Finn, Henry, Jakob, Lukas, Erik und Oskar – das sind einige der beliebtesten Jungennamen, für die es seltenere Schreibvarianten gibt, nämlich Fynn, Henri, Jacob, Lucas, Eric und Oscar. Ich habe mir mal angesehen, wie sich die jeweiligen Anteile der häufigeren Schreibvariante zur ungewöhnlicheren Schreibvariante im Laufe der Zeit verändert haben. Konkret habe ich die Anteile in den Geburtsjahrgängen 2010, 2016 und 2022 verglichen.
Überraschendes Ergebnis
Das Ergebnis ist überraschend: Bei allen sechs untersuchten Jungennamen ist der Anteil der beliebteren Schreibweise stetig größer geworden und der Anteil der unbeliebteren Schreibweise entsprechend kleiner. Offensichtlich gibt es bei den Jungennamen einen Trend zur gebräuchlicheren Namensform.
Mädchennamen uneinheitlich
Mädchennamen habe ich auch betrachtet, aber da ist das Ergebnis uneinheitlich. Von einigen Namen wurde die häufigere Form seltener vergeben (Hannah, Mathilda, Sophia) und andere hatten keine eindeutige Tendenz (Clara, Frieda, Luisa). Bei keinem der untersuchten Mädchennamen konnte ich einen signifikanten Trend zur häufigeren Schreibweise feststellen.
Das ist wirklich spannend. Vielleicht informieren sich jetzt mehr Leute über die Häufigkeit der Schreibweisen und entscheiden sich dann für die „einfachere“?
Es gibt ja häufig den Wunsch, nach einer eindeutigen Schreibweise.
Ich habe aber auch an mir gemerkt, dass sich Lieblingsschreibweisen geändert haben.
Fynn hat mir lange gut gefallen, inzwischen mag ich Finn mehr.
Hannah fand ich früher mit h besser, jetzt ohne.
Ich bin eigentlich ein c-Fan, also Oscar, Jacob, Constantin und Clara. Aber Lukas und Erik finde ich mit k besser.
Ph finde ich viel schöner als f, also immer Sophia.
Luisa v. Louisa … hm… da bin ich zwiegespalten . Ich mag Luisa lieber, aber die Abkürzung Lou sieht vollständiger aus als Lu. Vielleicht für eine kleine Lou dann lieber Louisa.
Aber eine Luise, die so ausgesprochen werden soll, immer ohne o. Louise spreche ich französisch aus.
Bei Finn ist es bei mir genau wie bei dir: Früher mochte ich Fynn, heute würde ich aber Finn wählen.
Es spielt für mich dabei keine Rolle, was häufiger ist – solange beides bekannt ist, würde ich immer das nehmen, was mir besser gefällt.
Hanna(h) mag ich ja gar nicht – Hannah aber noch weniger als Hanna.
Henry würde ich eher mit y schreiben (mag Henry/Henri sehr), Jakob mit k.
Lukas gefällt mir überhaupt nicht – Lucas macht es für mich noch eeeetwas besser, weil es mich wenigstens visuell nicht sofort an „Kasten“ erinnert. Sagt mir aber jemand, er heiße Lukas, würde ich immer annehmen, Lukas mit k.
Erik finde ich mit k schöner, bei Oskar mag ich beides.
Matilda finde ich ohne h wunderschön – Mathilda mit h ist für mich ein kleiner Wermutstropfen; das h weist für mich eben sehr auf Hilda hin, dabei mag ich gerade das „Tilda“ so gerne an dem Namen.
Sofia mag ich tatsächlich nur mit f – mit ph gefällt es mir nicht.
Clara unbedingt mit C – mit K finde ich es altbacken, Frieda mit ie, ansonsten wirkt es unvollständig. Und Louisa finde ich mit ou schöner, aber ich mag auch Luisa – anderes als Luis, da muss es Louis sein! Und Louise würde ich auch immer Französisch, Luise Deutsch sprechen…
Interessant finde ich auch die Frage, wann man wie stark wegen der Schreibweise unschlüssig wäre. Bei Hanna(h) z. B. wären für mich beide Schreibweisen gleich wahrscheinlich, während ich bei einer Sophia stark vermute, dass sie mit ph geschrieben wird. Bei Mat(h)ilda oder L(o)uisa würde ich auch beides erwägen, bei Lukas und Erik ehrlich gesagt ziemlich sicher von den Schreibweisen mit k ausgehen.
Bei Lea(h) würde ich auch Lea vermuten, aber nachfragen – bei Lukas würde ich wahrscheinlich gar nicht fragen.
Also gefällt Dir Stephan(ie) auch besser als Stefan(ie)?
@Lena: Bei Sofia denke ich ja an die Stadt – und an das Sofa 🙂
@Annemarie:
Sofia ist für mich viel frischer – mit ph wirkt es irgendwie so schwerfällig und nichtssagend aus mich.
Ich würde folgende Schreibweisen wählen:
Finn
Jakob
Lucas
Erik
Oskar
Hanna
Mathilda
Clara
Frieda
Lea
Sarah
Theresa
Bei Henri/Henry gefallen mir beide Schreibweisen.
