Ich wollte einfach mal fragen: Ist Louis schubladig?

Liebe Community,


zu Weihnachten gab es besondere Nachrichten in meiner Familie. Mein Bruder und seine Frau erwarten ihr erstes Kind im Sommer.

Sie wissen noch nicht, was es wird, haben aber gleich verkündet, dass sie einen Jungen in jedem Fall Lou.is nennen werden. Mich hat das vor allem überrascht, wir waren nie so schnell festgelegt. Leider konnten einige Familienmitglieder eine spontane Reaktion nicht verbergen. Sie finden den Namen „schubladig“ wie Kevin und zu modern … jetzt herrschen Funkstille und Verunsicherung.

Ich wollte einfach mal fragen: Ist Lou.is schubladig? Oder einfach ganz normal und gängig?

Danke für die Einschätzungen!

41 Gedanken zu „Ich wollte einfach mal fragen: Ist Louis schubladig?“

  1. Für mich ist Louis weder bei Kevin angesiedelt noch „zu modern“. Bei Louie wäre das schon anders.

    Louis ist ein ganz normaler Name, nicht besonders aufregend, aber – hätte ich zumindest gedacht – auch kein Aufreger. Ich denke noch an den „Sonnenkönig“ und an Luis Trenker. Schade, dass es offenbar so abwertende Kommentare gab, das dürfte wieder Leute bestärken, Namen unter keinen Umständen vorab zu verraten (was ich eigentlich schon sinnvoll finde, wenn man ein paar Punkte beachtet: https://www.beliebte-vornamen.de/28108-namenssuche-darueber-reden.htm ).

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    • Unsere Kinder haben die Namen für ihre Kinder nicht verraten und das fand ich gut.
      Louis gibt es jetzt öfter, aber als schubladig würde ich ihn nicht empfinden.

  2. Ich hatte auch direkt die Assoziation königlich/adelig und finde den Namen in der Schreibweise überhaupt nicht „schubladig“ oder total modern. Schade, dass die werdenden Eltetn so eine blöde Reaktion erlebt haben. Letzten Endes muss ihnen der Name gefallen und nicht der Verwandschaft. Ich finde, er passt gut in die aktuelle Zeit und ist sowohl für ein Baby als auch für einen Erwachsenen gut tragbar.

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  3. Schubladig finde ich den Namen nicht. Ich finde die Schreibweise Luis zwar schöner, aber ich sehe auch bei Louis keinen Grund, den Namen nicht zu vergeben. Ich denke neben dem Sonnenkönig an einen lieben (Luis) und einen sehr nervigen Schüler (Louis).

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  4. Ist für mein Empfinden einfach ein gängiger Jungenname, der in die aktuelle Mode passt.
    Falls in eurer Familie jemand gern Motorrad fährt, könnte diese Person an die Firma Detlev Louis denken (benannt nach dem Gründer, der hieß mit Nachnamen halt so). Die verkauft Ersatzteile sowie Kleidung, Helme etc. Innerhalb der entsprechenden Szene durchaus bekannt, außerhalb wahrscheinlich kaum. Und für Motorrad-Witze ist der Name auch einfach zu häufig.

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    • Vorher ist mir das nie aufgefallen, aber heute bin ich tatsächlich an einem abgestellten Motorrad vorbeigekommen, auf dessen Abdeckplane in großen Lettern „Louis“ stand. Zum Biker geboren … 🙂

  5. Danke erst mal für die Rückmeldung..
    Ich habe den Namen bisher recht neutral empfunden.
    Den werdenden Eltern (die tatsächlich sehr verunsichert und traurig sind), werde ich das mal so weiter geben und hoffe, dass sie den Namen trotzdem noch nehmen können, wenn sie ihn wirklich mögen.
    Hat mich aber auch darin bestätigt, Namen nicht zu früh zu verraten…

    Hat jemand sowas schonmal erlebt im Freundes- oder Familienkreis? Wie wurde das gelöst?

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    • Im Freundeskreis meiner Eltern gab es vor über 50 Jahren so einen Fall.
      Die Eltern des Freundes haben den Namen schon vor der Geburt verkündet. Sagen wir mal „Theo“. Fanden alle aber doof. Daraufhin bekam der Freund meiner Eltern einen anderen Namen, sagen wir mal „Günter“. „Günter“ wäre froh gewesen, wenn er ein „Theo“ geworden wäre.

