Elbowins Namensfundstücke Herbstanfang 2025

Es ist Namenserntezeit und ich habe heute die folgenden Fundstücke dabei

Banafshe, Carmilla, Detward, Egisto, Erla, Ibolya, Menza, Onesikritos, Sybren, Thelo, Ullu, Ullus


Diesmal sind viele Querverbindungen dabei, ich habe dazu Links gesetzt.

Banafshe Diesen Namen habe ich in einem Podcast des Deutschlandfunks gehört, die Sprecherin heißt so. Der Name hat die Farbe lila und er kommt aus dem Persischen und bedeutet „Veilchen“. Dabei habe ich gemerkt, wie schwierig es ist, einen völlig unbekannten Namen vom reinen Hören her richtig zu verstehen, meine ersten Hörergebnisse waren Manassche und Manafsche, die natürlich von keiner Suchmaschine gefunden wurden.

Carmilla liegt irgendwo zwischen Carmela und Camilla. Der Name kommt aus einem Vampirroman von Sheridan Le Fanu.

Detward ist, finde ich, ein sehr schöner, klassisch anmutender Name, der gut nach Norddeutschland passt. Ich bin auf den Namen gestoßen, als ich Hude recherchiert habe: Ein Detward von der Hude war im frühen 15. Jahrhundert Bürgermeister von Bremen.

Egisto war in den aktuellen Nachrichten als Angeklagter im Wirecard-Prozess. Egisto ist ein ausgefallener italienischer Vorname, der aufgefallene Namensträger ist aber Österreicher.

Erla Vor zwei Jahren habe ich über Erlus nachgedacht, dass das doch sehr namig klingt. Jetzt ist mir die weibliche Form dazu begegnet mit einer sehr schönen Herleitung aus dem Isländischen als Verkürzung zu Maríuerla „Bachstelze“.

Ibolya ist der nächste lila Name, diesmal ist es das ungarische Wort für „violett“ oder „Veilchen“

Menza könnte auch eine weibliche Form zum westfriesischen Menzo sein. Die Menza, die ich gefunden habe, hieß aber eigentlich Emerentia und war Hofdame der Königen Ulrika Eleonora von Schweden.

Onesikritos Mein heutiger Griff in die Antikenkiste. Onesikritos war ein Kapitän Alexanders des Großen und hat als erster Papageien (Halsbandsittiche und große Alexandersittiche) nach Europa gebracht.

Sybren ist mir an einem niederländischen Meteorologen aufgefallen. Der Name ist eine Verschleifung von Sigbrand oder Sigbern.

Thelo passt gut zu Thilo und Co. und könnte auch ein plattdeutscher Name sein. Beim norwegischen Fußballnationalspieler Thelo Aasgaard handelt es sich aber um eine Kurzform zu Thelonius.

Ullu (w) habe ich in einer Todesanzeige entdeckt. Diese Form wurde manchmal als voller Vorname vergeben.

Ullus Bei der Suche nach Ullu sind mir ein paar Ullusse aufgefallen, diese männliche Form zu Ulla existiert tatsächlich in Deutschland. Bemerkenswert: Alle Ullusse, die ich entdeckt habe, kommen aus der DDR. Das erinnert mich an den ähnlich gebildeten Namen Mirus, der in der allerersten Ausgabe der Namensfundstücke vorkam.

7 Gedanken zu „Elbowins Namensfundstücke Herbstanfang 2025“

    • Schöne Fundstücke Deinerseits!

      Zu Ilma kann ich bestimmt sechs verschiedene Herleitungen finden, und sie sind alle voneinander mehr oder weniger unabhängig. Am schönsten finde ich die finnische Bedeutung „Luft“.
      Swolke ist absolut einmalig, eine Wolke mit einem S davor. Klingt sehr norddeutsch-friesisch, will sich aber nicht weiter erschließen.
      Tinni klingt mir nach englisch tin „Zinn“

  1. Banafshe- erinnert mich an Banshee

    Erla- finde ich ganz nett

    Ibolya- erinnert mich leider an Ebola

    Menza- erinnert mich an Mensa

    Thelo- klingt sehr namig

    Ullu- hätte ich für männlich gehalten, und ich muss an Bubo denken, das lateinischen Wort für Eule

    Ullus- hätte ich für eine Kurzform
    von Ulixes (Odysseus) gehalten.

