Januar 2023: Kari, Delmar, Duje …

Kannte ich noch gar nicht … klingt interessant … was die beliebte-vornamen-Community wohl dazu sagt?! Auch im Januar ging mir das natürlich wiederholt durch den Kopf, ob beim Surfen auf Newsseiten, bei Nachrichtensendungen oder Alltagsbegegnungen. Hier kommen meine neun Fundstücke des Monats:


Kari (f) * Delmar * Duje (m) * Fritzantino * Belen (f) * Siemtje * Neve * Auréanne * Annelore

Annemaries Namen des Monats. Eine ganz persönliche kommentierte Liste

So vertraut

Kari Kungel ist Host eines Gesundheits-Podcasts. Der Vorname der Journalistin (eine schwedische und norwegische Kurzform von Katharina) erinnert mich an den mal sehr populären meiner Mutter: Karin. Ob Kari, auf den Spuren von Leni, Hedi und Ylvi, wohl eine Chance hätte, beliebter zu werden? Meine Mutter nennt meine Tochter gern Auri und mich Anne – da bin ich schon fast bei Auréanne. Aufgeschnappt habe ich dieses goldglänzende Exponat für meine Sammlung beim logo-Gucken, eine französische Schülerin hieß so.

Zweimal auf -je

Den für Deutsche etwas verwirrenden Namen Duje trägt ein sehr entfernter Kollege. Nix weiblich, nix friesisch: es ist ein kroatischer Männername.
Dagegen stimmt beides bei Siemtje Möller: Die Staatssekretärin, Jahrgang 1983 und mit vollem Namen Siemtje Victoria Regine Ilse Santjer Möller, formuliert es auf ihrer Website so: „Wie mein Vorname schon andeutet, bin ich im schönen Ostfriesland geboren.“ Im Januar war sie kurz als Nachfolgerin von Christine Lambrecht im Gespräch. Ihr Name soll eine Ableitung von Simone sein.

Berühmt

Neben Duje schaffte es im Januar auch Delmar auf meine Liste. Es ist der Vorname eines Kunden. Ein Elmar mit einem D davor – eine schnelle Netzrecherche wirft „der vom Meer Stammende“ als Bedeutung aus, was ich aber zumindest anzweifeln möchte. In Elmar bedeutet die Endsilbe jedenfalls „berühmt“. Und apropos berühmt: Durch die Prominenz seiner Halter kam vor einigen Wochen ein Pferd namens Fritzantino in die Medien. Christian Lindner schwingt für das Ross seiner Frau Franca Lehfeldt sogar die Mistgabel.

E-lastig

Belen habe ich – als Namen einer Dame aus Argentinien – in der Tagesschau entdeckt. Mit meiner Assoziation Helen lag ich aber ganz falsch: Dieser spanische Name (auch: Belén) soll sich von Bethlehem ableiten. Neve heißt die Tochter von Neuseelands frisch zurückgetretener Premierministerin Jacinda Ardern. Laut Wikipedia handelt es sich um die anglisierte Form des irischen Niamh („die Strahlende“, „die Schöne“).

Einer noch

Und dann war da noch ein weiterer Anne-Name (nach Auréanne): Annelore. Ein Fund aus unserem Wochenblatt – die Dame ist als Vorlesepatin tätig. Vermisst man das H von der bekannteren (und eben deshalb ältlicher wirkenden) Hannelore? Ich finde nicht. Annelore hat was!

23 Gedanken zu „Januar 2023: Kari, Delmar, Duje …“

  1. Annelore finde ich hübsch, mir gefällt aber auch Hannelore, würde ich dann Hanne rufen.
    Aureanne klingt sehr hübsch.
    Mit Kari könnte ich mich nicht anfreunden, erinnert mich zu sehr an Karies.

    Namen auf je sind nicht mein Fall, ich mag das Schriftbild nicht (Daaje geht noch). Emilie spreche ich zwar Emilije, aber mit ie sieht es besser aus 🙂

    Belen habe ich auch auf meiner Januarliste. Da ich krank war, hatte ich viel Zeit zum Fernsehen, sodass die Liste sehr lang geworden ist.

    Elfina
    Simpert (Bischof)
    Samer
    Italia
    Oren
    Div
    Eriq
    Almudena (Grandes)
    Reba (f)
    Donnetta
    Temye m (Eritrea)
    Amol (Abspann Zoomania)
    Bradford
    Renato
    Dwier
    Jorja f
    Elviere
    Bellina
    Mileva Einstein
    Belen f
    Clytus
    Veralyn
    Amzie Ellen (Strickland, Schauspielerin)
    Xyza (f)
    Noralane
    Artemesia
    Timilee (f)
    Shanesia

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    • Hoffentlich geht es Dir wieder besser, Miez!

