Wo magische Tiere Schule machen

Ein sprechendes Tier als Freund, das wäre was! In der Buchreihe „Die Schule der magischen Tiere“ von Margit Auer wird dieser Kindertraum Wirklichkeit. Und das ebenso raffiniert wie charmant: Für Uneingeweihte (Muggel … äh, Eltern) sehen die magischen Begleiter nämlich wie Stofftiere aus. Band für Band bekommen mehr Kinder „ihr“ Tier – die Autorin arbeitet eine ganze Schulklasse ab –, erleben damit Abenteuer und, ja, lernen fürs Leben.


magische Tiere
Wenn die magischen Tiere sich in Kuscheltiere verwandeln, heißt das in den Büchern „versteinern“.

Die Schüler sind ein bisschen, aber nicht viel älter als die Leseempfehlung „ab acht Jahren“. Mit ihren Stärken und Schwächen, Nöten und Namen dürften sich heute viele Leser identifizieren können. Hier die Mädchen- und die Jungenliste, bei der ich jeweils die Platzierung 2003 (= zehn Jahre vor Erscheinen von Band 1 als in etwa angenommenem „Geburtsjahr“ der Kinder) und in der aktuellsten Hitliste von 2018 angefügt habe. (2003 reicht die Hitliste von beliebte-Vornamen.de nicht annähernd so weit zurück.)

  • AnnaLena (1+6/7+13) – die Schüchterne mit Chamäleon Caspar
  • Elisa (120/38) – ? (hat noch kein magisches Tier)
  • Finja (21/57) – die Ängstliche mit Koala Sydney
  • Franka (-/446) – die Coole mit Ratte Cooper
  • Hatice (-/-) – die Wasserscheue mit Robbe MetteMaja
  • Helene (200/114) – die Zickige mit Kater Karajan
  • Ida (190/25) – die Ehrgeizige mit Fuchs Rabbat
  • Katinka (-/-) – die Sportliche mit Flamingo Polly
  • Leonie (7/16) – die Ponyverrückte
  • Luna (78/54) – die Romantische mit Wanderfalke Salim
  • Ronja (83/90) – die Streunerin mit Hund Toffi
  • Sibel (-/-) – ? (hat noch kein magisches Tier)
  • Anthony (100/443) – der Fußballer mit Meerschweinchen Madonna
  • Benni (eigentlich Benjamin) (36/55) – der Verträumte mit Schildkröte Henrietta
  • Eddie (Edgar) (-/225) – der Tollpatschige  mit Fledermaus Eugenia
  • Henry (32/11) – der Reiche mit Leopard Leander
  • Jo (kurz für Jonathan) (38/37) – der Eingebildete mit Pinguin Juri
  • Lothar (-/-) – der Kleine mit Känguru William
  • Matteo (117/16) – der Bastler
  • Max (25/20) – der Professor mit Eule Muriel
  • Samuel (Spitzname Schoki) (100/32) – der Gutmütige mit Pinselohrschwein Peperoni
  • Silas (190/142) – der Dinofan mit Krokodil Rick
  • Yannik (10/48) – der Zappelige mit Schimpanse Tingo
  • Zack (Zachary?) (-/-) – der Miesepeter mit Stachelschwein Zeki

Was mir auffällt: Diese Schulklasse ist ein Elterntraum – kein Name kommt doppelt oder gar dreifach vor. Nebenbei wohl auch ein Lehrertraum, weil die typische Überzahl verwechslungsträchtiger L-Namen (Lea, Lena, Lina, Lisa …) fehlt. Auch „Kevinistisches“ gibt es nicht: Anthony kommt aus Südafrika und hat somit eine gute Begründung für seinen englischen Namen. Hm, Zack allerdings …?!? Einige Namen sind bei Babyeltern von heute sehr viel beliebter als 2003, Ida und Matteo etwa.

Ich vermute mal, dass Namen, die sonst eher selten vorkommen (Franka), sowie die Namen der schon ab den ersten Bänden präsenten Hauptfiguren (Ida und Benni, auch Eddie, Helene, Jo und Silas) besonders stark mit der Serie assoziiert werden – bei den jungen Lesern und den vor- oder mitlesenden Großen. Ein Teil der Namen ist auch schon anderweitig „besetzt“: Ida und Ronja – Margit Auer ist bekennender Lindgren-Fan – und auch Luna (Lovegood, „Harry Potter“). Als besonders Lieblingsbuch nennt Auer übrigens „Mein Esel Benjamin“ – hallo, Benni!

