Sage und schreibe 16 Buchstaben, ein Bindestrich, zwei Akzente – so viel Vorname wie bei Catherine–Thérèse Keller sieht man selten. Durch die französische Aussprache sind es zumindest „nur“ fünf Silben. Wie die Food-Bloggerin aus Köln zu den beiden Accents in ihrem Namen kam – aigu und grave – und ob sie ihren Namen mag, hat sie uns im Vornamen-Interview verraten.
Wie lautet Ihr vollständiger Vorname?
Catherine-Thérèse, gesprochen „Katherien-Therähs“.
Wie werden Sie genannt?
Meistens Catherine. Im Job-Kontext stelle ich mich mit Doppelnamen vor, und sobald wir aufs Du gehen, fällt in der Regel Thérèse weg. Alte Freunde sagen Cathy („Kati“). Meine Eltern rufen mich beim vollen Namen.
Mögen Sie Ihren Vornamen?
Ja, sehr sogar. Er hat einen schönen Klang und einen hohen Wiedererkennungswert.
Wie würden Sie lieber heißen?
Ich würde meinen Namen um nichts in der Welt eintauschen.
Gibt es trotzdem auch etwas, das Sie an ihm stört?
Die Länge ist schon manchmal schwierig, insbesondere wenn fremde Menschen ihn aufnehmen müssen. Kaum ein Lehrer hat meinen Namen richtig „gelernt“, ein Grundschullehrer im Westerwald hat mich sogar konsequent Katharina genannt. Meine Eltern hat das zur Weißglut getrieben, mir war es egal. Ich hatte natürlich einen erheblichen Nachteil, als es um das Schreibenlernen des eigenen Namens ging. Mein superschlauer Hack, einfach nur „CTK“ auf die Klassenarbeiten zu setzen, ist nicht so gut angekommen. Aber dafür musste ich mit meinem Namen früh so viele verschiedene Buchstaben schreiben lernen, dass es wiederum zu einem Vorteil wurde. (lacht)
Wissen Sie, warum Ihre Eltern Sie so genannt haben?
Meine Eltern hatten eigentlich Katharina und Theresia für mich ausgesucht, beides Namen aus der Familie, einer mütterlicher- und einer väterlicherseits. Ich bin in Paris geboren worden, wo mein Vater damals arbeitete, und das französische Standesamt hat seine eigene Interpretation der Namen angeboten, die mein Vater – ohne Rücksprache – gerne angenommen hat. Meine Mutter sagt, ihr habe die neue Version gleich gefallen.
Wie reagieren andere auf Ihren Namen?
Standardreaktion ist ein freudiges „Oh, was für ein schöner Name!“. Manchmal gibt es auch Verwechslungen mit gängigen Doppelnamen, „Marie-Thérèse“, „Ann-Kathrin“, vor allem wenn man sich gerade kennenlernt.
Gibt es Probleme mit der Aussprache, Betonung oder Schreibweise?
Ich werde sehr oft aufgefordert, meinen Namen zu buchstabieren. Das stört mich aber nicht. Witzigerweise geht die Interpretation im deutschsprachigen Raum in der Regel ins Englische, und auch im weder deutsch- noch französischsprachigen Ausland werde ich meist als „Kässriiin-SSieriiis“ angesprochen.
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Sehr klangvoller Vorname, wirklich schön. Perfekt kombiniert.
Auf den Bindestrich würde ich allerdings verzichten, der sieht einfach immer blöd aus. Und Keller ist als Nachname auch nicht allzu passend zu dem eleganten, französischen Vornamen.
Aber solange es nicht Müller oder Meier ist, geht das schon. 🙂
Französische Namenstraditionen finde ich faszinierend. Der Bindestrich ist ja traditionellerweise fast immer dabei, ohne dass aber, in den meisten Fällen, auch wirklich beide Namen im Alltag genutzt werden.
Dadurch, dass das Französische viele Laute glossiert, ist der Name Catherine-Thérèse ja letztlich nur viersilbig, während Katharina Theresia, mit seinen acht Silben, als Doppelname total unmöglich wäre. Ich liebe das Selbstbewusstsein der Franzosen–da schlagen sie doch tatsächlich einem deutschen Vater vor, doch die schöne französische Form des Namens zu wählen.
Der französische Vorname in Kombination mit dem deutschen Nachnamen wirkt nicht befremdlich auf mich, da wir hier in der Nähe des Elsass leben, wo die Mehrheit der Einwohner französische Vornamen und deutsche Nachnamen hat.
In meiner Schule hatte es ein Mädchen namens Theres, übrigens auch ein Name, der mit nur einem Selbstlaut auskommt.
Theres finde ich viel hübscher als das häufigere Theresa, auch weil es kürzer ist, ich bin ein Fan von kurzen Mädchennamen.
Das stört mich vielleicht an einigen französischen Namen und der französischen Sprache allgemein, dass man viel mehr Buchstaben braucht, um auch wenige Silben zu verschriftlichen.
Catherine-Thérèse klingt gut, ich würde es aber nicht schreiben wollen.
Zu Keller:
Ich denke zuerst an Helen Keller, daher finde ich den Namen nicht ausgesprochen deutsch, sondern eher international.
Hallo,
Schön, dass sie eine so schöne Geschichte zu ihrem Namen hat. Das ihre Eltern auch in Paris lebten und sie dort geboren ist.
Für mich war es die ganze Kindheit/Schulzeit, der verhasste Name. Warum nicht Theresa/Theresia? Meine Eltern wollten unbedingt nicht den damals so beliebten Namen Theresa. Aufgrund von religiösen Interesse, waren die beiden Heiligen „Theresa von Avila“ und die „Thérèse von Lisieux“ interessant, aber die eher unbekannte Thérèse gewann bei meinen Eltern. In Deutschland ist die Heilige sogar eher als Theresia bekannt. Ich selber kürze meinen Namen immer ab auf Theres. Schreib ihn manchmal auch einfach Therese, aber bestehe nicht auf eine französische Aussprache und Schreibweise oder eine deutsche Betonung auf das „e“ am Ende. Was ich überhaupt nicht ausstehen kann ist die bayrische Aussprache des Namens auf ein sehr hartes „ThERes“. Ich bin mit meinem Namen nun mehr im Frieden. Aber bin auch beharrlich, dass ich nicht falsch angesprochen werde.
Liebe Grüße Theres