      Senf gibt es zu

      Simpert (Bischof) * Verschliffen aus Sindbert.
      Samer * Knapp an Sammer vorbei, ein Name der mir sowohl als Vor- (!) als auch als Nachname aus dem Fussball bekannt ist.
      Oren * Ein Mann? Ich denke an den Autor von BibTeX, Oren Patashnik
      Reba (f) * Klingt interessant, ist das eine Kurzform zu Rebekka?
      Jorja f * Eine Neuseeländerin? Bei englischer Aussprache nicht von Georgia zu unterscheiden, klingt aber auch bei konsequent deutscher Aussprache interessant.
      Mileva Einstein * Das ist schon der ganze Name einer historischen Persönlichkeit: Mileva Einstein-Marić war die erste Frau von Albert Einstein. Vor nicht allzulanger Zeit wurde entdeckt, dass sie schon vor der Ehe mit Albert von ihm ein „Lieserl“ hatte, aber was aus dem Lieserl wurde, ist nicht bekannt, vermutlich wurde es von Milevas Verwandten in Serbien großgezogen.
      Xyza (f) * Wow, was für ein Buchstabenspiel!
      Artemesia * Hatschi! Ich denke an Artemisia, den Beifuß, dessen Pollen im Spätsommer Heuschnupfen verursachen

    • Ja, mir geht es wieder gut :-). Ich war nur schlimm erkältet (nicht das böse C) und lag anderthalb Wochen flach. Zum Glück jetzt und nicht während meiner Prüfungen, die sind nämlich bald.

      Die Info zu Mileva Einstein ist sehr interessant. Ich habe einen Arte-Beitrag über sie gesehen (ein Kurzformat über vergessene Frauen der Geschichte)
      Artemisia Gentileschi ist eine barocke Malerin (wieder Arte „Bitte nicht anfassen“). Eine spannende Frau. Ich denke Artemisia ist eine Erwartung von Artemis, was den Namen eindeutig weiblich macht.

      Jorja Fox ist eine Schauspielerin aus „Emergeny Room“ Ich nehme an, dass der Name wie Georgia gesprochen wird. Viele der Namen stammen aus der Serie (ich glaube auch Reba) ich schaue sie gerade durch.

      Xyza habe ich auf Wikipedia gefunden, keine Ahnung, wie der Name ausgesprochen wird, die Buchstaben -Kombi fand ich auch beeindruckend.

  2. Kari ist nicht eindeutig einem Geschlecht zuzuordnen, in Finnland ist es ein Männername. Der Name ist mir unangenehm aufgefallen wegen Kari Lake, unterlegene republikanische Kandidatin für den Posten des Gouverneurs von Arizona, die die ganze Zeit von „gestohlenen Wahlen“ faselt.

    Delmar kann tatsächlich „vom Meer“ heißen, in spanischsprechenden Ländern ist „Maria del Mar“ ein nicht ungeläufiger Name. Die Verbindung mit Maria würde aber einen weiblichen Vornamen daraus machen. Für einen Männernamen müsste eine andere Herleitung her.

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  3. Delmar–
    Dies ist ein englischer Nachname, der mit der Zeit zum Vornamen mutierte, wie das im englischsprachigen Raum so oft geschieht. Er ist normannischen Ursprungs und leitet sich von „de la mare“ ab, was im alten normannischen Französisch wohl „vom Teich“ bedeutete. Allerdings teile ich Deine Skepsis, Annemarie, da die Normannen germanische Wurzeln hatten, sodass die im germanischen häufige „mar“-Silbe vielleicht auch als Ursprung in Frage käme.

    Ich lebte zwei Jahre lang in Saint Louis, Missouri. Die Stadt wird sehr stark vom sogenannten „Delmar divide“ geprägt. Denn Delmar Boulevard teilt den afro-amerikanischen Norden der Stadt vom mehrheitlich weißen Süden ab. Früher durften Afro-Amerikaner nur nördlich von Delmar Boulevard wohnen; diese Grenze hält in vieler Hinsicht bis heute, ein trauriges Beispiel dafür, dass der Rassismus der Vergangenheit sehr konkrete Auswirkungen auf die Gegenwart hat. Ich lebte direkt südlich von Delmar Boulevard und meine Komilitonen an der Washington University in Saint Louis und ich gingen öfters zum Blueberry Hill, einer Bar im Delmar Loop, einem kleinen Vergnügungsviertel. Für mich hat der Name Delmar deshalb sehr viel Resonanz. Ich dachte schon damals, dass das ein schöner Vorname wäre.

    Der Name ist allerdings schon immer selten gewesen. Die höchste Platzierung in den US-Charts hatte er auf Platz 294 im Jahr 1928.

