10 ultimative Tipps zur Namensgebung – kann Spuren von Ironie enthalten

ultimative Tipps zur Namensgebung

1. Wälzen Sie nicht stundenlang Namensbücher oder schauen auf Namenslisten, während der Wehen haben sich noch genug Zeit und Geduld sich einen Namen zu überlegen, zur Not benennen Sie das Kind einfach nach sich selbst.


2. Überlegen Sie sich zur Sicherheit auf keinen Fall einen Namen für das andere Geschlecht. Der Arzt hat gesagt, es wird ein Junge, dann wird es ein Junge. Doch ein Mädchen? Ach egal, heutzutage lässt das Standesamt doch beinah alles durch und Kilian Fabian hört sich doch auch fast an wie Lilian Fabienne, abgesehen davon hat doch Blake Lively ihrer Tochter auch James genannt und was die Stars können, können Sie schon lange.

3. Sparen Sie sich die Mühe, die Etymologie eines Namens herauszufinden. Das verbraucht nur unnötig Zeit und hält Sie vielleicht davon ab, die höchst kreativen Kombinationen Mia Marie, Sasha Alexander und Elisa Lisbeth zu vergeben und das hört sich doch alles so schön an.

4. Informieren Sie sich nicht nach der Häufigkeit der Zweitnamen, entscheiden Sie einfach nach dem Klang und Bauchgefühl. Mila Sophie und Maximilian Alexander, auf die Idee ist sicher noch niemand gekommen und wenn doch, peppen sie die Lieblingsnamen doch einfach mit einem y auf. Das schafft Individualität.

5. Sie erwarten Ihr erstes Kind und wollen Omis und Opis ehren? Am besten vergeben Sie gleich alle Namen, auch die des anderen Geschlechtes, da kann man ja schnell was abwandeln, damit sich niemand übergangen fühlt. Die kleine Lynn Marion Claudia Michaela Jochima wird später mal viel zu schreiben haben, aber vor Schulbeginn fast alle Buchstaben des Alphabetes kennen.

6. Für einen Geschwisternamen erweitern Sie auf keinen Fall Ihren Suchradius, ersparen Sie sich die Diskussion mit Ihrem Partner oder Ihrer Partnerin, das war mühsam und neun Monate sind so eine kurze Zeit, da kommt man unmöglich auf einen gemeinsamen Nenner. Ihr Sohn heißt Leo? Dann nennen Sie die nächsten beiden einfach Neo und Theo und die Tochter Lea.

7. Ersparen Sie sich bei Zwillingen auch die Arbeit nach zwei Namen zu suchen, die klanglich harmonieren, aber gleichzeitig genug Individualität für das einzelne Kind lassen. Pffff. Individualität, wer braucht die schon? Zwillinge werden doch sowieso immer verwechselt. Emma und Enna, Thorsten und Thorben und Lea und Lean sind die Namen Ihrer Wahl. Wenn Sie ein wenig mehr Zeit übrighaben, sollten Sie über lustige Anspielung nachdenken. Wie wäre es mit Jane und Austen? Sarah und Connor? Harry und Hermine? Bei Drillingen Tick, Trick und Track? Tom, Marten und Mark? Noch lustiger wird es mit eingebautem Reim wie bei Hanni und Nanni. Da werden Ihnen Ihre Kinder noch dankbar sein, dass Sie mit Humor an die Namenssuche herangegangen sind.

8. Beziehen Sie in die Namenssuche unbedingt jede, aber auch wirklich jede Person ein, die Sie kennen und berücksichtigen Sie deren Geschmack. Wenn Livia dann rausfällt, weil der erste Goldfisch der Cousine des Schwagers der Ehefrau des Postboten so hieß, der eine unglückliche Begegnung mit der Nachbarskatze hatte, dann ist das ebenso. Der Name ist fortan tabu.

9. Sie können sich nicht entscheiden? Dann fragen Sie doch einfach Ihren Dreijährigen, welcher Namen ihm besser gefällt. In dem Alter ist man schon in der Lage lebenslange Entscheidungen für andere zu treffen. Wenn dem Kleinen aber keiner der Namen zusagt und hartnäckig darauf besteht, dass das Schwesterchen Peppa Wutz heißen soll, dann ist auch diese Entscheidung vorbehaltslos zu respektieren. Sie wollen ja nicht, dass es schon vor der Geburt zu Geschwisterrivalitäten kommt, oder?

10. Zum Schluss die wichtigste Regel, verwenden Sie auf jeden Fall einen Bindestrich! Wie sollten die anderen sonst sehen, was für ein Namenskünstler Sie sind? Kein Name ist zu lang, als dass nicht ein Bindestrich dazwischen passt, je länger desto besser. Werden Sie kreativ. Theodorio-Leopold, Margaretha-Hortensia und Jekatarina-Maximiliana sind noch nicht das Ende der Namensketten. Natürlich sind auch zwei Bindestriche kein Problem. Julius-Timotheus-Leonardo und Sophy-Eleonoria-Augusta stehen somit nichts im Weg, viel mehr gehen Sie sicher, dass Ihr Kind unter keinen Umständen auf einen Namensverwandten trifft. Denn die Vorstellung, dass es noch andere Leute da draußen gibt, denen die gleichen Namen gefallen, das ist … das ist ja kaum auszuhalten.