      Ich denke, man sollte den Namen nicht zu früh verraten (vor allem, wenn man noch nicht weiß, was es wird). Und dann vielleicht klipp und klar sagen „Er heißt Theo“ einfacher ist das nach der Geburt. Und jetzt, wo der Name in den Brunnen gefallen ist: wenn es DER Name ist, sollte man sich nicht davon abbringen lassen, ihn zu vergeben.

    • Nein, zum Glück haben wir so etwas nicht erlebt.

      In meiner Familie wurden die Namen bisher immer lange vor der Geburt bekanntgegeben und nie hat sich jemand eingemischt oder abfällig geäußert.

    • Schonmal erlebt, ja, aber unbeabsichtigt: Wir haben unsere favorisierten Namen nie vorher verraten, waren aber kurz vor der Geburt unseres ersten Kindes mit Freunden essen, die sich sehr abfällig über diesen Namen äußerten, der in ihrer Familie gerade vergeben worden war. Das hat uns so nachhaltig verunsichert, dass es dieser Name nicht mehr geworden ist. 5 Jahre später beim 3. Kind wurde er es dann doch, mittlerweile sind uns Einzelmeinungen total egal. Nur ein Name, der in größeren Teilen der Gesellschaft negative Assoziationen hervorruft (wie eben der legendäre Kevin oder dieses Jahr Layla) wäre bei uns raus.
      Louis ist aktuell einfach nur „normal“ und selbstverständlich gut vergebbar.
      Und wenn werdende Eltern einen gewählten Namen lediglich mitteilen (also nicht explizit um ein Urteil bitten), finde ich es fürchterlich übergriffig, dazu negative Kommentare abzugeben. Wer nichts Nettes dazu sagen kann, sollte sich wenigstens ein neutrales „Aha“ abringen… Kann man m.M.n. auch einfach mal so rückmelden, wie verletzend diese Kommentare angekommen sind.

    • Eine ehemalige Klassenkameradin wollte ihren Sohn Justin nennen. Das Ausreden hat zum Glück ihr Mann übernommen. Ich meine, das Kind hieß dann Ben.
      Manchmal ist es vielleicht schon gut, vorsichtige Kritik an einem Namen zu üben, wenn zum Beispiel jemand sein Kind Alexa nennen will, oder Kevin. Ich finde beide Namen schön, aber sie sind leider verbrannt!

      Ganz im Gegenteil zum Louis. Damit kann man nichts falsch machen.

    • Außer den werdenden Großeltern, die den Namen erfahren haben, als das Geschlecht feststand, wusste es keiner. Da es uns wahnsinnig genervt hat, dass alle den Namen wissen wollten, wir aber keine Bewertung/Einmischung wollten, hat meine Mutter auf die Fragen der Verwandtschaft nach dem Namen mit Mandy-Chantalle Schakkeline geantwortet. Da ich vorher die Frage nach dem Namen nicht beantwortet hatte, war es mit der Aussage nochmal klar, dass es den erst nach der Geburt gibt.

  6. Ich würde hier auch vermuten, dass die Kritiker*innen wenig Kontakt zu jungen Menschen zwischen 0 und 15 haben und somit weder von Namen wissen, die man vielleicht wirklich als „(zu) modern“ bezeichnen könnte noch davon, wie gängig Louis ist – und wie viel typischer er heute für Kinder ist als z.B. Kevin.

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  7. Schubladig direkt finde ich ihn nicht, allerdings bleibt für mich ein gewisser Beigeschmack, wenn Louis nicht korrekt französisch ausgesprochen wird, sondern „Luis“.
    Ich finde ihn ganz normal. Er ist halt seit bestimmt 20 Jahren ziemlich beliebt.

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    • Na ja, dass Louis die französische Variante von Ludwig ist, steht in jedem vernünftigen Namenslexikon;-)
      Für mich hat die eingedeutschte – na ja, ehrlicherweise halb französisch, halb deutsch gesprochene – Aussprache einfach (noch?) nicht das gleiche Maß an „Korrektheit“ wie bspw. Charlotte in eingedeutschter Aussprache.

    • In UK sagt man klassischerweise „Loui“ und den USA „Luis“. Da gibt’s auf Englisch also kein richtig oder falsch.
      Da ist bei Louis nochmal mehr der Faktor der vielfältigen Zuordnung, und nicht in eine Schublade, zu erkennen.