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  4. Belen–
    Als ich an Palm Beach Atlantic University unterrichtete, hatte ich eine Studentin, deren Familie aus Guatemala stammte; ihr Name war Belen. Ich dachte zunächst, der Name hätte etwas mit Schönheit zu tun, ähnlich wie italienisch Bella oder französisch Belle. Irgendwann recherchierte ich und entdeckte, dass er sich von Bethlehem ableitete. Das fand ich dann sogar noch schöner–die Geburtsstadt Christi als Name. Vom Klang her ist Belen ja auch wunderschön. Der Name wird auf Spanisch in etwas Belänn ausgesprochen. Oft gibt es wohl auch die Kombi Maria Belen. Ich hatte mir früher überlegt, dass es schön wäre, eine Tochter Mary Bethlehem zu nennen, mit Mary Beth als Alltagsrufname.

    Belen ist einer meiner Lieblingsnamen im Spanischen.

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    • @Maria Th.
      Mary Beth kommt auch von Mary Elizabeth.

      Aber die Kombi Maria Belen gab mir die Idee zur Kombi Mary Bethlehem, mit unauffälligem Rufnamen Mary Beth.

    • Zu Belen fallen mir sofort Belenus und Belisama ein, das sind die gallischen Götter, die außer Teutates in Asterix erwähnt werden. Belenus ist außerdem wohl der Namensgeber für eine Reihe Berge im Südschwarzwald und im angrenzenden Frankreich, deren Gipfel eine besondere Konstellation bilden, irgendetwas mit Sonnenaufgang bei der Wintersonnenwende oder so.
      Interessant, dass der Name hier aus der anderen Richtung kommt.

  5. Diesen Monat zum ersten Mal gehört:
    D.orina, Ende 30
    C.harlotta, Anfang 30
    T.ahir, männlich, ca. 25, aus Afghanistan
    Pünktchen, weil ich die alle im gleichen Zusammenhang persönlich getroffen habe und der betreffende Personenkreis insgesamt ziemlich klein ist.

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  6. Mich hat das -a am Ende auch erstaunt. Wie sie von nahestehenden Menschen genannt wird, weiß ich nicht und unser Verhältnis ist auch nicht so, dass ich sie das fragen kann (sie steht hierarchisch über mir).

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  7. Kari (f) * wenn Kari bekannte Namensvorbilder bekäme, dann wäre die unvorteilhafte Assoziation auch nicht da. Leni ist ja auch nicht weit von Lenin entfernt. Viel präsenter ist mir allerdings die gängige Lena. Zu Hedi kommt ausser Hedda keine Assoziation, Ylvie und Ylva, welche aber so weit ich weiss keine Verbindung haben. Die eine bedeutet Wölfin und die andere Elfe, aber ich vergesse immer, welche von beiden was bedeutet.

    Delmar * die Bedeutung „der vom Meer stammende“ ist wirklich schön, ob sie Original ist oder nicht. Schlussendlich zählt ja, was der Name den Eltern bzw. dem Kind bedeutet.

    Fritzantino * wow! Culture fusion. Hätte mich für ein Kind gefreut. Aber wäre definitiv abgefahren.

    Belen (f) * Ich kannte zwei Frauen, die ein Kürzel von Jerusalem zum Namen hatten, wenn ich da nicht etwas verdrehe. Ich komm aber nicht mehr drauf.

    Siemtje * nett. Gehört Santjer schon zum Nachnamen??

    Neve * ich hätte auf Schnee getippt.

    Auréanne * gesprochen Ore(j)ann oder??

    Annelore * zwei Zweisilber verschmelzen finde ich gut. Ich hatte sogar mal überlegt, dass ihr daraus einen besonderen Namensgenerator erstellen könntet. Wie beim Spieleautomaten, bei dem man rechts an einem Hebel zieht und sich dann Symbole auf so rollen drehen, die dann am Ende eine bestimmte Reihe ergeben. Nur in diesem Fall sind es Zweisilber und ihre verschiedenen Endungen…

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    • Diesen Monat war ich nicht so fleissig. Drei Namen habe ich gesammelt.

      Zwei Frauen aus einem Podcast: Gilda und Milen. Letzterer wie Milena ohne a, auf der letzten Silbe betont mit langem E. Ich bin versucht ihn Milén zu schreiben, aber ich weiss nicht, was die Französisch-Community davon hält.

      Dava (Sobel) die Autorin von „Galileos Tochter“.
      Sie schreibt, dass die Namen in der Familie Galilei gerne immer wieder vergeben wurden. So wurde Galileo sogar nach dem Familiennamen selbst benannt. Angeblich nichts Ungewöhnliches. Galileo benannte seine Tochter nach seiner Schwester Virginia, die ihre Tochter ebenfalls nach sich benannte. Nachdem dann aber beide jungen Virginias und Galileos 2. Tochter, Livia, ins Kloster kamen, konnten sie sich neue Namen geben. Galileos Tochter Virginia wählte den Namen Sour (Schwester) Maria Celeste vermutlich als Hommage an des Vaters Liebe zum Himmel, den er erforschte. Livia im selben Kloster San Matteo nannte sich Sour Arcangela.

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