Die magischen Tiere tragen zum Teil eindeutige „Tiernamen“ wie Toffi oder Karajan. Daneben gibt es aber auch Henrietta, Eugenia, Caspar, Juri … Ein festes System, das Kinder- und Tiernamen oder auch Tiernamen und -art oder -herkunftsland verbindet, konnte ich nicht entdecken, es ist ein sehr bunter Mix. Okay, Koalamädchen Sydney stammt natürlich aus Australien. Ein Tier hat sogar einen Bindestrichnamen: Mette-Maja, die Robbe von Hatice.

25 Gedanken zu „Wo magische Tiere Schule machen“

    • 🙂 Für mich ist Helene (der Name) nicht besonders zickig. Also nein, in den Büchern stehen vorn kurze Steckbriefe drin, daher stammt das. Zum Teil auch von Steckbriefen auf der Seite des Verlags und/oder der Autorin. Ein paar Bände hab ich auch selbst gelesen, ist aber schon ein Weilchen her.

  1. Vielen Dank, Annemarie!

    Ergänzungen: Annalena in der Schreibweise zusammen ohne Bindestrich findet sich in der Hitliste von 2018 auf Platz 179 , 2003 auf einem Platz um 100 (genauer hab ich’s nicht gefunden).

    In einem Band gibt es eine Gastschülerin: Miriam (beste Freundin von Ida).

    Im letztes Jahr erschienenen Band „Hin und weg“ kommt ein neuer Schüler: Oliver.
    (Eine andere Schülerin zieht weg).

    Einige Kinder haben Geschwister:

    Frankas ältere Schwester heißt Kaja.

    Silas‘ älterer Bruder heißt Milan.

    Anthonys jüngere Schwester heißt Laura.

    Anna-Lena hat 3 kleine Geschwister, die Namen fallen mir jetzt nicht ein.

    Die Klassenlehrerin heißt mit Vornamen Mary. Ihr Bruder, der Inhaber der magischen Zoohandlung, heißt Mortimer.

    Es gibt mittlerweile auch 4 Ferienbände, in denen jeweils ein Kind und sein magisches Tier im Mittelpunkt stehen. Da kommen dann noch weitere Kinder vor.

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    • Ich stutze ja immer, dass Mary und Mortimer unterschiedliche Nachnamen haben (Cornfield und Morrison). Wird das schon irgendwo erläutert? Müsste doch eigentlich einen Zweck haben?

      Es gibt auch noch Heribert, den Schulleiter, und seine Dolores 🙂 Und Willi Wondraschek, den Hausmeister.

    • Idas Mutter trägt übrigens den Namen Elvira – den kenne ich sonst nur von der Mutter der „Vampirschwestern“, eine gleichfalls sehr erfolgreiche Jugendbuchreihe (ab 2008 erschienen), geschrieben von Franziska Gehm. Dieser ungewöhnliche Name scheint es Kinderbuchautorinnen angetan zu haben …

      Der gar nicht alterstypische Kindername Lothar (trotz lautlicher Nähe zu Oskar) ist mir zuerst an einer Nebenfigur in der Kinderbuchreihe um „Paula“ von Ursel Scheffler aufgefallen. Doch wer weiß, vielleicht schaffen es Namen wie Elvira und Lothar über solche Zwischenschritte auch mal in die Charts?

      Ach ja, „Die Schule der magischen Tiere“ kommt im nächsten Jahr ins Kino. „Die Vampirschwestern“ waren da sogar schon mehrfach.

    • Mary war verheiratet, der Mann ist aber gestorben, in einem der Bände wird das erwähnt.
      Mary und Mortimer -gleicher Anfangsbuchstabe M, eine beliebte Geschwisterkombination.
      Mary gefällt mir ganz gut, Maria mag ich aber lieber. Da die beiden aus Großbritannien kommen (ich glaube Schottland) passt es aber gut.

    • Ich find die Bücher einfach unglaublich gut Es ist so viel Fantasie drinnen! Ich habe alle Bücher schon von vorne bis hinten gelesen und auch schon den Film geguckt! Ich bin ein riesiger Fan !

  2. Über die unterschiedlichen Nachnamen von Mary und Mortimer bin ich auch schon gestolpert. In „Hin und weg“ wird zwar über die Kindheit und Jugend der beiden einiges berichtet, aber das mit den Nachnamen wird, meine ich, nicht erklärt.

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  3. Vielen Dank Annemarie für den Artikel! (Auch das Foto ist sehr süß und passend. Meine kleine Schwester hat den gleichen Flamingo, den sie natürlich Polly genannt hat)

    Was mir noch aufgefallen ist, sind die häufigen Alliterationen der Kinder und Tiere
    Zak und Zeki, Max und Muriel, Jo und Juri, Eddie und Eugenia.

    Wie spricht ihr eigentlich Jo aus? Deutsch oder englisch „Dscho“ (so lese ich den Namen immer vor).

