Bereits seit 1954 taufen die Meteorologen der Berliner Wetterkarte am Institut für Meteorologie der Freien Universität Berlin Hoch- und Tiefdruckgebiete. Seit 2002 können die Bürger im Rahmen der „Aktion Wetterpate“ Namen für die die Druckgebiete wählen. Damit wird die studentische Wetterbeobachtung an der Station Berlin-Dahlem unterstützt. So konnte auch in diesem Jahr das Ziel erreicht werden, eine der weltweit längsten Klimareihen aufrecht zu erhalten.

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Warum Lehrer Vorurteile gegen bestimmte Vornamen haben

Vor einigen Tagen ist eine wissenschaftliche Studie erschienen, nach der Namen wie Alexander, Sophie oder Marie in den Ohren von Lehrern leistungsstärker klingen als Chantal, Mandy oder Kevin: Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose.

Vor allem Lehrer, Menschen, die Kevin heißen und Eltern von Menschen, die Kevin heißen, sind eher nicht so gut auf dieses Thema zu sprechen.
Nicht ganz unbegründet. So wird in Frage gestellt, ob tatsächlich nur die Ansichten von Lehrern in die Auswertung eingeflossen sind. Der Fragebogen konnte im Internet von jedem Nutzer aufgerufen werden und (böse böse böse) manipuliert werden.
Selbst wenn man davon ausgeht, dass die Angaben stimmen, ist die befragte Gruppe nicht repräsentativ: Ein Blick in die Ausarbeitung verrät, dass vor allem verhältnismäßig junge Lehrer mit wenig Berufserfahrung teilgenommen haben. Zudem kommt die Mehrheit der Umfrageteilnehmer aus den Bundesländern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen. Der Frauenanteil von fast 90% ist allerdings ein Indiz dafür, dass tatsächlich vor allem Grundschullehrer(innen) ihre Meinung geäußert haben – es gibt kaum männliche Grundschullehrer.

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