Elbowins Namensfundstücke 1+2/2024

Ich komme jetzt dazu, wieder einige Namensfundstücke zu präsentieren. Es ist relativ viel altmodischer Kram dabei, aber ein paar moderne Namen habe ich auch darunter gemischt.


Die Namen: Froben, Güntherine, Hubertine, Myrle, Niklaus, Recha, Shako und Violaine.

Froben ist als Vorname aufgefallen beim Verfasser der „Zimmerischen Chronik“. Der Name wird üblicherweise als Variante zu Frowin erklärt, wobei mir aber der Wandel von w zu b etwas suspekt erscheint, und ich in Analogie zu Thorben auch an ein Zweitglied „bern“ (der Bär) denken würde.

Güntherine hießen im 19 Jahrhundert etliche Frauen in der Familie Schwarzburg.

Hubertine ist mir nicht an einer Deutschen sondern an einer Französin aufgefallen, Hubertine Auclert war eine französische Feministin im 19. Jahrhundert.

Myrle ist mir an einer deutschen Bildungswissenschaftlerin aufgefallen, die Herkunft und Deutung des Namens sind mir unbekannt.

Niklaus in dieser Schreibweise (ohne o!) ist mir natürlich an dem zu Neujahr verstorbenen Schweizer Informatiker Niklaus Wirth aufgefallen. Auch einige seiner Entwicklungen und Erfindungen tragen schöne Namen: Lilith, eine „persönliche Workstation“, Lola, ein System zum Entwurf und zur Simulation von Computerhardware, Oberon, ein Betriebssystem und eine Programmiersprache (Wirth vergab den Namen zweimal), und Pascal, eine Programmiersprache.

Recha Freier hat in den 30er Jahren tatkräftig Juden und Jüdinnen bei der Flucht aus Europa geholfen.

Shako ist das Esperanto-Wort für Schach, aber als Name ist mir Shako an einen Georgier aufgefallen. Violaine ist noch ein französischer Name, der unter anderem von einer französischen Politikerin getragen wird. Ursprünglich ist der Name vom Schriftsteller Paul Claudel für die Hauptfigur des Stückes „L’Annonce faite à Marie“ geschaffen worden.

13 Gedanken zu „Elbowins Namensfundstücke 1+2/2024“

  1. Violaine (oder wie das Handy wünscht: Bioladen) gefällt mir. Hubertine habe ich schon mal gehört, Güntherine ist doch sehr schwerfällig. Ich finde Günther schon furchtbar, aber das setzt dem ganzen die Krone auf.

    Ich habe gefunden:

    Glynis (Jones, Schauspielerin „Mrs Banks“ in „Mary Poppins“)
    Christoffer
    Aton (m, Das war dann mal weg)

    Sabetai (Unguru,israelischer Wissenschafts- und Mathematikhistoriker)
    Miek (f),
    Radu (m)
    Hendrike (Brennigmeyer, Moderatorin „Marktcheck“)
    Graschka ( Shopping Queen)
    Amme (s.o)
    Zoanne

    Attik(Kargar deutscher Schauspieler, Cartoonist und Autor)

    Conradin (Kreutzer, deutscher Komponist)

    Aino (Aalto, finnische Architektin)

    Tisa ( eigentlich Theresa Magdalena Farrow, Schauspielerin, Schwester von Mia Farrow)

    Loppa vom Spiegel, mittelalterliche Nonne

    Liefka (Würdemann, Poetryslamerin)

    Rheta ( Childe Dorre, geboren Reta Louise Child, Journalistin)
    Carsyn
    Lisseth
    Lanre

    Zawedde („Zawe“ Ashton, britische Schauspielerin)

    Irma Eliska Hortense Girard

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    • Schöne Fundstücke Deinerseits, Miez!

      Miek ist bestimmt eine Niederländerin, ich habe auch schon eine Miep getroffen.

      Graschka klingt polnisch auf mich, vielleicht eine Koseform zu Grażyna oder zu Gracjana.

      Amme geht wegen der Wortbedeutung in Deutschland nicht als Name, obwohl der Beruf hier und heute wohl ausgestorben sein dürfte. Von der Namensform her ist auch nicht klar, ob männlich oder weiblich.

      Conradin erinnert natürlich an das Schicksal des letzten Staufers, der im MIttelalter noch als Minderjähriger in Neapel geköpft wurde – ein Verbrechen, das die mittelaterliche Welt erschütterte.

      Loppa klingt interessant und vielleicht auch attraktiv für moderne Eltern. Ich kann nur spekulieren, ich würde den Namen für eine Variante von Lioba halten.