    • Sicher, die US- bzw. UK-Version legen nahe, der Name funktioniere im Deutschen genauso. Da das „L“ aber völlig unterschiedlich ausgesprochen wird, sehe ich das anders.
      Das französische, spanische oder italienische „L“ liegen näher am deutschen.

    • Wäre demnach dann ein Henri, der nicht französisch ausgesprochen wird, auch „schubladig“? Oder ein Henry, der nicht mit „englischem r“ gesprochen wird? Wo fängt die Schubladigkeit an?

    • Irgendwie schon.
      Wo die Schubladigkeit anfängt, ist natürlich Ermessenssache.
      Und wer will mir vorschreiben, ob ich Schannins, die Janine geschrieben werden, peinlich finde oder nicht? Mein Sprachempfinden sträubt sich jedenfalls, wenn Herkunft und Aussprache nicht zusammenpassen. (Bei Namen wie „Grätschn“ oder „Mädschen“ übrigens auch.)
      Wenn das Kind Luis genannt werden soll, dann würde ich diese Schreibweise auch für die passendere halten.

  8. Und was ist mit einer Louise, die wie Luise gesprochen wird???

    Ich denke ja, dass man dadurch, dass man sich solcher Feinheiten nicht bewusst ist, nicht gleich zur typischen (?!) „Dschastinn-Fraktion“ zählt/gezählt werden sollte.

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    • Als ich nach hier unten gezogen bin, hab ich zum ersten Mal eine Pamela getroffen, die „Pa-MEH-la“ gesprochen wurde. Ich kannte vorher nur Pämmela. Da ist mir aufgegangen, wie beschränkt ich eigentlich selber bin, dass ich dachte, es gibt nur eine richtige Aussprache 🙂
      Auch die ganzen Schweizer Namen, die einfach konsequent auf der ersten Silbe betont werden, Jasmin, Nadine, Nicole, Jeannine, Cyril, aber auch Tobias, das war erstmal richtig lustig, jetzt ist es schon normal.

    • Ich ging mit einer Pamela zur Schule. Komischerweise waren es vor allem die LehrerInnen die bei dem Namen erstmal intuitiv die Englische Aussprache gewählt haben. Frage mich inwieweit eine gewisse Frau Andersson dazu beigetragen hat…
      Ich meine dass es früher im Tigerentenclub auch eine Moderatorin Namens Pamela gab.

    • Gab es nicht schon vor Frau Anderson eine „Pämmela“ in Dallas, die der ganzen Fernsehnation bekannt war?
      Ich meine mich zu erinnern, dass wir in der Klasse mal diskutierten, ob Pamela Wedekind auf der ersten oder zweiten Silbe betont wird. Wirklich geläufig war der Name nicht.

  9. Louis/Luis ist ein absolut gängiger Name, den ich weder in die Kevin-Schublade stecken noch unter „zu modern“ ablegen würde.

    Louis/Luis ist seit knapp 20 Jahren in den Hitlisten vorne mit dabei: Von 2004 bis 2022 schwankte er nur gering zwischen Platz 6 – 11 (mit einem Ausreißer Platz 2 in 2014). Durchschnittllich also der acht-beliebteste Jungenname. Das Argument „zu modern“ hätte vielleicht noch vor 15 Jahren gezogen, heute aber nicht mehr.

    Spontan fallen mir vier Jungen (ich glaube 1x Louis und 3 x Luis) zwischen ca. 11 und 20 Jahren ein. Alles völlig normale Jungs und keine „Problembären“.

    Dem Namen Kevin hat vermutlich der Film „Kevin alleine zu Haus“ das Genick gebrochen bzw. ihn in die Problem-Schublade gesteckt. Schon zuvor wurde er etwas öfters vergeben, im Jahr der Film-Erscheinung lag er dann jedoch auf Platz 1. Vermutlich wollten einige Eltern einen so frechen Fratz wie im Film und haben ihrem Nachwuchs dann die entsprechende (Nicht-)Erziehung angedeihen lassen. Das dürfte aber wiederum nur auf einen sehr kleinen Teil zutreffen, doch die Gießkanne wurde dann über allen Kevins ausgeleert.

