24 ungewöhnliche Namensfundstücke

Wenn man einmal ein Auge für ungewöhnliche Vornamen entwickelt hat, fällt einem immer wieder etwas neues auf: Nine als offizieller Vorname. Wer meint, das dieser Vorname zu sehr nach Kleinkind klinge: Die Namensträgerin, die mir aufgefallen ist, ist Universitätsprofessorin! (Zum Nachgugeln: Der Nachname ist Miedema)


Beim Durchblättern von Zeitschriften ist mir der ungewöhnliche Vorname Kryno-Karl (mit deutschen Nachnamen) aufgefallen. Bei Tammena (Namensgebung in Ostfriesland) konnte ich sogar eine Deutung für Kryno finden 🙂

Fundstück im SPIEGEL: Bei Personalveränderungen im Bundesamt für den Verfassungsschutz wird Dinchen Franziska Büddefeld Abteilungsleiterin. Auffällig ist der wirklich außergewöhnliche Vorname Dinchen, und dass die Frau mit beiden Vornamen genannt wird, was in der Presse sonst sehr unüblich ist.

Noch ein Namenfundstück: Mirus. Über die Herkunft des Namens kann ich nichts sagen.

Mein waches Auge für ungewöhnliche Vornamen hat den Frauennamen Morlind erspäht. Eine Bedeutung konnte ich nicht finden. In Schweden ist Morlind als Familienname zu finden.

Ein schönes Fundstück, diesmal aus einer historischen Namensliste (16./17. Jahrhundert) aus Deutschland: Oster als männlicher Vorname. Aus dem Kontext ist klar, dass nicht der Nachname Oster gemeint sein kann. Bei den Mormonen habe ich dann sogar Belege für die Kombinationen Oster Paschalis oder Oster Pascasius finden können.

Ich bin auch über diese sehr außergewöhnlichen Vornamen gestolpert: Bathsua und Ithamaria — übrigens von zwei Schwestern getragen 😉
Bathsua ist biblisch (Luther 1910: Bath-Sua; Schlachter: Batschua, in der Einheitsübersetzung ist der Name nicht mehr enthalten und durch Batseba ersetzt). Bei Ithamaria kann ich nur vermuten, dass es eine Movierung des männlichen Bibelnamens Ithamar ist.

Quimburga war ein Orkan vor 40 Jahren. Namensträgerinnen kenne ich aber keine 😉

Wieder ein schönes Namensfundstück: Sammer als Vorname eines Fußballspielers: Sammer Mozain, spielt zur Zeit für SV Röchling Völklingen. Geburtsjahr ist 1984, als Namenspate käme vielleicht Klaus Sammer, der Vater von Matthias, in Frage?

In der Zeit gefunden: Anikar als männlicher Vorname mit „normalem“ deutschen Nachnamen. Anikar klingt indisch, aber ich konnte den Namen nirgends finden.

In der Zeit wurde auch eine Urska (Nachname klingt slawisch) erwähnt. Ein Frauenname mit vielen und starken Konsonanten, so ganz gegen den heutigen Trend 😉

Ein italienischer Name aus dem Mittelalter: Pandolfo. Wegen der Endung ist es klar, dass es sich um einen Namen germanischen Ursprungs auf -wolf handelt, aber der Anfang Pand- ist sehr außergewöhnlich und ich habe auch keine zufriedenstellende Erklärung dafür.

Kristalina Georgiewa, EU-Kommissarin. Ich vermute, dass in Kristalina das Wort „Kristall“ drinsteckt und dass es keine Christa-Lina ist.

Ein weiterer sehr ausgefallener Name: Hax in Jan Hax Halama (Bühnenbildner). Laut Wikipedia ist es ein Vorname und kein Künstlername. In meinen Namensbüchern und Internetquellen konnte ich nichts über diesen Namen finden.

Aus einer Todesanzeige in der Zeit: Clarita. In der Liste der Familienangehörigen der Verstorbenen waren weitere Claritas zu finden.

