3 neue Namensfundstücke

Im Spiegel 4/2013 bin ich am Ende eines Artikels über gleich zwei sehr außergewöhnliche Vornamen gestolpert: Zwei der verantwortlichen Journalisten heißen Fidelius und Horand.

Fidelius leitet sich sicher vom lateinischen fidelis „treu, zuverlässig“ her. Der Name kommt laut www.gen-evolu.de ganze 24 Mal im Telefonbuch von 1998 vor, und zwar ausschließlich im Süden Deutschlands.

Horand ist mit 22 Telefonanschlüssen über ganz Deutschland noch ein kleines bisschen seltener. Dafür ist die Herkunftsgeschichte interessant, der Name setzt sich aus den Namenselementen HOH „hoch“ und RAND „Rand (des Schildes)“ zusammen. Im Kudrunlied ist Horand ein Spielmann und Brautwerber.

Das dritte Namensfundstück ist tagesaktuell: Ska Keller wurde heute überraschend zur Spitzenkandidatin der Grünen für die Europawahl gewählt. Ska ist bei ihr eine Kurzform für Franziska. Ich bin gespannt, wann hier die ersten Sichtungen des Namens Ska in den Babynamen der Woche auftauchen.

 

 

24 ungewöhnliche Namensfundstücke

Wenn man einmal ein Auge für ungewöhnliche Vornamen entwickelt hat, fällt einem immer wieder etwas neues auf: Nine als offizieller Vorname. Wer meint, das dieser Vorname zu sehr nach Kleinkind klinge: Die Namensträgerin, die mir aufgefallen ist, ist Universitätsprofessorin! (Zum Nachgugeln: Der Nachname ist Miedema)

Beim Durchblättern von Zeitschriften ist mir der ungewöhnliche Vorname Kryno-Karl (mit deutschen Nachnamen) aufgefallen. Bei Tammena (Namensgebung in Ostfriesland) konnte ich sogar eine Deutung für Kryno finden 🙂

Fundstück im SPIEGEL: Bei Personalveränderungen im Bundesamt für den Verfassungsschutz wird Dinchen Franziska Büddefeld Abteilungsleiterin. Auffällig ist der wirklich außergewöhnliche Vorname Dinchen, und dass die Frau mit beiden Vornamen genannt wird, was in der Presse sonst sehr unüblich ist.

Noch ein Namenfundstück: Mirus. Über die Herkunft des Namens kann ich nichts sagen.

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