    Ein Name, der sich sich ähnlich wie Louis/Luis seit Jahren (sogar noch etwa zehn Jahre länger) konstant und weit vorne hält, ist Felix. Und das trotz dem Hasen (Bücher, etc.) und Katzenfutter.

    Die werdenden Eltern sollen sich also nicht ins Bockshorn jagen lassen und den Namen leichten Herzens vergeben.

    Mir persönlich gefällt die Variante Luis zwar etwas besser, das mag aber auch an der Verwandtschaft liegen.

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  10. Als Lehrer kann ich sagen, dass Louis ein recht gängiger Name ist, der in allen Schulformen vorkommt, auch oft in sehr gediegenen Familien. Ich empfinde ihn neutral, ist halt ein Name, der schon seit längerem in Mode ist, wie Finn oder so. Der Name Louis kam auch öfter Mal in Deutschland im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert vor, ist nicht ein totaler Neuimport. Also, bei den allermeisten Leuten tut sich da keine Schublade auf, würde ich mit recht großer Sicherheit behaupten.

    Persönlich gefallen tut mir der Name nicht so. Ich bin für Ludwig.

    Bei mir regten sich die Großeltern auf, dass ich, im Falle eines Mädchens, Heidi hätte heißen sollen. Sie bestanden auf Adelheid oder Heidemarie. Deshalb wichen meine Eltern auf das in den 1970ern beliebte Stefanie aus. Auch über Mark regten sich die älteren Leute auf, vor allem mein schwäbischer Urgroßvater Gustav. Mark wäre weiblich–schließlich hieß das Zahlungsmittel damals „die Mark.“ Bei Mark blieben meine Eltern aber standhaft. Sie sagten einfach, dass das in der englischen Bibel der Name des Evangelisten Markus ist, und dass ich schließlich Halbamerikaner sei. Bei meinen jüngeren Geschwistern behielten meine Eltern ihre Namensideen für sich.

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  11. Ich finde den Namen im Prinzip sehr schön und überhaupt nicht schubladig. Allerdings empfinde ich auch die Schreibweise „Luis“ gegenüber „Louis“ als wesentlich stimmiger. Mir drängt sich tatsächlich die französische Aussprache bei „Louis“ sehr auf und ich bin geneigt „Louie“ zu lesen. Natürlich bin ich mir dessen bewusst, dass man theoretisch jeden Namen so aussprechen kann wie man will. Dennoch finde ich, dass man darüber sprechen darf und dass man als Eltern zumindest wissen sollte, dass man die französische Variante eines Namens wählt.
    Da ich beruflich viel mit Kindern und Eltern zu tun habe, glaube ich, bestimmte Tendenzen in gewissen Kreisen beobachtet zu haben.
    Ein Beispiel: Der Name Luc ist die französische Form von Lukas. Die englische Variante wäre Luke. Trägt ein Kind heute den Namen Luc, drängt sich mir automatisch die französische Aussprache (Lük) auf. Kinder namens Luc sind mir schon diverse Male begegnet. Allerdings wurde kein einziges dieser Kinder französisch ausgesprochen. Die Eltern sprechen den Namen in der Regel wie den englischen Luke aus. Ähnlich verhält es sich mit dem Namen Julien. Julien ist tatsächlich die französische Form des Namens Julius. Auch hier sind mir schon diverse Juliens begegnet. Französisch ausgesprochen wurde keiner. Ein Julien nennt sich gemeinhin „Dschulijän“, wie der englische Julian.
    Ist das ein Verbrechen? Nein, auf keinen Fall. Kann man machen. Wissen diese Eltern, dass sie ihrem Kind einen französischen Namen gegeben haben? Wahrscheinlich nicht. Wirkt das schubladig? Ja, wirkt es. Ein wenig schon. Auf mich jedenfalls.
    Sehe ich das vielleicht zu eng? Sind das vielleicht am Ende gar keine französischen Namen, sondern einfach nur Schreibvarianten?
    Könnte man theoretisch so sehen. Ich finde es aber zumindest schwierig.