Enak, getragen vom CDU-Politiker Enak Ferlemann, parlamentarischer Staatssekretär. Der Name ist zwar biblisch, wird aber dort nicht von einem der „Guten“ getragen, sondern von einem Kanaaniter. Die Bedeutung habe ich noch nicht herausgefunden. Der Name ist super-selten, gen-evolu.de findet keinen einzigen Telefonanschluss für das Jahr 1998 zu diesem Namen.

Die außergewöhnlichen Männernamen gehen weiter mit Borwin. Das besondere an diesem Namen ist, dass er aus einem slawischen (BOR) und einem germanischen (WIN) Namenselement zusammengesetzt ist.

Relinde. In der deutschsprachigen Wikipedia sind drei Namensträgerinnen in Artikeln erwähnt, aber keine der drei hat eine eigene Biografie dort.

Der Papst in Rom hat neue Heilige gemacht, und dabei fällt mir der Name Antonio Primaldo auf: Primaldo wirkt wie ein germanischer Name, aus PRIM und WALT zusammengesetzt. Während das Zweitglied klar ist, ist der Anfang ein Rätsel: Kann es das romanische primus (der erste) sein? Oder hängt es mit angelsächsisch brême (berühmt) zusammen? Oder sogar mit dem Schusterwerkzeug Pfriem (niederdeutsch: Priem)?

Wieder ein sehr ausgefallener Name Norval: Der Vater von Bob Marley trug diesen Namen.

In der Reihe „außergewöhnliche Vornamen“ ein sehr vokalreicher und weich klingender Jungenname aus dem Französischen: Maïeul. Zugrunde liegt ein lateinisches Maiolus; ein heiliggesprochener Abt von Cluny trug diesen Namen. Der Name ist sehr variantenreich, Schreibweisen und Sprachvarianten sind unter anderem Maieul, Mayeul, Maiolo (ital.), Maiol (katalanisch), Majol (polnisch) und Majöl (lombardisch).

Wieder ein super-seltener Vorname Orlaw. gen-evolu.de findet keinen einzigen deutschen Telefonanschluss zu diesem Vornamen (und zum Familiennamen Orlaw einen einzigen!) Der Name fiel mir in der Liste der Heinz-Maier-Leibnitz-Preisträger auf. Zu Herkunft und Bedeutung habe ich keinerlei Informationen (der Preisträger selbst hat einen traditionellen deutschen Zweitnamen und einen deutschen Nachnamen).

Ein Frohgemut hat im SPIEGEL einen Leserbrief geschrieben. gen-evolu.de findet genau einen Telefonanschluss für 1998 zu diesem Vornamen.

20 Gedanken zu „24 ungewöhnliche Namensfundstücke“

  1. Ich finde, dass die e-Endung dem Namen Nina sogar etwas Erwachseneres (und natürlich Individuelleres) verleiht. Mich stört an dem Namen eher, dass er genauso geschrieben wird wie das englische Wort für neun.
    „mirus -a -um“ ist ein lateinisches Adjektiv und bedeutet wunderbar. Vielleicht kommt der Name ja daher?
    Sammer würde ich spontan eher für eine eingedeutschte Schreibweise von Summer halten.
    Clarita ist ein wirklich hübscher Name!

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    • hihihi, ich heiße wirklich!!! nur nine, komme aus norwegen, da ist das wohl geläufiger… und sollte eigentlich ninA heißen (mein vater hat gewonnen 😉 – der wolle was mit E). mit der „9“ stimmt schon, vor allem in england wundert man sich („do you have siblings?)…früher wollte ich gerne rosemarie oder elisabeth heißen (heute nicht mehr!!!) – nine fand ich blöd und nichtssagend…vor allem muss ich immer erklären: nicht janine, nichh nele, nicht nina, etc etc. etc….aber inzischen haben freunde von mir ihre tochter auch nine genannt, also st ok 😉

  2. Frohgemut ist ja mal toll!!!! Ich kenne bisher einen Freimuth mit den Brüdern Landfried und Meinrad.
    Frohmuth ist mir als Frauenname bekannt.