Würdet ihr Clemens oder Klemens; Conrad oder Konrad; Nicolas oder Nikolas wählen?
Clemens und Nicolas.
Bei Konrad neige ich tatsächlich zu k.
Konrad Adenauer hieß Conrad. Er nannte sich Konrad weil das K damals modern war. Kuhlmän.
@Sabrina:
Ich würde Clemens und Konrad wählen.
Bei Nicolas früher immer Nikolas, seit kurzem mag ich aber beides und würde wegen der Abkürzung Nico (für mich unbedingt mit c) vielleicht sogar eher Nicolas wählen. Bei mir spielt da halt meine Synäthesie teils eine Rolle – die „Farbe“ von Nikolas ist etwas schöner…
Theresa unbedingt mit th, bei Sara mag ich es ohne h etwas lieber. Bei Lea habe ich eigentlich keine Vorliebe.
Mir fallen noch ein:
Victoria statt Viktoria
Philipp statt Philip
Sofie einen Ticken lieber als Sophie
Maja und Maya finde ich beide schön – würde der Einfachheit halber zu Maja tendieren. Auf jeden Fall beides lieber als Maia.
Josefine statt Josephine
Lily ist für mich etwas schwierig. Am schönsten finde ich Lilly – aber das sieht für mich wie die falsche englische Lily aus. Lily wiederum finde ich weniger hübsch. Deshalb würde ich wohl Lilli wählen (sieht nicht falsch aus, hat aber zwei l, die ich hier schöner finde).
Bei Emily tatsächlich nur deshalb Emily, weil die anderen für mich so falsch aussehen – am ästhetischsten finde ich eigentlich Emelie.
Jonah finde ich mit h vollständiger (Sarah und Hannah nicht, ich weiß),
Aaron mag ich viel lieber als Aron.
Carlo statt Karlo
Niklas statt Niclas
@ Lena:
Inwiefern unterscheiden sich denn Nicolas und Nikolas farblich für dich?
Ich bin auch Synästhetikerin, aber Nicolas und Nikolas unterscheiden sich bei mir nicht farblich.
Ich würde wählen:
Aaron
Carlo
Clemens
Emily
Jonah
Josefine
Maya
Niklas
Philipp
Raphael
Sophie
Stefanie
Victoria
Bei Conrad und Konrad bin ich unentschlossen.
@Sabrina: Das c in Nicolas gibt dem Namen (der eher ins Grüne geht) einen helleren Touch und schattiert ihn irgendwie, so dass er grün-hellila wird (eher – kann es nicht so genau beschreiben). Das k ist blau und macht den Namen daher eher dunkelgrün-bläulich (gefällt mir besser).
Ist es bei dir auch so, dass du Namen, die farblich nicht „passen“, nicht kombinieren würdest? Wäre z. B. niemals Marlene Emilia vergeben, obwohl das klanglich gut passt und mir beide Namen auch gefallen.
@ Lena: Spannend! C (hellgrün) und K (dunkelgelb) unterscheiden sich zwar bei mir auch farblich, aber für das gesamte Wort/den gesamten Namen macht es keinen so großen Unterschied, dass es beeinflusst, welchen Namen ich eher wählen würde.
Nicolas ist hellgrün-dunkelblau, während Nikolas eher kräftig-gelb-dunkelblau ist.
Welche Farben haben denn Marlene und Emilia bei dir?
In der Kombination von Namen fallen die jeweiligen Farben für mich tatsächlich auch nicht so ins Gewicht. Eher ist es so, dass ich bestimmte (Einzel)namen wegen ihrer Farbe nicht vergeben würde..
@Sabrina: Marlene ist dunkelbläulich, Emilia eher rot – ich könnte zwei Töchter nicht Marlene und Emilia nennen (tippe sie auch ungern hintereinander :D). Einzeln könnte ich aber jede Farbe vergeben.
Was könntest du wegen der Farbe nicht vergeben?
Bei mir müssen auch alle Namen zum Rest der Familie passen ( also zu meinem, dem meines Mannes und unseren Haustieren) / weil mein Mann einen grünen Namen hat, könnte ich keinen „braunen“ an ein Kind vergeben – die Farben harmonieren nicht.
Für einen Außenstehenden klingt das sicher komplett freakig und irr 😀
Ah ja – die Namen meiner Eltern müssten auch halbwegs harmonieren – ist aber nicht so schwer, da die Farben ähnlich sind zu meinem und dem meines Mannes. Puh. Hätte ich jetzt noch Geschwister, würde es total schwierig werden.
@Lena:
Ja, dass das für Menschen ohne Synästhesie bestimmt total irre klingt, hab ich mir beim Verfassen meines vorherigen Kommentares auch schon gedacht!
Ok, verstehe. Ich glaube, unbewusst habe ich vermutlich automatisch darauf geachtet, dass die Namen, die ich kombinieren würde, farblich zusammenpassen.
Auch achte ich nicht (bewusst) darauf, ob sie zu meinem Namen oder den Namen passen, die innerhalb meiner Familie vergeben wurden.
