Mein Mann liebt sportliche Großereignisse. Nach der Fußball-EM jetzt Olympia – kann es Schöneres geben?! Ich finde: Ja! Zum Beispiel: das – völlig zweckfreie – Sinnieren über Vornamen. Und so treffen wir uns dann doch auch in den nächsten zwölf Tagen auf dem heimischen Sofa vor dem Fernseher. Er fiebert und leidet mit den Athleten mit, und ich … nun ja.
„Paul Biedermann – klingt ja wie der Partner von Erika Mustermann.“ Von derart unorthodoxen Einwürfen meinerseits lässt sich mein Mann nicht aus der Ruhe bringen. Er flachst auch schon mal mit. Und ich freue mich gerne auch im Stillen an den Namen aus aller Welt. Vor allem an solchen, die ich für deutschlandtauglich halte und gern mal an Neugeborenen hören würde. Nathan, Gideon, Darian (Schwimmer, USA und Südafrika) zum Beispiel. Obwohl es sich dabei um breitschultrig-ausgewachsene Twens handelt, wirken ihre Namen für mein Ohr weit frischer als so mancher Elternliebling aus den aktuellen Top Ten. Und natürlich allemal weniger staubig als die Namen der meisten deutschen Olympioniken (Britta, Michael).
Belinda, Arianna, Gemma (Schwimmerinnen aus Australien, Italien und England). Gemma wäre eigentlich eine nette Alternative zur seit ein paar Jahren allzu strapazierten Emma, wenn … ja, wenn nur nicht der österreichische Ausdruck „Gemma!“, „Gehen wir!“, in der Luft läge. Wirklich schade. Was ein einzelner Buchstabe ausrichten kann, beeindruckt mich ohnehin immer wieder. Während der belgische Schwimmer Dieter Dekoninck, 21, einen zumindest hierzulande als ältlich geltenden Vornamen sein eigen nennt, kommt sein Staffelkollege Pieter Timmers, 24, namensmäßig gleich viel cooler daher.
Gerne wüsste ich auch, ob die deutsche Hockeyfrau Fanny (gefällt mir!) Rinne ihr markantes Vierfach-n durch Geburt oder Heirat erworben hat. Der Sportfan neben mir auf dem Sofa ist da überfragt. Doch Google weiß mehr: Die Frau ist eine geborene Rinne und hat einen Bruder namens Moritz – wem außer mir fällt hier sofort die nächste markante Buchstabendopplung auf?
Ich weiß von werdenden Eltern, die auf der Suche nach Inspiration jeden Filmabspann akribisch studiert haben. Das Namens-Potpourri, das uns sportliche Großereignisse liefern, ist aber mindestens genauso ergiebig. Das Motto der diesjährigen Olympischen Sommerspiele lautet übrigens: „Inspire a Generation“. Das kann kein Zufall sein …
Bis jetzt sind mir keine olympischen Namen aufgefallen, außer Vitesse. Das ist zwar der Nachname, passt aber sehr gut zu einer Hockey-Stürmerin …
Wo ich das gerade lese: Es gibt Vitesse tatsächlich als Vornamen. Ich kenne eine junge (deutsche) Dame, die so heißt.
Der bislang kurioseste Vorname, der mir bei Olympia begegnet ist: Coolboy (Marathon, Südafrika).
Bei diesen Spielen ist mir bisher nur aufgefallen, dass bei den Franzosen sowohl eine Schwimmerin als auch einen Schwimmer mit Vornamen Camille gibt.
Letztes Mal habe ich mich vor allem darüber amüsiert, dass eine Turnerin namens Shawn weiblich war, und ein Sprinter namens LaShawn männlich… 🙂
Ich habe in einem meiner Frankreich Urlaube mal eine Camille und eineN Camille kennen gelernt. Das scheint in Frankreich so ähnlich zu sein wie bei uns „Kai“ oder „Kim“. Wobei ja wiederum „Kim“ im asiatischen Raum, ein absoluter Männername ist. :o)
Die Asiatem haben eigentlivh gar keine Namen in unserem Sinne sondern verwenden oft einfach „hübache Wörter“, insbesondere in China, klar weibliche und mönnliche Namen gibt es da auch nicht, und bei Kim Jong-Un ist Kim der Familienname (sein Vater hieß Kim Jong-Il)
Zwar kein Olympionike, aber Knowledge Musona vom FC Augsburg passt iwie hierher …
Musona stammt aus Zimbabwe.