Wenn Bettina zu Benita mutiert

Alles kommt wieder, darüber habe ich schon früher sinniert. Aber: Was zurückkehrt, kommt manchmal in anderem Gewand. So jedenfalls bei Geschwistern aus unserem Umfeld, Junge und Mädchen im Kindergartenalter. Er trägt zu einem Erstnamen, der seit seiner Geburt immer in den Top Ten war, den stummen Zweitnamen Johannes. Ihr Erstname hat es jüngst unter Deutschlands hundert beliebteste Mädchennamen geschafft und wird ebenfalls durch einen nicht mitgesprochenen Namen ergänzt: Benita.

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Was Mia, Nick und Andrea gemeinsam haben

Zum vierten Mal in Folge auf Platz 1 der Charts – herzlichen Glückwunsch, Mia! Was mir dazu jedoch einfällt, ist die gewisse sprachliche Tücke, die in diesem an sich sehr netten und harmlosen Namen steckt. Man spiele einfach mal ein paar Alltagssituationen durch (bitte laut lesen):

Mutter: „Wem gehört die Monster-Barbie?“
Kind: „Mia.“
Mutter (erschrocken): „Dir?!“

Oder auch:
Chef: „Wem kann ich für diesen grandiosen Einfall danken?“
Angestellte (in aller Bescheidenheit): „Mir.“
Chef: „Ah, Mia, na, das überrascht mich nicht.“

Heillose Verwirrung im Dativ.

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Vater und Sohn mit demselben Vornamen

Vater und Sohn © Gouraud Studio - Fotolia.com
Illustration © Gouraud Studio – Fotolia.com

Schon im frühen Mittelalter war es üblich, den Vornamen an seine Nachkommen zu vererben. Aufgekommen ist diese familiäre Nachbenennung im Adel und wurde nach und nach auch von anderen Schichten aufgegriffen. Am meisten verbreitet war es, dem ältesten Sohn den Vornamen des Vaters zu geben. Später wurde es populärer, die Kinder nach ihren Taufpaten zu benennen.

Heutzutage nennen nur noch sehr wenige Eltern ihren Erstgeborenen nach dem Vater, zumindest was den Rufnamen angeht. Als zweiten Vornamen entdeckt man noch ab und zu den Rufnamen des Vaters in den Geburtsanzeigen. Die Nachbenennung nach den Taufpaten ist noch etwas häufiger anzutreffen: In Süddeutschland häufiger als in Norddeutschland und in kleinen Städten häufiger als in großen Städten.

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Schon von Mantis gehört?

Vom Vornamen Mantis habe ich noch nie gehört, den scheint es gar nicht zu geben. Das wundert mich ehrlich gesagt, weil das Wort doch sehr vornamenartig klingt – ähnlich wie Mattis. Und weil es tatsächlich eine kleine Modeerscheinung ist,  zwei bekannte Namen zusammenzuziehen und daraus einen neuen Vornamen zu bilden, liegt es doch nahe, aus Manuel und Mattis die Neubildung Mantis zu schaffen, oder?

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Ungewöhnlich ist normal – oder?

Namens-Freaks tun seltsame Dinge. Ich beispielweise lese Konfirmanden- und Abiturientenlisten, auch wenn ich sicher keinen der Genannten kenne, und studiere die kleine Zeitungsspalte, in der Bewohnern von Seniorenresidenzen zum Geburtstag gratuliert wird. Bei den Familienanzeigen ziehen auch jene mit schwarzem Rand meinen Blick auf sich. Besonders wenn reichlich Nachkommenschaft aufgelistet wird (schöne Schwesternkombination neulich: Helene und Merethe). Immerhin surfe ich in meinen Mußestunden nicht noch durch Geburtsgalerien von Krankenhäusern und schicke auch keine Handyfotos von Namens-Autoaufklebern an Chantalismus-Websites.

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