Allein unter Trendnamen

Allein unter Trendnamen

Jetzt bin ich schon seit fünf Monaten Referendarin *hier bitte trötendes und konfettiwerfendes Emoji einfügen* und ich weiß nicht, wann ich das letzte Mal so viele Namen auf einmal gehört habe. Natürlich ist das angesichts meiner Berufswahl nicht verwunderlich. Schließlich ist die Schule neben Babygalerien und Kindergärten der Ort, um an viele Namen auf einmal zu kommen.

Also muss ich mich korrigieren. Ich hatte damit gerechnet viele Namen zu hören, aber nicht damit, dass so viele Baby- bzw. Trendnamen darunter sind, schließlich arbeite ich mit Kindern ab zehn Jahren (Mia und Ben standen da auf Platz 1). Aber nicht nur in der Schule schnappe ich Namen auf, auch auf dem Weg zum Studienseminar (das zwischen mehreren Schulen liegt), im Studienseminar und beim Einkaufen und Spazierengehen in meiner Nachbarschaft. Trendnamen überall und ich, die ich ja eher das Gegenteil eines Trendnamens habe, mittendrin.

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Der Friedhof, Namen und ich III

Der Friedhof, Namen und ich

In den Osterferien hatte ich endlich Zeit, den Friedhof meiner Stadt zu besuchen, juhu! Ich weiß, andere erkunden nach einem Umzug die Innenstadt, die Sehenswürdigkeiten oder das Nachtleben. Ich wollte mir aber unbedingt den Friedhof ansehen, seit ich das erste Mal daran vorbeigefahren bin. Stammleserinnen und Stammleser dieser Reihe wissen, ich liebe Friedhöfe. Die Ruhe, die verschlungenen Wege und die alten Gräber, neben Babygalerien und Klassenlisten die Quelle, um an Vornamen heranzukommen. Durch den Umzug und die Arbeit musste mein Friedhofsbesuch aber immer wieder verschoben werden, bis zum Beginn der Ferien. Mit meinem treuen Block und einem Stift bewaffnet machte ich mich also auf den Weg. Wie anders dieser Friedhof aussah. Die Anordnung der Gräber, der Stil der Grabsteine, die Vogelarten und sogar die Abfallbehälter waren anders (ich hatte ganz naiv angenommen, dass es genormte Mülleimer für Friedhöfe gibt, es gibt doch für alles eine DIN-Norm). Anstelle von puscheligen Eichhörnchen, die sich um die Bäume jagten, begegnete mir eine kleine Maus, nur die Blicke der anderen Besucher blieben gleich verwirrt-fragend, aber wieder hat sich niemand getraut, nachzuhaken, was ich denn da so mach. Na ja, ich hatte meinen Spaß und die alten, pompösen Gräber hatten so viele Namen zu bieten!

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Brauchen Jungen einen Vornamen?

Brauchen Jungen einen Vornamen?

Die ernstgemeinte Antwort vorweg: Natürlich brauchen Jungen einen Vornamen. Jeder Mensch braucht einen Namen, ob männlich, weiblich oder divers. Namen sind ein Teil von uns, machen uns zu denen, die wir sind. Unseren Vornamen behalten wir im besten Fall unser Leben lang. Daher wählen werdende Eltern den Namen ihres Babys sorgfältig aus, wälzen Vornamensbücher, Babynamenseiten, erstellen Namenslisten etc. Wenn ich allerdings die Gespräche meiner Schülerinnen und Schüler mitbekomme, könnte man sich die Mühe eigentlich sparen. Hier ein paar Beispiele (die Namen habe ich selbstverständlich geändert). Während meiner Pausenaufsicht liefen zwei Oberstufenschüler an mir vorbei, die sich aufgeregt über die Klassenfahrt unterhielten:

„Jo, Digga, schon gehört?“
„Ja, voll schlimm, Digga, dass Lino nicht mit kann.“
„Echt, Digga. Zum Glück ist es nicht uns passiert.“
„Ja, Digga. Ich freu mich voll.“
„Digga, das wird so krass.“

Abgesehen von dem armen Lino, der wohl krankheitsbedingt nicht teilnehmen konnte, habe ich keine Ahnung wie die beiden Jungen heißen, wobei Jo-Digga ja eine hippe Variante von Johann-Dieter sein könnte 😉. Neben „Digga“ gibt es selbstverständlich auch die Bezeichnungen „Alter“ und „Mann“. Solche Gespräche kommen ganz ohne Namen aus. Natürlich reden nicht alle so. Dann gibt es noch die beinah klassische Variante, die seit Jahrzehnten in Klassenzimmern Gang und Gebe ist: die Anrede mit dem Nachnamen. Philipp Berger wird Berger gerufen, aus Christian Hohenstein wird Steini und Valentin Schönau ist eben der Schönau. So werden sie nicht nur von Freunden gerufen, sondern meistens von der ganzen Klasse. Das geht dann so weit, dass man manchmal vergisst, dass Brunni eigentlich Hanno Brunnbach heißt.

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Namen in Fantasybüchern – es ist kompliziert

Namen in Fantasy-Büchern

Ich liebe Fantasybücher (und -filme und -serien, aber um die geht es vielleicht ein anderes Mal). Magie, fremde Götter und Welten, die einem dem Atem rauben, all das finde ich faszinierend, auch die Namensvergabe. Ja, die finden mein namensverliebtes Gehirn und ich eigentlich immer und überall spannend, aber in Fantasybüchern sind sie doch etwas Besonderes. Denn dort dürfen die Namen ja ausgefallener sein, ohne dass eine komplizierte Erklärung erfolgen muss. Ich bin immer gespannt, ob sich die Autorinnen und Autoren an ihr eigenes Namenskonzept halten und welchen Regeln dieses unterliegt (nordisch, römisch, immer mit „ia“ etc.). Namen in Fantasybüchern sind ein weites, sehr faszinierendes Feld, das ich mir heute näher anschauen möchte.

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Meine Wohnung, Namen und ich

Eigentlich sollt an dieser Stelle ein Artikel über mein Leben in der Namensblase stehen, so hatte ich es ja in meinem letzten Artikel angekündigt (Memo an mich selbst, keine Artikel mehr ankündigen). Ich verspreche, dass er noch erscheinen wird, ich habe auch schon angefangen zu schreiben, aber irgendwie konnte ich mich nicht darauf konzentrieren, da ich viel lieber über meine Wohnung erzählen wollte.

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