    Toller Beitrag, Elbowin!

    Wenke

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  3. Das ist echt eine interessante Sammlung von Namensfundstücken, Elbowin! 😉

    Ich kenne tatsächlich nur einen davon: Maïeul! Ich kenne einen Franzosen, der Maïeul heißt und manchmal mit seinem Namen aufgrund eines bösen Reims, den der Name in der französischen Sprache mit sich bringen kann, nicht so glücklich ist.
    Ich wage aber zu bezweifeln, dass dem Namen ein „lateinisches Maiolus“ zugrunde liegt, da ich das Wort in meinen guten alten Lateinbüchern nicht auftreiben kann. Vielleicht ist der Name anderen (vielleicht bretonischen) Ursprungs und wurde erst später latinisiert. Ich werde mal nachfragen…

    Norval bringe ich sofort mit dem Namen Norman und der französischen Normandie in Verbindung. Demnach klingt Norval in meinen Ohren erstmal französisch. „Nor“ wäre demnach vom französischen Wort „nord“ (Norden) abgeleitet, und „val“ ist das französische Wort für Tal. Genauso gut kann „Nor“ aber auch vom englischen Wort „northern“ und „val“ vom englischen Wort „valley“ abgeleitet sein.
    Interessant ist, dass es Orte dieses Namens im anglophonen Sprachraum gibt. So gibt es einen kleinen Ort namens Norval in Halton Hills in Ontario. Man munkelt, dass der Ort seinen Namen der gleichnamigen Hauptfigur der Tragödie Douglas (des schottischen Schriftstellers John Home) zu verdanken hat.
    Ein berühmter Namensträger ist auch der kanadische Künstler Norval Morrisseau (eigentlich: Jean-Baptiste Norman Henry Morrisseau), der aus Ontario (!) stammt.

    Was den Namen Mirus angeht, so stimme ich Alexa in der Annahme zu, dass es sich aufgrund des lateinischen Adjektivs „mirus, -a, -um“ um einen Namen lateinischen Ursprungs handeln muss.

    Der Name Kristalina erinnert mich an Cristaline: das ist der Markenname eines stillen Wassers, dass ich in Frankreich ab und zu trinke. Der Name ist natürlich vom französischen Adjektiv „cristallin, cristalline“ abgeleitet, was so viel bedeutet wie kristallklar bzw. kristallinisch. Also ich würde den Namen Kristalina auch in die Kristallschublade packen. 😉

    Dinchen ist vermutlich eine verniedlichende Form des Namens Dina – so wie Mariechen von Marie oder Maria und Gretchen von Greta oder Margaret(h)e/a.

    Vielleicht handelt es sich bei Morlind um eine zusammengesetzte Namensform aus einer (weiblichen) Variante von Moritz und einem Namen mit der Endung –lind. Ich schaue mal nach, ob ich zu Morlind oder Relinde (u.a.) Infos finde.

    „Bei Tammena (Namensgebung in Ostfriesland) konnte ich sogar eine Deutung für Kryno finden“

    Und welche Bedeutung hat Kryno nun, Elbowin?

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    • Danke für den Link, Knud! Ist ja die Härte, dass Kryno eine Form von Quirinus ist!

      Meine Recherchen zur Herkunft des Namens Maïeul haben leider zu keinen brauchbaren Infos geführt. Ich habe aber feststellen können, dass die Schreibweise Mayeul in Frankreich zurzeit beliebter ist als Maïeul: Mayeul belegte 2012 den 475. Platz in der Namenshitliste. Der Name scheint in einem Aufwärtstrend zu sein.

      Zu Relinde habe ich einen Eintrag in der neuesten Ausgabe des Vornamenduden finden können: Relinde ist genau wie Reglinde (u.a.) eine verkürzte Form des älteren Reginlind. Reginlind setzt sich wie folgt zusammen: germanisch „ragina“: Rat, Beschluss [der Götter], Schicksal + ahd. „lind“: sanft, weich, mild.