      Liefka hat was, klingt moderner als das gewohnte plattdeutsche Liefke.

      Lisseth als weitere Elisabeth-Variante muss Dir ja ins Auge fallen.

      Zawedde ist auch spannend, ein ugandischer Name, der Prinzessin bedeuten soll (ich drücke mich so vorsichtig aus, weil ich nicht weiß, wie weit ich meiner Quelle trauen kann).

    • Amme war weiblich. Den Namen habe ich beim Schauen von Shopping Queen aufgeschnappt, die Frau lebt also in Deutschland, ich fand das befremdlich. Ich nenne meinen Sohn ja auch nicht Bäcker.

      Rückwärts gelesen wäre es ja Emma.

      Und ja, für Elisabeth-Varianten habe ich ein Auge 😉 Ich hoffe wirklich, dass ich den Namen irgendwann an eine Tochter vergeben kann. Denn so wenig mit Güntherine gefällt, so kann ich einen Sohn ja auch nicht Elisabetho oder ähnlich nennen. Hm… Elisabeth ist ja auch so ein Name, den es eigentlich nicht in einer männlichen Variante gibt. Vielleicht schreibe ich mal einen Artikel darüber.

    • Ich habe sogar ein paar wenige Mädchen namens Amme, die in Deutschland geboren sind, in meiner Sammlung. Vermutlich haben diese Mädchen niederländische Eltern.

  2. Ich hab auch eine neue Fundstück-Liste:

    Sosie – Tochter von Kevin Bacon
    Ajla
    Marianus – von Hörsten, Koch in Hamburg
    Keven
    Gotlinde Tanne Linde Baronin von Keyserlingk – Autorin
    Ludka (f) – Figur aus einem ihrer Bücher
    Aina – dito
    Hedel – aus einer Todesanzeige
    Myrle – Dziak-Mahler, Bildungsexpertin
    Mala – Zimetbaum, Widerstandskämpferin
    Mariarosa – Figur aus einem italienischen Roman
    Asko – Todesanzeige
    Fantasia – Barrino, amerikanische Sängerin
    Vanilla – Jenner, österreichisch-brasilianische Künstlerin
    Wiltrud – Pekarek, Mathematikerin
    Herzeleide – von Preußen, Prinzessin
    Armistead – Maupin, Schriftsteller
    Sörin – ist mir in der Tagesschau aufgefallen, leider weiß ich das Geschlecht nicht mehr
    Ameleya – Figur aus einem historischen Kinderroman
    Mariarita
    Vegard – Moe Iversen, Sportexperte

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    • Schöne Fundstücke. Spannend finde ich

      * den Zweitnamen Tanne, in der Kombo mit Linde ist sicher der Baum gemeint, auch wenn man Tanne als Variante zu Anne betrachten kann (Entstehung ähnlich wie bei Telse, entweder aus „dat Anne“ oder „Sankt Anne“)
      Hedel * wirkt wie eine Koseform zu Hedwig
      Myrle * genau diese Myrle habe ich auch gefunden
      Vegard * Klingt spannend, als würde „vegan“ oder „vegetarisch“ drinstecken. Die Endung -gard deutet in die weibliche Richtung, aber es ist doch ein Mann, vielleicht eine Variante zu Wighard?

  3. Hubertine–
    finde ich im Deutschen nicht schön, im Französischen dafür umso schöner: Übertien. Das klingt, finde ich. Im Französischen mag ich auch Huguette, die weibliche Form von Hugo.

    Der Name Recha begegnet mir jedes Jahr auf’s Neue wenn ich mal wieder „Nathan der Weise“ unterrichte. So heißt die Adoptivtochter der Titelfigur.

    Froben hört sich sehr sympathisch an–würde ich, wenn Englisch und Rumänisch in unserer Familie nicht Faktoren wären, glatt vergeben. Frodewin und Frowein mag ich auch.

    Neulich begegnete mir Olgica, eine aufgedonnerte Olga.

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  4. Schöne, spannende Fundstücke habt ihr wieder eingesammelt, bin ganz begeistert!
    Ein paar meiner Fundstücke:
    Arlinde; Armtraud; Balbina; Bérangère; Bernardine; Hekja; Heliodora („das Geschenk der Sonne“); Ingelore; Mairead; Mikanto; Nikeata; Oresta; Ottessa; Romane; Rosalia; Xaverina; Yngra;
    Agirios; Chrysanth; Diethard; Heimfried; Herfried; Hicham; Jessic; Klaus-Helge; Pierin; Remigius; Rüdeger; Shenja; Willfried (mit Doppel-L) Xhorxhi (Variante von ‚Georg‘?).

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