    Ich muss aber zugeben, dass mir bei der Vergabe des Namens Louis/Luis noch keine Tendenzen aufgefallen sind. Beide Varianten kommen ganz klar in allen Gesellschaftsschichten vor. Als schubladig würde ich den Namen daher keinesfalls einstufen. 😉

    Und wenn der Name gefällt, dann sollte man ihn auf jeden Fall nehmen, egal wie andere das finden. Der Meinung bin ich sowieso immer. :-))

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  12. Ich schließe mich im wesentlichen Annette an, mit dem Unterschied, dass mir der Name Louis nicht sonderlich gefällt, aber das ist persönlicher Geschmack und muss andere Eltern in ihrer Namenswahl nicht beeinflussen.

    Die Uneindeutigkeit der Aussprache ist ein Punkt, den die Eltern aber zumindest bedenken sollten.
    Soll im Fall deiner Verwandten Louis französisch oder „Luis“ ausgesprochen werden. Ersteres könnte ohne entsprechenden Hintergrund (z.B. französischer Familienhintergrund oder bewusste Wahl eines französischen Namens aus erklärbaren Gründen) „affig“ wirken, letzteres „schubladig“ bzw. „bildungsfern“.
    (Ich setze bewusst Anführungszeichen, weil ich das Schubladendenken eigentlich nicht mag und auch denke, wenn es der „Herzensname“ ist, sollen die Eltern ruhig dabei bleiben. Wenn ich vor der Vergabe allerdings nach meiner ehrlichen Meinung gefragt werde, würde ich auch im persönlichen Umfeld ehrlich sagen, dass mir der Name nicht gefällt.)
    In jedem Fall ist damit zu rechnen, dass es Leute geben wird, die den Namen anders als vorgesehen aussprechen und darauf auch beharren. Da würde ich mir als namensvergebende Eltern im Vorfeld den Gedanken machen: Kann ich damit leben oder fände ich das „schlimm“?

    Zur „Schublade“: Ich kenne persönlich nur einen einzigen Louis. Den kenne ich im Kontext einer Einrichtung für verhaltensauffällige Kinder und seine Mutter spricht den Namen „Luies“ aus. Würde in die Schublade passen.
    Allerdings ist „Schublade“ sehr subjektives Empfinden und Gefallen von Namen ebenfalls.
    Übrigens gibt es auch Namen, die ich als „schubladig“ empfinde und die ich gleichzeitig mag, z.B Jessica. Vergeben hätte ich den Namen selbst nicht, aber mich gut damit anfreunden können, wenn ein mir nahestehendes Kind so genannt worden wäre.

    Nochmal zur Fremdsprachigkeit und Aussprache: Auch da ist das Empfinden subjektiv. Wer in seinem Umfeld 5 „deutsch“ gesprochene Louis hat, empfindet Louis wahrscheinlich als „normalen“ und „deutschen“ bzw. eingedeutschten Namen so wie ich z.B. Annette, Marion oder Charlotte, die ja auch aus dem Französischen stammen.

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  13. „Hat jemand sowas schonmal erlebt im Freundes- oder Familienkreis? Wie wurde das gelöst?“

    Mir fallen zwei Familien ein, denen das (frühe Bekanntgabe des favorisierten Namens und Verunsicherung durch die Reaktionen im Umfeld) passiert ist.

    Die Eltern A ließen sich zunächst von dem favorisierten Namen abbringen und diskutierten Alternativen – ebenfalls mit vielen Personen in Familie, Freundes- und Bekanntenkreis. Dabei sollten Sie fest, dasselbe bei jedem Namen Leute gab, die den schön finden und bei jedem Namen irgendjemand “ ganz furchtbar “ o.ä. sagte. Am Ende kamen sie auf ihren Herzensnamen, der ihnen am besten gefallen hatte, zurück, den das Kind dann bekam.

    Mutter B (die Meinung des Vaters kenne ich nicht) hatte für ihren Sohn den Namen F.ried.rich ausgesucht – mit persönlichem Bezug und guter Geschichte dazu (was mir persönlich immer gut gefällt). Nach mehreren entsetzten Reaktionen im Umfeld ließ sie sich davon abbringen und machte einen „F.rede.rik“ daraus. Mir persönlich hätten beide Namen gefallen, aber mir tat es leid, dass sich sie Mutter von ihren Herzensnamen hat abbringen lassen. Die Namenswahl wäre für mich stimmig gewesen.