    Ich habe auch gesammelt
    Cloris Leachman, US-amerikanische Schauspielerin

    Jakobäa,Erbin von Hennegau, Holland und Seeland

    Korana Deppmeyer, Auststellungskonzept, Mark Aurel in Trier

    Ingeburg von Mecklenburg, nicht Ingeborg!

    Cangrande II. della Scala,Herr von Verona

    Zwentibold, König von Lotharingien

    Jolinde Hüchtker, Journalistin,Die Zeit

    Elaia

    Biko Botowamungu,österreichischer Boxer

    Jean-Auguste-Dominique Ingres
    französischer Maler des Klassizismus, drei Bindestriche!

    Nelust Wyclef Jean, haitianischer Musiker

    Latanya
    Tamseon

    Vinessa
    Telley

    Viviette (aus einer Liste von Babynamen, Pinterrest)

    Hilke (f) Kandidatin 1% Quiz

    Mririda n’Aït Attik
    Marokkanische Volksdichterin, Berberin aus dem Hohen Atlas, echter Name unbekannt

    Yul

    Ne de Pierrepont, Enkelin von Marie de Ponthieu, die eine europäische Stammmutter war (eventuell von Ines abstammend)

    Antworten
    • Feine Fundsachen von Dir.

      Jakobäa ist ein Name mit Stil und schönem Einsatz des Ä, selbst würde ich ihn aber nicht vergeben.
      Korana ist ein Fluss in Kroatien, hat nichts mit dem Koran zu tun.
      Zwentibold ist ein etwas germanisierter Sventopluk (slawisch). In Lothringen gab es sogar noch einen Zwentibold II.
      Mririda ist für uns ein kleiner Zungenbrecher, mit dem ungewohnten Anfang Mr- und den kurz aufeinander folgenden Rs.
      Yul, da fällt mir sofort Brynner dazu ein. Der ist auch schon (fast) 40 Jahre tot!
      Ne ist als Name ziemlich spannend, aber nicht Deutschlandtauglich. Ach ne!

  2. Vor einiger Zeit bin ich über einen Friedhof gelaufen und kam an der Stelle vorbei, an der offenbar die Griechisch-Orthodoxen liegen. Aufgefallen ist mir dort der Männername Zois – ich kannte nur Zoe als Frauennamen. In seiner Nähe liegt eine Polixeni, hatte ich im Neugriechischen noch nie gehört.
    Ein Videokurs, den ich mir angeschaut habe, wurde von einer Simea erteilt. Ich kannte bisher nur Timea. Die Person hatte einen leichten Schweizer Akzent.

    Antworten
    • Wow, Zois für einen Mann ist ein tolles Fundstück.

      Simea ist wohl etwas schweizerisches zu Simone, vielleicht aus dem Rhätoromanischen kommend.

  3. Ich habe auch Namen gefunden:
    Othenio – österreichischer Paläontologie und Nazi (auf ihn bin ich zufällig gestoßen)

    Dieter-Hansjörg (auf einem Friedhof gefunden) Das sind drei Namen und noch dazu irgendwie „unlogisch“ kombiniert. Das fand ich spannend.

    Bryony (w) – Name von gleich zwei Athletinnen (ist mir schon bei den Olympischen Spielen aufgefallen). Der Name ist die englische Bezeichnung für die Weiße Zaunrübe. Er wurde in etwa „brai-O-ni“ ausgesprochen. Vielleicht lässt die Ähnlichkeit zu Bryan den Namen vertraut wirken.

    Jodok – kommt in einem Straßennamen in meiner Stadt vor. Erst später ist mir Alfred Jodokus Quak eingefallen.

    Egisto Ott wird in den österreichischen Medien übrigens mit deutschen g gesprochen.

    Antworten

Schreibe einen Kommentar