10 Gedanken zu „10 ultimative Tipps zur Namensgebung – kann Spuren von Ironie enthalten“

    • Danke 🙂
      Zu Peppa Wutz. Ich kenne tatsächlich ein Paar, dass sich zwischen zwei Namen nicht entscheiden konnte und das erste Kind wählen lies. Dieses entschied sich für den Namen, dem die Eltern etwas weniger zugetan waren. Sie vergaben den heimlichen Favoriten dann als Zweitname. Beide Namen sind vollkommen in Ordnung (weit entfernt von Peppa Wutz 😉 ), ich vertrete aber bis heute die Meinung, dass der Zweitname besser zu dem Kind gepasst hätte (mir persönlich gefällt er auch besser).

  1. Also ich finde etymologische Verwandschaft zwischen Erst-und Zweitnamen auch nicht so optimal, aber es wär jetzt kein No-Go für mich. Zum Teil haben sich Namensvarianten ja wirklich sehr stark auseinander entwickelt. Beispiele:

    Sascha Alexander
    Nienke Katharina
    Trine Katja
    Käthe Karina
    Trina Caitlyn
    Cato Tineke
    Lotta Caroline
    Thea Doreen/Dorina
    Lilly Elisabeth
    Ilsa Bettina
    Lieken Isabella
    Lieske Isabel
    Telsa Liesbeth
    Ella Liz
    Rita Margarethe
    Greta Margot
    Talene Malina
    Talena Magda
    Ria Mareike
    Mieke Marisa
    Jette Henrike
    Rieke Henrietta
    Hanna Jente
    Hanne Janina
    Jorin Gregor
    Jork Eberhard
    Jorne Eberwin
    Heidi Talea
    Elka Alissa
    Elke Adelina
    Jarne/Joris Georg
    Guido Veit
    Liam Wilko
    Ronja Berenike/Verena
    Temmo/Tjade Dietmar
    Thilo Derek
    Tjark Diderich
    Terry Dirk
    Kolja Mick/Niels
    Klaas Nikita
    Frieda Femke
    Fenja Friederike
    Fritzi Rieke
    Fiete Frerik
    Enrik Heiko
    Rico Henning
    Hans Jenke
    Wanja Hennes
    Jannes/Jens Hasko
    Janosch Jesko
    Jonte Hanno
    Joop Henning
    Nelly Cora
    Ilka Helene
    Ellen Alina
    Helena Elaine
    Leni Aljona
    Lenja Ilonka

    Besonders lustig (und damit eher was fürs Meerschweinchen als fürs Kind) wirds natürlich wenn Erst- und Zweitname (bzw. Geschwisternamen) sich zum vollständigen Namen ergänzen:

    Matt Thies
    Chris Tina
    Jo Hannes
    Doro Thea
    Theo Dora
    Magda Lena
    Alex Sandra
    Alex Xander
    Will Liam
    Emil Lian
    Fred Erik
    Frieda Rike
    Eliza Beth
    Maxi Milian
    Jan Nick
    Nick Klaas
    Jon Nathan
    Carl Lotta
    Henri Jette
    Josef Fine
    Wilhelm Mine

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  2. Ich kenne eine Familie, bei der die große Schwester den Namen der jüngsten aussuchen durfte. Das ist deutlich schief gegangen: Sie wählte den Namen ihrer besten Freundin, der sich von ihrem Namen kaum unterscheidet. Die Namen unterscheiden sich lediglich durch einen Konsonanten vor ihrem eigenen Namen, der mit einem Vokal beginnt.

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  3. Ich hätte noch Ergänzungen:

    11. Peppen Sie den gewünschten Namen gerne mit allen möglichen Sonderzeichen auf. Ist doch egal, ob Schreibungen wie Nôël oder Àņńã-Ľēňă Sinn ergeben. So lernt Ihr Kind später wenigstens gleich alle Hintermenüs an Sonderzeichen am Computer kennen. Und jedes Amt freut sich….

    12. Wenn Sie eine andere Muttersprache haben, können Sie gerne einen Namen in dieser Sprache wählen. Wenn Ihnen aber die für alle aussprechbaren Namen zu langweilig sind, stellen Sie den Menschen doch das gesamte Lautinventar Ihrer Sprache vor! Natürlich müssen Sie dabei hartnäckig auf die korrekte Aussprache pochen. Mit ein bisschen Übung bekommt doch jeder in Amerika den Namen Jürgen akzentfrei hin, oder etwa nicht?

    13. Pfeifen Sie auf die Bedeutung von Namen! Wozu recherchieren? Wenn Sie Ihrer Fee eine a-Endung verpassen wollen, nur zu! Dass „fea“ das spanische Adjektiv für „hässlich“ ist, muss ja keiner wissen. Wer kann denn – besonders heutzutage in dieser globalisierten Welt – ahnen, dass irgendwer in der Umgebung Ihres Kindes Spanisch versteht?

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  4. Ich hätte noch zu bieten:

    14. Bei der Schreibweise beachten Sie keine Rechtschreibregeln, schon gar nicht die anderer Sprachen!
    Phillip, Jesicca oder Cerstin sind doch viel kreativer oder individueller als die langweiligen üblichen Schreibweisen.
    Ob sich so manchem bei Schackeline, Moris oder Ciara der Magen umdreht, kann Ihnen doch egal sein.

    15. Wie Sie den gewählten Namen aussprechen, ist selbstverständlich Ihnen überlassen. Wenn sie Ihre Janina „Tschanina“, Ihren Elias „É-lias“ oder ihre Nathalie „Na-ta-li-éh“ rufen wollen, ist das Ihr gutes Recht. Wenn andere die Namen anders aussprechen, ist das nicht Ihr Problem. Dass das Kind deswegen verwirrt oder ausgelacht werden könnte, muss Sie ja nicht kümmern.

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