      In Deutschland war ich erstaunt jungen Namensträgerinnen dieser Namen zu begegnen:

      Arzo – die Namensträgerin wurde nach einer Freundin ihrer Eltern, die aus Afghanistan stammt, benannt. Die Eltern mussten allerdings einen eindeutig weiblichen Zweitnamen hinzufügen.

      Almut – s. http://www.beliebte-vornamen.de/lexikon/a-frau ; die junge Namensträgerin mag ihren Namen sehr.

      In Frankreich sind mir auch ein paar seltene Vornamen begegnet:

      Betsabée – meine Recherchen haben ergeben, dass dieser Name eine französische Form von Batseba oder eben des Namens Bathsua ist, den Elbowin auch genannt hat.
      In der Datenbank des INSEE (Institut national de la statistique et des études économiques = französische amtliche Statistische Amt) gibt es für Betsabée keine Angaben, was die Seltenheit des Namens bestätigt.

      Donatien – es handelt sich um die französische Form des lateinischen Donatus (der Geschenkte). Letztes Jahr stand Donatien in der Vornamenshitliste Frankreichs auf Position 1748.

      Marie-Hortense – Hortense habe ich sonst noch nie in Frankreich gehört; und auch nicht Hortensia in Deutschland. Hortense bzw. Hortensia basiert auf dem altrömischen Geschlechternamen Hortensius, der sich wiederum vom lateinischen Wort hortus (Garten) ableitet. Hortense kommt in Frankreich selten vor, jedoch hatte der Name 2012 Platz 316 der beliebtesten Mädchennamen inne.

      Yadranka – bei dem Namen handelt es sich um eine weibliche, kroatische Form des Namens Adrian. (Adriatisches Meer heißt auf Kroatisch „Jadransko more“.)

      Moukhit – ich kenne einen kleinen Jungen afrikanischer Herkunft, der diesen Namen trägt. Brauchbare Infos zu dem Namen konnte ich nicht finden.

      Yuki – ist ein Name japanischer Herkunft und bedeutet Schnee.

      Meine Angaben zu den französischen Namensformen basieren auf der Internetseite http://meilleursprenoms.com/ , wo das INSEE als Quelle für die statistischen Angaben genannt wird.

    • Nach langer Zeit bin ich mal wieder hier vorbeigekommen. Maiolus hat auf jeden Fall etwas mit „groß“ zu tun, entweder aus dem Romanischen (von lat. maior mit Verschiebung des r zum l, so wie auch das Wort Majolika von Mallorca abgeleitet ist), oder aus dem Germanisch megin, das gerne ein -l-Erweiterung bekommt (vgl. althochdeutsch mihhil „groß“).

  4. Elbowin,

    Echt lustig und interessant.

    Am faszinierendsten finde ich Quimburga–wie kamen die darauf, einen Orkan so zu nennen? Hat da jemand einen Namen aus einem Geschichtsbuch ausgegraben? Frage mich, was die Silbe „Quim“ bedeuten könnte.

    Kryno ist auch interessant–frage mich, wie der Name es geschafft hat, bis in die heutige Zeit zu überleben, und wie die Eltern darauf kamen. Vielleicht eine Familientradition in irgendeinem obskuren Dorf irgendwo?

    Pandolfo–ich liebe romanische Versionen germanischer Namen. Im Italienischen finde ich z. B. den Namen Ermenegildo (im Deutschen so etwas wie eine männliche Version von Irmhild) interessant. Im Spanischen auch Namen wie Fernando, was ebenfalls germanischen Ursprungs ist und durch die Völkerwanderung nach Spanien kam. Viele dieser romanisierten germanischen Namen überlebten viel länger in der Romanie als in ihrem germanischen Ursprungsraum.

    Norval ist in den USA gar nicht so selten–ist nur eben sehr altmodisch, und ist auch in den älteren Generationen kein Schlager gewesen. Trotzdem kommt der Name ab und zu vor. Kam wahrscheinlich mit den Normannen nach England und von dort in die USA.