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  14. Louis passt immer, deswegen ist er wohl auch in vielen Milieus beliebt: Ob auf Deutsch, Englisch oder Französisch (oder Spanisch/Portugiesisch Luis/Luiz), bei Menschen die nach Klassikern suchen als auch bei lalelu-Liebhaber*innen, ob Süden, Osten, Norden oder Westen. Der Name passt einfach immer.
    Ich kombiniere Mal (und da wird man merken, wie vielfältig er ist):
    Louis Amadeus
    Louis Jamie
    Louis James
    Louis Jacques
    Louis Maximilian
    Lennox Louis
    Louis Ferdinand
    Louis Caspar
    oder auch
    George Alexander Louis und Louis Arthur Charles…

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  15. Dass ich kein Französisch spreche, hatte ich ja schon mehrfach bewiesen, mit diesem Hintergrund empfinde ich es hierbei als kleinlich auf die korrekte Aussprache/Schreibweise zu beharren, weil es für mich keinen Unterschied macht. Wenn das Herz allerdings französisch schlägt, kann ich verstehen, dass man da nur mit den Augen rollen kann. In meinen Fachgebieten nehme ich die Dinge ja auch genau.
    Für’s Daily Business denke ich, dass es wurscht ist. Ich würde sogar sagen, dass Louis im Gegensatz zu Luis mehr Aussprachemöglichkeiten bietet. Könnte man ja auch gut finden.

    Marijke ist die niederländische Schreibweise zu Mareike und spricht sich gleich. Die Marijke, die ich kenne, spricht sich allerdings Marike und wuchs in der Nähe der Niederlande auf. Die Eltern haben den Namen in den Niederlanden aufgeschnappt, wussten aber nicht wie er ausgesprochen wird (im Gegensatz zum Umfeld). Das finde ich persönlich schon etwas unglücklich.

    Zu Charlotte. Auch die Deutschschweiz ist ja sehr frankophil, daher wird das E am Ende eben nicht mitgesprochen. Aber selbstverständlich wird der Name trotzdem noch auf der ersten Silbe betont – wir wollen es ja auch nicht übertreiben.
    Ich stelle somit zum Thema Aussprache gar nichts mehr in Frage!

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  16. im Englischen gibt es ja Louis und Lewis – soweit ich weiß, wird Louis wie Lu-ie ausgesprochen und Lewis wie Lu-is. Von daher müsste man schon wissen, welche Aussprache gewollt ist.

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    • Ah genau, die Diskussion hatten wir schon mal im Forum. Wobei außer den Medizinstudenten und den Namensnerds wahrscheinlich kaum einer die Bezeichnung Lues für Syphilis kennt.

  17. Ich finde Louis schön, und völlig normal für die aktuelle Kindergeneration.

    Die Debatte mit dem stummen „s“ bei französischer Schreibweise wundert mich sehr. Habe noch nie einen Louis kennen gelernt, der nicht „Luis“ ausgesprochen wurde.

    Charlotte spricht man ja bei uns auch mit e am Ende und nicht französisch aus.

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  18. In unserem entfernten Bekanntenkreis gibt es einen Louis, der Luis gesprochen wird, obwohl die Namen der Geschwister französisch ausgesprochen werden. Beim Namen des Bruders könnte ich mir auch keine andere Aussprache vorstellen. Der Name der Schwester würde eingedeutscht ausgesprochen genauso vertraut klingen wie Charlotte.

    Louis ist für mich auch ein ganz normaler Name. In meiner Verwandtschaft gibt es einen 20-jährigen Louis. Der oben beschriebene Louis müsste jetzt etwa fünf Jahre alt sein. Er wäre nicht ganz oben auf der Liste, aber ich könnte mir auch vorstellen, den Name selbst zu vergeben.

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  19. Mir ist sowohl schon ein französisch gesprochener Louis als auch schon eine französisch gesprochene Charlotte begegnet. Bei beiden deutsch-französischer Familienhintergrund.
    Ich habe Louis als französischen Namen kennengelernt und empfinde daher die französische Aussprache als „richtig“. Persönlich ist mir bisher nur ein einziger deutscher Louis begegnet, der „Luis“ bzw. „Luies“ gesprochen wird.
    Deutsche Charlottes kenne ich dagegen aus meiner Kindheit (70er-/80er Jahre aus Nachbarschaft und Schule). Dass der Name aus dem Französischen kommt und ursprünglich mit stummem e gesprochen wurde, habe ich erst später gelernt.

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