Nicht vergeben würde ich zum Bespiel Lina oder Nina (beide hellgelb).
@Sabrina:
Interessant – bei mir haben Lina und Nina unterschiedliche Farben.
Sabrina ist bei mir übrigens gelb 😀
Oft verstehen einige auch nicht, dass es sich bei dem Ganzen um Assoziationen handelt – es ist mir schon passiert, dass Leute dachten, ich sehe dann wirklich Farben. Also nicht vorm geistigen Auge, sondern in echt – das wirkt natürlich dann irr.
Hier so:
Finn
Jakob
Lukas
Erik (bei Eric denke ich eher an englische Aussprache, bei Jacob auch)
Oskar
Hanna
Mathilda
Klara (Clara ist zwar gängiger/erwartbarer – Klara finde ich aber schöner, kraftvoller/nicht so „süß“)
Frida/Frieda – mag ich beide, Frieda ist halt klassischer
Lea
Sarah
Theresa
Clemens
Nicolas
Konrad
Luise
Luisa
Henry (weil ich bei Henri immer den früheren, französisch gesprochenen Mitschüler meiner Tochter im Ohr habe)
Ok, um der französischen Aussprache vorzubeugen, würde ich wohl auch eher Henry und nicht Henri wählen. (So weit hatte ich gar nicht gedacht)
Bei Henri denke ich tatsächlich auch an den französischen „nasales O-ri“.
die Schreibweise Kristin gefällt mir nicht, würde dann eher Christine schreiben und französisch aussprechen: Kris-TIIN
auch Josephine würde ich ohne e sprechen.
Also ich würde Josefine auch mit e sprechen. Würd euch das e weglassen, wäre es für mich die englische Variante. Um die Aussprache „Josefin“ zu erreichen, würde ich es auch so schreiben.
Bei Kristin genauso – Christine würde ich immer mit e sprechen. Natürlich außer bei französischem/englischem Bezug.
Ich würde wählen:
Finn
Jakob
Lukas – Lucas könnte mit Luca verwechselt werden. Lukas ist eindeutig.
Luca – immer mit c
Erik
Oskar
Matilda
Sophie
Sophia
Luisa
Lea
Sarah
Theresa
Clemens
Konrad – mein Opa hieß Konrad
Nicolas
Philipp
Victoria
Maja
Emily
Jonah
Aaron
Niklas
Raphael
Josephine
unentschlossen:
Henry / Henri – in meinem Umfeld ist Henri häufiger. Ich denke, Henri ist die neudeutsche Variante. Aber das Argument mit der französischen Form und Aussprache stimmt. Also doch lieber Henry.
Hannah / Hanna – ist gefühlt gleich häufig, finde ich beide gleich gut.
Clara / Klara und Carla / Karla
– bei beiden ist die C-Variante häufiger. Mir gefallen beide. C sieht es leichter, frischer, moderner aus. K sieht bodenständiger und kerniger aus. Ich kenne zwei Karlas, deren Nachname auch mit K beginnt, dann finde ich die K-Variante besser.
Frieda / Frida – die erste Frida, die ich kennengelernt habe, schreibt sich Frida, es ist die nordische Form, finde ich genauso okay wie Frieda.
Josefine / Josephine – Josefine würde ich immer deutsch aussprechen. Josephine kann deutsch, französisch oder englisch ausgesprochen werden. Ich würde Josephine wählen, ich mag aber auch Josefine.
Kristin – würde ich Christin schreiben, Christine französisch gesprochen, ich befürchte das funktioniert in Deutschland nicht
Christina – gefällt mir nur so
Carolin – eindeutig in der Aussprache, würde ich wählen,, wenn der Name für mich infrage käme.
Caroline – finde ich auch gut, sieht elegant aus, kann französisch oder deutsch gesprochen werden.
Karolin – kann man auch machen, aber Carolin ist sehr viel häufiger, mit K müsste man immer dazu sagen
Karoline – eindeutig, deutsche Aussprache
Christina und Kristina – da wäre ich unentschlossen. Bei Caroline eindeutig mit C – und Ich mag den Namen auch nicht in der Variante ohne e, einfach vom Klang
Clara – immer mit C, weil vom lateinischen „clarus“ abgeleitet.
Karla – ist die weibliche Form des ahd. Karl, (Kerl…), also mit K.
Carola, Caroline wurden wie der latinisierte Carolus gebildet, also wieder mit C.
Christin(e)/Kristin käme mir gar nicht ins Haus, wäre mir alles zu fromm/frömmlerisch.
Josefine würde ich deutsch aussprechen, wäre mir aber zu platt und ich mag auch das Schriftbild nicht. Joséphine gefällt mir in allen Punkten besser.
Henri würde ich immer französisch aussprechen und Henry englisch, ein HENNri klingt in meinen Ohren nach altbackener Deutschtümelei. Da ist ja selbst Heino noch frischer und moderner!
Frieda/Frida wäre mir zu sparsam und hätte auch den Beigeschmack von Dienstmädchen, Friedhild, Friedrun oder Fried(e)gund und Fried(e)lind gefallen mir besser.