    Frohgemut ist fantastisch–kannte schon Fromut und Frowin/Frowein, aber nicht Frohgemut. Wunnibald (mit dem Wort „Wonne“ drin) finde ich auch recht lustig.

    Relinde finde ich schön–würde ich glatt verwenden, wenn die Namen unserer Kinder nicht auch noch im Rumänischen und Englischen passen müssten.

    Jetzt habe ich mal nachgedacht, was für ungewöhnliche Namen mir bisher über den Weg gelaufen sind. Eigentlich ist mir dies nur in den USA vorgekommen–nicht wirklich in Deutschland.

    Afroamerikaner erfinden ja gerne Namen. Da kannte ich z. B. eine Lyricvonté.

    Eine Kollegin von mir in Texas hieß Mona. Ein ihrer afroamerikanischen Studentinnen bekam ein Kind und benannte es nach dieser Professorin, aber in veränderter Form: LaMonishka.

    Eine ältere Frau in den Südstaaten hieß mit Vornamen Indiana.
    Eine andere, ebenfalls in den Südstaaten hieß Mealine.

    Kenne hier in Indiana eine Frau namens Trois.

    Und ein Student von mir, dessen Eltern ihn am Strand bei hoher Flut gezeugt hatten, hieß Hightide.

    Kenne auch eine Frau namens January. Und einen Jungen namens Lincoln.

    Das erste Kind, das in dem Bundesstaat Wisconsin geboren wurde, hieß Wisconsonia.

    In den Staaten gibt es wirklich viele ungewöhnliche Namen. Wenn ich weiter überlegte, würde mir da noch viel mehr einfallen.

    In Deutschland kenne ich eine Erdmuthe, und das ist wahrscheinlich der ungewöhnlichste Name, der mir in Deutschland vorgekommen ist.

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  5. Wo ich so viele Fragen aufgeworfen habe, hier ein paar Antworten und weitere Gedanken:

    Kryno ist eine Namensvariante zu Quirin. Eine Kartierung mit http://www.gen-evolu.de zeigt, dass sich dieser seltene Name vor allem in katholischen Gebieten mit Qurinsverehrung findet: Emsland, Rheinland (bei Neuss) und Alpenvorland. Wegen der Herkunft überlege ich, ob die Schreibung Qryno möglich ist 😉

    Zu Mirus fällt mir neben dem lateinischen mirus, -a, -um das slawische Namenselement MIR (Friede) aus Miroslaw, Wladimir, etc. ein.

    Bei Sammer muss ich an den arabischen Vornamen Samir denken, die Schreibweise Sammer bei einem Fußballspieler muss aber einfach Absicht sein!

    Anikar habe ich nach dem Klang und der Endung nach Indien eingeordnet, der Fall könnte aber auch simpler liegen, dass es einfach eine Movierung in der ungewöhnlichen Richtung weiblich->männlich des Namens A(n)nika ist, ähnlich wie Selmar zu Selma.

    Urša (mit einem Häkchen auf dem s) ist die slowenische Form von Ursula, leider mit der Aussprache Urschka in Deutschland nicht verwendbar. Urska (mit einem simplen s) hat aber was.

    Zu Frohgemut muss ich noch sagen, dass ich das Geschlecht nicht wirklich kenne. Bei einem Leserbrief im Spiegel ist einfach ein männlicher Autor wahrscheinlicher, aber Namen auf -mut können auch weiblich sein. Freimut ist mir wegen des Publizisten Freimut Duwe ein Begriff (und ein schöner, wenn auch anspruchsvoller Name).