    Mir persönlich gefallen Silas, Samuel, Henry und Max sehr gut (Salim finde ich sehr schön, aber nur mei entsprechenden Hintergrund).
    Bei den Mädchen tue ich mich etwas schwerer. Anna-Lena finde ich okay. Helena bzw. Helen gefallen mir persönlich besser als Helene.
    Ungewöhnlich finde ich Eugenia. Für ein Haustier ganz niedlich, für ein Kind, na ich weiß nicht. Diphtonge im Namen finde ich immer etwas schwierig.

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    • Ich sage Jo, nicht „Dscho“. Habe sogar mal einen Jungen getroffen, der so mit vollem Namen hieß und so gesprochen wurde (Bruder: Cas, die Eltern mögen es minimalistisch :-)).

      Meine Favoriten der vorkommenden Namen sind Franka, Henrietta und Silas. Jonathan (deutsch) gefällt mir auch sehr.

    • Wurden die beiden Jungen dann „Jo und Cas“ oder „ Dscho und Cäsz“ausgesprochen?

      Henrietta finde ich auch süß, gefällt mir besser als Henriette, da es irgendwie jugendlicher und frischer wirkt. Allgemein mag ich Mädchenamen, die auf „a“ enden lieber als auf „e“, wenn beide Varianten existieren.

    • Ja genau, die Brüder sprachen sich deutsch Jo und „Kass“, wie die Bruchstücke der deutschen Namen Johannes und Kaspar/Caspar.

    • Ein Bekannter von mir heißt auch Jo (wie bei Jo-hannes), der schon etwas älteren Semesters ist. Er stammt aus Schweden.
      Mir ist das definitiv lieber so, als den auch im hohen Norden auftauchenden „John“, der ebenso deutsch ausgesprochen, aber wie im Englischen geschrieben wird.

      Cas kannte ich bisher nicht. Allerdings finde ich auch diesen Namen besser, als z.B. Cassjen, besonders für einen Erwachsenen.

  4. Zu den Tiernamen und Herkunftsland. Ein wenig System erkenne ich schon.
    Koalamädchen Sydney und Känguru William kommen aus Australien, Ratter Cooper aus England und haben deshalb englische Namen.
    Salim, der Wanderfalke kommt aus äh Saudi-Arabien, Iran? Jedenfalls Naher Osten. Salim ist jedenfalls ein arabischer Name.
    Mette-Maja, die Robbe kommt, glaube ich, aus Skandinavien, von daher passt das ja, zumindest Mette.

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  5. Ich kenne die Schule der magischen Tiere zwar nicht, aber dass in einer Schulklasse kein Name doppelt vorkommt, ist gar nicht so ungewöhnlich. Bei meiner Tochter sind 27 Kinder in der Klasse und es ist kein Name doppelt vertreten. Allerdings hatte sie während ihrer Kindergartenzeit vier Simons in ihrer Gruppe.

    Die meisten Namen hier finde ich gut, weil es normale Namen sind, die man wirklich in jeder Schulklasse antreffen kann. Und zwar auch unter den älteren Schülern, die kurz vor ihrem Schulabschluss stehen.

    Besonders gut gefallen mir:
    Anna–Lena
    Elisa – einer meiner Lieblingsnamen
    Leonie

    Finja
    Franka – finde ich gut
    Helene
    Ida
    Katinka
    Luna
    Ronja – nicht so meins, aber okay

    Mette–Maja – ist sehr nah an Mette-Marit. Mette erinnert mich immer an die norwegische Prinzessin.

    Von den Jungennamen gefallen mir nur:
    Silas – einer meiner Lieblingsnamen
    Jonathan – würde ich nicht abkürzen

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    • Das mit den doppelten Namen bezog sich auch eher auf die Elternangst bzw. auf die oft geäußerte Behauptung „Ben (Emilia/Jonas/Lena …) ist ja schön, kommt dann aber in jeder Klasse 5-mal vor“. 🙂

      In der Klasse meiner Tochter gibt es gerade 2x Lara.

    • Die Tiere mit den großen Augen sind „Glubschies“, die gibt es in jedem Spielegeschäft sowie Real,Marktkauf, Globus etc. Die Schlange gibt es, glaube ich bei Ikea, die anderen Tiere könnten von Thalia sein, zumindest kommt mir der Koala bekannt vor 🙂

    • Genau, das sind gesammelte Werke meiner Tochter 🙂 Es sind Glubschis von Ty dabei, die Schlange und den Fuchs gab es mal bei Ikea (jetzt vermutlich nur noch Second Hand). Das Känguru ist von Nici, der Flamingo stammt aus einem Greifautomaten, außerdem sind mehrere Tiere von einer früheren WWF-Sammelaktion bei Edeka dabei.

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