Edna vs. Anna: Alles nur Selbstverwirklichung?

Allzu gestylte Kinder seien gar nicht seine Welt, so äußerte sich der Berliner Schauspieler Lars Eidinger kürzlich im Elternmagazin Nido. Der Nachwuchs in Szene-Stadtteilen lasse ihn ihm das Gefühl aufkommen, „da verwirklichen sich Eltern in den Kindern“. Das Kind als Accessoire. Befragt nach dem Namen seiner eigenen Tochter, musste Eidinger dann allerdings zugeben, dass auch er nicht frei von solchen Bestrebungen ist: Die 5-Jährige heißt Edna und ist nach einer Comicserie aus den 80ern benannt. „Vielleicht hätten wir sie lieber einfach Anna nennen sollen.“

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Olympia – eine Inspiration

Mein Mann liebt sportliche Großereignisse. Nach der Fußball-EM jetzt Olympia – kann es Schöneres geben?! Ich finde: Ja! Zum Beispiel: das – völlig zweckfreie – Sinnieren über Vornamen. Und so treffen wir uns dann doch auch in den nächsten zwölf Tagen auf dem heimischen Sofa vor dem Fernseher. Er fiebert und leidet mit den Athleten mit, und ich … nun ja.

Olympia 2012 © WimL – Fotolia.com

„Paul Biedermann – klingt ja wie der Partner von Erika Mustermann.“ Von derart unorthodoxen Einwürfen meinerseits lässt sich mein Mann nicht aus der Ruhe bringen. Er flachst auch schon mal mit. Und ich freue mich gerne auch im Stillen an den Namen aus aller Welt. Vor allem an solchen, die ich für deutschlandtauglich halte und gern mal an Neugeborenen hören würde. Nathan, Gideon, Darian (Schwimmer, USA und Südafrika) zum Beispiel. Obwohl es sich dabei um breitschultrig-ausgewachsene Twens handelt, wirken ihre Namen für mein Ohr weit frischer als so mancher Elternliebling aus den aktuellen Top Ten. Und natürlich allemal weniger staubig als die Namen der meisten deutschen Olympioniken (Britta, Michael).

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Schon von Heimito gehört?

Klar doch, Heimito von Doderer war doch ein österreichischer Schriftsteller! Er lebte von 1896 bis 1966 und zu seinen bekanntesten Werken zählen die Romane Die Strudlhofstiege“ und „Die Dämonen“. Der Spiegel hatte in ihm 1957 den „Thronfolger für die verwaisten Kronsessel der deutschen Literatur“ gefunden.

Franz Carl Heimito Ritter von Doderer, wie er mit vollem Namen hieß, war Teil einer reichen Unternehmerfamilie. Sein Vater, der Wiener Architekt und Ingenieur Wilhelm Carl von Doderer, hatte unter anderem den Bau des Nord-Ostsee-Kanals vorangetrieben. Seine Mutter, Louise Wilhelmine von Hügel stammte aus München.

Aber wie ist der Schriftsteller zu seinem ungewöhnlichen Vornamen gekommen? Seine Eltern waren auf einer Reise, entweder in Spanien oder an der Riviera, die Quellen widersprechen sich hier. Auf dieser Reise haben sie den Vornamen Jaime gehört und auch dessen Koseform Jaimito. Und aus Jaimito dann Heimito abgewandelt, das passte so wohl besser nach Wien.

Heimito hatte übrigens fünf ältere Geschwister namens Ilse, Almuth, Wilhelm, Helga und Astri.

Die beliebtesten biblischen Namen

Immer mehr Neugeborene würden einen biblischen Namen bekommen, haben zahlreiche Standesbeamte und Journalisten in letzter Zeit behauptet. Welche Namen das genau sind und vor allem welche Zeiträume sie da verglichen haben, wurde leider nicht erklärt. Um etwas für Aufklärung zu sorgen, stelle ich hier die häufigsten biblischen Vornamen der Geburtsjahrgänge 1911, 1961 und 2011 gegenüber:

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Warum Emilie-Extra Emilie-Extra heißt

Ein kleines Mädchen namens Emilie-Extra machte 2003 Schlagzeilen, als das Schleswig-Holsteinische Oberlandesgericht ihr erlaubte, so zu heißen. Die Frankfurter Allgemeine hat kürzlich bei ihren Eltern nachgefragt, wie sie eigentlich auf diesen Namen gekommen sind.

Emilie-Extras Vater, er heißt Sönke, hat im Ausland leidvoll erfahren, dass dort kaum jemand seinen Namen aussprechen konnte. Dieses wollte er seiner Tochter ersparen, so dass nur ein international klingender Name in Frage kam. Außerdem sollte der Name den Eltern etwas bedeuten. So entschieden sich die Autofans und Piloten für Emilie (so wird die Kühlerfigur der Automarke Rolls-Royce genannt) und Extra (so heißt ein Kunstflugflugzeug).