    Quimburga ist eine altenglische Heilige, der Name wird als cyne-burg analysiert, wobei cyne die altenglische Form von Kuni- (aus Kunigunde) ist und „Sippe“ (neuenglisch „kin“) bedeutet. Beim Wetter ist es so, dass die Namen nach dem Alphabet vergeben werden, und Namen auf Q sind so selten …

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  6. Genauso sehe ich das ;-):

    „Anikar habe ich nach dem Klang und der Endung nach Indien eingeordnet, der Fall könnte aber auch simpler liegen, dass es einfach eine Movierung in der ungewöhnlichen Richtung weiblich->männlich des Namens A(n)nika ist, ähnlich wie Selmar zu Selma.“

    Falls der Name doch aus einen anderen Kulturkreis stammt, ist das ein lustiger Zufall.

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  7. Toll, dass Elbowin nun offenbar in den erlauchten Kreis der Autoren aufgenommen wurde. Seine Kommentare fand ich immer ganz klasse. Also bitte mehr von ihm.
    Vielleicht kann ja auch Mark mal einen Beitrag leisten, der scheint auch eine echte Leidenschaft für Namen in Verbindung mit „schreiberischen“ Talent zu haben 🙂
    Ach ja, noch was zu den Namen: Frohgemut war mir bislang unbekannt, aber ich kenne eine Frohburg, während ein Bekannter in einem Ort gleichen Namens wohnt.

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  8. Hallo,

    ich kenne eine Marlone. Nicht MarlEne, sondern MarlOne. Angeblich eine Zusammenfügung von Maria-Appolonia.

    In Dänemark, wo ich mal gewohnt habe ich einige eher ungewöhnliche Namen kennen gelernt: (Auswahl)

    Weibliche Vornamen:
    Boline, Iben, Sidsel (gesprochen Sissel), Merete, Helle, Sös, Loa

    Männliche Vornamen:
    Jeppe, Aage (sprich ooe – tiefes o), Bjarke, Ib, Asger, Troels (sprich Troools), Thöger (sprich Thöjer)

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  9. Eine sehr spannende Sammlung!

    Mir fällt da noch ein kurioser Fall aus meinem Bekanntenkreis ein: Eine Freundin von mir ist Dänin, lebt aber seit ihrer Kindheit in Deutschland. Sie hat einen typisch dänischen Mittelnamen und wollte den auch an ihre Tochter weitergeben. Das ist ihr in Berlin jedoch nicht erlaubt worden. Stattdessen wurde ihr vorgeschlagen, den Mittelnamen einfach als zweiten Vornamen zu vergeben, dann würde der im Pass der Tochter zwischen Vor- und Nachname stehen und in Dänemark würde das schon richtig zugeordnet werden (die Familie will nämlich irgendwann dorthin zurückziehen).

    Deswegen trägt ihre Tochter jetzt offiziell den Vornamen „Sonea Daxel“.

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  10. Tolle Namen, wobei ich bei dem einen oder anderen gedacht hätte, er wäre im Mittelalter verblieben *gg*
    Da beziehe ich mich natürlich auf Frohgemut und Quimburga.

    Ich habe festgestellt, wenn man seltene oder ungewöhnliche Namen sucht, lohnt sich ein Blick auf gewisse Castingsendungen, bei denen der Gesang im Vordergrund steht *hüstel*
    Jedenfalls sind mir da so einige Namen über den Bildschirm gelaufen, die ich bisher nicht kannte:

    Akina
    Nonhle
    Tal
    Zsuzsa -> Susa kannte ich, aber diese Form (polnisch?)noch nicht
    Gentiana
    Tesireé -> Desireé ist dann doch bekannter
    Hafdis -> der Name einer Isländerin
    Albulena
    Norisha
    Nilima
    Agatino

    Tal und Agatino sind dabei die einzigen männlichen Vertreter, der Rest ist alles weiblich.

    Mir persönlich gefällt keiner der Namen, wobei Akina und Tal noch okay wären. Im jeweiligen Kulturkreis mögen die Namen passend sein.

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  11. Die Namen sind echt toll! Mirus heißt wirklich wunderbar auf latein. Mein Name ist in Deutschland auch ziemlich selten. Aber in Ungarn nicht so sehr. Ist der Name Jinora nicht auch sehr selten? Ich habe ihn einmal im Internet gefunde.

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