Namensfundstücke mit Q

Ich nehme die Serie der Namensfundstücke mal wieder auf mit dem ungewöhnlichen Buchstaben Q.

Die ersten zwei Fundstücke stammen aus Portugal: Quévin ist die portugiesische Form von Kevin und Quiara ist eine portugiesische Chiara (oder Kiara).

Aus Südamerika stammt das Fundstück Quilina: Eine Anpassung des Namens Chilina (oder Kilina) an portugiesische und spanische Schreibgewohnheiten.

In einer spanischen Heiligenliste habe ich Quetilo gefunden. Aus den zusätzlichen Informationen ist klar, dass dies die spanische Form des dänischen Namens Kjeld ist. Zugrunde liegt das germanische Wort für „Kessel“. Was hat die Germanen bewogen, ihre Söhne Kessel zu nennen?

Zum Abschluss noch ein Fundstück aus Südfrankreich: Südlich von Toulouse gibt einen Ort Saint Quirc, worin sich ein Kyriakus verbirgt. Quirky, isn’t it?

Spammernamen

Seit einiger Zeit läuft in meiner Mailbox Spam mit richtig geschriebenen deutschen Betreffen (wie: „Habe versucht Dich anzurufen“) und gut gewählten Absendernamen auf. Ich habe mal die selbstgewählten Vornamen aus dem Spam gesammelt und sortiert:

Amelie (2) * Aurel * Christian * Clara (2) * Colin (2) * Constantin * Dana * Dennis * Emma * Fabienne * Florian * Franziska * Frieda * Gerd * Jannik (2) * Jasmin * Jeremy * Joel * Johanna (2) * John * Jona (2) * Jule * Julius * Justus * Katarine * Katharina * Kira * Lana * Lennard (3) * Leonard * Linus (3) * Marco * Marie * Marvin (2) * Matthis * Max * Melissa * Mia * Michelle * Mika (2) * Milena * Niclas (2) * Noel * Nora * Oliver * Pascal * Paula * Philip * Samantha * Sebastian * Selina * Simon (2) * Theresa * Vanessa * Victoria * Vivien

Ziffern hinter den Namen bedeuten, dass sie im Beobachtungszeitraum mehrfach vorkamen. Was auffällt: Die Spammernamen klingen fast alle sehr jung 😉

Spiegelleser kennen mehr Namen

Ich habe wieder ein paar Namensfundstücke aus dem SPIEGEL:

Smita (eine Gynäkologin in Deutschland); der Name kommt aus dem Sanskrit bedeutet „das Lächeln“

Susmita (eine Spiegel-Journalistin); su- ist eine Sanskritvorsilbe, die „gut, wohl-“ bedeutet, und smita … steht schon oben.

Dialika (eine weitere Spiegel-Journalistin). Der Name ist westafrikanischer Herkunft, mehr konnte ich nicht herausfinden.

9 neue Namensfundstücke

Aus den aktuellen Sportnachrichten kommt Dagur, der isländische Trainer des deutschen Handballteams. Der Name bedeutet „Tag“. Ob wir ihn in den TOP-500 für 2015 wiederfinden?

Ein besonderes Hobby von mir sind hybride Namen, die aus einem deutschen und einem nicht-deutschen Namenelement zusammengesetzt sind. Der Name Christraud ist mir da aufgefallen.

In einem Konzert waren Werke von Frescobaldi angekündigt. Dieser Familienname muss doch von einem Vornamen abstammen … und ich konnte in der Tat Namensträger finden, darunter einen Frescobaldo Frescobaldi. Der erste Namensbestandteil enthält das Wort fresco „frisch“, das in Vornamen sehr ungewöhnlich ist. Das Zweitglied bald ist mit dem englischen bold „wagemutig, kühn“ verwandt.

Nach einer niederländischen Provinz ist Ludwig Gruno von Hessen-Homburg benannt. In Gruno steckt die Provinz Groningen.

Den Namen Judica kann man auf Kalenderblättern finden. Es handelt sich aber nicht um den Namen einer Heiligen, der zweite Sonntag vor Ostern ist vielmehr nach dem Anfang des lateinischen Bibeltextes, der dann gelesen wird, benannt. Nach diesem Sonntag wurden etliche Frauen Judica oder (mit deutscher Schreibweise) Judika geannt.

Rilou ist eine seltene Kurzform für Marie-Louise. Eine Alternative zu Malu oder Marlou?

Robben ist nicht nur der Nachname eines Fussballspielers, sondern auch der Vorname des Rockgitarristen Robben Ford.

Der Name Voltairine ist vom Namen des französischen Aufklärers abgeleitet. Eine amerikanische anarchistische Autorin des frühen 20. Jahrhunderts trug diesen schönen Namen.

Zeitlose ist ein schöner Blumenname aus dem 15. und 16. Jahrhundert (auch in der historischen Form Cytalosa überliefert). Damals war die Bezeichnung Zeitlose noch nicht auf die Herbstzeitlose festgelegt, sondern konnte auch den Krokus meinen.

Pferdefreunde

Der Name Philipp besteht aus den beiden griechischen Wörtern philos „Freund“ und hippos „Pferd“. Dies hat einige Sprachpuristen dazu angeregt, den Namen einzudeutschen.

Philipp von Zesen, dem wir heute so geläufige Wörter wie Abstand, Augenblick, Bücherei, Kreislauf und Mundart verdanken, wählte Marhold als deutsche Form für Philipp.

Einen noch viel schöneren Namen wählte Philipp Wackernagel: Er nannte sich Roßlieb.

P.S. Sollte ich den Namen Philipp jemals germanisieren, würde ich Eowin wählen.