Warum die Vornamenstatistiken der Standesämter nicht aussagekräftig sind

Als Ergebnis einer Umfrage ist herausgekommen, dass die überwältigende Mehrheit nur den ersten Namen als Rufnamen verwendet, auch wenn zwei Vornamen vorhanden sind:


Umfrage
Bei zwei Vornamen: welcher ist der Rufname?

Antwort Anzahl Anteil
nur der erste Name 2374 87,7%
immer beide Namen zusammen 235 8,7%
nur der zweite Name 97 3,6%

Umfrage: welcher ist der Rufname?

An der Umfrage teilgenommen haben 2706 Besucher von beliebte-Vornamen.de im Zeitraum vom 15.2.2008 bis zum 3.2.2009.

Der Anteil der Neugeborenen, die zwei oder mehr Vornamen bekommen haben, lag Standesämtern zufolge in den letzten Jahren bei 35 bis 45 Prozent.

Die Ranglisten der häufigsten Babynamen der Standesämter sind allerdings nur eingeschränkt aussagekräftig, denn fast alle Standesämter zählen nicht nur die Rufnamen, sondern alle Vornamen der Kinder. Es gibt aber signifikante Unterschiede zwischen den bevorzugten ersten Vornamen und den häufigsten zweiten Vornamen. Besonders auffällig ist dieses bei den Mädchennamen: Sophie, Marie und Maria kommen auffällig oft als Zweitname vor, während sie als erste Vornamen relativ selten ausgewählt werden.

Vor diesem Hintergrund lässt auch die gerade veröffentlichte Vornamensliste der Gesellschaft für deutsche Sprache (GfdS) kaum Rückschlüsse darauf zu, welche Namen demnächst besonders häufig an der Sandkiste gerufen werden, denn diese Auswertung stützt sich auf die Meldungen der Standesämter. Während die GfdS Sophie/Sofie, Marie und Maria sowie Maximilian, Alexander und Leon als beliebteste Vornamen präsentierte, führen in meiner Rangliste der häufigsten ersten Vornamen Hannah, Leonie und Lea sowie Leon, Lukas und Luca.

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